Die Grünen

  • Es ist sind ja nicht nur Kohlekraftwerke, die für den Strom aus der Dose sorgen.


    Ein Leichtmetall wie Aluminium wird aus Bauxit gewonnen. Die hierfür notwendige Schmelzflusselektrolyse benötigt enorm viel Energie - auch hier bleibt die Frage nach dem Energieträger. Über die krassen Unweltbedingung beim Fördern von Seltenen Erden in China findet man über YT erschreckende Bilder. Nicht nur das saubere, kleine E-Mobil ist wichtig, die komplette Wertschöpfungskette muss hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit geprüft resp. korrigiert werden.


    Das gleiche Bild findet sich ja auch in der Solar- und Windkraftbranche.


    @John


    Falls du an einem E-Mobil interessiert bist, würde ich in deiner Garage einen Drehstromanschluss empfehlen. Hier geht der Ladevorgang deutlich schneller von statten als bei normalen 230 Volt.

  • Das Problem für saubere, umweltfreundliche Autos (egal ob Treibstoff oder Strom) ist: Selbst wenn der politische Wille da wäre, steht man immer noch der Automobilindstrie gegenüber, einer der größten Mafia-Organisationen der Welt.

  • Hier kann man nochmal was zur Bilanz lesen: http://www.zeit.de/mobilitaet/…elektroauto-energiebilanz
    Es dauert also recht lange bis es sich, was den CO2 Ausstoß betrifft, rentiert. Die Bilanz wird aber durch den sich zunehmenden ändernden Energiemix selbst dann besser, wenn sich an der Entwicklung der Autos nichts mehr tun würde. Und sie stoßen auch nicht in der Stadt Stickoxide oder Kohlenmonoxid aus, was auch positiv ist.


    Zitat

    Das Problem für saubere, umweltfreundliche Autos (egal ob Treibstoff oder Strom) ist: Selbst wenn der politische Wille da wäre, steht man immer noch der Automobilindstrie gegenüber, einer der größten Mafia-Organisationen der Welt.

    Die Automobilindustrie ist kein Wohltätigkeitsverein, sondern besteht aus Unternehmen die auf Gewinnmaximierung aus sind, so wie alle anderen auch. Sprich: Würde man mehr mit Elektroautos verdienen als mit herkömmlichen Fahrzeugen, würde man auch mehr in Entwicklung und Produktion stecken. Ist halt ein bisschen das Henne-Ei Problem.
    Müssen dann halt aufpassen, dass ihnen nicht ein Unternehmen wie Tesla, welches eben dazu bereit ist mal eben einige hundert Millionen zu versenken, ihnen nicht die Butter vom Brot klaut.

  • Die meisten Umweltprogramme sind Mist oder unausgegoren. Nicht nur die Elektroautos.
    Beispiel Wärmedämmung. Bis die Einsparungen der Heizkosten sich gegenüber dem Preis der Installation finanziell rechnen sind meine Kinder selbst Großeltern. Dazu kommt, dass die Dämmung eben über den Originalklinker gelegt werden und die Optik nachhaltig verändern und das originaltypische Aussehen - hier Rotklinker - verschwindet. Die Dämmung ist so dick, dass die Wohnungen weniger bis kaum Aussenlicht erhalten und dadurch schneller der Lichtschalter betätigt wird. Hinzu kommt bei Vollisolierung auf alter Bausubstanz der Schimmelbewuchs in der Wohnung kaum noch beherrschbar ist. Im schlimmsten Fall kommt es zu Schwammbildung in den Trägerbalken. Hier habe ich dann noch nicht von den häufig sehr umweltschädlichen Dämmstoffen gesprochen, die bei Abriß des Hauses auf dem Sondermüll landen oder zumindest nach Rumänien oder China für ein paar Energiedollars verbracht werden müssen. Nicht zu vergessen die katastrophalen Brandeigenschaften der Dämmstoffe. Wenn die anfangen zu brennen ergibt sich ein super Feuerschlot wodurch das Feuer sich binnen kürzester Zeit nach oben und unten frisst. Dagegen würde der Brand vom Londoner Hochhaus wie ne Kinderwunderkerze wirken.
    Daher wird hier nicht mehr gedämmt, nachdem hier zunächst der reinste Dämmwahn ausgebrochen war.


