Rund um die Bundeswehr

  • Na, wenn sie dich nicht nehmen, sprich dir eine Einheit zuweisen, bei der du dich nach der Musterungsuntersuchung zu einem Termin melden musst, dann kommen doch auch keine Feldjäger. Feldjäger kamen nur dann, wenn du schon deinen Wehrdienst versahst und dann unerlaubt von der Truppe vernbliebst. Und selbst einem gültigen Einziehungsbescheid konnte man sich juristisch gut entziehen. Bei mir hätte es damals z.B. ausgereicht, dass ich angebe schwul zu sein und unter einer besonderen psychischen Belastung z.B. beim Duschen deswegen zu stehen. Das wurde später dann abgeschafft. Ich hatte es aber auch nicht angegeben. Die Feldjäger kamen ja nur, wenn du wirksam eingezogen warst und dann plötzlich abhautest. Aber das ist ja irgendwo auch nachvollziehbar. Generell finde ich aber, dass wenn sie ziehen, jeder gezogen werden sollte. Auch der Zivildienst sollte wieder eingeführt werden. Beim aktuellen Pflegenotstand verstehe ich ohnehin nicht, warum da niemand mal drüber nachdenkt. Wäre doch ideal. Zeit ist doch häufig das, was durch die knappen Pflegeschlüssel am meisten fehlt. Dann aber bitte unter geänderten Rahmenbedingungen, nämlich dass auch Frauen gezogen werden. Die mögliche Schwangerschaftszeit sollte Ihnen irgendwie anders entschädigt werden. Wie machen die das in Israel? Da werden ja auch Frauen gezogen.

  • Jetzt bin ich ja aus dem kritischen Alter heraus, dann kann man von mir aus wieder die Wehrpflicht einführen.

    Sollte die Wehrpflicht wieder eingeführt werden ziehe ich Dich höchst persönlich ein, rasier Dir Deine Lockenmatte ab und trieze Dich solange bis Du weinst. Und anschließend machen wir aus Dir ein nützliches Mitglied der Gesellschaft, und nicht so einen Hottentotten der Du jetzt noch bist. :baeh: :klopp:


    @mantuso
    Die Befürchtung ist, dass wir uns auch in diesem Jahr wieder blamieren werden, so wie es damals war, als man zum ersten Mal größere Mengen an Material benötigt hat. Vorkommnisse, wie Du sie hier beschreibst, also dass sich die Soldaten Material selbst kaufen, weil man ihnen kein geeignetes - oder überhaupt Material zur Verfügung stellen kann, halte ich zumindest für wahrscheinlich. Ich habe seit einigen Monaten einen Dienstposten, der mir Einsicht gewährt, wieso es so langsam in diesem Thema vorangeht, und ich muss sagen, dass mich die Erkenntnis erstaunlicherweise doch noch überrascht hat - weil sie so unglaublich dämlich ist. Aus Gründen der Verschwiegenheit kann ich nicht ins Detail gehen, aber manchmal beneide ich die Leute die "nur" davon betroffen sind, weil sie die Umstände nicht kennen. Und wenn sie es doch tun, tut es mir für sie gleich dreimal so leid.


    Aber: Wir werden ja ab 2030 materiell auf dem Stand sein, den wir heute brauchen. Daher ist es auch gut, dass die besondere Altersgrenze aufgehoben wird, so habe ich sogar noch was davon. Man könnte ketzerisch wie man ist also sagen, dass der Grund für die Abschaffung der besonderen Altersgrenze aus moralischer Sicht notwendig ist, so wird es nämlich Soldaten geben die behaupten können: "Ja damals haben die gesagt es wird bald besser, und siehe da, nur 15 Jahre später ist es soweit. Und da sage noch einer in der Bundeswehr ändert sich nichts zum Besseren." :thumbsup:


    Mich wollten sie auch nicht. Tauglich gewesen. Nur als Berufsoffizier, da hatte ich aber kein Bock drauf, hätten sie mich genommen.

