@John
Ein wenig pessimistisch bist du schon.
Für den Fall eines politischen Super-Gau, also einem Zerfall der EU und NATO (unwahrscheinlich, aber wie der Unfall in Tschernobyl nicht auszuschließen) wären deine Punkte definitiv gerechtfertigt.
Lieber würde ich allerdings eine schrittweise Entwicklung hin zu einer europäischen Armee sehen.
Die EU hat genügend Einwohner um auch mit einem Berufsheer + Miliz genügend Soldaten zu haben um es mit jedem externen Aggressor aufzunehmen wenn die Ausrüstung passt.
Wobei natürlich auch dort gewisse Investitionen nötig wären, vor allem in schwere Waffen und eine schlagkräftige Marine.
Im "mittleren" bzw. "realistischen" Szenario, Fortbestand der EU, aber in den nächsten Jahrzehnte keine gemeinsamen Streitkräfte, wären allerdings ein Teil deiner Punkte durchaus notwendig, der Zustand der Bundeswehr scheint zur Zeit nämlich eine Katastrophe zu sein.
Vor allem zu nennen sind hierbei Ausrüstung, Einsatzbereitschaft, und öffentliches Ansehen der Bundeswehr (verbunden mit letzterem der kritische Personalstand), dass ein Land wie Deutschland nicht in der Lage ist, auch nur eine einzige Division Panzer/Panzergrenadiere oder ein Geschwader Kampfflugzeuge binnen eines für die Verbündeten akzeptablen Zeitraums (und der ist mit mehreren Monaten recht großzügig bemessen) zur Verteidigung von Verbündeten oder des eigenen Staatsgebietes zu mobilisieren ist ein Armutszeugnis.
Vor allen sind Wehrpflichtige in der modernen Kriegsführunglaut Verteidigungsexperten auch gar nicht total ineffizient .
Für die Kriegsführung in Übersee sind sie ineffizient. Für die Landesverteidigung bewegt sich die Wehrpflicht zwischen billiger und unverzichtbar, frag mal die Russen, Finnen, Schweden (die haben sie erst abgeschafft und führen sie jetzt gerade wieder ein), Israelis oder Südkoreaner.