Rund um die Bundeswehr

  • Ach komm Lucius.
    Das sind 120 Seiten.


    Beim Querlesen habe ich vor allen belangloses aufgeschnappt wie: Luftwaffenoffiziere in Ausbildung beschweren sich über zu wenig Urlaubsmöglichkeiten.


    Du hast es da hingeschmissen als Futter u.a. für mich, damit ich mich darüber aufregen soll, nur verstehe ich gerade nicht das Aufregungspotential.


    Aber gut. Einen schönen Abend dir noch.


    P.S.
    Wir sollten mal wieder einen Drink nehmen, da kann man sicher mal diese hier schwelende Feindschaft etwas zurückzudrängen.
    Die nervt mich ehrlich gesagt etwas. Dich nicht?

  • Wurden die Kasernen jetzt eigentlich umbenannt? Warte noch auf meine Friedrich-Hecker-Kaserne.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Da steht:


    Zitat

    Der Fall ähnelt einer Übung in Munster, bei der am 19. Juli vergangenen Jahres mehrere Offiziersanwärter kollabierten und einer später offenbar an den Folgen eines Hitzschlags starb.


    Womit dann auch der Bezug hergestellt wäre.


    -


    Die Zeit links? War das nicht deren Herausgeber die eine Einstweilige Verfügung gegen Die Anstalt erwirkt hatten, weil dort die Wahrheit gesagt wurde? :rolleyes:

  • Abseits vom nd und der TAZ die linkeste Zeitung die ich kenne.


    Ich glaube, es lässt sich trefflich über die Polente oder die Bundeswehr diskutieren, wenn man nicht länger als einen Tag der offenen Tür reinschauen konnte.


    Ein Grund warum ich einen gedienten Verteidigungminister präferiere.


  • P.S.
    Persönlich sehe ich die BW ja eher auf einen guten Weg, dank von der Leyen und einer europäischeren Asurichtung.
    So und jetzt bist du dran mit HOhn und Spott :)

    Ach ja?


    Bis jetzt gibt es von vdL nur Ankündigungen und Absichtserklärungen. Mehr nicht. Die hören sich zwar grundsätzlich ganz gut an, auch die europäische Ausrichtung der Armee, doch viel hat sich bisher anscheinend nicht getan. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn im Vergleich zum letztem Jahr, hat sich der Zustand der Ausstattung der BW weiter verschlechtert.


    Im vergangenen Jahr waren wenigstens noch zwei U-Boote einsatzklar. Heute gar keines mehr. Damit die Piloten der BW Flugstunden bekommen, muss man Hubschrauber vom ADAC anmieten, weil das eigene Equipment nicht abheben kann. Wenn es stimmt, dann ist das vollkommen beschämend und an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten. Bei den Panzern und allem anderen hat sich Lage wohl auch nur weiter zugespitzt, anstatt sich zu verbessern. Nicht einmal das Vorjahresniveau konnte man halten.


    VdL trägt daran sicher nicht die Alleinschuld. Alle ihre Amsvorgänger waren rückblickend wohl nur Luftpumpen, die die BW kaputt gespart haben. Ganz ehrlich, eine Armee kann man ja abrüsten und verkleinern, aber deswegen muss das, was man noch hat, dennoch auch in Friedenszeiten trotzdem permanent in einen einsatzklaren Zustand gehalten werden. Wir haben echt Glück, das wir im Herzen Europas liegen, umgeben von Freunden. In anderen Weltgegenden würde man für so viele Nachlässigkeiten und Schlampereien längst den Arsch aufgerissen bekommen.


    Kitas und Familienfreundlichkeit in allen Ehren, aber man sollte darüber hinaus nicht vergessen, das die BW eine Armee ist - oder zumindest vorgibt eine zu sein.