    Verwechselst Du hier Vergangenheit mit Zukunft? Ich habe noch nie gehört, das jemand direkt als Berufssoldat eingestellt wird - egal welche Eignung er hat. Dass es sowas geben "könnte" steht im Wehrbericht - und ist Zukunftsmusik. Daher die Frage: Verwechselst Du hier Vergangenheit mit Zukunft? ....

  • ber: Wir werden ja ab 2030 materiell auf dem Stand sein, den wir heute brauchen. Daher ist es auch gut, dass die besondere Altersgrenze aufgehoben wird, so habe ich sogar noch was davon. Man könnte ketzerisch wie man ist also sagen, dass der Grund für die Abschaffung der besonderen Altersgrenze aus moralischer Sicht notwendig ist, so wird es nämlich Soldaten geben die behaupten können: "Ja damals haben die gesagt es wird bald besser, und siehe da, nur 15 Jahre später ist es soweit. Und da sage noch einer in der Bundeswehr ändert sich nichts zum Besseren."


    Was die besondere Altersgrenze betrifft.



    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass die besondere Altersgrenze ein Anreiz ist überhaupt Berufssoldat zu werden.
    Die Abschaffung dieser, wird den Einen oder Anderen "guten" Kameraden vll doch dazu bewegen sich etwas in der Wirtschaft zu suchen. Der Beförderungstau, ständiges Pendeln und ein Beurteilungswesen, das dringend überarbeitet werden muss sind nur einige Dinge, die auf so eine Entscheidung einwirken.



    Da hast du Recht, man will sich nicht wieder blamieren.
    "Besenstiele in der FLW 200"



    Leider leidet aber darunter die Aus- Weiterbildung im Inland.
    Und ich spreche jetzt nicht mal vom Mangel an Munition, um überhaupt die ATN Schießen zu erfüllen um eine Waffenanlage (mit Waffe oder Besenstiel) bedienen zu dürfen.



    Wir kümmern und so viel um Gleichstellung, Selbstverständnis,
    Tradition, Medienwirksamkeit, Personalbindung und Gewinnung das ich
    manchmal den Eindruck habe das die eigentliche Aufgabe einer Armee in
    den Hintergrund rückt.
    Ich trage immer noch eine Lochkoppel, habe aber letzte Woche eine Stehlampe, einen Fernseher und einen Kühlschrank bekommen. ( Die ich auf meiner alten Stube garnicht anschließen kann da ich nur zwei Steckdosen habe)
    Darüber bin ich natürlich unheimlich dankbar, aber eine solide Ausrüstung, genügend Ausbildungsmittel und eine "vernünftige" Personalführung (ganz ohne Aktionismus)wäre mir und allen Kameraden, die ich kenne viel wichtiger als so manches "Seminar zur Inneren Führung".

  • Verwechselst Du hier Vergangenheit mit Zukunft? Ich habe noch nie gehört, das jemand direkt als Berufssoldat eingestellt wird - egal welche Eignung er hat. Dass es sowas geben "könnte" steht im Wehrbericht - und ist Zukunftsmusik. Daher die Frage: Verwechselst Du hier Vergangenheit mit Zukunft? ....


    Nein. An so etwas habe ich gar nicht gedacht.
    Meine Musterung war 1999. Vielleicht habe ich es nicht gut ausgedrückt. Der Beamte vom Kreiswehrersatzamt sagte mir damals, dass ich meinen Grundwehrdienst leisten könne, wenn ich mich für eine Offizierslaufbahn entscheide. Falls ich aber andere Pläne hätte, würde man mich erstmal nicht ziehen, da man genügend Wehrpflichtige hätte.
    Keine Ahnung, inwiefern der Beamte da im Rahmen von irgendwelchen Verordnungen gehandelt hat oder nicht.