    Ebenfalls fast kompletter Schwachsinn sind die Dieselverbotszonen, die in einigen Innenstädten eingeführt werden sollen.
    1.) würden die Innenstädte quasi vollständig vom Handwerk und Gütertransport abgeschnittenen, weil es noch nicht ausreichend viele Nutzfahrzeuge und Nutzfahrzeugtypen gibt, die nicht mit Diesel fahren. Selbst wenn es dann Kleintransporter mit E-Antrieb oder Bio-Diesel/Sonnenblumenöl gibt, bleibt es fraglich, ob Gas-Wasser-Scheiße-Meier sich den neuen Transporter leisten kann.
    2.) Das Hauptargument ist hierbei ja die Feinstaubbelastung, die Dieselfahrzeuge trotz erzwungenen Einbaus eines Feinstaubfilters produzieren. Dabei ist seit Jahren bekannt, dass die größte Menge Feinstaub durch Reifen- Bremsen- und Strassenabtrieb sowie Verwirbelungen erzeugt wird. Sieh ua. hier.
    3.) Solange in unseren Kreuzfahrthochburgen...lustiges Wort, wenn man ihm auf der Zunge nachspürt...die hunderte von Aidas, Mein Schiff's und Queen Marys, in unseren Häfen ihren Bedarf an Bordstrom - dieser entspricht in etwa dem was eine durchschnittliche Kleinstadt in Deutschland benötigt - mit Dieseln erzeugen, kann ich mir eigentlich direkt einen Schlauch vom Auspuff eines Dieselautos in die Luftröhre legen und den Motor 24/7 laufen lassen und würde immer noch frischere und gesündere Luft atmen.


    Ich will damit nicht sagen, dass man nicht versuchen sollte Kohlekraftwerke auszuschalten oder Dieselautos zu verbannen und gegen E-Autos zu tauschen oder die Energieeffizienz von Häusern zu verbessern. Natürlich soll man das anstreben. Aber es macht doch keinen Sinn, wenn dies nicht durch andere notwendige Maßnahmen flankiert wird oder die CO2-Bilanz am Ende des Tages schlechter ausfällt und irgendwo in der dritten Welt Kinder an unseren Giften ersticken oder später am Krebs verrecken. Dann können wir auch gleich sagen wir setzen wieder auf Atomkraft, das ist die sauberste Energie, solange wir uns um die ausgebrannten Brennstäbe keine Gedanken machen und ständig fest die Daumen drücken.

  • Sofern jedoch langfristig keine alternativen, kosten- und umweltschonenden sowie leistungsstärkere Speicherzellen entwickelt werden, sollte man wieder über Wasserstoff nachdenken.

    Wasserstoff ist meiner Meinung nach keine Alternative.
    Vielen ist nicht klar, wo das Zeug eigentlich herkommt. Wasserstoff wird im industriellen Maßstab praktisch nur in Erdöl- und Erdgasraffinerien gewonnen.
    Die Gewinnung aus Wasser per Hydrolyse kann da auf absehbare Zeit preislich nicht mithalten.
    Unter perfekten Bedingungen wäre die Energie die zur Gewinnung eines Mol Wasserstoff aus Wasser benötigt wird ca. doppelt so hoch, wie die Energie, die bei dessen Verbrennung frei wird. In der Realität dürfte dieser Unterschied noch deutlich größer sein.
    Es wäre auch relativ sinnlos Unmengen eines Brennstoffs (Kohle) erst mit weniger als 50% Wirkungsgrad in einen anderen (H2) umzuwandeln und dann damit "die Umwelt zu retten".
    Wenn überhaupt macht Wasserstoff nur dann Sinn, wenn Unmengen günstiger erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen.
    Wobei dann wieder die Frage ist, welche Umweltschäden für die Produktion und den Betrieb der Energiequellen in kauf genommen werden müssen.

