Deutsche Rüstungswirtschaft

  • Ich glaube, dass in einer vorwiegenden Männerdomäne, viele auch ein Problem mit einer Frau als Oberbefehlshaberin haben.

    Fairas stellt die These auf, John liked, kannst du die These auch sachlich untermauern?



    Die weltoffeneren unter den Soldaten werden dem natürlich widersprechen. Denke dennoch dass ich da insgesamt nicht Unrecht habe.

    Dann wiederspreche ich mal, stellvertretend für weltoffene Soldaten. Ich hoffe diese nehmen es mir nicht übel.


    Aus eigener Erfahrung und damit nur als persönliches Meinungsbild zu werten: Vielleicht einer von 100 Männern hatte Probleme mit weiblichen Offizieren weil sie weiblich sind. Ich habe genau einen alten Stabsfeldwebel erlebt der mit einer Frau Oberleutnant nicht zurecht kamm. Er wurde aus dem Lehrgang abgelöst (er war Ausbilder, sie seine Chefin).
    Viel eher ist es so das Soldaten mit Soldatinnen gleicher Rangstufe oft nicht zurecht kommen. Das hat aber damit zutun das diese durch die Quotenregelungen oft schneller befördert werden, somit mehr Geld und Privilegien bekommen. Weiterhin aufgrund des Geschlechts bei der Vergabe von Stuben etc. bevorzugt werden ala: männliche Unteroffiziere: 2-4 auf einer Stube, Frauen maximal 2, oft nur 1. Sowas schafft Unmut.
    Es kann sein das es damals nur in der Transformationsphase so war und mitlerweile besser ist. Ich habe aber damals viel böses Blut deswegen erlebt.


    Was die eigentliche "Cheffrage" angeht, im militärischen wie auch im zivilen Arbeitsleben nimmt es sich wohl nicht viel, rein persönliche Erfahrungen:
    Chef/Untergebener
    Funktioniert: Mann/Mann, Mann/Frau, Frau/Mann
    Funktioniert nicht: Frau/Frau




    Es ist schon länger her, da muss aber noch drauf geantwortet werden: Weil ein Dachdecker nicht sagt: "Ich decke dein Dach, bei Sturm und Regen, im Schnee und bei Sonnenschein und wenn ich beim Dachdecken vom Dach falle, dann tue ich das weil das Dach über allem anderen steht."
    Im Gegenteil, Dachdecker fallen oft wegen mangelndem Arbeitsschutz und Selbstüberschätzung vom Dach. Schwere Verletzungen oder Tod sind da ein Unfall. Ein Soldat begibt sich in seinem Job in Situationen wo der Tod eine relevante, vielleicht sogar wahrscheinliche Konsequenz ist und das tut er aus dem klaren Interesse heraus andere zu schützen (zumindest nach den bisherigen Kredos der Verteidigungsarmee, bei einer "Interventions"(Angriffs)armee mag das anders aussehen). Was anderes tun Polizisten auch nicht.


    Kein Soldat, im übrigen kein Polizist erwartet für seine Arbeit auf Händen getragen zu werden. Was er (oder sie) aber erwarten kann, ist für eine Berufswahl nicht beschimpft, bespuckt oder anderweitig angeriffen zu werden. Ist mir selbst mehrmals (immer in Berlin) passiert. Man sollte nicht erwarten das, wenn es wirklich mal schlimm wird, das Personen die vorher von weiten Teilen der Gesellschaft herabgewüdigt wurden, sich vor diese stellen und ggf. ihr Leben für diese opfern.


    Beste Grüße


    TauPandur

  • Sehe Ich nicht so.
    Habe selbst auch oft erlebt das Frauen oft mehr Probleme mit weiblichen Vorgesetzten haben als mit Männlichen.



    Der obige Beitrag von Tau entspricht insgesamt auch großteils meinen eigenen Erfahrungen (nicht als Soldat) und denen meiner Bekanntschaften und Familie.


    Gruß

  • Deswegen schrieb ich ja: "rein persönliche Erfahrungen". Jeder erlebt es ein wenig anders.


    Ich glaube, dass in einer vorwiegenden Männerdomäne, viele auch ein Problem mit einer Frau als Oberbefehlshaberin haben.

    Dann ist diese Aussage von dir Fairas, klar Männerfeindlich.


    Ich habe persönliche Erfahrungen beschrieben. Du hast eine These aufgestellt, auf Basis von was?