  • @mantuso
    Die Altersgrenze war jetzt nicht unbedingt ein Grund BS zu werden, allerdings wäre es gelogen zu behaupten, dass man das nicht wohlwollend zur Kenntnis genommen hat. Was mich bei der Sache derzeit massiv stört ist, dass es hier wohl zumindest zu Beginn eine schreiende Ungerechtigkeit geben wird. Unser A1 hat vor zwei Monaten mal das ausgearbeitete Konzept des BMVg vorgestellt, was nur deshalb noch nicht beschlossen ist, weil wir keine Regierung haben. Darin steht, dass die Abschaffung der BAG zunächst vorallem bei Soldaten zur Anwendung kommen soll/wird, die einer Verwendungsreihe angehören, bei der ein starker Personalmangel herrscht. Und das wäre bei Leuten wie mir, also jenen Soldaten, die eine technische Ausbildung haben. Tatsächlich läuft die Änderung ja sogar schon an, denn in meiner Abteilung wurde einem Soldaten, der Ende des Jahres in Pension gehen will/soll/darf/wird angeboten um zwei Jahre zu verlängern - bei gleichzeitigem Dienstortwechsel und Zusage der UKV. Gelächter! Er hat das natürlich abgelehnt. Der Witz daran ist jetzt, das Verfahren ist in der Schwebe - wohlgemerkt weniger als 1 Jahr vor der Pensionierung.


    Was mich in dieser Frage mal brennend interessiert ist, was aus all den ganzen Oberstabern werden soll, die es dann zwangsläufig geben wird. Sollen die allesamt mit 60 Jahren als Zugführer in einer Kompanie Grenadiere eingesetzt werden? Das will ich sehen! Ein 60-jähriger der die Erstürmung eines Hügels anführt, herrlich! Irgendwie ist das auch schon wieder so ein unausgereifter Vorgang, denn es fehlen die altersgerechten Dienstposten für zusätzliche 6-8.000 Soldaten (das ist wohl die Zahl um die es da geht). Die können unmöglich alle in der Verwaltung untergebracht werden, selbst wenn es in diversen Ämtern ein erhebliches Fehl gibt. Und mit 60 zur See zu fahren ist auch kein Spaß, das habe ich im echten Leben bereits bei anderen gesehen.


    Die Abschaffung dieser, wird den Einen oder Anderen "guten" Kameraden vll doch dazu bewegen sich etwas in der Wirtschaft zu suchen.

    Diese Frage hatte ich zufällig letzte Woche mit meinem Dezernatsleiter debattiert, und sowohl er als auch ich sehen es ganz genauso. Tatsächlich hat er (mein DL) sich mit diesem Gedanken schon beschäftigt, denn als Absolvent eines Studiums in LRT bieten sich ihm außerhalb der Bundeswehr deutlich bessere Arbeitsbedingungen + Gehalt. Geld ist zwar nicht alles, aber ich wage mal zu behaupten, dass man auch in zivilen Firmen, oder sogar in anderen Ländern sehr gut arbeiten kann, ohne dass man mit Bürokratie und grobem Unfug am Spaß an der Arbeit behindert wird.


    .... und ein Beurteilungswesen, das dringend überarbeitet werden muss sind nur einige Dinge, die auf so eine Entscheidung einwirken.

    Laut Wehrbericht wird sich das Beurteilungssystem ab 2021 ändern. Es soll detailierter und differenzierter werden, und die Regelbeurteilung soll von der Prognose der Persönlichen Entwicklung entkoppelt werden. Letzteres könnte durchaus sinnvoll sein, weil manchmal Beurteilung und Prognose nicht zusammenpassen (bedingt durch dieses schwachsinnige Verhältniskonzept & diese dümmliche Poolbildung). Vielleicht wird dann ja doch so mancher zum Staber oder Oberstaber befördert, und das sogar zu dem Zeitpunkt zu dem er zur Beförderung ansteht. Aber insgesamt stimmt es, das System war von Anfang an ungerecht. Entweder war man der Leistungsträger unter den Trotteln (Note 7,0+ weil man als Einziger von 12 Soldaten selbständig arbeiten kann), oder der dümmste Hochleistungssoldat (Note 4,6 weil die anderen angeblich übers Wasser laufen können), beides habe ich auf zwei verschiedenen Einheiten erlebt.


