[Filmbranche] Verkaufsstatistiken, -zahlen, Umsätze etc.

  • Ich kopier jetzt einfach mal ganz frech von Filusi, aber irgendwie fehlt hier so ein Thread in dem man ganz allgemeine Sachen zum Thema Film und Fernsehen, wie News, Zuschauerzahlen Quoten oder eine Diskussionsgrundlage posten kann ohne das es was mit einem bestimmten Film zu tun hat.


    Ich fang dann mal mit diesem Chip Artikel an: http://www.chip.de/news/Raubko…oads-boomen_39527979.html
    Demnach wurden dieses Jahr so viele Filme kopiert wie nie zuvor, trotzdem war das Jahr ein Rekortjahr für die Filmbranche. Interessant dabei ist das ganz oben in der Liste der meist kopierten Filme Indie Produktionen oder Kommerziell wenig erfolgreichen Titeln auftauchen.
    Natürlich könnte man sagen das die Filme nicht erfolgreich waren, weil sie so häufig kopiert wurden, aber ich denke mal diese Statistik zeigt das wirklich gute Filme nach wie vor gerne im Kino gesehen werden, anstatt zuhause, während viele Leute nicht mehr bereit sind hohe Kinopreise für einen schlechten Film oder einen Film von dem sie noch nie etwas gehört haben zu zahlen.
    Wobei der aufkommende 3D Boom sicherlich auch dazu beigetragen hat die Verkaufsergebnisse zu steigern.

  • Also dass DVD-Verkäufe zurückgehen, ist doch nur logisch.



    Hinzu kommt noch, dass externe Festplatten so billig sind und neue Fernseher USB-Anschlüsse haben und fast alle Formate abspielen können, sprich man braucht nur noch vom Sofa aus im Menü des Fernsehers auf die Festplatte zugreifen und hat als Raubkopierer sofort Filme ohne Ende zur Verfügung. Das kann auch keine Onlinevideothek bieten.
    Also im Gegensatz zu einem Computerspiel hat ein Originalfilm, den man zuhause schaut, wirklich keinen einzigen Vorteil gegenüber der Raubkopie.


    Das Kino kann halt noch mit seiner Technik überzeugen, aber im Homecinemabereich liegt meiner Meinung nach nicht das große Geld.
    Es sei denn, man eröffnet eine Art ITunes für, wo man Filme als Dateien runterladen und dann mit ihnen machen kann, was man will.

  • Also, bei den meisten Raubkopien gibt es keine Sprachauswahl. Jedenfalls, die ich so kenne.
    Deshalb kaufe ich mir die richtig guten Film immernoch im Original.
    Allerdings sind diese Raubkopierer Warnhinweise echt lachhaft. Da gibt man 20 Euro für einen Film aus und dann bekommt man einen 5 Minuten Film gezeigt, wie böse Raubkopierer sind, den man bei den meisten DVD Player noch nichteinmal überspringen kann.
    Allein das ist schon ein Grund, sich die Filme selber zu saugen.

  • Ist ja im Prinzip ähnlich wie bei so manchem Spiel, bei der Raubkopierten Version hat man 0 zwänge, keine zwingende Internetaktivierung und muss sich nicht mit irgend welchen dummen Zwängen rumärgern. Man sollte sich wohl überlegen was man dem Kunden an Mehrwert mit einer gekauften DVD bieten kann, anstatt ihn unnötig zu quälen.

  • Wobei die Filmbranche ja auch selbst gerne mal merkwürdige Waffen auffährt. Beispielsweise diese Vorabversion von X-Men: Wolverine mit nicht finalen Effekten, die Warner Bros als vermeintlich geklaute Kopie in die Tauschbörsen des WWW jagte um massig Publicity zu bekommen.


    Diese Version des Films ist übrigens sehr zu empfehlen, habe zwar nur ein paar Minuten bei Youtube gesehen, aber die haben auf eine gewisse Weise Spaß gemacht.
    Sehr amüsant war zum Beispiel, wie sie zu Beginn im ersten Weltkrieg herumkämpfen. Um sie herum explodiert alles und im Hintergrund fliegt auf einmal ein grüner Klotz in drei andere grüne Klötze. ^^


    Zitat

    Also, bei den meisten Raubkopien gibt es keine Sprachauswahl. Jedenfalls, die ich so kenne.

