Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise

  • Ich denke nicht, daß die griechische Bevölkerung für einen Austritt ( oder Einstellung der Zahlungen, Rücknahme der Auflagen ) stimmen wird.
    Eine Parallelwährung mit Drachmen oder ein Komplettausstieg aus dem Euro würde das Land komplett crashen lassen, das will niemand.
    Aber vielleicht hat das Ganze ja auch etwas Gutes: man besinnt sich nun mal endlich auch auf eine politische Union und nicht auf ein Konglomerat von Einzelstaaten, die sich von Wahl zu Wahl retten und alternativlos den Dreck wegräumen, den die Großbanken mit ihrer Zockerei hinterlassen haben.
    Aber es ist schon erstaunlich, welchen weltpolitschen ( und finanziellen ) Impact ein Staat hat, der gerade mal 1,2% der Wirtschaftsleistung in der EU beisteuert.
    Es gibt hier Joghurt-Fabrikanten im Bayerischen Wald, die machen mehr Umsatz. :P


    Wirtschaftsweise Gruppe A behaupten, ein Grexit hätte einen Dominoeffekt zur Folge, der den Euro abstürzen läßt. Gruppe B ist der festen Überzeugung, daß ein Austritt Griechenlands das Europroblem generell löst und der Wechselkurs gegenüber dem Dollar in die Höhe schnellt, weil man nun endlich wieder solide wirtschaften kann.
    Sucht Euch was aus.....

  • Morgen wird es dann wohl ordentlich scheppern - an den Börsen. Oder besser gesagt, es wird erwartet, dass das passiert. Für mich ein zweischneidiges Schwert, denn die rasant gestiegenen Aktienkurse sind mir als konventioneller Sparer schon seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Die Frage ist allerdings, welche Konsequenzen das insgesamt auf dieses aufgeblasenes Finanzgebilde hat, das wir seit einigen jahren mit uns rumschleppen. Hoffentlich kein nachhaltiges .... :Huh:


    Fakt ist; die Banken in Griechenland bleiben morgen zu. Die Geldknappheit zwingt sie wohl dazu. Selbst wenn es gelingen würde, den Staat Griechenland zu retten (was höchst unwahrscheinlich geworden ist), für manche Bank könnte das Referendum zu spät kommen. Na dann mal Hut ab, Herr Tsipras. :hallo:

  • Könnte sehr hässlich werden in Griechenland. Man schiebt sich ja nun in den Medien auch nur noch gegenseitig die Schuld zu.


    Wenn der Staat nicht mehr zahlen kann, dann stehen plötzlich Hunderttausende Staatsbedienste, Millionen Renten- und Sozialhilfeempfänger ohne Geld da. Was macht dann die Polizei? Was machen die Soldaten, wenn sie keinen Sold mehr bekommen? Wie zahlen die dann ihre Miete, falls das mehrere Monate anhält? Vom Gesundheitssystem mal ganz zu schweigen.


    Das ist der Grund, warum ein Staatsbankrott nicht selten in die Revolution führt. Wenn die Menschen nichts mehr zu essen haben, dann gibt es eben schnell Meuterei und Aufstand. Bin gespannt, wie man das in den Griff kriegen wird. Denn die Geschäfte werden dann auch leer bleiben. Wer verkauft schon seine Waren, bspw. gegen Schuldtitel?

  • Doch das hat sie. Die Regierung hat am Freitag? angekündigt, dass man die Renten kürzen müsse, weil man sie sich als Staat nicht leisten kann. Ich finde aber irgendwie die Meldungen dazu nicht mehr, vermutlich weil sich am Samstag die ganze Nummer bekanntlich in eine ganz andere Richtung entwickelt hat. Es kann allerdings auch sein, dass man die Kürzungen angesichts des Referendums zunächst wieder ausgesetzt hat. :ka:


    Alles in allem also ein heilloses Durcheinander, wie man es sich eigentlich schon seit Jahren "gewünscht" hat. Im Grunde passiert jetzt, was schon lange hätte passieren müssen. Man hat die Politik beiseite gepackt und die nackten Fakten auf den Tisch gelegt. Oder anders gesagt: Jetzt wird's endlich mal ernst.

  • Ganz interessante Sache: Scheinbar hat die EU in den letzten Verhandlungsangeboten auf Sozial gemacht und die griechische Regierung in die Richtung drängen müssen, während die gr. Regierung sich weigerte die Reichen zur Kasse zu bitten, und am Verteidigungshaushalt zu schrauben.
    Wenn sich das bewahrheitet und in Griechenland ankommt ist die aktuelle Regierung am Ende.



    Quelle

  • Also, ich verstehe leider viel zu wenig von Wirtschaftspolitik. Aber ich finde die aktuellen Nachrichten ziemlich beunruhigend.


    Dort ist zu lesen, dass die Weltwirtschaft unter einer Deflation leidet, dass also die Waren im Welthandel immer billiger werden, weil die Nachfrage immer mehr sinkt. Die EZB unter Mario Dhragi versucht nun in Europa massiv die Kaufkraft anzuheizen, indem sie bspw. auf negative Zinsen setzt und den Banken das Geld inzwischen umsonst verleiht, für 0,0%. Ziel soll eine stärkere Inflation sein, also das Ansteigen der Preise, weil man anscheinend panische Angst vor einer starken Deflation hat. Viele Ökonomen fragen sich nun, was die EZB denn noch tun könnte, um die Kaufkraft anzuregen, wo sie doch nun eigentlich ihre Munition nahezu verschossen hat, ohne nennenswerte Ergebnisse. Man überlegt jetzt tatsächlich durch das Drucken von Banknoten durch die Nationalbanken so viel Geld in den Markt zu pumpen, dass damit quasi künstlich eine Inflation erzeugt wird. Viele Ökonomen warnen allerdings auch vor diesem Schritt, weil man damit eine wirtschaftliche Blase erzeugen würde.


