Die Grünen

  • Hm? Wenn ich genug Kapitaleinkommen generiere, brauche ich überhaupt nicht mehr arbeiten...Verkauf ich den Laden und zieh weiter, sehe da kein Problem. Im übrigen, der Chef der verkauften Firma wird ja wieder gehasst, bis der halt auch geht. Finds also eine ziemlich engstirnige Sichtweise zu sagen "mir doch egal".

  • Wo soll ich denn da Brutto und Netto verwechseln?


    Natürlich zahlen die Reichen mehr als die Armen. Ist doch auch logisch. Wäre das ganze System total gerecht und alles gleichberechtigt, sodass wirklich jedes Kind die gleichen Chancen hat reich zu werden(dann dürfte auch niemand was erben usw.), dann könnte man jedem vielleicht den gleichen Steuersatz aufdrücken oder das ganze anpassen, aber solange die Reichen reicher und die Armen ärmer werden und die Kinder der Reichen reicher und die Kinder der Armen ärmer werden usw, muss eine Umverteilung stattfinden und einfach Unmengen Geld in Bildung investiert werden.


    Und wieviel willst du denn bitte verdienen, dass du irgendwann 75% abgeben willst? :P

  • Und das ist der Punkt warum Kapital besteuert werden muss, damit Arbeit sich weiterhin lohnt und man sich nicht auf akkumulierten Vermögen ausruhen kann. Und beim weiterziehen werden wie gesagt Steuern fällig.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • 75% Spitzensteuersatz hat soweit ich weiß die Linke als Wahlprogramm. Gut, muss man vermutlich eine Millionen verdienen, aber bleiben halt auch nur noch 250.000 übrig...
    Wie gesagt, man sollte die Leute nicht vertreiben, weil sie halten den Laden hier auch am Laufen.
    Jede Person, die das Land auf Grund von Steuererhöhungen verlässt, muss durch weitere Steuererhöhungen kompensiert werden. Irgendwann muss es enden.

  • Moin Moin,


    John
    also bei 3000 Brutto und drei Kinder bleiben 2000 Netto übrig , laut Brutto Netto Rechner, ohne Kirchensteuer .


    Was mich an dem ganzen Thema stört ist einfach, das bei uns in NRW 2 Autobahnbrücken so marode sind, dass sie geperrt sind ! Hat man so etwas schon in den letzten 50 Jahren gehört ?


    Gleichzeitig werden 500 000 000 in so ein bescheuertes Dronenprogramm versenkt - deshalb glaube ich kaum dass eine Steuererhöhung , etwas bringt.
    Anstatt den Mittelstand zu Stützen, werden die Grosskonzerne und Banken bei uns Dick und Fett gemacht - sogar von den Grünen !

  • Zitat

    also 6000 Euro für 2 Leute( die Vollzeit arbeiten) sind bei Steuerklasse 4 und keine Kinder rund 3000 bis 3200 Euro Netto .


    Zitat

    3000 Brutto ist wirklich nicht die Welt. 1500 bleiben da vielleicht Netto noch übrig


    Die Abrechnungen würde ich mal gerne sehen.
    Möchte es ja nicht bezweifeln, doch sollten bei 3.000 € Brutto und Steuerklasse 4 etwa 1.800 € - 1.900 € Netto übrig bleiben. Je nachdem wie versichert, Kirchensteuer oder Kinder usw. Aber in etwa sollte das für den Durchschnitt hinkommen.
    Gibt dazu auch diverse Gehaltskostenrechner die zwar mit etwas Vorsicht zu genießen sind aber dennoch um den Dreh ein Ergebnis ausspucken dürften.


    Natürlich ist Geld immer vom eigenen Empfinden abhängig. Ganz besonders wenn es um das Eigene geht. :D Aber ganz ehrlich, ich halte 3.000 € für viel, schon weil ich das nicht verdiene und das mit Frau und 2 Kindern, die ich derzeit mehr oder weniger alleine unterhalte. Dennoch können wir davon glaub auch ganz gut von leben.


