Historische Filme

  • Ein Film in historischem Umfeld, der mir sehr gut gefällt ist "Mission" aus dem Jahr 1986. Regie führte Roland Joffé.


    Die Handlung ist zur Mitte des 18. Jahrhunderts bei den Iguacu-Wasserfällen, also im heutigen Grenzland zwischen Brasilien und Argentinien angesiedelt. Im Zentrum des Films steht ein Jesuitenpater (Jeremy Irons), der unter dem Urvolk der Guarani das Christentum verbreitet. Er geht dabei sehr behutsam vor und verlässt sich nicht auf das Schwert, sondern auf seine Überzeugungskraft und auf die Musik.


    Durch den Vertrag von Madrid, mit dem sich Spanien und Portugal die Welt 1750 sozusagen aufteilen (koloniale Demarkationslinie) geraten die Jesuitenreduktionen bei den Guarani von einem Tag auf den anderen von spanischem in portugiesischen Besitz. Dies hat dramatische Konsequenzen, da die Portugiesen im Gegensatz zu den Spaniern die Indianersklaverei tolerieren. Die Bandeirantes (Sklavenhändler) können nun also plötzlich in den Dörfern der Guarani ihr Unwesen treiben.


    Vor diesem geschichtlichen Hintergrund läuft der Film ab. Die Jesuiten versuchen die Indianer zu beschützen und stellen sich den brutalen Bandeirantes (im Film verkörpert durch den Sklavenjäger Mendoza, gespielt von Robert de Niro) in den Weg. Dadurch ziehen sie nicht nur den Zorn der Portugiesen, sondern letztlich auch jenen der Mutterkirche in Rom auf sich.


    Auch wenn der Film nicht 100 Prozent akkurat ist, finde ich ihn dennoch äusserst gelungen. Es wird weitgehend auf die übliche schwarz-weiss-Malerei verzichtet. Die katholische Kirche wird zum Beispiel nicht so unilateral dargestellt, wie in anderen Filmen dieser Art. Es wird anschaulich gezeigt, dass damals verschiedene Strömungen in den Kolonien am Werk waren: Von ausbeuterisch-repressiv bis hin zu friedvoll-progressiv. Auch bietet sich ein meines Erachtens durchaus gelunger Einblick in die Welt des Jesuitenordens, den man so nicht in einem Film erwarten würde.


    Der Film verzichtet konsequent auf Schönfärberei. Es gibt kein Happy-End. Das Ende des Films ist frustrierend und verstörend. Aber auch das passt irgendwie. Hinzu kommen fantastische Landschaftsaufnahmen und generell wundervoll eingefangene Szenerien.


    Schauts euch an.


    Eine der bekanntesten Szenen des Films:

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