    Klingt für mich alles bereits ziemlich verzweifelt. Es scheint, als stünde es ziemlich ernst um das Währungssystem.


    Nachzulesen in diesem Artikel der FAZ: Geldpolitik mit Helikopter-Geld: Wenn es Geld vom Himmel regnet.

  • Hm. Name verpflichtet.


    Vorweg gesagt, wie es auch im Artikel angedeutet wird, jeder VWLer hat seine eigene Meinung. Es sind einfach zu viele unvorhergesehene Faktoren im Spiel um genaue Vorhersagen treffen zu können.


    Kurze Erklärung:
    Über die Festlegung des Leitzinses steuert die Zentralbank die Geschwindigkeit in der eine Ökonomie wächst. Banken leihen sich für diesen Zinssatz Geld bei der Zentralbank und verleihen es weiter. Wenn es der Ökonomie gut geht, wird der Leitzins erhöht, die Erhöhung wird dann an die Kunden weitergegeben und die Entwicklung der Volkswirtschaft wird gebremst weil nur noch Unternehmungen rentabel sind deren Gewinnspanne über diesem Zinssatz (bzw. dem Zinssatz der Bank) liegt. In einer Krise wird der Leitzins gesenkt, so werden vorher wenig profitable Geschäftsideen tragfähig - es enstehen Arbeitsplätze.
    Es gibt kaum weitere Steuerungsinstrumente die die Zentralbank eines Staates zur Verfügung hat, zumindest solange die Währung frei konvertierbar ist.
    Soweit die Theorie.


    Nun gibt es in der EU ein eurospezifisches Problem: Es sind sehr viele, ökonomisch (Arbeitsmarkt, Industrialisierung, Wettbewerbsfähigkeit, gesetzliche Rahmenbedingungen uvm.) unterschiedliche Länder in einer Währungsunion zusammengeschlossen. Während eine 0-Zinspolitik für Italien z.B. sinnvoll ist, ist sie nicht sinnvoll für Deutschland (nur als Beispiel). Die Zentralbank hat nur ein Steuerungsinstrument zur Verfügung das für alle Länder der Union funktionieren muss. Da die Länder wirtschaftlich eher auseinanderdriften gerade WEIL es keine Möglichkeit mehr gibt z.B. Frankreich das an Wettbewerbsfähigkeit (zu z.B. Deutschland) verliert abzuwerten (französische im verhältnis zur deutschen Währung im Wechselkurs verschlechtern), wird das Problem von Jahr zu Jahr immer und immer schlimmer.


    Es gibt ein Sprichwort unter Ökonomen: "Wenn der Zinssatz bei unter einem Prozent liegt können die Zentralbänker golfen gehen."; Bei so niedrigen Zinsanpassungen, 0,25 auf 0,375 oder 0,125 ist die Auswirkung auf die Volkswirtschaft absolut minimal. Wie man sich vorstellen kann, welche Unternehmung ist bei 0,25 Leitzins nicht profitabel aber bei 0,125 schon? Das Steuerungsinstrument steuert nichts mehr.
    Weiterhin forciert so ein Zinssatz zum "Zocken", Geld gibt es zu ungheuer günstigen Konditionen und in riesigen Massen von der Zentralbank abzuhohlen - schnell sind alle profitablen Winkel ausgeschöpft in das man das Geld stopfen kann damit es ("Geld arbeitet nicht!" - Ich weiss, ich simplifiziere) irgendwo noch ein paar Punkte Gewinn macht.


    Es ist jetzt schon defakto unendlich viel Geld vorhanden, man könnte mit dem Volumen mehrmals die ganze Welt kaufen - wenn sie jemand verkaufen würde. Es ändert nichts mehr. Früher gab es auch mal einen Handel von Geld von Bank zu Bank, das Geld wurde "über Nacht" an eine andere Bank verliehen und bei Öffnung wieder zurückgezahlt. Dieser Geldhandel zwischen den Banken ist schon lange zusammengebrochen. War es zuerst dem Vertrauensverlust zwischen den Banken nach der Hypothekenfinanziererpleitewelle in den USA verschuldet, ist das nun nicht mehr nötig, man bekommt billiger Geld von der Zentralbank.


    Geld zum (nahe) Null-Zins schafft Blasen in dre Volkswirtschaft - so ist es auf einmal möglich Imobilien zu erwerben die sich die Person vorher nicht leisten konnte. Geschäftszweige mit hoher Fremdkapitalquote (wie z.B. Speditionen) werden auf einmal ungemein lukrativ (über die FK/EK Quote kann man den Gewinn hebeln), stürzen aber ab sobald der Zinssatz nur minimal steigt - Überangebote und Blasen werden geschaffen, eine Zwickmühle entsteht, jeder Zentralbanker ist sich bewusst das diese Sparten zusammenbrechen wenn der Zinssatz steigt.


    Das Hauptproblem: In dem Artikel wird von Helikoptergeld zum anheizen der Inflation gesprochen. Ich bezweifel das es funktioniert.
    1.) Hätte es schon lange funktionieren müssen, der unterschied zwischen 0,125 und 0 spielt keine Rolle.
    2.) Das Geld kommt nicht bei dennen an die es ausgeben würden! --> Das bedarf genauerer Erleuterung.