    Allerdings sollte die öffentliche Hand tatsächlich mal vor der eigenen Haustüre kehren, bevor sie an der Steuerschraube dreht. Da versickert einfach viel zu viel. Sei es nun in Prestigebauten oder um seine, wie auch immer geartete, Lobby zu pudern. Gleichzeitig läßt man Infrastruktur verkommen oder noch besser privatisiert sie für schnelle Kohle. :wacko:

  • Natürlich zahlen die Reichen mehr als die Armen. Ist doch auch logisch.


    Wieso ist es logisch, dass ich mein hart erarbeitetes Geld, dass ich durch eigene Leistung verdient habe irgendwelchen Drückebergern abgeben muss? Natürlich mag es auch Menschen geben die einfach Pech haben, aber es gibt auch genügend die einfach nichts leisten wollen.


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

  • Und was meinst du sind das für Leute, die ihr Geld durch harte Arbeit durch eigene Leistung erwirtschaften? Nicht etwa die Priviligierten, die schon Akademiker als Eltern haben und am besten noch das Studium finanziert bekommen, sodass sie nicht währendessen noch arbeiten müssen?
    Für Gleichberechtigung muss man etwas tun und nun mal auch Geld ausgeben.


    Und Leute die nichts leisten wollen, gibt es größtenteils in deiner Bild und RTL...
    Aber klar, es gibt solche Fälle. Daher muss man allen Kindern schon früh vermitteln wofür Bildung gut ist und das es sich lohn sich anzustrengen in der Schule usw. Lässt sich leicht durch kostenlose Kitas lösen, die auch wieder Geld kosten.
    Warum es sich lohnt in die Bildung ALLER Bürger zu investieren, dürfte klar sein.


    Ansonsten brauch der Staat für alle möglichen Projekte(Energiewende, Ausbau bzw. Erhalt der Infrastruktur usw.) Geld und das Geld liegt nicht bei den Armen, sondern bei den Reichen.

  • Wenn es Projekte sind die allen zugute kommen und nicht nur Einzelpersonen spricht auch nix dagegen, aber ich persönlich bevorzuge das amerikanische oder zumindest das Schweizer System, wo die Menschen für sich selbst verantwortlich sind. Das Argument mit den Akademikerkindern ist wirklich abgedroschen, ich kenne genügend Leute die mehr geworden sind als ihre Eltern, man muss sich nur genügend anstrengen und sich die Hände auch mal schmutzig machen. Mein Vater z.B. hat während den Sommerferien auf dem Bau gearbeitet damit er seine Eltern unterstützen konnte und in Ruhe seine Matura machen konnte... das geht alles, man muss nur wollen und nicht in der Ecke sitzen und jammern.


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

  • Ja, man muss nur wollen. Es ist reiner Zufall, dass Akademikerkinder in den meisten Fällen auch ihr Abi machen und später studieren und die Kinder der bildungsfernen Schicht in den meisten Fällen nicht bzw. um einiges weniger. Oder wird der Wille vererbt? Kannste mir das erklären?


    Auch der Wille zu studieren, sich zu bilden und später zu arbeiten oder einen ordentlichen Job zu bekommen, muss einem vermittelt werden. Wenn die Eltern das nicht bringen, muss genau da der Staat einspringen.
    Abgesehen davon, dass die BRD eh die Gleichberechtigung gewährleisten muss, lohnt es sich für den Staat sowieso. Stichpunkt Fachkräftemangel.

  • Die USA fährt ja auch so erfolgreich mit ihrem liberalen Sozialstaat. :stimmt: Da gibts Suppenküchen wie in den Dreißigern...


    Und die Schweiz hat ein gut ausgebautes Sozialversicherungssystem welches nicht vergleichbar mit dem der USA ist.


    Das Argument man muss sich nur genügend anstrengen ist ebenso abgedroschen wie falsch. Wie William schreibt umso schlechter die Bildung der Eltern umso geringer sind die eigenen Aufstiegschancen. Und von deinem hart erarbeiteten Geld musst du was abgeben weil du nicht allein sondern die Gesellschaft dies geleistet hat. Der Staat hat dir die Schule finanziert und du darfst die Menschen unterstützen die nicht arbeiten können weil sie entweder a nicht können oder b weil du ihren Arbeitsplatz blockierst. Umgekehrt würden sie dich stützen, wenn du in ihrer Situation wärst. Solidaritätsprinzip.