    Beste Grüße


    TauPandur

  • Chef/Untergebener
    Funktioniert: Mann/Mann, Mann/Frau, Frau/Mann
    Funktioniert nicht: Frau/Frau

    Folgendes funktioniert in der Regel auch nicht: Mann/Mann, Mann/Frau, Fau/Mann


    13 Jahre Erfahrung in einer Mittelgroßen AG mit allen Kombinationen an Vorgesetzten die es so gibt.

  • Ich denke nur die Art des Streitens ist unterschiedlich (Umgangssprachlich: Frauen sind Zicken/Bitches, Männer sind Arschlöcher). Aber ich denke nicht dass irgendeine Geschlechterkonstellation per se besser ist als eine andere.

  • Seitdem mir erzählt wurde, dass die WCs für Frauen an der örtlichen Universität genauso verdreckt und beschmiert sind wie die für Männer gebe ich deutlich weniger auf Geschlechterklischees. ;)


    *und jetzt eine Überleitung zur Bundeswehr finden*


    Das Schmidt Bild darf entsprechend kontextualisiert wieder gezeigt werden und der Korvettendeal stößt auf Ablehnung beim Bundesrechnungshof.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Eine Bildunterschrift wie:

    Zitat

    "Helmut Schmidt, ehemaliger Verteidigungsminister, fiel bereits als junger Reserveoffizier durch kritische Bemerkungen zur NS-Führung auf."


    ist in meinen Augen eine falsche Darstellung historischer Tatsachen. Die Notizen seiner Vorgesetzten (die ich in diesem Thread bereits zitiert habe) widersprechen nämlich seiner eigenen Bekundung kein Nationalsozialist gewesen zu sein.


    Im Grund steht Aussage gegen Aussage. Dann einfach die eine (angenehmere) Wahrheit aufzugreifen ist kompletter Irrsinn.

  • Moin,


    das war mir auch negativ aufgefallen. Wenngleich die positiven Beurteilungen seiner Vorgesetzten im Bezug auf Schmidts Standfestigkeit in der nationalsozialistischen Weltanschauung nur Schablonen waren, die jeder bekommen hat, um den Untergebenen nicht den Weg zu verbauen oder gar in ernste Schwierigkeiten zu bringen.
    Ein erstes Zeichen der Abkehr oder des Nachdenkens war, auch laut eigener Aussage, der Wunsch sich von den Schauprozessen abrufen zu lassen. Der echte Wandel kam dann erst in der Gefangenschaft. Später war er natürlich ein klarer Kritiker des Kriegsgeschäfts, nicht der Armee.


    Farvel - Like

  • Das vermehrte Bekanntwerden von Skandalen in der Bundeswehr hat eine gute Seite. Anscheinend trauen sich nun mehr Soldaten ihre Beschwerden vorzubringen. Bereits im ersten Halbjahr 2017 gab es teilweise (z.B. bei Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung) doppelt so viele Beschwerden wie im ganzen Jahr 2016. Auch die Beschwerden gegen Fehlverhalten von Vorgesetzten und rechtsextremes Verhalten haben deutlich zugenommen.


    http://www.rp-online.de/politi…n-nehmen-zu-aid-1.6950740


    Für mich auf jeden Fall eher ein gutes Zeichen.

  • Moin,


    dies ist eine normale Entwicklung für Beschuldigungen oder Aussagen über und innerhalb von Gruppen, die gesellschaftlich gedeckelt oder als unmöglich oder nicht geahndet von den Opfern wahrgenommen werden.
    Wenn sich dann jemand traut eine Anzeige oder Aussage zu tätigen, werden zunehmend mehr ebenfalls eine Aussage machen. Einge springen mit Falschaussagen auf den fahrenden Zug auf, um Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen. Ein Großteil der Opfer wird weiterhin schweigen, weil der nehative Druck des öffentlichen Bekanntwerdens größer ist als der Druck des Verschweigens und sich irgendwie damit zu Arrangierens.
    Siehe Silvester Köln, Missbrauch in Kirchen, Fehlgeburten, schwule Fussballer, etc.


    Farvel - Like

  • Ein Bundeswehrhubschrauber vom Typ Tiger ist nahe Gao in Mali abgestürzt, die beiden Piloten kamen dabei ums Leben.


    Über Feindeinwirkung gibt es bisher keinen Bericht, spekuliert wird über einen technischen Defekt.


