Deutsche Rüstungswirtschaft

  • Auch nach 'Bundeswehr' gesucht aber die Suche auf Titel (von der Foresoftware 'Betreff' genannt) begrenzt.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Moment ich kann ein paar alte Quellen zu Forderungen der SPD anlässlich der vorletzten Bundestagswahlen bieten:


    http://www.wahlversprechen2013.de/item/572



    Zitat von SPD - Wahlprogramm 2013

    "Wir wollen zurück zu den restriktiven Exportrichtlinien der rot-grünen Regierungszeit. Rüstungsexporte in Krisengebiete und in Länder, in denen die Menschenrechte massiv missachtet und verletzt werden, lehnen wir ab. Eine Ausweitung von Rüstungsexporten aus wirtschaftlichen Gründen und als Ersatz für eine gestalterische Außenpolitik lehnen wir entschieden ab. Dies bedeutet auch, ein parlamentarisches Gremium im Deutschen Bundestag zu schaffen, das bei zentralen Waffenexportentscheidungen die Bundesregierung kontrolliert und das zeitnah Transparenz gegenüber Parlament und Öffentlichkeit herstellen kann. Eine mögliche Weitergabe aus Deutschland exportierter Waffen an Dritte ist wirksam zu kontrollieren und Verstöße gegen Endverbleibsklauseln sind streng zu sanktionieren."


    Wirtschaftsminister Gabriel will Deutschlands Rüstungsexporte stärker kontrollieren. Das könne zwar Arbeitsplätze kosten, "aber wenn man die Waffen in die falschen Regionen gibt, kann es zu einem Geschäft mit dem Tod werden".

    Und diesen Individuen soll ich nun also bei der nächsten Wahl wieder und wieder mein Vertrauen aussprechen? ;)

  • Sendung vom 27. März 2018


    https://www.zdf.de/comedy/die-…om-27-maerz-2018-100.html


    Thema: Deutsche Rüstungsexporte


    Interessanter Fakt aus der Sendung: Fast jeder Deutsche (wohl auch hier aus dem Forum) ist über sein Konto oder eine Versicherung direkt an der Finanzierung von Rüstungskonzernen beteiligt (ich auch).

  • Ja genau und am Ende sind wir schließlich alle mit schuld an den ganzen Kriegen und so weiter.

    _____________________________
    Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken, bist Du von dir selbst nicht überzeugt. Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein, zweifelst Du an deinem eigenen Wert. Solange Du versuchst, dich größer zu machen, indem du andere kleiner machst, hegst Du Zweifel an deiner eigenen Größe. Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt anderen die ihre.
    -Verfasser unbekannt

  • Je nachdem wo du bei den Wahlen dein Kreuz machst auf jeden Fall!


    "Mit"-Schuld bedeutet nicht alleinige Schuld aber du bist eben ein Teilchen im Getriebe des Ganzen. Auch mit anderen Dingen wie deiner Wählerstimme, etwa deinem Konsumverhalten, nimmst du Einfluss (wenn auch minimalen) auf den Lauf der Dinge.


    Alles hängt mit allem zusammen. Klingt philosophisch, ist aber so ;)

  • sterben Menschen im Jemen oder in Mexiko mit deutschen Waffen?

    Und wenn wir keine Waffen mehr exportieren, würden dann in Konfliktzonen keine Menschen mehr durch Waffengwalt sterben?


    Machen wir uns nichts vor, die Lücke bei einem Waffenexport Verbot für Produkte aus Deutschland wäre schneller gefüllt, bevor du Heckler und Koch Gewehr Drei sagen könntest und wir stellen immerhin Waffen her, die manchmal nicht richtig funktionieren.


    Mit einem Exportverbot stellen wir uns zwar auf den moralischen höheren Punkt und können dann mit dem Finger auf die bösn anderen zeigen, trotzdem kommen Verbrecher, Terroristen und fragwürdige Staaten ohne Unterbrechung weiterhin an ihre benötigten Waffen.


    Keine Frage, die Regierung ist zu nachsichtig mit unseren Waffenfirmen und die Regulationen bedürfen einer überarbeitig, Stichwort Produktionslizenzen für Saudi Arabien, aber ein Export Verbot ist zwar eine tolle idealistische Position, ändert an der Situation in Konfliktzonen überhaupt nichts, wenn der Rest der Welt nicht mit geht.

  • ändert an der Situation in Konfliktzonen überhaupt nichts, wenn der Rest der Welt nicht mit geht.

    Dann können wir ja gleich alle Arten von Anstrengungen um die Welt zu verbessern sein lassen. Das ist so allgemeingültig - kannst du auf den Klimaschutz, Ernährung, Umweltschutz...auf so ziemlich alles beziehen.


    Abgesehen davon ist es auch ein Fingerzeig auf Andere. "Ja wenn die nicht...warum sollten wir denn dann? Die haben angefangen..."