    Allgemeiner gesprochen ist der Kapitalismus ein Wirtschaftssystem welches immer Gewinner und Verlierer fabriziert. Es kann zwar jeder reich werden, aber nicht alle. Denn dann gibts niemanden der mehr arbeiten gehen muss. Dann noch die Akkumulierung von Geld: Geld fabriziert Geld und zwar ohne das man selbst dafür arbeiten muss. Also werden Reiche immer reicher. Wichtigstes Argument wenn es um Erbschafts- und Reichensteuer geht, man versucht das etwas auszugleichen. Um die einseitige Bevorzugung der Gewinner zu kompensieren, gibt es eine Umverteilung um diese Arm Reich Schere zumindest teilweise wieder zu schließen. Das auch die, die beim Rad der Fortuna gerade Oberwasser haben daran ein Interesse haben sollten, liegt daran das sie nicht wollen das es ihnen wie in der französischen Revolution geht. Sprich Kopf ab. Das ist nämlich dann die Umverteilung wenn es nicht das gerade herrschende System tut.


    Verfassungstechnisch ist der Sozialstaat zumindest in Deutschland verankert, ebenso das Wohlstand verpflichtet.


    Ein Fachkräftemangel wäre ein Segen, damit hätte wenigstens das Lohndumping ein Ende.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

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    -Maximilian L.

  • Wenn die Eltern das nicht bringen, muss genau da der Staat einspringen.


    Schulpflicht? Wer bis nach der Hauptschule nicht draufgekommen ist dass man etwas tun muss um weiterzukommen, hat sowieso ärgere Probleme.


    Und die Schweiz hat ein gut ausgebautes Sozialversicherungssystem welches nicht vergleichbar mit dem der USA ist.


    Abgesehen davon, dass du dich selbst, vor allem für die Pension, versichern musst damit du einen guten Lebensstandard hast.


    Der Staat hat dir die Schule finanziert und du darfst die Menschen unterstützen die nicht arbeiten können weil sie entweder a nicht können oder b weil du ihren Arbeitsplatz blockierst.


    Ich rede nicht von den Menschen die nicht können, sondern von denen die nicht wollen. Höre ich von befreundeten Hoteliers/Gastwirten wie auch anderen Gewerbetreibenden, dass sie lieber Menschen aus anderen Ländern aufnehmen, die sich über jede Arbeit freuen und sich wirklich auch für die geringste Arbeit einsetzen, als Inländer, weil die sich für die Tellerwäsche zu schade sind. Wenn ich an meine ehemalige Schulklasse denke muss ich das leider bestätigen, da gibt es genügend die lieber mit weniger zufrieden sind, als dass sie einen Handstreich freiwillig mehr machen würden.


    Könnte man die letzten Posts vielleicht in diesen Thread verschieben? Soziales Gewissen - Die soziale Frage Hat mit dem hiesigen Thema eher wenig zu tun.


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

  • Weil sie keine schlecht bezahlte Arbeit machen wollen? Kann ich verstehen, ich studiere auch nicht 8 Jahre um dann Taxi zu fahren. Klar freuen sich Menschen aus anderen Ländern über Arbeit in Österreich, weil sie im Vergleich zu Zuhause viel besser verdienen. Was nunmal für den Österreicher selbst nicht gilt. Arbeit muss attraktiv genug sein, damit sich daraus ein bemerkbar besserer Lebenstandard ergibt, nicht um als Lohnsklave den Profit zu maximieren.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

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    -Maximilian L.