  • Ich kann Crusader nur zustimmen mann bekommt inzwischen den Eindruck das außer ein paar schönen Reden zu schwingen und vielen medienwirksam inszenierten PR Photos kommt von Flinten Uschi überhaupt nichts, bei ihrem Vorgänger dem Lügenbaron war es genau so. Aber wenn mann natürlich die schönen Milliarden ausschließlich für einzelne Prestigeprojekte verpulvert die sich im Nachhinein dann auch noch als nicht einsatzfähig und völlig überteuert herausstellen braucht mann sich nicht wundern. Wie war das noch mit den drei Schiffen die ohne Ausschreibung am Bedarf vorbei von Uschi in Auftrag gegeben wurden ?


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Interessantes Thema.



    Ich gebe mal einen kleinen Einblick der Abseits der Presse so passiert.



    Der Ausrüstungsmangel, gerade im Bezug auf die Zertifizierung der VJTF, war ja jetzt zu genüge
    in der Presse. Fakt ist ja und das wissen auch alle, das Thema ist
    nicht neu. Ich bin seit 2007 Soldat und mich begleitet die Thematik
    schon lange.



    Für meinen Einsatz in AFG 2011 haben wir uns auf eigene Kosten Ausrüstung beschafft, da die dienstlich gelieferte zwar dafür reichte auf der Schießbahn den Haltepunkt seiner Waffe zu ermitteln aber nicht, um damit zu kämpfen. "TRAIN AS YOU FIGHT!"
    Es
    war damals auch schon so, dass wir die Fahrzeuge die wir im Einsatz
    bewegen sollten, teilweise erst während der Kontingentübernahme kennen
    gelernt haben. Bis auf die Kraftfahrer war es oft so das die Besatzung
    aufgrund von schlichtem FEHL im Heimatland, sich erst im Einsatz darauf beüben konnte.



    Überhaupt haben wir in den letzten Jahren gelernt uns selbst zu helfen. Da werden eigene Helme mit Funk gebastelt, Fahrzeuge so optimiert, damit sie zweckmäßig sind und Verfahren eingeübt die das Mangelmanagement ausgeglichen.



    Es hat sich aber auch einiges getan. Es gab ein "LESSONS LEARNED" in einigen Bereichen.
    Die Einsatzbekleidung ist jetzt besser. Ich muss nicht mehr selbs 2.000€ in die Hand nehmen um mich adequat auszustatten. Durch das "runter fahren" des Einsatzes in AFG sind auch mal wieder mehr Einsatzfahrzeuge im Inland vorhanden. (Außer die, die vor Ort verschrottet wurden, da die Rückführung zu teuer war) (( sogar TEURE Einsatzkleidung wurde lieber im Einsatz "ENTSORGT" als sie dem SDT an die Hand zu geben))



    Jetzt zur VJTF.



    Das ist jetzt schon ein ganz schönes Politikum geworden und die Auswirkungen merken wir gerade enorm. Es kommt zu einem Mangelmanagement, das seines gleichen sucht.



    Da der Generalinspekteur ja ausgesagt hat:"Die
    folgenden Darstellungen und Bewertungen der 56 Hauptwaffensysteme der
    Bundeswehr belegen, dass die materielle Einsatzbereitschaft für die laufenden Einsädie gewährleistet ist. Auf dieser Basis können die durch Deutschland eingegangenen Verpflichtungen, auch im Rahmen der NATO Response Force und der enhanced Forward Presence, sowie anderer Stand-By Arrangements, unterstützt werden."



    Jetzt kommt es dazu das die Einsätze Priorität haben und im Inland die Waffenkammern und Fahrzeughallen leergefegt sind.





    In einem Btl in Deutschland tritt jetzt folgender Fall ein.



    Ab April hat dieses Btl noch 8 x P8, wenige MG3 und gibt ALLE geländegängigen Fahrzeuge ab. Für 4 Kompanien (Eine im BTL ist VJTF) kommen nun acht Fahrzeuge als Ersatz die nur bedingt für Ausbildung und Übung nutzbar sind. Grundsätzlich ist fast alles an StanMat für die Aufstellung VJTF abzugeben. Selbst so kleine Dinge wie eine Meldetasche, Blaumänner oder die Rollen Feldkabel im Keller.