    Das ist mir zu einfach und zu egoistisch. ;)


    Lieber beweisen das man es besser kann als Andere. Und wenn man dann der moralische Vorreiter ist nehmen sich vielleicht auch ein Paar ein Beispiel. Von mir aus fangen wir bei den Waffengesetzen und Waffenexportgesetzen an. Leider verdienen dabei zuviele Leute Geld denen ein unbekanntes Leben völlig egal ist.

  • Klimaschutz

    Äpfel- und Birnenvergleich.
    Menschen finden immer einen Weg anderen zwecks eigener Breicherung zu schaden und damit wird es auch immer Leute geben, welche ihnen das notwendige Material in die Hand drücken für ein paar Scheine.
    Klimaschutz ist da eine ganz andere Kategorie, da es uns alle betrifft und nicht nur irgndwlche "ferne" Konfliktzonen und man hier auch ein "umdenken" global erzeugen kann.

    Und wenn man dann der moralische Vorreiter ist nehmen sich vielleicht auch ein Paar ein Beispiel.

    Ähhhh, nein so funktioniert die Welt (leider) nicht.
    Aber ich bin mir sicher, dass die ca. 150.000 Angestellten dann bessr schlafen können in dem Gewissen, dass in den Konfliktzonen nur noch Menschen durch us-merik., russische, chinesische etc. pp. Erzeugnisse sterben, als durch ihre eigenen. Schießlich müssen sie am Morgen dann nicht mhr um acht auf der Arbeit sein, das Jobcenter mach wahrscheinlich erst später auf.


    Das ist mir zu einfach und zu idealistisch ;)

  • Aber ich bin mir sicher, dass die ca. 150.000 Angestellten dann bessr schlafen können in dem Gewissen, dass in den Konfliktzonen nur noch Menschen durch us-merik., russische, chinesische etc. pp. Erzeugnisse sterben, als durch ihre eigenen.


    Die Mitarbeiter sind noch das Harmloseste. Durch unser Bildungssystem zu einem technisch/naturwissenschaftlichen Beruf getrimmt landet man eben mal bei so einem Unternehmen.


    Schlimm sind die großen Profiteure der Waffengeschäfte und Politiker die die Gesetze so drehen dass das Ganze erst möglich wird, wofür sie vermutlich dann auch ihren Teil vom Kuchen abbekommen.


    Beim Klimaschutz ist das übrigens genau das Selbe, Konzerne wie VW biegen sich zusammen mit der Politik die Gesetze so hin wie sie sie brauchen (oder brechen sie einfach) und keine Sau interessiert sich noch für Umweltschutz, es geht nur um Profit.


    Um beim Thema Waffen zu bleiben: Institutionen wie die Bill & Melania Gates Foundation oder der Vatikan Bank wird nachgesagt Teile ihrer Gelder ebenfalls bei Rüstungskonzernen liegen zu haben. Einen Link der das zweifelsfrei belegt kann ich dir jetzt aber nicht nennen.


    Ob du willst oder nicht, wir leben in einer neoliberalen Gesellschaft wo es nur um eines geht: Profit um jeden Preis, ohne Rücksicht auf Garnichts.


    Moral und Ethik sind da eher hinderlich.


    Auch wenn es nicht ganz reinpasst: Ist das Selbe beim Thema Russland, vorne rum wird ein großes Theater veranstaltet wenn Russland Länder annektiert oder mit Giftwaffen um sich wirft aber hintenrum werden Geschäfte in großem Stil abgewickelt. "Russland" kann man durch jeden beliebigen Staat wie China, Saudi Arabien oder die Türkei ersetzen.


    Schießlich müssen sie am Morgen dann nicht mhr um acht auf der Arbeit sein, das Jobcenter mach wahrscheinlich erst später auf.


    Da muss ich dich leider enttäuschen, das Jobcenter macht um 8 Uhr auf und zumindest wenn man einen Termin hat sollte man besser da sein ;)


    Das ist mir zu einfach und zu idealistisch


    Es gibt nicht zuviel Idealismus auf dieser Welt, es gibt zuwenig! Es gibt höchstens manchmal leider eine Übersteigerte Form namens Fanatismus. Aber wie viele radikale Waffengegner kennst du? Zumindest in der Anzahl der Tötungen liegen sie vermutlich millionenfach hinter den Waffenbefürwortern.

  • Wenn die Bundesregierung regelmäßig so viele Waffen für die Bundeswehr kauft, dass die eigenen Rüstungskonzerne davon überleben können, dann kann man meinetwegen den internationalen Verkauf einschränken.


    Ich möchte, dass Deutschland seine eigenen, hochwertigen Rüstungskonzerne hat und in den Fragen der Sicherheitspolitik im Zweifel nicht vom Ausland abhängig ist.