    In der VWL geht man davon aus das Menschen 3 Dinge mit ihrem Geld tun können: Konsum, Investition, Sparen. Es hat was von einem Spiel: Verbrauch für Lustgewinn, Investition für späteren Lustgewinn, eine Runde aussetzen. Letzteres wird in der Regel nicht beachtet. Bleiben zwei Alternativen. Konsumieren und Investieren.
    Billiges Geld soll beide Punkte anregen, dies funktioniert aber nicht mehr - da die Personen die Investieren KÖNNEN so viel Mittel zur Investition haben das sie nicht mehr wissen WOHIN sie es investieren (oder konsumieren) sollen, daher kommt im übrigen auch der Druck immer mehr vom Staat kontrollierte Sektoren (Inftrastruktur usw.) in private Hände zu "geben", es wird nach dem letzten Quäntchen "sinnvoller" Investitionsfläche gesucht.
    Personen die Konsumieren WOLLEN - KÖNNEN es nicht da ihnen der Zugang zum Kapital fehlt.
    Das Geld kommt einfach nur bei dennen an die schon so viel davon haben das sie es nicht verkonsumieren können!


    Wie könnte man also eine "Inflationswelle" schaffen? Es ist ja von Helikoptergeld die rede. Das ist richtig aber auch falsch. Richtig weil Helikoptergeld Geld ist was verschenkt wird, falsch weil ein Helikopter NICHT diskriminiert. Personen die also direkt oder auf sehr kurzem Weg an das Zentralbankgeld kommen erhalten Geld geschenkt, Personen die der Weg nicht offen steht, Sozialhilfeempfänger, arme Rentner, ALG2 Bezieher usw., kommen nicht ran. ABER diese Gruppe konsumiert, sie hat garkeine Wahl.
    Der richtige Weg um Inflation zu erzeugen wäre einfach jedem der vom Staat Geld bezieht 2.000 Euro aufs Konto zu buchen. Der Fairness halber könnte man JEDEM Bürger 2000 Euro aufs Konto buchen - das gro davon würde konsumiert werden, ein riesiger Schub in der Ökonomie wäre zu verzeichnen. Zumindest kurzzeitig würde diese heislaufen, Inflation wäre da.


    Langfristig löst es nicht das Hauptproblem: Das die Vermögen absolut ungleich verteilt sind. Die einzige Lösung wäre es jedem Bewohner 2.000 Euro jeden Monat aufs Konto zu werfen, das würde die Sparguthaben und den Euro sehr schnell, sehr massiv, entwerten. Innerhalb von einigen Wochen wäre er nur noch die Hälfte wert. Das würde das Problem aber nur für Europa lösen, nicht für die Welt. Weiterhin wäre das Produktionskapital immernoch ungleich verteilt, nur Sparguthaben wären vernichtet.


    Letztlich sollte sich jeder klar sein das Kapitalismus und Krise untrennbar miteinander verbunden sind. Seit bestehen dieses Systems hat es schon einige fundamentale Wandel durchgemacht. Wann der nächste dieser Wendepunkte kommt weiss ich nicht. Das weiss niemand genau, es gibt tausende Untergangsapogethen, einer hat am Ende immer recht und wird der nächste Star der im Fernsehen dann die Börsenkurse vorlesen und durch die Talkshows tingeln darf.


    Ich will ehrlich sein. Ich weiss weder wann das System richtig gegen die Wand gefahren wird (auch mit einem Fahrrad ohne Luft in den Reifen kann man noch eine ganze Weile fahren, es geht nur verdammt schwer - wie wir gerade merken). Noch wie heftig das wird (fallen wir bloss vom Rad oder nimmt uns der nächste LKW 100 Meter mit?). Ich für meinen Teil habe dafür gesorgt das bei einem Zusammenbruch des Versorgungsnetzes nicht ohne Essen und Wasser da stehe. Nennt mich Redneck aber seitdem ich verstehe wie das System funktioniert habe ich meinen eigenen Nahrungvorrat.


    Beste Grüße


    TauPandur

  • Mich wundert gerade dass ein VWLer den 4. Punkt, nicht auf dem Schirm hat, nämlich das Geld horten. Wenn demnächst wirklich die Banken auf die Idee kommen Sparer massiv mit jährlichen Gebühren abzustrafen, frage ich mich welchen Zweck eine Bank heutzutage noch erfüllen soll. Dementsprechend werde ich als Kunde genötigt zu konsumieren. Ich denke dann werden wieder viele Menschen ihr Geld unter dem Bett verstecken.


    Und was mich persönlich um die Debatte Exportweltmeister Deutschland nervt, welchen Vorteil hat es für den 0815 Bürger im Geldbeutel außer die ach so tollen und viele neuen Stellen die Deutschland aufbaut die aber absolut unterbezahlt sind.


    Deutschland: DIW warnt vor Wachstumsschwche durch Ungleichheit - SPIEGEL ONLINE
    Politik im Spiegel ? Niedrige Lhne vernichten Arbeit


    ganz netter Artiklen zu unserer Binnenmarktwirtschaft. Ich bin kein Experte, aber das was der gute Mann andeutet, überlege ich mir seit Anfang 2000. Wieso um Gottesnamen ist der Binnenmarkt in Deutschland einfach "scheißegal".



