Antiautoritäre Erziehung

  • Scherz - wie schön, ich lache später. :D


    Du mißverstehst den Sinn meiner Nachfrage, da ich überzeugt davon bin, dass jemand, der John le Carré liest besseres als Abhängen zu tun hat ;)


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Ich sehe einfach, wie sich die Werte verschieben, ein neuer Egoismus Einzug hält. Respekt und Achtung verloren geht. Sich Lebensziele verlagern. Früher, in meiner Jugend (ich komme mir grade steinalt vor und bin doch erst 30! Sehr erschreckend, in welch kurzer Zeit sich die Welt verändert) gab es auch Gewalt und auch ich habe mich Geprügelt. Der Mensch ist ein Raubtier und lebt ihm Rudel. Revierkämpfe um die Hirachie waren normal. Foch wie bei Wölfen war der Kampf vorbei, sobald sich einer als Unterlegen fügte. Was früher sofort zum Ende der Rangelei führte ist heute zu oft erst der Anfang. Undd damals wurde sich danach auch wieder vertragen...


    Ich denke hier auch, dass man von etwas, wie gestiegener Egozentrik, reden kann. Ich habe das Gefühl, dass dieser auch einfach mehr durch die modernen Gesellschaftsstrukturen gefördert wird, womit ich nicht den Individualismus, der z.B. an Schulen etc. immer weiter gefördert wird, negativ kritisieren möchte, aber auch, dass auf diese Weise irgendwie wieder die demographischen Probleme (und alle anderen, die das mit sich bringt) unserer Zeit widergespiegelt werden, z.B. spürbar weniger Kinder (das fällt schon in unserer Gegend von meinem Jahrgang, auf den fünf Jahre danach sehr stark auf), ganztätige Schulen etc. sind logischerweise immer mehr Gang und Gebe. Andererseits ist man heute (mehr als zuvor) auch darauf angewiesen sich in bestimmten Bereichen einfach zu Behaupten -im Prinzip auch als eine Art Reaktion aus dem zuvor Beschriebenen-, auch im Bereich von Cliquen, wobei ich da allerdings nicht wirklich sagen kann, inwiefern sich soetwas heute genau von "damals"(:D) unterscheidet.
    Ich denke man kann auch die Vorstellung vertreten, dass die Gemeinschaft in dieser (meiner) Generation in gewisser Weise oberflächlicher geworden ist. Heutzutage scheint der Mensch transparenter als je zuvor, das soziale Umfeld wird größer, und man ist zwangsläufig mehr darauf angewiesen sich für ein geregeltes ZUsammenleben mit all diesen Personen auf "wesentlichere" Aspekte zu konzentrieren, und das wird auch akzeptiert (einfach auch deshalb, da Vorurteile und derartiges ein Standbein dessen sind auf dem unser ganzes Zusammenleben aufgebaut ist). Es kann gut sein, dass dadurch diese besagte Oberflächlichkeit auch generell gefördert wird.


    ...Ja, irgendwie geht es wieder etwas mehr in RIchtung "allgemeine Gesellschaftsdisussion". :whistling:



  • Zur Person:
    Ken Robinson ist weltweit der gefragteste Experte in Sachen Schule, Kreativität, Innovation und Erziehung. Der 1950 in Liverpool geborene Brite fordert ein radikales Überarbeiten der Schulsysteme und die Förderung von Kreativität im Bildungsbereich. Der heute in Los Angeles lebende Bestsellerautor ist darüber hinaus auch als Berater zahlreicher Regierungen, führender Unternehmen und internationaler Kulturorganisationen tätig.


    Bildungsexperte Ken Robinson ist ein Vorreiter innovativer Bildungsansätze und rückt dabei die Förderung von Kreativität in den Brennpunkt.
    „Wenn du nicht darauf ­vorbereitet bist, Fehler zu machen, wirst du niemals Originalität hervorbringen“ ist das wohl bekannteste Bonmot von Ken Robinson, dem derzeit gefragtesten Bildungsguru weltweit. Der 59-jährige Professor an der Warwick-Universität hat sich mit seiner harschen Kritik an Bildungssys­temen erstmals mit seinem für die britische Regierung verfassten Bildungsbericht „All Our Futures: Creativity, Culture and Education“ („Robinson Report“) in die Schlagzeilen gebracht. „Mit diesem Bericht“, schrieb die „London Times“, „sollte jeder CEO und Human-Resource-Director des Landes auf den Tisch klopfen und Handlungsbedarf anmelden.“


    Auserzogene Kreativität
    Robinsons These: „We are educating people out of their creativity.“ Das Bildungssystem schaffe so „zwar gute Arbeiter, aber keine kreativen Denker“. Kreativität sei aber unabdingbar als Grundlage für neue Ideen und deren erfolgreiche Umsetzung, so der britische Freidenker. Egal ob in Unternehmen, Wissenschaft oder Schulen. Seine Bildungskritik präsentierte Robinson erstmals bei einer TED-Konferenz im Jahr 2006. TED ist eine exklusive Thinktank-Veranstaltung, die 1984 erstmals im Fischerdorf Monterey am Rande des Silicon Valley stattgefunden hat und seit 1990 jährlich veranstaltet wird. Als Keynote Speaker dieser Veranstaltung ist Robinson in guter Gesellschaft: Stephen Hawking, Al Gore, Isabel Allende, Philippe Starck oder Nicholas Negroponte gaben sich bei TED-Talks schon das Mikro in die Hand. Die Teilnahme an dem exklusiven Thinktank kostet zwischen 3.000 und 6.000 Dollar.