    Ginge schon, wenn man sich gleich die ganze DVD runterlädt, inklusive Interview mit dem Kaffeekocher von Brat Pitt. ;)

  • Ginge schon, wenn man sich gleich die ganze DVD runterlädt, inklusive Interview mit dem Kaffeekocher von Brat Pitt.


    Dann ist aber jeder Film 6 GB groß und für die meisten Uploader ist es zu umständlich, die ganze DVD hochzuladen, vorallem, da man noch das eine oder andere Programm braucht. Einfach viel umständlicher, als wenn man "nur" den Film in einer Sprache zur Verfügung stellt.


    So eine Version hätte ich gerne von 300 gesehen. 10 Mann kämpfen in einer grünen Box :lol5:

  • Da gibt man 20 Euro für einen Film aus und dann bekommt man einen 5 Minuten Film gezeigt, wie böse Raubkopierer sind, den man bei den meisten DVD Player noch nichteinmal überspringen kann.

    Mmh, eigentlich sollte ein 5 min Spot kommen, der den Käufer lobt, daß er sich ein Original gekauft hat, oder?


    Blödsinnige Diskussion meiner Meinung nach, jetzt nicht Eure im speziellen, sondern allgemein. Die böse Filmindustrie, die den Nutzer nur ärgern möchte mit Raubkopierfilmchen, Kopierschutz und ähnlichem. Schon mal daran gedacht, daß man hier nichts anders tut als klauen? Und der Passus: "dann müßten die schon einen Mehrwert mit der DVD mitgeben, um das zu verhindern", hat ja noch nicht einmal mehr den Charakter eines Kavaliersdelikts.


    Zitat

    Deshalb kaufe ich mir die richtig guten Film immernoch im Original.

    Das hier trifft es ganz gut. Etwas richtig gutes und wertvolles wird immer noch legal erworben, alles andere einfach kopiert. Es wird gesaugt und kopiert, Festplatten sind groß. Aber nach einmaligem Anschauen vergammeln die Filme dann auch irgendwo im Datennirvana. Dann kann man auch die 3,- € aus der Videothek investieren, oder? Ich kenne Leute, die machen den ganzen Tag nichts anderes als kopieren und downloaden. Selbst an Schulen ( Grundschule wohlgemerkt! ) kursieren schon 1 Tag nach Kinostart Kopien von "2012" auf dem Pausenhof. Da gehen die Eltern dann wieder mit gutem Beispiel voran und haben ganze Arbeit geleistet. Bei dem Tagespensum haben die noch nicht einmal ansatzweise die Zeit, sich den Kram anzusehen. Aber Hauptsache die Collection "Nightmare on Elmstreet I - XXII" auf der Platte.


    Lange Rede, kurzer Sinn: finde es echt schwach wie easy-going manche Leute damit umgehen. Wenn man dann noch argumentativ der Filmbranche unterstellt, sie wäre ja selber schuld, kann ich nur den Kopf schütteln.

  • Lange Rede, kurzer Sinn: finde es echt schwach wie easy-going manche Leute damit umgehen. Wenn man dann noch argumentativ der Filmbranche unterstellt, sie wäre ja selber schuld, kann ich nur den Kopf schütteln.

    Dass die Diskusion sich hier bisher vorallem gegen die Filmbranche richtet, mag daran liegen, dass es gegen die Raubkopierer nicht viel interessantes zu wettern gibt.


    Jeder weiß, dass Raubkopien einen imensen finanziellen Schaden anrichten und gerade Filmen, die nicht im Kino laufen, quasi das Genick brechen (können).


    Ich für meinen Teil halte es aber für den falschen Weg, die letzten Käufer quasi als stellvertretende Angeklagte hinzustellen und ihnen einen nach dem anderen reinzuwürgen. Sei es, dass man eine amerikanische DVD nicht in Deutschland gucken kann oder eben zig unüberspringbare Sicherheitshinweise und fünf Werbespots ertragen muss, ehe man endlich im DVD-Menü ist.