    TauPandur, nach deinem Lösungsvorschlag im obigen Post von dir, würde mich generell deine Meinung zum Bürger Geld oder Bedingungsloses Grundeinkommen interessieren.

  • Nun, ich würde das geschenkte Geld sicherlich nicht zum Konsumieren einsetzen, sondern zum Schuldenabbau. Der Konsumeffekt würde sich bei mir also auf den Zeitpunkt verzögern, bei dem der Kredit abbezahlt ist. Ich denke, da wäre ich nicht der Einzige.


    Nahrungsmittelvorräte anlegen? Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Aber für welchen Zeitraum? Die Weltwirtschaftskrise 1929 dauerte fast fünf Jahre. Zumal es bisher noch nie eine Situation gab, in der die Bevölkerung überhaupt nicht mehr versorgt werden konnte. Mangel wäre allerdings schon möglich.

  • Vorweg gesagt: Wie Gestern auch bin ich gerade quer durch die Republik unterwegs und das Internet im Zug ist beschi**en, der Seitenaufbau einer Seite dauert mehrere Minuten. Es ist für mich leider nicht daran zu denken irgendwelche Links anzuklicken, bin froh es bis ins Forum geschafft zu haben.


    @Hades85. Du verstehst sicher das ein Kurzabriss der quer durch ein halbes Dutzend Themen fegt und nur absolute Grundlagen aufgreift nicht allumfänglich sein kann. Zu den Fragen:
    Das "Geld horten", es gibt zwei Fälle: unter der Matratze oder auf der Bank lassen. Fall Eins wird normalerweise nicht betrachtet. Es sollte klar sein das bei einer Deflation das horten unter der Matraze günstig ist, bei einer Inflation ungünstig. Die Geldmengen die vom "kleinen Mann" unter der Matraze gelagert werden sind normalerweise vernachlässigbar, sie sind nur ein kleiner Teil von M1 (dem sofort verfügbaren Kapital) (Google mal nach Geldmenge M1, M2, M3). Das Geld auf der Bank erfüllt eigentlich den Zweck das es Personen die investieren wollen aber nicht genug Kapital besitzen leihen können. Für die Banken ist es früher billiger gewesen das Geld von Privatpersonen zu leihen als bei der Zentralbank um Geld mitzubieten (die Zentralbanken haben früher Geld versteigert, wer den höchstn Zinssatz bot bekamm das Geld (natürlich gab es auch Teilgebote)). Nun sind wir an dem Punkt angelangt das das Geld auf das der kleine Mann auf der Bank hat die Bank mehr kostet als das kostenlose Zentralbankgeld - sie will es also los werden, im Gegenteil, sie will das du Schulden machst damit sie dir das kostenlose Zentralbankgeld geben kann und an dem (geringen) Zinssatz noch etwas verdient. Das System bricht dann zusammen wenn die Zinsen wieder steigen. Die plötzliche Eile Hartgeld, Scheine und Münzen, loszuwerden ist ein Symtom davon. Hartgeld was du am Anfang des Monats in einer Deflationsumgebung abhebst und Ende des Monats erst einzahlst oder ausgiebst kostet der der Bank Geld - das wollen sie nicht. Wenn dein Geld aber auf dem Konto liegt deflationiert es.
    Wie du schon erkannt hast: Konsum ist die Parole - nur wie ich schon im letzten Beitrag geschrieben habe, die die Konsumieren WOLLEN - KÖNNEN es nicht, weil sie nicht an das geschenkte Geld kommen, die die KÖNNEN - KÖNNEN NICHT da die Zeit den Konsum einschränkt. Wozu eine zweite Jacht? Wozu hundert Flachbildfernseher?
    Was jeder VWLer letztlich weiss (aber nicht alle erkennen und noch viel weniger sagen, gerade wenn man Zentralbanker ist), das Problem ist nicht die inflationierte Geldmenge, es ist nicht die Geldflussgeschwindigkeit und auch nicht die zu oder abnehmende Kaufkraft. Es ist die ungleichverteilung der Geldmenge.


    Persönlich warte ich ja darauf das das Horten von Geld, Edelmetall oder anderen Wertgegenständen (Gegenstände die dem Werterhalt dienen) nach und nach kriminalisiert wird. Dafür muss sich die Eskalationsspirale noch ein paar mal drehen, die Kriminalisierung von Personen mit 500 Euroscheinen und die Abschaffung von diesen ist de rerste Schritt dahin. Es ist ja nicht so das es das nicht schon einmal gegen hat. Das hat es alles schon oft gegeben, ein gutes Beispiel ist die USA in den 30er Jahren, da war der Besitz von Gold z.B. eingeschränkt. Wenn man bedenkt das dies damals das Rückrad der Finanzwirtschaft war, dann war dies ein extremerer Schritt als es Heute wäre.


    Ja das DIW, immer bereit das Offensichtliche zu erkennen. :rolleyes: Ich war mal bei der Truppe.


