Rund um die Bundeswehr

  • Es gibt immer wieder Berichte über Rechtsextremisten bei der Bundeswehr, in letzter Zeit vermehrt bei der Spezialeinheit KSK. Gefühlt passiert da allerdings eher wenig.


    Jetzt haben sie zur Abwechslung mal einen Islamisten entdeckt und der wird sofort ausgeschlossen:


    https://www.spiegel.de/politik…b0-46e8-9e01-6fd619fe8377


    Und das ist auch genau richtig so.


    Nur warum dauert das bei den Rechten so lange? :confused:

  • Nur pure Spekulation, aber vielleicht sind die untereinander besser verknüpft (bis ganz nach oben) als Islamisten. Kann mir sehr gut vorstellen, dass man als Islamist im Gegensatz zu anderen Extremisten in Deutschland noch immer eher alleine dasteht in diversen Behörden und Institutionen. So fehlt auch der gegenseitige Schutz falls man mal auffliegt.

  • Ich kann immer noch nicht verstehen warum man sich als jemand, der den Staat ablehnt, in ein Organ des selben eintritt.
    Wegen der freien Heilfürsorge?


    Zumindest im Punkto Bundeswehr sind die Linken scheinbar konsequent und treten dieser nicht bei. Ich habe jedenfalls bisher nichts von terroristischen Antifa-Gruppierungen in der BW gelesen

  • Ich würde das eher als Trotz-Eintritt bezeichnen. Also jemand möchte unbedingt Soldat werden, dann wird er es eben auch, aus Mangel an Alternativen halt in der BW.


    Gäbe es die Wahlmöglichkeit der Waffen-SS, so würden sich dort sicher genug Leute melden, um 1-2 Divisionen aufstellen zu können.


    Es gibt schließlich auch überzeugte Neo-Nazis, die in den Schuldienst gehen, obwohl in den Schulgesetzen die Weltanschauung klar konträr dazu definiert ist.

  • Auch als Nazi, Islamist oder was auch immer muss man irgendwie seine Rechnungen bezahlen. Das Rechte sich in Polizei und Armee wohl fühlen liegt meiner Meinung nach aber eh auf der Hand. Die Kombination aus Waffen, Autorität und DEUTSCHLAND dürfte für das entsprechende Klientel sehr verlockend sein. Davon abgesehen macht es, wenn man den Start ablehnt, dennoch Sinn ihn zu nutzen und sich beispielsweise Zugang zu Fähigkeiten und Material zu verschaffen.

  • Hierzu gab es letztens im Spiegel ein interessantes Interview mit einem Professor für Kriminalistik und Soziologie. Ich habe nur Bruchstücke in Erinnerung. Vielleicht finde ich den Artikel online oder ich frage meinen Kumpel,der beim Spiegel arbeitet.


    Interview thematisierte u.a. die Äußerung Eskens über einige Polizeibeamte und deren rechte Gesinnung. Der Professor meinte, dass Polizeibeamte und Soldaten nur in Einzelfällen eine Ideologie vertreten, die man als national-rassistisch und antidemokratisch bezeichnen könne. Was aber sehr wohl einer breiten Masse an Polizisten und Soldaten zu attestieren sei, sei eine eher konservative Haltung.
    Das resultiert schon alleine aus der Grundhaltung der Polizei und BW heraus, dass Werte wie Gehorsam, Pflichtbewusstsein, Ordnung und Disziplin eine wichtige Rolle in der Ausbildung spielen.

  • Na und? Eine eher konservative Haltung würde ich sogar mir selbst attestieren. Und umso älter ich werde, umso konservativer werde ich. Ich finde es bspw. recht albern, Statuen von Christoph Kolumbus oder Winston Churchill umzuschmeißen oder alle halbe Jahre einen neuen Begriff für Afro-Europäer, Farbige bzw. „People of Color“ zu erfinden, bis dieser dann angeblich auch wieder negativ belegt ist, bzw. die Buchstabenreihe LGBTQ+XYZ gefühlt alle fünf Jahre um einen Buchstaben zu erweitern. Meine Sympathie gilt da durchaus eher J.K. Rowlings. Und das, obwohl ich selber schwul bin. Aber man kann’s auch übertreiben.