    Eine Kp hat KEINE Gefechtsfahrzeuge und fährt schon seit einem Jahr nur noch mit 8-Sitzern.



    Während der INFORAMTIONSLEHRÜBUNG des Heeres mussten in Munster die Kampfpanzer aus Pfreimd geholt werden, da am Standort der PANZERTRUPPENSCHULE nicht genügend einsatzfähige Panzer vorhanden waren. Das gleiche galt auch für anderes Großgerät.
    Hier kutschiert man für viel Geld Material durch Deutschland um überhaupt alle Großvorhaben gewährleisten zu können.
    Dann kommt die Ministerin oder einer der Inspekteure und "freut" sich über die schönen Bilder.



    Dieser Zustand des "Löcher stopfens"
    begleitet uns in Übung und Grundbetrieb. Das fällt auf und
    desillusioniert die jungen Menschen die sich bewusst für diesen Beruf
    entschieden haben. Das führt zu einem Einbruch der Moral und des
    Dienstverständnisses. So ist wieder der Weg zum nächsten "Skandal" geebnet. (ja sehr überspitzt!)



    So fällt es schwer die Bundeswehr, als attraktiven Arbeitgeber darzustellen.Das Kind, dass dort spielt.

  • Das Ding ist, die Kritik an vdL ist teilweise berechtigt aber wie ich schon mal gesagt habe, muss man sich mal ihre Vorgänger anschauen:


    - Thomas de Maizière - locker noch schlechter als von der Leyen
    - Karl-Theodor zu Guttenberg - schlechter Verteidigungsminister
    - Franz Josef Jung - schlechter Verteidigungsminister
    - Peter Struck - weiß keine Details über seine Amtsführung aber er hat uns den ganzen Mist mit "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt" doch erst eingebrockt
    - Rudolf Scharping - Rudolf Scharping :laugh:
    - die davor kenne ich nicht...


    Auf jeden Fall nicht die Créme de la Créme der deutschen Politik.

  • -Volker Rühe
    -Gerhard Stoltenberg
    -Rupert Scholz
    -Manfred Wörner


    Die habe ich zumindest noch irgendwie bewusst erlebt.


    Wörner war der letzte der bei der Truppe wirkklich angesehen war behaupte ich jetzt mal. Aber der war halt auch selber Soldat. Und wurde später sogar NATO Generalsekretär.


    Ab Gerhard Stoltenberg muss man zugute halten das sie halt immer zum sparen verdammt waren. Bei Rupert Scholz war das große Thema Tieffliegerverbot oder nicht, was dann wohl kam nach Rammstein.

  • Sparen ist aber nicht das einzige Problem, hab erst vor 1-2 Jahren in ner Sendung gesehen wie in irgendeinem Topf für die Bundeswehr so 3 Mrd. Euro rumliegen es schlicht aber keiner gebacken bekommt die mal auszugeben.

  • Das ist eben das Problem wenn man kein Fachpersonal auf den Poisten des Verteidigungsministers setzt. Ich hab immer das Gefühl da setzt man Leute hin die noch unbedingt nen Posten brauchen. Dann kommt natürlich sowas raus wie die 3 Mrd. die nicht ausgegeben werden.


    PS: Für Stoltenberg muss ich auch noch eine Lanze brechen da der die NVA abwickeln musste was auch kein einfacher Job war. Es wurde kein Blut vergossen was wohl absolut keine selbstverständlichkeit war.