    Warum ist der Binnenmarkt scheißegal? Weil Deutschland Lohndumping betreibt. Das wird nicht sofort offensichtlich aber lass es mich mal an einem Beispiel aufzeigen: In Deutschland verdient ein Arbeiter z.B. 10 Euro pro Stunde und stellt 10 Stück Ware her. In Griechenland verdient der Arbeiter 5 Euro und stellt 5 Stück Ware her. Beide Länder sind trotz unterschiedlicher Produktivität auf einem Niveau weil die unterschiedliche Produktivität durch einen unterschiedlichen Lohn abgegolten wird. Dieses Verhältnis herrschte bei der Euroeinführung, dafür gab es solche "eigenartigen" Wechselkurse. Nun sind in Griechenland (oder Frankreich, Spanien usw.) die Löhne gestiegen, zumindest die Inflation wurde ausgeglichen. In Deutschland sind über lange Zeit weder die Löhne gestiegen, noch wurde in vielen Fällen ein Inflationsausgleich durchgeführt. Das führt dazu das es Heutzutage eher so aussieht: In Deutschland verdient ein Arbeiter z.B. 8 Euro die Stunde und stellt 11 Stück Ware her (Effizienzsteigerung von 2% pro Jahr, deswegen 11 nicht 10). In Griechenland verdient der Arbeiter 7 Euro und stellt 5,5 Stück Ware her (dito). Das Ungleichgewicht führt zur Vernichtung von Arbeitsplätzen in Griechenland weil viele Güter nun aus Deutschland eingeführt werden.
    Das dies passiert ist nicht neu, schon 2004, vor 12 Jahren, wurde das lebhaft unter VWLern debatiert (scheiße ich bin alt).
    Deutschland hat also über diese Methode, auf dem Rücken der eigenen Arbeitskräfte andere Länder kanibalisiert. Der "neu entstandene" Niedriglohnsektor ist nichts anderes als die die Arbeit mit niedriger Produktivität die von anderen Ländern gestohlen wurde. Ein Ausgleich wäre es also in Deutschland die Löhne zu erhöhen, so würden andere Länder wieder wettbewerbsfähiger werden. Das würde den Binnenmarkt stärken und zu mehr Konsum führen. Es würde zwar zu einem Schub in der Arbeitslosigkeit führen, die Steuern würden aber auch steigen und könnten so die gestiegenen Sozialkosten federn. Ob sich das rechnen würde weiss ich nicht, es gibt sicher Modelle dazu aber ob man das exante oder erst expost feststellen kann? Weiss ich nicht, kann gerade keine anderen Websites aufmachen. :D


    Bedingungsloses Grundeinkommen? Sehe ich ambivalent. Annekdote aus meinem Leben als Student: Ich habe das gro der Zeit während meines Studiums gearbeitet, eigentlich immer 2 Halbzeitstellen und ein Vollzeitstudium. Trotzdem gab es mal eine Zeit, 7 Monate um genau zu sein, in dennen ich fast kein Geld bekamm. Das von Areitsstelle 1 nach 3 Monaten (mal wieder) und das von Stelle 2 nach 7 1/2. Ich WEISS wie es ist sich zwischen Essen oder Miete entscheiden zu müssen. Ich finde das jedem Menschen, gerade in so einem reichen Land, eine Grundversorgung ohne wenn und aber zusteht. Wenn ich lese wie Behörden ALG2 Empfänger auf 50% "Diät" setzen weil sie eine Stelle nicht annehmen weil sie nicht deren Qualifikation entspricht oder auf 30% "Diät" weil sie sich außerhalb vom 25 KM Radius aufgehalten haben, könnte ich kotzen.
    Letztlich ist aber das Grundeinkommen sowas wie ein inoffizieller Mindestlohn. Warum soll ich arbeiten gehen wenn ich nicht mehr bekommen als wenn ich zuhause bleibe und Geld vom Amt beziehe? Wenn man also ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1000 Euro festlegt muss der Mindestlohn so gelagert sein das ich mit einer 40 Stunden Woche auf einiges mehr komme. Wobei noch zu beachten ist: Männer gehen immer arbeiten, egal ob es für sie finanziell sinnvoll ist oder nicht, Frauen nur wenn es sich für sie finanziel deutlich lohnt. Man würde also nur die Hälfte der Bevölkerung "ansprechen".
    Generell bin ich der Meinung das der Mindestlohn in Deutschland deutlich erhöht werden und die Sanktionspolitik des Arbeitsamtes geändert werden sollte. Ich würde es nur nicht bedingungsloses Grundeinkommen nennen.


    John. Du würdest es auch zum Konsum einsetzen. Nur in der Zeitachse versetzt. Du würdest dann z.B. 1 Jahr eher deine Schulden tilgen, so hättest du ein Jahr mehr Lebenszeit zum Konsum.


    Nahrungsvorräte anlegen?


    Nunja, erstmal: Man schaue sich Deutschland in den 20ern und frühen 30ern an oder nach dem 1. oder 2. Weltkrieg. Da sind die Städter aufs Land gekommen und haben für 2 Säcke Kartoffeln Eheringe, Silberbesteck und ganze Häuser eingetauscht. Gold ist relativ, man kanns nicht essen. Nun hat sich die grundlegende Struktur des Landes geändert. Die Bauern von damals gibt es nicht mehr. Die Landwirtschaft von heute ist so auf das Zusammenspiel der Wirtschaft angewiesen das auch sie sofort zusammenbrechen würde. So brauchen moderne Kühe Kraftfutter, wenn man diese auf ein Feld zum fressen stellt - würden sie es zwar machen aber an Schock und Unterernährung sterben. Weiterhin ist die Bevölkerung weit älter und es fehlen Nutztiere. Viele Fertigkeiten sind verloren gegangen. Wurde früher das Brot selbst gebacken oder beim Bäcker im Dorf, kommen heute die vorgebackenen Brotleibe aus der Grossbäckerrei oder gleich auch China (kein Witz). Menschen unter 40 wissen zu 98% nicht wie man eine Kartoffel in die Erde steckt und wie lange man warten muss bis man ernten kann.
    Von meiner ersten Uni, der HWR in Berlin ist mal ein interessantes Paper rausgegeben worden was sich damit auseinandersetzt was passieren würde wenn in Berlin 3 Tage der Strom ausfällt. Liest sich wie ein Untergangsszenario für das Ende der Welt. Sowas wird natürlich nicht an die große Glocke gehängt (die HWR bildet Verwaltungspersonal für die Stadt aus, weiterhin Bundes und Landespolizisten (akademischer Part), meine Sparte, die VWL war eher klein im Verhältnis zu den anderen, solche "Forschungsarbeiten" waren nicht normal aber zu finden).