    Natürlich sind Raubkopierer die Schuldigen, aber die Filmindustrie macht es ihnen halt auch sehr leicht.
    Ich für meinen Teil sage deshalb, dass die Filmindustrie (Nicht die Spieleindustrie, da sie noch mehr Möglichkeiten hat) den Kampf gegen die Raubkopierer beenden sollte.
    Ein Raubkopierer wird schlicht und ergreifend erst aufhören, zu klauen, wenn er erwischt wurde, ehe das passiert, hat er aber wohl eher im Lotto gewonnen.
    Gleichzeitig wird ein ehrlicher Käufer permanent so schlecht behandelt, dass wenn er einmal bei einem Freund eine Raubkopie in den Händen hält, die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass er auch auf diesen Zug aufspringt.
    Deshalb sollten die Firmen die Kunden nicht länger gängeln und im Vergleich zu Raubkopien einfach ein besseres oder zumindest gleichwertiges Produkt bieten, was zur Zeit sclicht und ergreifend nicht der Fall ist.
    Eine Möglichkeit wäre eben die schon angesprochenen "Filme-als-Datei-kaufen"-Variante.
    Die Musikindustrie konnte sich durch ITunes und co. ja wieder aus dem Grab ziehen, da die Leute eben bereit sind, Geld für etwas zu bezahlen, was sie auch umsonst, aber dafür halt umständlicher bekommen könnten. Pflicht ist hier nur, dass es billig (Ist ITunes ja nicht einmal) und vorallem! unkompliziert ist, sprich, dass der Kunde eben nicht tausend Mal ins Gesicht geschrien bekommt, was er alles nicht mit der gekauften Ware machen darf.


    @ Twilight
    Zu viele Details

  • Nun ich denke sogar, das wird irgendwann auch kommen, also das mit dem "Film als Datei kaufen". In wenigen Jahren sind Fernseher zuhause so ausgestattet, daß sie riesige Festplatten haben und als wandelnde Heimkino-Anlage auch permanent mit dem Internet verbunden sind. Eingeben eines Codes oder Kreditkartennummer und der Film ist drauf.


    Zitat

    dass der Kunde eben nicht tausend Mal ins Gesicht geschrien bekommt, was er alles nicht mit der gekauften Ware machen darf.

    Weiß jetzt nicht so ganz, was Du damit meinst. Mich stören eigentlich eher die Trailer anderer Filme auf der DVD als die Raubkopiewarnungen. Die finde ich im Kino sogar noch ganz witzig gemacht. Allemal besser als die "Plakatwerbung" eines lokalen Fitnesscenters in der Lindenstrasse 42, wo man doch nach dem Kinobesuch doch noch unbedingt hin sollte.

  • Sicher ist das auf jeder DVD unterschiedlich.


    Bei meiner "Der 13te Krieger" DVD kommt zum Beispiel eine ewig lange Concorde-Werbesendung mit Trailern zu Filmen, die garnichts mit "Der 13te Krieger" zu tun haben, also beispielsweise Familienkomödien...
    Danach folgt dann noch die Raubkopierwahrnung, die in diesem Fall sogar über 2:30 Minuten vorgelesen! wird und das finde ich persöhnlich beides echt nervig.


    Dass es anders geht, zeigt dann wieder mein Directors Cut von Königreich der Himmel.
    Man legt die DVD rein und ist sofort im Menü, gleichzeitig ist die Verpackung wirklich schön und macht was her im Regal. So muss das sein.



    Manchmal sind die Raubkopierwarnungen aber auch sehr amüsant. Wie zum Beispiel, wenn einem gesagt wird, dass man diesen Film nicht an öffentlichen Orten wie Schulen oder Ölbohrinseln vorführen darf. ^^

  • Mmh, klingt jetzt so als würde da mit zweierlei Maßstäben gemessen. Es gibt natürlich "normale Versionen" und dann "Special Editions" und "Directors Cut Versionen". Daneben noch die schicken Beilagen von DVDs, wenn man eine Fernsehzeitschrift kauft, würde ich jetzt auch mal unter Original abhaken. Sind die Dinger denn auch voll mit Zusatzkram, der da eigentlich nix zu suchen hat? Muß mal nachsehen. Wenn es sich lohnt, kaufen wir uns auch mal hin und wieder eine TV-Movie mit extra DVD.