  • Man gewinnt halt das Gefühl, dass die Bundeswehr vor lauter Imagepflege, Familienbetreuung, Sparpolitik und Nation Building ihrer eigentlichen Aufgabe, der Landesverteidigung, noch nichtmal planerisch mehr nachkommt, geschweige den organisatorisch oder praktisch. Ein Unding und eine groteske Verzerrung ihres ureigensten Zweckes. Und das Argument, dass es ja niemanden gäbe, gegen den man sich verteidigen müsse, konnte ich noch nie verstehen. Was heute nicht ist, kann morgen schon sein. Man schaue sich nur die Lage der Richter, Journalisten oder Lehrer in Ungarn, Polen oder der Türkei an. Wer in solchen Zeiten noch glaubt, wir befänden uns hier im „Tal der Seeligen“, der ist entweder sehr naiv oder auf beiden Augen blind. Russland rüstet seit Jahren auf wie bekloppt. Und Deutschland, das reichste Land Europas, hat offenbar vergessen, dass Freiheit auch verteidigt können werden muss. Sonst herrscht am Ende nämlich der Stärkere und nicht der Bessere. Das war schon immer so.
    Wenn es nach mir ginge, ich habe mit 2% BIP für die Bundeswehr kein Problem. Und ich wünsche mir, dass die effektive Landesverteidigung des eigenen Staatsgebiets wieder in den Mittelpunkt der deutschen Militärdoktrin rückt und nicht Brunnen graben in Timbukutu oder Nadschaf.
    In diesem Zusammenhang bin ich übrigens auch für die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. Und zwar für alle, Männlein wie Weiblein. Der mündige Bürger soll zumindest einmal ein paar Monate gelernt haben, wie man die eigene Freiheit und Demokratie auch ganz praktisch mit der Waffe in der Hand verteidigen kann. Sonst lernen es am Ende nur die Spinner, die sich freiwillig in Neonazi-Camps an der Waffe ausbilden lassen für ihren herbeigesehnten „Tag-X“...
    Abgesehen davon ist es beschämend und unwürdig, wenn man liest unter welchen grotesken Ausrüstungsmängeln deutsche Soldaten ihr Leben in anderer Länder Konflikte riskieren sollen. Das versteht doch niemand mehr wirklich. Es wird einfach so hingenommen.

  • Jetzt bin ich ja aus dem kritischen Alter heraus, dann kann man von mir aus wieder die Wehrpflicht einführen. :P

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Ich gehöre zu der seltenen Sorte, der man sagte: „Ihre zwei Stiefbrüder haben ja schon Zivildienst gemacht, Sie können also nach Hause.“ „Na ich möchte aber, die sind ja auch erst letztes Jahr angeheiratet.“ „Ähm, ach so. Ja, ähm, wenn das so ist. Dann gehen Sie mal die Treppe hoch zur Musterungsuntersuchung.“


    Habe ich nie bereut. Im Gegenteil. Ich wurde Panzersoldat auf dem Leopard A4. Ok, in den ersten drei Monaten habe ich es teilweise anders gesehen, war danach aber auch fit, wie seitdem nie wieder. :D :rolleyes:

  • Mich wollten sie auch nicht. Tauglich gewesen. Nur als Berufsoffizier, da hatte ich aber kein Bock drauf, hätten sie mich genommen. Ich dachte mir: als Studienrat bist du mit 26 schon A13. Als Major wäre ich vor Anfang oder Mitte 40 A13 gewesen. Da überwogen einfach die finanziellen Vorzüge.
    Damals gab es auch genügend Wehrpflichtige. Musste aber während meiner Studienzeit ständig bangen, dass mich eventuell die Feldjäger in die Kaserne geschliffen hätten. Erst mit 24 oder 25 kam der Brief mit dem Hinweis, dass ich definitiv nicht gezogen werde.
    Ich hätte gerne gedient. Auf der anderen Seite konnte ich ein Jahr eher an die Uni. Als ich an der Uni war, war ich aber eher am Studieren und meinen Kommilitoninnen interessiert, als doch noch zum Bund zu gehen.
    Wenn sie mich noch geholt hätten, dann wäre ich auch gerne zur Panzertruppe gegangen.

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