    Ich bin kein Preper im Sinne der Bewegung. Ich kann auf das Leid was bei Problemen in der Versorgungskette auftritt gern verzichten. Ich bin bloss vorsichtig. Auf Reisen von mir die länger als einen Tag dauern habe ich immer ein ca. 250 Gramm schweres Sanipack mit gängigen Medis, Verbandsmaterial uvm. mit. Nenn mich bekloppt, zu 99% braucht man es nicht. Totes Gewicht. Aber 2 mal war es Gold wert. So sehe ich das "Rücklagen" für einen Ernstfall zu haben. Ich bin nicht geil darauf das es zu Katrastrophen kommt, ich bin auch kein Anhänger von Zombieapokalypsen und anderem Endzeitscheiß. Ich mag es so wie es ist. Aber für den Fall das etwas passiert, sicher ist sicher ist sicher. Habe die Hochwasser in Dresden mitlerlebt. Das mag man sich kaum vorstellen können aber da war (nur wegen dem Wasser) eine Woche lang defakto kein Strom da. Nach zwei Tagen konnte man nichts essbares mehr kaufen, die Supermärkte waren leer. Die Versorgung war damals ernsthaft gefärdet. Davon waren aber nur ca. 600.000 Menschen betroffen. 20 KM weiter funktionierte ja alles, ich hab damals mitgeholfen Sandsäcke voll zu machen. Da ich aber nicht an irgend etwas Essbares gekommen bin hab ich nach 3 Tagen (weil mein Vorrat alle war) die Segel gestrichen. Was aber wenn es überall so ausgesehen hätte? Im Rahmen der Bundeswehr (sowohl in der aktiven Dienstzeit als auch als aktiver Reservist) war ich an mehreren Hochwassern beteiligt. Ein unglaublich verbindendes und erfüllendes Erlebnis - Arbeit die wirklich einen Unterschied macht. Zumindest für mich. Aber wenn du siehst wie Menschen die Existenz wegbricht, durch ein Fingerschnippen nur, das verändert einen.
    Was für mich hinterlegt ist:
    Nahrung und Wasser für 120 Tage, alles unverderblich gelagert. Kostenpunkt ca. 240 Euro. Die Haltbarkeit beträgt ca. 12 Jahre.
    Zwei Säcke Kartoffeln die verbraucht und regelmässig wieder aufgefüllt werden.
    Sanizeug für mehrere Personen, ohne verderbliche Medis. Ca. 50 Euro.
    Tragbare Solarpannels zum laden von Batterien, Handys und Taschenlampen. 75 Euro.
    Taschenlampen (1 Batterie-, 1 Handbetrieben), Akkus und Ladegerät ca. 100 Euro.
    Basishandbücher: Landwirtschaft, Medizin, Elektrotechnik, Chemie. Ca. 140 Euro.
    Kleinzeug: Feuerzeug, Feuerzeugbenzin usw.


    Der ist doch bekloppt! Naja kommt darauf an, viele Dinge davon benutze ich auf längeren Ausflügen. Wenn es mir in Berlin mal wieder zu viel wird, dann schnappe ich mir gern mein Rad und veschwinde mal für 3-4 Tage, fahre bis hoch nach Rostock odr auf die Mecklenburgische Seenplatte, geschlafen wird dann unter den Sternen, gegessen das was ich dabei hab oder finde. So bekomme ich den Kopf frei. Die Bücher lese ich gern vor dem Einschlafen, ist mir lieber als ein Roman. Für mich ist es kein verschwendetes Geld sondern ein Teil der Lebensführung.
    Jedem da seine.


    Beste Grüße


    TauPandur

  • Ich finde das nicht bekloppt. Habe auch schon überlegt, mir sowas im Keller mal anzulegen, um zumindest 3-4 Monate im Notfall überbrücken zu können. Aber ja, die Trägheit und der Gedanke, dass man es dann hinterher wahrscheinlich doch nicht brauchen wird, haben mich davon abgehalten.


    Mein Szenario war bspw. eine gefährliche Grippe oder dergleichen, bei der ich vielleicht lieber nicht das Haus verlassen will. Oder einen zeitlich begrenzten Zusammenbruch der Wirtschaft halte ich auch für möglich. Wenn die Supermärkte mal ein paar Wochen nicht beliefert werden, dann kann man schon ganz schön in die Röhre schauen.

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    Persönlich warte ich ja darauf das das Horten von Geld, Edelmetall oder anderen Wertgegenständen (Gegenstände die dem Werterhalt dienen) nach und nach kriminalisiert wird.


    Naja, die Diskussion um die Abschaffung von Bargeld ist vor kurzem wieder in Schwung geraten. Noch mehr Kontrolle! Aber mir als IT`ler fallen jetzt schon etliche Möglichkeiten ein das auch zu umgehen.