  • Ich frage mich wie lange Deutschland heute brauchen würde, um nach einem Weltkrieg wieder auf die Beine zu kommen. Heute würden die Trümmerfrauen vermutlich ohne 10€ die Stunde gar nicht erst anfangen...
    Verstehe aber auch nicht, wieso es die Schuld der "reichen" ist, dass bildungsfremde Familien ihre Kinder nicht fördern...wenn wir das verhindern wollen, reicht in meinen Augen keine Kita, da muss die gesamte Erziehung übernommen werden. Und wenn der Staat schon anfangen muss unsere Kinder zu erziehen, sehe ich schwarz für die Zukunft.
    Und es müssen übrigens auch Geringverdiener ordentlich steuern zahlen. Würd mich mal interessieren wieviel vom Mindestlohn übrig bleibt, wenn der Staat dann ordentlich zugreift...Hab grad mal für 5 bzw. 10 Euro die Stunde den Lohnsteuerrechner angeworfen. Er verdient das doppelte, darf aber dafür im Jahr grob 1500€ Steuern zahlen...Ich finde, dass wird grundsätzlich zu viele und zu hohe Steuern haben. Und noch mal: Steuererhöhung bedeutet langfristig nicht auch Mehreinnahmen.


    Und wenn du nicht studierst um Taxi-Fahrer zu werden, hättest du nicht Geschichte und Politik wählen sollen :P

  • Zitat

    Ich selber habe so viel ja noch nie annähernd verdient und habe wohl auch bisher noch einen ganz anderen Anspruch. Heißt ich kaufe mir den billigsten Käse und wenn ich mal prasse ein bisschen billige Wurst dazu.
    Von daher sind solche Summen sowieso Wahnsinn. :D

    Heh,das ist ja ne geile Einstellung, und dann noch nen Döner für 1,- €. Mal abgesehen davon, daß man so einen Dreck nicht ißt und schon aus Prinzip keine 1,50 € T-Shirts aus Bangladesh kauft....
    Es ist doch müßig, wenn sich Arbeitnehmer mit 2 Kindern, 2 Autos, die benötigt werden für ein Ehepaar, um zur Arbeit zu kommen, den horrenden Spritkosten ( ja, ich weiß, selber schuld, wohn doch in Neu-Kölln und fahr mit der U-Bahn ), diverse Versicherungen zur Absicherung abschliessen müssen, mehr als 20 qm Wohnfläche benötigen etc., mit einem Studenten unterhalten und diskutieren, der sich von ner Packung Knäckebrot und einer Dose Ravioli eine Woche lang ernährt. :P
    Völlig weltfremd und noch nicht im Arbeitnehmerzeitalter des 21. Jhds angekommen. Sicherlich hat man als Student in einer WG andere Ansprüche (war ja schließlich selber mal einer ), doch daß außer ner Scheibe Analogkäse vom ALDI und Billigjeans aus China noch andere Dinge existieren, so weit sollte man schon denken können. Hey, ich könnte mir auch vorstellen, wieder in einem Bauwagen in einer Alternativkommune zu hausen, freier Sex für Alle und jeden Abend Lagerfeuerromantik, doch leider ändert sich das Leben, sowohl was die Arbeit und das soziale Umfeld betrifft, als auch die Ansprüche einer Familie; ist eben so.
    Sarrazin hatte ja auch schon die geilen Vorschläge mit nem Strickpulli im Winter, so klappt´s dann auch mit dem Binnenkonsum und der Nachfrage nach Schafswolle aus der Lüneburger Heide..
    Nicht Einnahmen hoch, sondern Ausgaben runter; da hat aber niemand Bock drauf. Jedes Jahr auf´s Neue im Bericht des Bundesrechnungshofes: hunderte an Millionen, die sinnlos verballert werden. Mann, was könnte man da für KiTas bauen und unterhalten.
    Wenn man die immer noch klassische Dreiteilung der Einkommensschichten hernimmt, bezahlen die aus dem Niedriglohnsektor so gut wie keine Steuern, am meisten belangt wird die berühmt-berüchtigte Mittelschicht und die richtig Reichen ( so ab 150.000 € / Jahr ) haben völlig andere Möglichkeiten Steuern effizient zu umgehen.
    Solange Weltkonzerne wie Google, Apple oder Microsoft bei uns so gut wie keine Steuern entrichten, auch wenn sie Milliarden an Umsatz machen, weil sie ein ausgetüfteltes System anTochtergesellschaften haben, kann es doch wohl nicht sein, daß man bei einer 4-köpfigen Familie mit 70.000 € / Jahr noch mal zusätzlich hinlangt. Hotte hat´s vorgerechnet, da bleibt nicht mehr viel übrig für den Binnenkonsum.
    Wir hätten so viele Möglichkeiten an Geld zu kommen ( effektivere Bekämpfung der Schwarzarbeit oder der Umgehung von Steuerschlupflöchern, Runterfahren blödsinniger Subventionen gerade im Agrarbereich, öffentliche Bauaufträge, die maßlos überteuert sind, Beamte, die in die Sozial- und Rentenkassen einzahlen, Besteuerung von ausländischen Konzernen, die in Deutschland Geld verdienen, Autobahnvignette etc. ), ist aber alles zu müßig und zu umständlich, also setzt man einfach den Steuersatz für diejenigen hoch, die den Laden bei uns noch einigermaßen am Brummen
    halten. Es tut mir leid zu sagen, daß sich die Grünen mit dieser Idee ( und noch ein paar anderen ) so diskreditiert haben, daß ich sie wahrscheinlich nicht mehr wählen werde. Von einer hippen Antipartei sind die leider zu einer vermufften und langweiligen Spießerpartei verkommen, die sich eher auf den Machterhalt und ihr Prestige konzentriert als auf sinnvolle ökologische und pazifistische Politik. Nachdem das Thema Atomkraft nun vom Tisch ist, kommt man auf so grandiose Ideen, wie Zigarettenautomaten zu verbieten; denen muß irgendwie langweilig sein. :blöd:


    Zitat

    Möchte es ja nicht bezweifeln, doch sollten bei 3.000 € Brutto und Steuerklasse 4 etwa 1.800 € - 1.900 € Netto übrig bleiben. Je nachdem wie versichert, Kirchensteuer oder Kinder usw. Aber in etwa sollte das für den Durchschnitt hinkommen.

    Dann zieh mal die oben genannten Posten ab ( Miete, Strom, Heizung, Auto, Benzin, private Lebens- und Rentenversicherung, Müllabfuhr, Wasser ), dann bleiben im Idealfall 700 € übrig für Lebensmittel und den Rest an Luxus. Bei jemandem, der doppelt so viel verdient, also knapp 3000 € netto, dann dementsprechend mehr. Und das soll reich sein?
    Nach Grünendefinition ist alles, was über Hartz IV Grundsicherungsniveau liegt, "reich", das sind im Moment ca. 1.100 € / Monat. Wird Deutschland "besser" oder sozialer, wenn sich die unteren und mittleren Einkommen nach Abzug aller Fixkosten mehr und mehr annähern und zu einem Brei verschwimmen?
    Sicherlich nicht, denn es muß ja Geld da sein, um zu konsumieren: schließlich sichert das auch Arbeitsplätze in unzähligen Branchen. Ich würde jetzt auch nicht finanziell dahindarben, wenn ich 100,- € mehr pro Monat abdrücken müßte, doch was mich stört ist der Grundgedanke an der Sache: "wir brauchen Geld, also holen wir uns es von denen, die "viel" davon haben". Hach, die Welt kann so einfach sein.

  • Ich weiß doch, dass ich ganz andere Ansprüche habe und dass sich das noch mit dem Alter ändern wird. Habe ich doch extra rangeschrieben und daher auch meine Eltern rangezogen, die halt keine 6000€ Brutto im Monat haben und trotzdem mehr als gut leben. Mein Vater hat drei Kinder, eine wenig verdienende Frau, verdient nicht viel mehr als die Hälfte und lebt trotzdem gut. Ich würde dem jetzt nicht noch Steuern aufbrummen wollen, aber trotzdem kann man nicht sagen, dass es Leuten mit 6000€ Brutto schlecht geht. Definitiv nicht. Wem das nicht reicht, wohnt in München oder kann nicht mit Geld umgehen. ;)


    Abgesehen davon ist das doch eh nur Wahlkampfgetöse... Wäre ein bisschen kurzsichtig deswegen die Grünen nicht zu wählen. Du weißt doch, dass die Grünen das nie durchsetzen können. Wenn du den Rest des Wahlprogramms in Ordnung findest, ist das deine Partei.