    Die legendäre TED-Rede
    Im Publikum saßen schon die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Ebay-Gründer Jeff Skoll oder „Simpsons“-Schöpfer Matt Groening. Auf Robinsons legendäre TED-Rede über ineffiziente Schulsysteme, die kreative Potenziale bereits im Keim ersticken, wird in unzähligen Bildungs- und Zukunftsblogs Bezug genommen, sie ist auf YouTube unter dem Titel „Do schools kill creativity?“zu sehen. Der Bestsellerautor („Out of Our Minds: Learning to Be Creative“) steht mit seinen Expertisen unter anderem der Europäischen Kommission, der Unesco sowie den Regierungen von Großbritannien und Singapur zur Seite. Heuer wurde Robinson neben Kreativkapazundern wie Jonathan Paul Ive (Apple-Chefdesigner), Ernö Rubik (Erfinder des Rubikwürfels) oder Jean-Philippe Courtois (Microsoft-CEO) zum Botschafter des Europäischen Jahres der Kreativität ernannt.

  • edit: Genial beitrag. Vielleicht ändert sich ja noch mal was in der Schule.




    [...] Egal ob in Unternehmen, Wissenschaft oder Schulen. Seine Bildungskritik präsentierte Robinson erstmals bei einer TED-Konferenz im Jahr 2006. [...]


    TED, wo auch sonst. Verrückt, aber irgendwie hab ich schon beim lesen des Titels damit gerechnet, das der Think Tank irgendwas damit zu tun hat ...

    "There is no need to die on the road. You can always do homeoffice."
    - Proverb in Bangladesh

    Einmal editiert, zuletzt von Bonny ()

  • Zitat

    Hast Du Dir die Rede angehört? Ist an der TED irgendwas auszusetzen, weswegen man es sich garnicht erst anhören müsste? Die Rede ist gut und er hat in sehr vielen Punkten recht.


    Ich hab das Video jetzt gerade gesehen und die Rede ist klasse. Der Denkansatz, wenn man ihn bis in die letzte konsequenz durchführen würde, revolutionär. Die Frage ist nur ob sich irgendeine Regierung traut so etwas wirklich versucht umzusetzten.


    Als ich den post geschieben habe hat mein internet noch das Video geladen. Aber allein schon beim Titel "Sehr gute Rede von Sir Ken Robinson zum Thema Erziehung und Bildung: "Do schools kill creativity?" war irgendwie klar das dass nur von einer der TED Konferenzen stammen konnte, ist glaub ich falsch rübergekommen. Ich hab mir die letzten Woche eine ganze Reihe Videos von verschiedenen TED Konferenzen angesehen und die waren alle in derselben weise remarkable.

  • Ich geh mal davon aus das sie Lehrer an einem Gymnasium oder an einer Realschule werden. Die Bezahlung an Hauptschulen ist ja auch beschissen.


    Edit: Bei uns kommen auch immer einige zuspät, nur wird das nicht so hochsterilisiert. :rolleyes:

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Einmal zu spät kommen geht ja vielleicht noch in Ordnung, aber nicht jeden Tag und schon gar nicht zwei Stunden zu spät. Und schon gar nicht ohne ein "Guten Morgen, entschuldigen Sie meine Verspätung bitte." auf den Platz setzen - MIT Kappe auf dem Kopf. :pinch:


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

  • Will hier nicht jemand Lehrer werden? Ich glaub ich hab da was gehört?


    http://www.youtube.com/watch?v=O4k5TqR9tfc


    Hey, danke für den Link. Das war sehr interessant. Respekt kann ich diesem Lehrer nur zollen. Der traut sich was und hat Erfolg damit. Schön, dass sowas funktioniert. Ansonsten erscheinen mir die Verhältnisse an dieser Hauptschule aber wirklich nicht schlimm. Die Schüler sind doch im Prinzip sehr nett und befolgen auch mehr oder weniger das was man ihnen sagt. Natürlich, sie haben Verhaltensauffälligkeiten im Bereich Sozialverhalten, aber daran muss man eben arbeiten. Das gehört zum Job. Nein, das IST der Job. Hatte den Eindruck, dass das eine sehr gut geführte Hauptschule war. Die Probleme sind die üblichen Alltagsprobleme. Da muss man eben durch als Lehrer. Freundlich aber bestimmt die Regeln durchziehen. Mit Meckern und Wutausbrüchen kommt man da überhaupt nicht weiter. Das wäre unprofessionell. Immer wieder "erklären, erklären, erklären" und die Regeln durchsetzen, auch wenn es zum 100. Mal ist. Beim 101. Mal haben sie es dann vielleicht begriffen. Vor allem muss man vermeiden, dass die Schüler dicht machen. Das schafft der Lehrer dort ja sehr gut. :thumbup:


    Nebenbei bemerkt, dass hat nichts mit "Antiautoritärer Erziehung" zu tun. Die Autorität liegt hier deutlich sichtbar beim Lehrer, so wie es auch sein soll.