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    Bedingungsloses Grundeinkommen? Sehe ich ambivalent. Ich WEISS wie es ist sich zwischen Essen oder Miete entscheiden zu müssen. Ich finde das jedem Menschen, gerade in so einem reichen Land, eine Grundversorgung ohne wenn und aber zusteht.
    Letztlich ist aber das Grundeinkommen sowas wie ein inoffizieller Mindestlohn. Warum soll ich arbeiten gehen wenn ich nicht mehr bekommen als wenn ich zuhause bleibe und Geld vom Amt beziehe? Wenn man also ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1000 Euro festlegt muss der Mindestlohn so gelagert sein das ich mit einer 40 Stunden Woche auf einiges mehr komme.


    Ich habe vor und während meines 1. Studiums , Jobs gehabt, wo ich nur mit dem Kofp schütteln konnte, dabei ging es weniger um die Bezahlung sondern die Menschenwürde. Ich habe es meist einfach durchgezogen aber wenn ich mit Kollegen gesprochen habe, die das seit Jahren machten, dann taten die mir extrem leid. Gerade im Niedriglohnsektor sind unbefristete Stellen sehr selten, bei uns waren alle unbefristet am Flughafen eingestellt, wurden aber von den Vorgesetzten behandelt wie Vieh. Stell dir vor, du arbeitest 30 Jahre auf einer Position die null Perspektive bietet, nebenbei Schule besuchen ging nicht weil die Arbeitszeiten unregelmäßig waren.
    Daher ist das BGE eine ganz wichtige Sache für Menschen die etwas wagen wollen, die eine andere Perspektive suchen, die solche Jobs jederzeit kündigen könnten, wenn der Chef sie wie "Dreck" behandelt. Mir geht es da weniger um die finanzielle Komponente sondern die der Entfaltung eines Mensche.



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    Wobei noch zu beachten ist: Männer gehen immer arbeiten, egal ob es für sie finanziell sinnvoll ist oder nicht, Frauen nur wenn es sich für sie finanziel deutlich lohnt. Man würde also nur die Hälfte der Bevölkerung "ansprechen".


    Das solltest du mal lieber belegen, das kauf ich dir nämlich nicht ab.

  • Zitat

    Naja, die Diskussion um die Abschaffung von Bargeld ist vor kurzem wieder in Schwung geraten. Noch mehr Kontrolle! Aber mir als IT`ler fallen jetzt schon etliche Möglichkeiten ein das auch zu umgehen.

    Das Umgehen spielt aber keine Rolle auf lange Sicht gesehen. Es geht um das weitere Einschränken von persönlichen Freiheiten unter dem Deckmantel der Kriminalitätsbekämpfung mit dem Zeil es den Banken unter den jetzigen Wirtschaftsbedigungen etwas leichter zu machen und die Überwachung der Menschen noch weiter auszuweiten.


    Zitat

    Daher ist das BGE eine ganz wichtige Sache für Menschen die etwas wagen wollen, die eine andere Perspektive suchen, die solche Jobs jederzeit kündigen könnten, wenn der Chef sie wie "Dreck" behandelt. Mir geht es da weniger um die finanzielle Komponente sondern die der Entfaltung eines Mensche.

    Nur das Problem ist: Wenn du etwas bei Amazon bestellst, wann willst du es haben? Doch eher Heute als Morgen oder? Hast du dir schon mal angeschaut wie in den Paketverteilzentren in Deutschland gearbeitet wird? DHL hat ja wenigstens noch menschliche Tarifverträge, das muss ich ihnen lassen. Aber da arbeiten jede nacht mehrere Zehntausend Menschen unter teils katastrophalen Bedingungen damit du am nächsten Tag dein Buch in der Hand hältst. Ich bestelle öfter Bücher und anderen Krimskrams in den USA, Spanien, England und Co. weil ich die Bücher hier nicht bekomme. Manchmal bin ich fast wahnsinnig geworden wenn ich beobachtet hab wie ein Bücherpaket auf das ich dringend gewartet hab von Cordoba über drei Verteilzentren in ganz Spanien über eine Woche gebraucht hat bis es über der Grenze in Frankreich war, weil die Verteilzentren dort nur am Tag arbeiten und nicht permanent nur Nachmittag und Nachtschichten gefahren werden damit wir Verbraucher alles am nächsten Tag da liegen haben.
    Wenn man Menschlichkeit will, muss man entweder seine Ansprüche zurück schrauben und statt 24 Stunden 3 oder 4 Tage auf ein Paket warten oder sehr viel Geld in die Hand nehmen. Billig und hohe Ansprüche sind zwar im Moment das Credo der Zeit, das funktioniert aber nur in dem Menschen wie Vieh behandelt werden.
    Ist doch das gleiche wie Supermärkte noch bis 24 Uhr offen zu haben. Es besteht keine Veranlassung dafür, es ist kein Gewinn für irgend eine Seite. Aber sowas läuft halt unter "liberalisierung" und es gibt hier im Forum einige große Fans davon (z.B. Twiggels).



    Zitat

    Das solltest du mal lieber belegen, das kauf ich dir nämlich nicht ab.