    Wenn man den deutschen Rüstungskonzernen den internationalen Verkauf von Waffen verbietet, gleichzeitig für die Bundeswehr kaum nennenswert bestellt, ja wovon sollen die denn dann eigentlich noch ihren Betrieb finanzieren? Irgendwie müssen die Investitionen in die Hochleistungstechnik sich ja bezahlt machen?


    Was haben Deutschland oder die Welt gewonnen, wenn nur noch in den USA, Russland, China usw. moderne Waffensysteme hergestellt werden, weil die Deutschen Firmen pleite sind?

  • Was verliert Deutschland wenn die Rüstungskonzerne etwas weniger Profit machen?


    Und bist nicht gerade du John eher der Meinung Gesetzte sollten eingehalten werden?


    Rüstungsexporte sind natürlich auch bei anderen Staaten wie Deutschland kritisch zu sehen aber dort kann hat man viel weniger Einfluss und im Zweifel nicht mal eine Wählerstimme.


    Und genauso wie im Krieg Fabriken für eigentlich zivile Produkte für die Rüstung verwendet werden, könnte man Rüstungsfabriken im Frieden für zivile Produkte verwenden. Statt Panzerrohre Wasserrohre für die Bewässerung der Landwirtschaft in Afrika also quasi "Schwerter zu Pflugscharen" in modern.

  • Ich finde dieses Argument, dass dann soviele Menschen arbeitslos werden, ist so plump. Die deutsche Industrie ist in seiner Struktur sowas von diversifiziert. Das kann doch kein Argument sein, fleißig Waffen zu exportieren, nur damit man Arbeitsplätze erhält.


    Welche Berufszweige finden wir in der Waffenindustrie? Genau die gleichen kaufmännischen und handwerklichen Berufe, die man auch z.B. in der Automobilindustrie findet. Unterschied ist doch im Grunde, dass man sich auf Waffen spezialisiert hat. Die Fertigungsprozesse oder die kaufmännischen Tätigkeiten sind doch im Kern identisch zu anderen Industriebranchen.
    Wir haben soviele Industriezweige, was für unseren Arbeitsmarkt einen enormen Wettbewerbsvorteil bedeutet, da im Falle einer Krise oder Rezession Arbeitskräfte relativ schnell in andere Industriebranchen vermittelt werden können.
    Wäre für mich absolut kein Problem die Waffenindustrie schrumpfen zu lassen und andere Zweige noch mehr zu fördern, wie z.B. die Anfertigung von medizinischen Spezialgeräten in Jena/Dresden/Leipzig oder die IT-Branche in Deutschland.

  • Aber wie viele radikale Waffengegner kennst du?

    Einige.
    Meine Partei ist voll von denen. Viele erkennt man daran, dass sie am 1. Mai schwarz tragen und mit improvisierten Waffen, welche sie bei nicht authorisierten Waffenhändlern wie Aldi und Praktiker erwerben und damit Polizisten angreifen. Bin ganz froh darüber, dass die nicht so leicht an richtige Waffen kommen.


    Andererseits sind mir keine Firmenausflüge von Rüstungskonzernen bekannt wo Angestellte und Firmenchefs schnauzbartzwirbelnd ihre Erzugnisse auf einer Safari austesten.
    Ist zwar ein dämlicher Spruch von der Waffenlobby, aber letztendlich töten immer noch Menschen andere Menschen und etwas Wahrheit steckt da nunmal drin. Dem Ali von Al Kaida oder Gomez vom Drogenkartell ist es egal, ob auf seiner Waffe Made in Germany draufsteht solange sie funktioniert.


    Wie auch bereits am Anfang bemerkt, gehe ich d´accord mit dir, dass unsere Gesetzeslage und Regularien für Waffenexporte eine tiefgründige Überarbeitung notwendig haben, um den Waffenhandel so "sicher" wie nur möglich zu machen. Desweitern gibt es zahlreiche weitere Ansatzmöglichkiten, bspw. die Produktion von Munition und Ersatzteilen, elektronische "Failsafes" oder in Konfliktzonen einfach mal stabilisierend zu wirken, anstatt destabilisierend.
    Schwerter zu Pflugscharen ist leider keine davon.
    Wenn wir deinen Gedankengang mal weiterverfolgen haben wir nun ein hightech Unternehmen mit hochbezahlten und gut ausgebildeten Leuten, die aufeinmal gegen eine große Konkurrenz, welch deutlich günstiger produzieren kann, bestehen muss. Die Firma ist nach wenigen Monaten pleite. Upsi.
    Um sich zu behaupten könnte man die Lohnkosten senken. Jetzt kündigen die Angestellten und wandern mit Ihrem know-how ins Ausland ab. Wenn wir dann mal wieder Schwerter statt Pflugscharen brauchen, weiß dann aber keiner mehr wie man ein gut funktionierendes Schwert herstellt. Upsi.


    Es reicht leider nicht, wenn wir uns alle an die Hand fassen, die Augen schließen und uns den Waffenhandel ganz ganz doll wegwünschen.

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