    #AktionIrgendwasMöglichstDramatischAnDerWeltLeidendes nervt mich zunehmend.


    Sorry, aber sowas treibt mich tatsächlich langsam aber allmählich immer sicherer in die Arme von CDU und CSU. Die haben zwar auch ne Meise, aber eine, mit der ich zunehmend besser klar komme.

  • Ja, mich hat nur die inhaltlich hier angedeutete vermeintliche Nähe zum Rechtsradikalismus gestört. Da sehe ich schon noch große Unterschiede.


    Genau da sehe ich die Bundeswehr ja auch überhaupt nicht. Wenn das anders rüber kam....Sorry!
    Ich persönlich denke, dass ich sogar auch ein Stück konservativer wäre, wenn ich den Weg des Berufsoffiziers eingeschlagen hätte (war wirklich mal mein Ziel).

  • Aufräumen ist wohl gerade im Trend, da will man bei der Bundeswehr nicht nachstehen:


    AKK entlässt den MAD-Chef.


    https://www.spiegel.de/politik…c7-443d-a9c6-72c4cd0f3b37


    Ob das jetzt irgendwas bringt ist fragwürdig, aber man schafft es damit mal wieder in die Nachrichten während alle nur noch über die Polizei reden.

  • Wenn man doch unfähige Minister auch so konsequent entlassen würde. :pffft:

    Da käme der Bundespräsident bei unserer aktuellen Regierung ja gar nicht mit dem Entlassungsurkunden schreiben nach :D


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Allerdings: Eine Dienstpflicht, bei der eh schon die Hälfte nicht betroffen ist und vom Rest dann auch mehr als die Hälfte ausgemustert wird, lässt sich mit meinem Gerechtigkeitsempfinden sowieso nicht in Einklang bringen. - Ist vermutlich aber besser in einem anderen Thread aufgehoben. ;)

    Sehe ich ähnlich. Die Wehrpflicht kann so, wie sie existiert, nicht reaktiviert werden. Denn der Fehler der Wehrgerechtigkeit wurde bisher überhaupt nicht behoben, es wäre wieder nur ein Teil der Bevölkerung dadurch benachteiligt. Nach der Coronakrise glaube ich nicht daran, dass Deutschland dazu in der Lage ist, dieses Problem kurzfristig zu beheben.

    Ohne die Wehrpflicht wird jedoch wohl kaum genug Personal eingestellt werden können. Es schließen wöchentlich diverse Kitas aufgrund von Personalmangel, erste Bundesländer überlegen bereits, ob sie die 40-Minuten Schulstunde einführen sollen, da sie keine 45-Minuten mehr personell abdecken können, IT-Experten fehlen eigentlich überall. Der öffentliche Dienst ist einer der schlechtesten Arbeitgeber im Land, warum sollten sich da Fachleute bewerben? Nur mit Analphabeten wird man keine schlagkräftige Armee aufstellen können.

  • Berlin diskutiert eine allgemeine Dienstpflicht


    Die Entwicklungen gehen schneller als gedacht. Unter Bundestagsabgeordneten mehrere Parteien wird angesichts des russischen Überfalls eine „allgemeine Dienstpflicht“ diskutiert. Danach wäre geplant, dass alle jungen Männer und Frauen zu Beginn der Volljährigkeit ein Dienstjahr abhalten sollen. Möglich wären etwa: Bundeswehr, THW, Feuerwehr, Soziale- und Pflegeberufe usw..“ Damit würde die Krisenbewältigungsfähigkeit der Gesellschaft erhöht und die Bundeswehr könne attraktiver für junge Menschen werden.

  • Dieses ganze Gedöns mit Geld und Personal dass man der Bundeswehr jetzt zuschustern will, nützt nur was wenn man auch mal die Strukturen überarbeitet.

    Die größten Probleme waren doch auch hausgemacht: Folter, Sexismus, Rechtsextremismus, Beraterfirmen, Verträge in denen die Bundeswehr ihr Material nicht selber reparieren darf, Taliban die lachen wenn die Deutschen kommen, Antrag für eine Unterhose so kompliziert wie das Bestellen eines Kriegsschiffes, Strafzahlung wenn eine 40 Jahre alte Wollmütze nicht mehr aufzufinden ist und was es sonst noch so alles an Schlagzeilen in den letzten Jahren gab...