  • Blödsinnige Diskussion meiner Meinung nach, jetzt nicht Eure im speziellen, sondern allgemein. Die böse Filmindustrie, die den Nutzer nur ärgern möchte mit Raubkopierfilmchen, Kopierschutz und ähnlichem. Schon mal daran gedacht, daß man hier nichts anders tut als klauen? Und der Passus: "dann müßten die schon einen Mehrwert mit der DVD mitgeben, um das zu verhindern", hat ja noch nicht einmal mehr den Charakter eines Kavaliersdelikts.

    Na das Raubkopien der Filmindustrie zweifellos schaden und nicht richtig sind ist ja wohl klar, aber es schadet doch wohl nicht auch darüber zu reden was die Industrie denn falsch macht. Ich meine richtig gute Filme müssen sich denk ich kaum Sorgen machen, denn bei denen geht man dann auch ins Kino und/oder kauft sie sich auf DVD, aber ein Film der schlecht ist und eine Millionen mal kopiert wurde wäre sicher nicht eine Millionen mal verkauft worden. Davon abgesehen ist es einfach ärgerlich wenn man als ehrlicher Käufer noch einen Tritt ins Gesicht bekommt, das finde ich dann schon sehr nervend.
    Besser wäre es zu versuchen Käufer zum einen durch hohe Qualität, als auch durch gewisse Extras an sich zu binden, das funktioniert bei Spielen ja auch ganz gut.
    Gut wäre da zum einen diese Anti-Piraten Spots rauszunehmen, wenn man die DVD gekauft hat ist man ein ehrlicher Käufer, wenn man sie nicht gekauft hat wird der Spot sowieso rausgeschnitten. Dann sollten die Trailer nicht automatisch ablaufen, sondern separat anwählbar sein, so das man sie nur sehen muss wenn man wirklich will. Und dann vielleicht noch was der Packung beilegen was das Studio eigentlich nichts kostet, aber eine Kundenbindung erzeugt, z.B. ein Freischaltcode der einem erlaubt einen Soundtracktitel der aktuellen DVD zu Downloaden oder so etwas. Wenn die Industrie so vorgehen würde wären die Kunden jedenfalls erheblich zufriedener.
    Und bevor mir irgend jemand Raubkopien unterstellt, ich gehe überdurchschnittlich oft ins Kino und die ein oder andere DVD von richtig guten Filmen hab ich auch zuhause^^

    dass man diesen Film nicht an öffentlichen Orten wie Schulen oder Ölbohrinseln vorführen darf. ^^

    Uh, dann haben unsere Lehrer auf der Realschule aber so einiges falsch gemacht, ich kann mich da an so einige Filmvorführungen erinnern die nichts mit Lehrmaterial zu tun hatten^^
    Naja, besser als aufm Berufskolleg, da haben wir manchmal Filme auf dem Beamer geschaut :thumbsup:


  • Na das Raubkopien der Filmindustrie zweifellos schaden und nicht richtig sind ist ja wohl klar, aber es schadet doch wohl nicht auch darüber zu reden was die Industrie denn falsch macht. Ich meine richtig gute Filme müssen sich denk ich kaum Sorgen machen, denn bei denen geht man dann auch ins Kino und/oder kauft sie sich auf DVD, aber ein Film der schlecht ist und eine Millionen mal kopiert wurde wäre sicher nicht eine Millionen mal verkauft worden.