  • Darf ich bei dieser Gelegenheit mal darauf hinweisen, dass die Grünen kein Fahrverbot für Diesel in Innenstädten fordern sondern eine Aufrüstung zu Lasten der Industrie, damit der Verbraucher auch das bekommt, für das er bezahlt hat?



    Die weitere Regulierung der Schiffahrt ist dann ein anderes Thema und soll natürlich acuh angegangen werden.
    Und mal nebenbei gemerkt. Hier wurde in der Tat schon einiges reguliert.
    Soweit ich weiß, darf z.b. in Häfen oder der ganzen OStsee kein Schweröl mehr verfeuert werden und was aus den Schornsteinen dann kommt, da gibts auch GRenzwerte.
    Weitere Regulationen sind geplant.


    Auch Wärmedämmung kann sich weitaus schneller rentieren.
    Halt nur nicht jede immer.
    Auch der Rest zu den Dämmstoffen ist viel zu "absolut" gehalten.


    @Norzklam
    Beim Wasserstoff muss ich dir widersprechen.
    Dieser kann, genauso wie Gas, mit dem Autos angetrieben werden können, als "Abfallprodukt" der erneuerbaren Energien gewonnen werden wenn sie in Spitzenzeiten mehr Strom produzieren als abgenommen wird.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Gas


    So kann man auch sehr gut der Gefahr der Überlastung der Stromnetzwerke entgegenwirken.

  • Das war keine spezielle Kritik am Programm der Grünen, sondern generell an den Konzeptionierungen und Umsetzungen von Umweltprojekten.
    Der Bau von neuen energieeffizienten oder -neutralen Gebäuden ist absolut zu begrüßen. Umbau alter Gebäude mit schlechter Bausubstanz ist sinnlose Geldausgabe.
    Schön wenn die Verbrennung von Schweröl innerhalb der Dreimeilenzone verboten ist. Aber auch außerhalb der Zone bleibt es ein extrem umweltschädlicher Kraftstoff, der komplett verboten werden muss.


    Wenn ich mich so in der letzten Zeit reden und denken höre, befürchte ich, ich könnte im September Linke oder Grüne wählen. Dabei tummelt sich in den beiden Parteien für meinen Geschmack eigentlich zuviel fundamentalistisches linkes Gesocks. :pffft:

  • Ich weiß nicht ob auch irgendwo ein vollständiger Mitschnitt veröffentlicht wurde.


    Wo fehlt dir denn was wesentliches? Es wird die Uneinigkeit zwischen Kretschmann und den Bundes-Grünen ersichtlich und außerdem wird Özdemir bei einer Lüge erwischt. Oder anders formuliert, die Grünen sind inzwischen eine ganz normale Partei ;)

  • Ich weiß nicht ob auch irgendwo ein vollständiger Mitschnitt veröffentlicht wurde.


    Wo fehlt dir denn was wesentliches? Es wird die Uneinigkeit zwischen Kretschmann und den Bundes-Grünen ersichtlich und außerdem wird Özdemir bei einer Lüge erwischt. Oder anders formuliert, die Grünen sind inzwischen eine ganz normale Partei ;)

    Es ist offensichtlich geschnitten, es fehlt was die anderen Gesprächsteilnehmer sagen. Und nur geschnittenes Material zu veröffentlichen finde ist dubios.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Özdemir lügt nicht.


    Öffentlich unterstützt und steht KRetschmann hinter dem Programm, weil er sich eben auch der Basis beugt, nachdem er für seine Position keine Mehrheit finden konnte.


    Dass nicht alle der total gleichen Meinung sind, ist ne andere Sache und auch nahezu utopisch die herbeizuführen.

  • Das Ströbele geht ist einerseits auf grund seines Alters verständlich andererseits aber auch sehr schade. Er war ein "echter" Grüner der immer zu seinen Idealen stand er hat ua. alle Kriegseinsätze der BW abgelehnt, hat meist als einziger in Untersuchungsausschüßen wirklich kritische Fragen gestellt usw. Mit seinem Weggang können die Grünen endgültig ihren Laden dicht machen. :(


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

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