    Um es mal mit den Worten von Sarkozy zu sagen: Da muss man mal mit dem Kärcher durch.


    Und danach können wir dann gerne über eine Modernisierung nachdenken. Aber eine Gurkentruppe zur Gurkentruppe 2.0 aufzurüsten ist Schwachsinn.

  • Da ist was dran; wenn ein Staat wie Rußland mit 60 Mrd Budget eines der größten Militärs der Welt stellt und Deutschland mit 50 Mrd noch nicht mal Unterhosen für die Jungs in Lettland organisieren kann, stimmt etwas gewaltig an der Verteilung nicht.

    Das war jetzt etwas salopp dahingesagt, aber Fairas hat da schon Recht. Es müssen erst die völlig verquarkten und verkrusteten Beamtenstrukturen weg, hin zu einer modernen Armee mit kurzen Dienstwegen und v.a. keine Parteien-Vetternwirtschaft mehr bei der Postenverteilung. Flintenuschi hat die katastrohale Führung von KayTe noch mal um den Faktor 5 getoppt; unglaublich diese Frau; jetzt sitzt sie als oberste Europäerin an den nächsten Hebeln.

    Nichtdestotrotz zwingt das Geschehen in der Ukraine zu einem völligen Umdenken in der Sicherheitspolitk das sehe ich ein. Die drösige Einschlafpolitik der letzten GroKos haben noch den letzten Funken Professionalität vernichtet. Aber bitte nicht übertreiben und in´s andere Extrem verfallen: 100 Mrd Euro für McKinsey, Ernest & Young oder vielleicht sogar Fritze Merz´s Ex-Klitsche verballern, damit die uns mal gut beraten, wie man das Geld am sinnvollsten anlegt, braucht kein Mensch.

  • Na immerhin, darüber lässt sich ja durchaus reden. Ich denke wir sehen das dann ja grds. ähnlich, drücken es nur anders aus. Ich für meinen Teil würde es begrüßen, wenn man auf folgende Punkte achtet:


    1. Es geht um die Steigerung der Kampfkraft, nicht um bequemere Stuben usw..

    2. Es geht um Landesverteidigung und Bündnisverteidigung. Hier muss ein Strategiewechsel stattfinden, weg von der "Einsatzarmee". Zielrichtung: Abwehr eines möglichen russischen Großangriffs auf Europa. Das beinhaltet auch eine spürbare Vergrößerung der deutschen Streitkräfte. Die alte Bundesrepublik hatte eine Bundeswehr mit einer Mannstärke von 650.000 Mann und Kampfpanzer im vierstelligen Bereich. Heute haben wir keine zweihundert Kampfpanzer mehr. Auch da muss was passieren. Ich denke eine Bundeswehr von ca. 500.000 Mann sollte es für Deutschland schon mindestens sein.

    3. Es sollten wo immer möglich deutsche Rüstungsfirmen den Vorzug bekommen. Natürlich aber nur dann, wenn auch die Qualität der Produkte stimmt. Da mache ich mir aber am wenigsten Sorgen.

    4. Es müssen Rüstungskooperationen mindestens mit Frankreich her. So wie es Scholz schon angekündigt hat. Europa braucht eigene hochmoderne Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe, Raketen, Drohnen, Kampfpanzer, Infanterieausrüstungen usw..

    5. Die Kommandostruktur sollte überprüft werden. Insbesondere auf europäischer Ebene.

    6. Deutschland braucht eine wirksame Verteidigung seines Luftraumes gegen Angriffe durch Raketen, Drohnen und sonstige Luftangriffe.

    7. Die nukleare Teilhabe sollte wieder ausgebaut werden.

    8. Regelmäßige große Manöver, Schießübungen usw.. Überprüfung der Geeignetheit der Truppenübungsplätze usw.. Denn Übung und Training sind mit das Wichtigste.

  • Ich denke eine Bundeswehr von ca. 500.000 Mann sollte es für Deutschland schon mindestens sein.

    Ich glaube das widerspricht den 2+4 Vereinbarungen, sofern diese heute noch was gelten.
    Und wo sollen die 500k hin? Es sind die meisten Standorte in Deutschland geschlossen worden. Da befinden sich jetzt Naherholungsgebiete und in den Kasernen moderne Wohnparks.

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