  • Heh,das ist ja ne geile Einstellung, und dann noch nen Döner für 1,- ?. Mal abgesehen davon, daß man so einen Dreck nicht ißt und schon aus Prinzip keine 1,50 ? T-Shirts aus Bangladesh kauft....

    Leider kommen aber auch die teuren Kleidungsstücke genauso aus Bangladesh

    Sarrazin hatte ja auch schon die geilen Vorschläge mit nem Strickpulli im Winter, so klappt´s dann auch mit dem Binnenkonsum und der Nachfrage nach Schafswolle aus der Lüneburger Heide..

    Naja, das praktiziere ich schon lange so. Denn die empfohlenen 20 Grad Zimmertemperatur waren mir im Winter nie warm genug.

    Wir hätten so viele Möglichkeiten an Geld zu kommen ( effektivere Bekämpfung der Schwarzarbeit oder der Umgehung von Steuerschlupflöchern, Runterfahren blödsinniger Subventionen gerade im Agrarbereich, öffentliche Bauaufträge, die maßlos überteuert sind, Beamte, die in die Sozial- und Rentenkassen einzahlen, Besteuerung von ausländischen Konzernen, die in Deutschland Geld verdienen, Autobahnvignette etc. ), ist aber alles zu müßig und zu umständlich, also setzt man einfach den Steuersatz für diejenigen hoch, die den Laden bei uns noch einigermaßen am Brummen
    halten.

    Momentan sprudeln doch die Staatseinnahmen für Deutschland erfreulich. Angeblich ja bald mal keine Neuverschuldung mehr... was ja effektiv auf einen Schuldenabbau hinausläuft, da die laufenden Staatskredite dann offenbar auch ohne neue Schulden bedient werden können.

  • Leider kommen aber auch die teuren Kleidungsstücke genauso aus Bangladesh

    Tun sie das? Ich weiß nicht.
    Klar, wenn man jetzt KiK und C&A vergleicht, hat letzteres nicht ganz so ein Trashimage, doch es gibt auch durchaus fairen Handel mit Klamotten; muß man eben nach suchen.


    Find es ja immer geil, wenn der Verkauf von Staatsanleihen gepriesen wird. "Spanien hat es geschafft, für 5 Mrd Euro Staatsanleihen am Markt zu platzieren". Heißt nix anderes als Spanien hat jetzt 5 Mrd Schulden mehr. :blöd:
    Wenn man sich einfach diese irrsinnigen Milliardenbeträge vorstellt, die jedes Jahr nur für Zinsen draufgehen.....Könnte man auch ne Menge Kitas von bauen.

  • Ich habe Freunde die in der Bekleidungsindustrie arbeiten. Ja, es kommen SEHR VIELE Kleidungsstücke aus Bangladesh. Fast alle Firmen lassen dort produzieren, insbesondere alle bekannten Hersteller und Marken. Und keine Firma zahlt dort wesentlich mehr als die andere. Trotzdem sind die Preisunterschiede hier enorm. Liegt aber eher am verwendeten Material und der Qualitätskontrolle und zu ca. 80% am Markennamen. Ich habe mir da schon mit denen die Köpfe heiß diskutiert, insbesondere nach dem Fabrikeinsturz. Am Ende (im Suff) galt ich dann als unverbesserliche "rote Zecke", die nicht einsehen wollte, warum man nicht einfach wesentlich höhere Löhne zahlen könne. Defacto würde ja schon 1 € mehr da unten sehr viel erreichen.


    Aber um mal Positivbeispiele zu nennen, die wirklich nicht in Bangladesch produzieren:


    TRIGEMA


    Das nächste Polohemd vielleicht mal bei denen Kaufen. Ihr wisst schon, die Werbung mit dem Affen.


    Oder hier:
    Zündstoff


    Zusammenfassung verschiedener Anbieter:
    korrekte klamotten

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