  • Die Autorität liegt hier deutlich sichtbar beim Lehrer, so wie es auch sein soll.


    Mmh, hab immer gedacht, ein authoritärer Lehrer benutzt noch den Rohrstock, bzw wirft mit Schlüsseln, oder Kriede umsich :grübel:


    Respekt an die Leute, die sich noch an Haupt-und Realschulen trauen. So eien Job würde ich nicht lange aushaten bei sovielen Drecksbalgen auf einen Haufen :D

  • Mmh, hab immer gedacht, ein authoritärer Lehrer benutzt noch den Rohrstock, bzw wirft mit Schlüsseln, oder Kriede umsich :grübel:


    Auf meiner Schule gab es noch den einen oder anderen Lehrer der auch mal zu anderen Mitteln griff. Da wurde niemand geschlagen oder ähnliches, allerdings verschaffte man sich Respekt indem man mit dem Rohrstock auf den Tisch schlug oder Schüler mal auf übelste zusammen schrie, dabei aber immer sachlich blieb. Vorallem vor dem Direktor meiner Schule, der ebenso auch Lehrer war, hatten alle gehörigen Respekt. Wenn der laut wurde, traute sich keiner mehr was. ^^


    Ich kann mich auch noch an meine Lehrerin für Astronomie erinnern. Die war auch ein sattes Kaliber, große Brüste und eine laute Stimme wie sie nur wenige Frauen haben. Gott, was standen wir alle auf die. :pfeif: Die hat auch mal mit Schlüssel geworfen, dabei aber natürlich nicht wirklich versucht uns zu treffen. Die war in ihrer Art jedenfalls sehr autoritär, was sie im gleichen zug jedoch für kleine Jungs sehr interessant machte.



    ..... :love: ..... :lol5:


    Was haltet ihr eigentlich von demokratischen Schulen ?


    Die dortige Verfahrensweise und der Umgang mit den Schülern, die ihr Lernprozess im Sinne von Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Eigenverantwortung freier Menschen selbst bestimmen können, klingt natürlich nach einer guten Idee. Doch ich bezweifel das sich dieses Prozedere ganzflächig auf Deutschland ausweiten ließe. In kleineren Städten durchaus denkbar, doch in sozialschwachen Bezirken von Großstädten ???

  • Sag mal Honorius, der Mogges hat es Dir doch schon geschrieben. Mach doch nicht ständig neue Themen auf. Und wenn Du nen Thema aufmachen möchtest, dann gib Dir mal nen bisschen Mühe und schreibe ne ordentliche und umfangreiche Einstiegsthese zu der man auch Stellung nehmen kann. Was soll man denn zu: "Ich bin voll dagegen." sagen?

  • Auf meiner Schule gab es noch den einen oder anderen Lehrer der auch mal zu anderen Mitteln griff. Da wurde niemand geschlagen oder ähnliches, allerdings verschaffte man sich Respekt indem man mit dem Rohrstock auf den Tisch schlug oder Schüler mal auf übelste zusammen schrie, dabei aber immer sachlich blieb. Vorallem vor dem Direktor meiner Schule, der ebenso auch Lehrer war, hatten alle gehörigen Respekt. Wenn der laut wurde, traute sich keiner mehr was. ^^

    So einen Lehrer hatten wir auch, der hat aber mittlerweile aufgehört, weil es Probleme mit der Diktatorin...äh...Direktorin gab.
    Leider gibt es kaum noch solche Lehrer.


    Was haltet ihr eigentlich von demokratischen Schulen ?


    Die dortige Verfahrensweise und der Umgang mit den Schülern, die ihr Lernprozess im Sinne von Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Eigenverantwortung freier Menschen selbst bestimmen können, klingt natürlich nach einer guten Idee. Doch ich bezweifel das sich dieses Prozedere ganzflächig auf Deutschland ausweiten ließe. In kleineren Städten durchaus denkbar, doch in sozialschwachen Bezirken von Großstädten ???

    Überhaupt nichts. Das funktioniert nicht, die Schüler müssen auch was lernen und sowas wie Selbstorganisation und Verantwortung sind für viele Fremdwörter.
    Das ist doch bestimmt wieder so eine rot-grüne Idee, da denkt man immer schlimmer gehts nimmer und dann sowas...

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