    @Lord Wolhynia
    Mein Einwand bezog sich auf das Wort "Berufsoffizier". Das ist ein Status, kein Beruf bzw. keine Verwendung. Als Berufsoffizier ist man quasi Beamter, und sowas gibt es nicht von Anfang an. Ein falsch verwendetes Wort deinerseits erklärt daher meine Irritation, denn gemäß Deinem neuen Post ist die Sachlage korrekt, sprich der Berater hat das angeboten, das angeboten werden kann.

  • Auch der Zivildienst sollte wieder eingeführt werden. Beim aktuellen Pflegenotstand verstehe ich ohnehin nicht, warum da niemand mal drüber nachdenkt. Wäre doch ideal. Zeit ist doch häufig das, was durch die knappen Pflegeschlüssel am meisten fehlt.


    Zivildienst war ne tolle Sache. Ihn jetzt im Hinblick auf den Pflegenotstand wieder einzuführen, hätte die falsche Signalwirkung. Das wäre eine Flutung mit billigen Arbeitskräften und würde jeden Reiz nehmen Pflegekräfte besser zu bezahlen oder überhaupt mehr Vollzeitstellen einzurichten.

  • Ich finde ja immer geil, wenn alte Leute darüber bestimmen wollen, dass junge Leute für sie ein Opfer für die Gemeinschaft zu erbringen haben. Das dann von unterbezahlter Zwangsarbeit bis zum Opfertod für sie reicht. Sonst Freiheitsstrafe.


    Finde ich super.



    Da kannste besser den Bundesfreiwillengendienst stärken. Zum Beispiel mit besserer Bezahlung.


    Und dank Computerspielen und von der Leyen. hat die Bundeswehr eh genug zulauf.

  • Bitte etwas weniger Erregung.


    Ich sehe das so. Die Ausbildung des einfachen Bürgers an der Waffe, die Wehrpflicht, die Bürgerarmee, wurde ursprünglich dazu erdacht, dass die Bürger eines demokratischen Landes ihre Freiheit, ihre Grundrechte und ihre Verfassung gegen gewalttätige Autokraten, Diktatoren und Okupatoren verteidigen konnten.
    Ich finde die Vorstellung, dass sich nur noch rechtsnational(sozial)istische Kreise um die eigene Ausbildung an der Waffe kümmern höchst bedenklich und sehr gefährlich. Wer sich nicht zu wehren weiß, wird irgendwann gewaltsam untergebuttert. Deswegen möchte ich eine wehrhafte Demokratie. Ich möchte den Bürger in Uniform. Und den Zivildienst halte ich in diesem Sinne für berechtigt, weil es nun mal religiöse oder ethische Grundüberzeugungen gibt, die einem den Dienst an der Waffe verbieten.
    Ich verstehe überhaupt nicht, was daran schlecht sein soll, jungen Menschen einmal 12 Monate verpflichtend aufzuerlegen, in denen sie etwas für die Gemeinschaft tun sollen. Man lernt in diesen 12 Monaten ja auch viel über sich selbst und das Leben. Es ist ja keine verlorene Zeit. Ich sehe das eher als einen sinnvollen Beitrag zur Erziehung mündiger und verantwortungsvoller Staatsbürger. Diese ständige Ich-Ich-Ich-Mentalität, diese ständige Einstellung einem würde etwas weggenommen, wenn man etwas für die Gemeinschaft beitragen soll, finde ich fürchterlich. Als ginge die Welt unter, wenn man mal 12 Monate einen Dienst für die Gesellschaft leistet. Und das tut auch der Wehrdienst!
    Ich habe da auch überhaupt kein schlechtes Gewissen das zu fordern. Ich habe es selber abgeleistet. Freiwillig. Wie man sieht ging es mir damit nicht schlecht. Zeit habe ich eher im Studium vertrödelt. Der Wehrdienst hingegen hat mir im Nachhinein eine höhere Gehaltsstufe als Einstieg gebracht, weil die 12 Monate angerechnet wurden.
    Ich verstehe auch nicht, dass soviele Linke nicht verstehen wollen, dass der Wehrdienst letztlich auch eine der wichtigsten Brandmauern gegen eine autokratische Umwandlung unseres Staates von rechts ist.
    Mir ist jedenfalls eine Bevölkerung lieber, die sich im Zweifel auch gegen autokratische Unterdrückungsversuche ganz praktisch zu wehren weiß lieber, als eine Bevölkerung, die ohnmächtig miterleben muss, wie sie durch Gewalt kleingehalten werden kann.