    -----


    EDIT 17.08.17


    Falls irgendwer denkt es würde mit der Aufklärung übertrieben, hier der nächste Skandal:


    http://www.focus.de/politik/de…esoldaten_id_7483990.html

  • EDIT 17.08.17


    Falls irgendwer denkt es würde mit der Aufklärung übertrieben, hier der nächste Skandal:


    http://www.focus.de/politik/de…esoldaten_id_7483990.html

    Geil sind vor allem die drei Kommentare darunter. Mooooment! Drei? Ganze drei? Hat focus keine Leser mehr? Hegt bei mir den Verdacht zur Auswahl. Und dann noch gezielt in eine Richtung und dazu richtig billig formuliert. Wer soll das für bare Münze nehmen? DIe ersten zwei sind übrigens vom gleichen Verfasser:




    1. Kommentar: Hier wird die Frau beim Namen genannt. Hab ich irgendwas nicht verstanden? Steht "Anna" für irgendwas oder kennt die sogenannte "Frau Steiner" (toller Name um auf einen Text mit militärischem Bezug zu antworten) die Dame persönlich?


    2: Lügenpresse - stimmt alles gar nicht! - Frau Steiner! Ich geh davon aus das dies nicht ihr echter Name ist. :pfeif:


    3. Anna ist Prostituierte von Beruf und somit nicht glaubwürdig. Weiß doch jeder, daß Frauen auf solchen Veranstaltungen nichts zu suchen bzw. nicht erwünscht sind....es sei denn... :grübel:


    Aber egal, die Legitimation ist mal wieder den Kopf, bzw. den Arsch fürs Vaterland hinzuhalten. Dann darf man quasi alles und vor allem die Moral mit Füssen treten oder einen großen Haufen drauf setzen.
    Ich werde demnächst übrigens an der "Heimatfront" eingesetzt - da sollte grapschen bei der Bedienung meines Stammcafé locker drin sein. :teufel2:


    Mir tun dann die Soldaten leid, welche tagtäglich diese Denkweise ertragen müssen und im Zwiespalt sind ihre Kameradschaft pflegen zu wollen.

  • Für mich sind hier viel zu viele Fragen ungeklärt:


    1. War die Feier privat oder fand sie im dienstlichen Rahmen statt? Der Ort einer Schießanlage spricht allerdings eher für Letzteres.


    2. Falls die Feier privater Natur war, wäre die Frage zu klären, ob es sich möglicherweise um sexuelle Rollenspiele handelte. Ich denke in diesem Fall gilt dann höchstens noch die Frage als zulässig, ob alle freiwillig daran teilnahmen oder nicht. Wenn es sich um einvernehmlichen Sex unter Erwachsenen handelt, sollte man sehr zurückhaltend mit Bewertungen dazu sein. Mindestens jedoch so zurückhaltend, wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch. Das Sexualleben von Erwachsenen ist Privatsache, sofern einvernehmlich und freiwillig.
    War die Feier im dienstlichen Rahmen, wären sexuelle Kontakte generell unpassend und müssten ein Disziplinarverfahren nach sich ziehen, wegen möglicher Ausnutzung von Untergebenenverhältnissen usw..


    3. Sollte die Aussage stimmen, dass hier ein "Römisches Gelage" nachgefeiert werden sollte, entfällt der Vorwurf des "Hitlergrußes" völlig. Eine "Ave Cäsar" ist historisch nicht mit dem Hitlergruß gleichzusetzen. Demnach wäre es dann auch kein rechtsradikaler Vorfall. Zu fragen wäre dann allenfalls, ob das Verhalten gegenüber der besagten Dame als angemessen gelten kann, mit Hinblick auf die Vorbildfunktion des "Bürgers in Uniform". Dies erscheint zumindest nicht so. Auch hier ist die Frage von Dienstzeit oder privater Freizeit aber höchst relevant. Zumal die Rolle der Dame und mögliche finanzielle Vereinbarungen nicht eindeutig geklärt sind.


    Bevor das alles nicht klar beantwortet ist, sollte man sich mit Bewertungen zurückhalten.

  • Angesichts diesen Artikels ist mir im ersten Moment vor Schreck die Kinnlade runtergeklappt.


    Nach diesen Zahlen zu urteilen, genügt die Bundeswehr ja nicht einmal den Standards der Landesverteidigung. Mit so einer Armee könnte man kein Land dieser Welt effektiv verteidigen.
    Ja, ich weiß, wer sollte den Deutschland angreifen. Aber solange es keine Europäische Armee oder wenigstens eine Gesamteuropäische Verteidigungsstrategie besteht, solange muss eine Armee den Anforderungen der Landesverteidigung entsprechen. Meine Meinung.


    Deutschland hatte mal mehr als 2000 Leopard-2-Panzer. Davon sind anscheinend keine zweihundert mehr da- Das ist absolut erschreckend. Wo sind die alle hin? Und welcher verantwortungsbewusste Mensch kann denn so eine Reduktion der Truppe nur gutheißen. Da muss man dem Trump ja fast dankbar sein.


    Die Bundeswehr muss dringend verstärkt werden oder gleich eine Gesamteuropäische Armee her.

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