    Dann solltest du mal lieber beim Kundenservice des SOEP anrufen und dort nach dem Sachverhalt nachfragen. Die haben da nämlich vor 3 bis 4 Jahren eine brandheiße Studie dazu gehabt weil die die Detaildaten dazu haben. Bei dem Tonfall bin ich nicht bereit eine halbe Stunde meines Lebens dafür zu opfern das Paper auf der SOEP-Seite zu suchen oder in den Keller zu gehen und meine Unterlagen von früher durch zu schauen. HIER kannst du ja mal nachschauen. Ich bin bis jetzt jedes mal ausführlich auf deine Fragen eingegangen, diesmal nicht.
    Du merkst es schon, mit gefällt dein Tonfall nicht. Das ist nun schon das zweite mal in zwei Treads das du mich angehst und ich hatte bisher wenig mit dir zu tun. Sprich mich zivil an und ich helfe gern mit Links und Erklärungen, auch gern zu dem Thema. Aber so nicht.


    Beste Grüße


    TauPandur

  • Zum Thema BGE, zufälligerweise habe ich bei Fedex am Flughafen gearbeitet und kenne die Tarifverträge von UPS/DHL zumin. die der Lagermitarbeiter die sich meist als HUB OPS Agent bezeichnen. Die verdienen mit Zuschlägen ziemlich viel pro Stunde, je nach Gehalts/Lohnklasse mehr als 16€ pro Stunde. Die meisten Neulinge bei uns wurden mit 20 Stunden Verträge eingestellt. Nur ganz wenige bekommen auf Dauer mehr Stunden. Bei UPS und Fedex, an meinem Standort, werden in regelmäßigen Intervallen neue Mitarbeiter eingestellt , befristet(1 Jahr). Nach diesem Jahr werden 90% der Neulinge dann eiskalt gekündigt und man stellt wieder neue Leute ein, wieder mit 12 Monatsverträgen, mit 6 monatiger Probezeit. Allein an dem Modell kann man schon erkennen wie wir behandelt wurden. UPS lebt diese Methode vor und als dann immer mehr Manager von UPS zu Fedex gewechselt sind, wurde das genau so praktiziert. Unser Betriebsrat konnte in dem Fall nichts tun, was auch. Unsere Vorgesetzten war teilweise absolut desinteressiert oder haben uns behandelt wie Vieh.
    Was ich sagen will, es geht teilweise gar nicht um die Bezahlung sondern die Art und Weise wie mit Menschen umgegangen wird. Ich habe das Glück studiert zu sein, mich dieser prekären Situation zu entziehen, aber viele Mitarbeiter mussten dort arbeiten, weil sie Angst hatten ihre Familie nicht zu ernähren. Jeder neue Job woanders wäre meist befristet gewesen und nicht mit der selben Bezahlung. Als ungelernte Kraft, außerhalb , außer in der Automobilbranche mehr als 16€ zu verdienen ist sehr reizvoll. Wir hatten Mitglieder, die waren seit 15 Jahren dabei, die verdienen mehr als 45k pro Jahr, das waren die Glücklichen die zur richtigen Zeit angefangen haben.


    Und wenn ich was bei Amazon bestelle, ist es mir eigentlich egal wie schnell das kommt. Ehrlich, ich bin keiner von diesen Menschen die es eilig haben. Vor 10 Jahren sähe das vielleicht anders aus. Und meines erachtens ist es kein Problem einen Supermarkt 24 Stunden zu betreiben, es müssen nur neue Konzepte her. Automatisierung, ich brauche keinen Kassierer, ich brauche auch keinen Verkäufer im Supermarkt. Das könnte heute schon alles mit Robotern/Maschinen gelöst werden. Das enzige was aufwändiger ist, das Auffüllen der Regale, aber mit einem gut durchdacten Konzept könnte man das auch per Maschine regeln. Problem ist nur, überall ist Arbeit eine Art Religion, wer nicht arbeitet ist kein treues Mitglied der Religion und damit "Ballast" für die Gesellschaft. Wir müssen uns als Gesellschaft komplett neu definieren. Denn in jeder Branche werden mehr und mehr Arbeitsplätze wegfallen, ich kann mir immer noch nicht vorstellen dass die 1:1 aufgefangen werden. Wir können nicht jeden Kassierer/Verkäufer zum Informatiker/Maschinenbauer oder BWLer ausbilden. Höchstens im sozialen Bereich, aber da will kaum einer arbeiten weil der extrem beschissen bezahlt wird, leider. Auch wieder ein Thema, Menschen mit Jobs die wirklich etwas wichtiges für die Gesellschaft tun, werden mies bezahlt, Bänker hingegen werden bezahlt, als wären sie die Helden unserer Gesellschaft. Aber ich will hier kein neues Fass aufmachen.


    Zur Frauendebatte, es tut mir leid wenn ich dich da angegangen habe, aber kannst du nicht verstehen, das eine solche Aussage von dir, extrem diskriminierend ist, wenn nicht mal ein Link zur irgend einer Quelle existiert? Zu behaupten Frauen seien nur bereit zu arbeiten wenn es sich lohnt, habe ich einfach subjektiv anders erlebt. Daher ist eine solcher Brocken als Aussage schon ein wenig deplatziert ohne Studie oer ähnliches.

  • Die HSH Nordbank war im Zuge der Finanzkrise für rund 13 Mrd. Euro vom Steuerzahler "gerettet" worden und wurde jetzt für 1 Mrd. Euro an eine amerikanische Investorengruppe verkauft.


    Also unterm Strich mal wieder eine saubere Verschwendung von Steuergeldern.


    Da Nachrichten die aktuell darüber berichten teilweise die Rettung nicht erwähnen (und damit im Grunde unseriös sind), nenne ich als Quelle mal Wikipedia, da steht auch alles Wesentliche drinnen:


    https://de.wikipedia.org/wiki/HSH_Nordbank


    Deutschland :love:

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