  • Ach ich bin ganz ruhig. Eher amüsiert.


    1) Kein Diktator und Autokrat bedroht unsere Freiheit.


    2) Der Wehrdienst kostet vor allen Geld, bei nur sehr geringer Kampfwertsteigerung. Hat einen Grund warum kaum ein Land den noch hat.


    3) Massenarmeen haben ausgedient außer du willst nen langen Bürgerkrieg wie in Syrien fechten. Da kapituliere ich aber ehrlich gesagt sofort lieber.


    4) Ich verstehe nicht warum das immer jüngere Leute machen sollen. Warum nicht Rentner? Oder 40 oder 50 oder 60 jährige? Oder allgemein 1 Monat jedes 2. Jahr für die Gemeinschaft oder Wehrbereitschaft!
    Junge Leute können besser Hügel erstürmen? Mag sein. Wir sind aber nicht mehr im 1. Weltkrieg, es gibt nen Haufen Jobs zu erledigen und es geht ja schließlich um eine Bürgewehr und dem idellen Dienst an der Freiheit und Gemeinschaft nech! Und für wen dann absolut kein Verwendung bei der BW besteht muss halt Windeln wechseln, mit Pflegebedürftigen singen oder Kindern was vorlesen. ABer ja es ist leicht das für jüngere zu fordern. Man musste ja schließlich auch durch! Da fühlt man sich im Recht. So funktionieren autokratische Subsysteme auch immer sehr gut.


    5) Der Wehrdienst als Brandmauer für eine Autokratische Umwandlung? Du bist ja lustig. Wer macht denn vor allen WEhrdienst? Was für MNenschen zieht der WEhrdienst heran? Autokratiegläubige. Und die. die es noch nicht sind für die wird auch gesorgt. Befehl und Gehorsam werden gelehrt. Keine Freidenkerei.
    Ich finde es als progressiver, tendentiell pazifistischer Linker ja super, dass tendentiell Rechte oder von mir aus auch extreme linke die sich auf den Krieg gegen die Rechte/das Kapital vorbereiten wollen hier quasi ne verpflichtende militärische Ausbildung bekommen.
    Wenn dann sorgt der Wehrdienst also für eine autokratische Umwandlung. Die ABschaffung hingegen drängt autokratische Einstellungen zurüc, denn die Instuition, verplfichtender Dienst selbst, ist autokratisch.



    Auch sehr schön zu sehen bei einer kleinen Tirade eines Soldaten hier kürzlich gegen die Atentäter vom 20 Juli.
    Haben die einfach Hochverrat begangen...tzes....

  • Zivildienst war ne tolle Sache. Ihn jetzt im Hinblick auf den Pflegenotstand wieder einzuführen, hätte die falsche Signalwirkung.

    Wie bereits (früher) erwähnt, man sollte das Pflichtsoziale Jahr für alle einführen, mit einer Länge von 15 Monaten und als Alternative dazu den freiwilligen Wehrdienst mit 12 Monaten. Die Vorteile wären enorm. Man hätte vom Staat finanzierte Hilfskräfte, die sich ggf. sogar für den Job erwärmen und dauerhaft dabei bleiben. Und das gilt für beide Dienste. Man könnte den (Gerüchten zu folge existierenden) Stau/Überfluss an Studenten abbauen, die auf Wartelisten stehen (schließlich resultierte der auch aus der Aussetzung der Wehrpflicht). Und man könnte dem "faulen und asozialen Pack aus der Hauptschule" soziale Kompetenzen beibiegen, nicht zuletzt auch diese Empathie, die manchem fehlt (sagt man). :grübel: Ich wüsste also nicht, wieso man den Pflichtdienst am Staat nicht wieder aktivieren sollte, vorallem den beim Militär.


    Oh doch da fällt mirt was ein. Die ganzen Linksradikalen hätten dann wieder ein Argument, mit dem sie auf den Polizeistaat einprügeln können. Das wäre natürlich nicht so schön. :blink:


    Edit: Siehste .... der Twiggels legt schon los. Was für ein Verbrecherisches System, diese ganzen Jungen Nazischergen. :klopp:

  • Er meinte mich. Ich habe es gewagt aufzuzeigen, dass es falsch ist Leute zum Vorbild zu nehmen, die Listen erstellen, auf denen Leute stehen, die ohne Gerichtsverfahren erschossen werden sollen, und dass es ein noch fataleres Signal an AfD-Sympathisanten ist, wenn man erklärt, dass es akzeptabel ist ein gewählten Staatsoberhaupt in die Luft zu sprengen, nur weil dieser mit den eigenen Idealen nicht konform geht.


    Aber das war klar, dass das jetzt wieder kommt, denn Linksradikalismus hat selten ein Auge für Rechtsstaatliche Konformität.

  • Ich sehe das so. Die Ausbildung des einfachen Bürgers an der Waffe, die Wehrpflicht, die Bürgerarmee, wurde ursprünglich dazu erdacht, dass die Bürger eines demokratischen Landes ihre Freiheit, ihre Grundrechte und ihre Verfassung gegen gewalttätige Autokraten, Diktatoren und Okupatoren verteidigen konnten.


    Ganz falsch, Wehrpflicht wurde vielerorts in Monarchien eingeführt, die hatten sicher nicht eine Revolution als mögliches Einsatzszenario im Sinn ;)


    Ich finde ja immer geil, wenn alte Leute darüber bestimmen wollen


    Du hast Recht, allerdings bestimmen alte Leute über so ziemlich alles im Leben der Jungen.


    man sollte das Pflichtsoziale Jahr für alle einführen


    Im Kern keine schlechte Idee, allerdings gehöre ich zu der Generation die noch Zivildienst gemacht hat und ich war in einem Krankenhaus mit vielen Zivis und kann dir aus erster Hand über den Unterschied in der Arbeitshaltung von motivierten und unmotivierten Zivis berichten. Wir hatte da Leute die sind quasi nie zu ihrer Arbeit erschienen, haben also nur Kosten verursacht. Jemanden zu zwingen für einen schlechten Lohn schwere Arbeit zu verrichten ist möglich im Zweifel aber schwierig.
    Und für motivierte junge Leute gibt es ja bereits das FSJ.


    Und das gilt für beide Dienste. Man könnte den (Gerüchten zu folge existierenden) Stau/Überfluss an Studenten abbauen, die auf Wartelisten stehen (schließlich resultierte der auch aus der Aussetzung der Wehrpflicht).


    Wie willst du den Stau abbauen? Die Zahl der Studienplätze steigt doch dadurch nicht an. Zuwenig Studienplätze gibt es weil a) immer mehr Menschen Abitur machen und somit überhaupt studieren können, b) immer mehr Menschen studieren wollen, weil man ohne Studium schlicht zuwenig verdient und c.) immer mehr Arbeitsfelder ein Studium voraussetzen, während gleichzeitig die Zahl der Studienplätze kaum oder gar nicht ausgebaut wurde.


    Die meisten an einem Studienplatz interessierten Menschen währen wohl nach einer Wehrpflicht immer noch interessiert.


    Und man könnte dem "faulen und asozialen Pack aus der Hauptschule" soziale Kompetenzen beibiegen, nicht zuletzt auch diese Empathie, die manchem fehlt (sagt man).


    Siehe mein Argument mit den persönlichen Erfahrungen aus dem Zivildienst.

  • @ Lucius/Brax
    Naja, da würde ich aber gegenüberstellen wollen, mit welchen Leuten es der militärische Widerstand des 20. Juli auf der Gegenseite zu tun hatte und die Gesamtsituation der Diktatur. Ich denke man kann das nicht auf heute übertragen. Damals war es aus meiner Sicht richtig und mutig. Aber das diskutieren wir dann besser woanders.


    @ Fairas
    Soweit ich weiß wurde die Wehrpflicht im revolutionären Frankreich eingeführt und dann von Monarchien übernommen, weil sie so erfolgreich war und dabei half, die Bürger für ihr Land zu begeistern bzw. den Gestank der Autokratie und des „Söldner“wesens durch Bürgerbeteiligung ersetzte. Ein Wehrpflichter schoss auch nicht so leicht aufs eigene Volk, wie vielleicht ein in Sold stehender Berufssoldat.

  • @Brax


    Kannst du deine Strohmänner bitte sein lassen. Danke.


    @John
    Jap




    edit:
    @Brax
    "Dass es falsch ist ein GEWÄHLTES Staatsoberhaupt in die Luft zu sprengen NUR weil er mit den eigenen Idealen nciht übereinstimmt" und das bezogen auf Hitler.



    Das bezogen auf Hitler im Jahre 1944? Jetzt ernsthaft?
    Und mich als Linksradikalen dabei diffamieren....


    Oh man ich bin raus, bessser kannst du mich eh nciht bestätigen in meinem Argument und meiner MEinung zur Autokratie in der Bundeswehr.


    Wenn ich hier noch was schreibe, bitte liebe Forenleitung. löscht das.



    P.S. und out of context. Hatte vorgestern noch mit einer Dame mit dem Namen "von Witzleben" gesprochen. War ein interessantes Gespräch...

  • Wie willst du den Stau abbauen? Die Zahl der Studienplätze steigt doch dadurch nicht an. Zuwenig Studienplätze gibt es weil a) immer mehr Menschen Abitur machen und somit überhaupt studieren können, b) immer mehr Menschen studieren wollen, weil man ohne Studium schlicht zuwenig verdient und c.) immer mehr Arbeitsfelder ein Studium voraussetzen, während gleichzeitig die Zahl der Studienplätze kaum oder gar nicht ausgebaut wurde.

    Äh, na so wie er entstanden ist. Wenn ein ganzer Jahrgang ein Jahr später ins Studium strömt, weil er plötzlich ins PSJ oder zum Werhdienst muss, baut sich der bestehende Stau ab. Der Stau entstand ja (auch), weil plötzlich der Wehrpflichtige Jahrgang nicht gezogen wurde, sodass plötzlich zwei Jahrgänge studieren wollten (ähnlich zum Vorgang 12er/13er Abi).


    Naja, da würde ich aber gegenüberstellen wollen, mit welchen Leuten es der militärische Widerstand des 20. Juli auf der Gegenseite zu tun hatte und die Gesamtsituation der Diktatur. Ich denke man kann das nicht auf heute übertragen. Damals war es aus meiner Sicht richtig und mutig. Aber das diskutieren wir dann besser woanders.

    Das Thema ist hier durchaus richtig, denn es wird auch im Wehrbericht thematisiert. Stichwort ist da der Vorgang mit diesem "Franco", der mich und 170.000 andere pauschal als Nazis stigmatisiert hatte, bis (noch immer nicht) der Beweis für das Gegenteil erbracht wurde. Dazu siehe auch ....

    Wir kümmern und so viel um Gleichstellung, Selbstverständnis,
    Tradition, Medienwirksamkeit, Personalbindung und Gewinnung das ich
    manchmal den Eindruck habe das die eigentliche Aufgabe einer Armee in
    den Hintergrund rückt.

    .... das hängt alles zusammen - und dient tatsächlich nicht und/oder kaum dem Vorantreiben irgendwelcher "Trendwenden", die zweifellos benötigt werden, aber aus unverzeihlichen Gründen auf der Stelle treten. Und: Die Relevanz ist von besonderer Bedeutung. Wenn hier behauptet wird, dass vorallem Waffennarren und Extremisten in die Bundeswehr strömen, muss auch darauf hingewiesen werden, dass falsch verstandene Vorbilder zu einem Problem werden können - analog zum Vorwurf der falsch verstandenen Tradition sich ein Modellbauschiff der Bismarck oder eines UBoot vom Typ VIII/C in die Stube zu stellen.


    Ich frage mich gerade vor wem ich mich mehr fürchten soll, dem Modellbauer oder dem Umsturzsympathisanten. :grübel:

  • Ich denke niemand hier hat ein Problem mit dem militärischen Widerstand des 20. Juli 1944 bzw. dessen Vorbildfunktion.


    Das sind ja genau die Leute, die ich als Vorbilder meine. Sie waren mutig genug ihre waffentechnische Ausbildung gegen die Diktatur einzusetzen. Wer hätte sonst noch Erfolg haben können zu dieser Zeit?

  • @John & @Twiggels
    Die Frage ist: Wie radikal und extrem darf ich werden um Unrecht zu bekämpfen? Darf ich Massenhaft Menschen exekutieren (siehe dazu Erschießungsbefehl nach Auslösung Walküre)? Oder muss ich mich auf ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt beschränken? Und wo liegt der Unterschied zwischen Unrecht nach Gesetzeslage und Unrecht nach subjektivem Empfinden? Das sind Fragen, die in der politischen Bildung von Soldaten vermittelt werden müssen (und auch im Zivilen, wohlgemerkt). Da kann ich nicht blindlings Ideale in den Raum stellen, und anderes diffamieren, nur weil es mir gerade im Morgenmagazin so eben mal einfällt.

  • Äh, na so wie er entstanden ist. Wenn ein ganzer Jahrgang ein Jahr später ins Studium strömt, weil er plötzlich ins PSJ oder zum Werhdienst muss, baut sich der bestehende Stau ab. Der Stau entstand ja (auch), weil plötzlich der Wehrpflichtige Jahrgang nicht gezogen wurde, sodass plötzlich zwei Jahrgänge studieren wollten (ähnlich zum Vorgang 12er/13er Abi).


    Mal als Beispiel:


    Nehmen wir an es gibt jedes Jahr 1.000 Menschen die keinen Studienplatz bekommen. Nun schicken wir alle die 2018 ein Studium beginnen wollen in den Wehrdienst (also alle die einen Platz haben + die 1.000). Dann sind die Erstsemester 2018 leer (bis auf ein paar die nicht zum Wehrdienst müssen).
    2019 kommen die dann alle aus dem Wehrdienst zurück und wollen studieren. Es gibt immer noch genau gleich viele Studienplätze wie 2018, also bekommen alle die 2018 studieren wollten einen Platz, außer die 1.000.
    Gleichzeitig kommen 2019 ganz viele neue Schulabgänger hinzu die jetzt auch studieren wollen. Einen Platz bekommt niemand, weil jetzt alle Plätze mit den Leuten aus 2018 belegt sind. Also schicken wir alle in den Wehrdienst. Bleiben aber immer noch die 1.000 übrig die weder 2018 noch 2019 einen Studienplatz bekommen haben.


    Wo wurde da jetzt der Stau beseitigt?

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