    Na das ist ja wohl relativ. Was ist denn "richtig gut" oder "schlecht"? Ich kann ja nicht den angesprochenen "Königreich der Himmel" unter gut einordnen und "Dirty Dancing", weil´s eben nicht mein Metier ist, unter schlecht. Letzteren kopiere ich mir dann? Außerdem macht die Aussage dahingehend schon keinen Sinn: warum sollte ich mir einen schlechten Film kopieren? :blink:
    Daß die Filmindustrie die Sache nicht besonders kundenorientiert handhabt, mag sein ( hab aber ehrlich gesagt noch nie das Problem von der Warte aus gesehen, wie manche das hier tun. Mich nerven nämlich die "Warnhinweise" vor dem Film nicht, da mache ich mir ein Bier auf in der Zwischenzeit ), aber es klingt ein wenig durch, als wäre die Branche doch selber schuld. "Macht Ihr mal keine Trailer auf die DVDs, dann werden sie auch nicht kopiert".


    Zitat

    Gut wäre da zum einen diese Anti-Piraten Spots rauszunehmen, wenn man die DVD gekauft hat ist man ein ehrlicher Käufer, wenn man sie nicht gekauft hat wird der Spot sowieso rausgeschnitten.

    Das macht Sinn, hab ich oben auch schon geschrieben. :P
    Btw: ich unterstelle hier niemandem etwas, ich sehe die Sache nur eben anders. Deswegen diskutieren wir doch. Ich kann mich auch zurückziehen und den Thread den Filmbranche-Bashern überlassen.

  • Ein weiteres Problem ist vielleicht auch, dass Filme im Fernsehen (zumindest im Deutschen) nicht mehr so gut laufen, bzw. begehrt sind.


    Gerade neue Filme einzukaufen, ist sehr teuer für die Sender und das entdecken die ja auch gerade selber, während sie eine Reality-Soap nach der anderen produzieren, die vielleicht ein paar tausend Euro pro Folge kosten und trotzdem gesehen werden.


    Als es in Hollywood diesen Autorenstreik gab, stellten die Sender ja auch auf einmal fest, dass Realitysoaps genauso gut laufen, wie Serien und dass man Dinge wie Drehbücher eigentlich garnicht mehr braucht.


    Von daher, denke ich, wird auch dieses Standbein der Filmindustrie nach und nach wegbrechen. Dies ist natürlich auch wieder mit den Raubkopierern verbunden, die sagen: Warum soll ich den Film im Fernsehen gucken, wo ich ihn auch in der Werbepause runterladen kann....ein Teufelskreis.

  • Ein Teufelskreis, aus dem man vielleicht wirklich nur dadurch rauskommt, indem man nur für das bezahlt, was man auch konsumiert, wie es im Supermarkt oder der Kneipe auch ist.
    Bezogen auf das Fernsehen: GEZ abschaffen, möchte ich Nachrichten in Bildern, geb ich meine Kundennummer an und kann sie gucken, das gleiche mit Filmen.


    Solange die Filmbranche die Investitionen samt zusätzlichem Gewinn auch wieder reinholt, wird´s auch Filme geben. Der Rest ist dann eine Sache der Vermarktung. Stellt sich ein Weg als nicht gangbar oder mit zu vielen Widerständen heraus, wählt man einen anderen. Auch wenn´s abgedroschen klingt, ich vertraue da dem freien Markt.

  • Die GEZ abzuschaffen, halte ich für keine gute Idee, da der deutsche Film ohne sie nicht überleben würde.


    Ich zitiere mich mal selbst.

    Zitat

    Durch die Filmförderung wird es der Branche ermöglicht, ganz andere Filme zu drehen, auch mal weit ab vom Quotenbringendem Klischee. Und das Staatsfernsehen erlaubt es, diese "Quotenkiller" auszustrahlen und dem breiten Publikum zugänglich zu machen.
    Denn wenn ich mir die Filmproduktionen unserer privaten Sendeanstalten anschaue, dann kann ich doch nicht wirklich einen Unterschied zu amerikanischen Filmen festmachen. Und deutsche Filme im amerikanischem Stil braucht kein Mensch in Amerika.


    Für den Film in Deutschland ist das Staatsfernsehen überlebenswichtig. Würde es das nicht geben, würde es auch den deutschen Film nicht geben. Auch keine Pro7-Titel wie "Lava auf Mallorca - Ballerei am Ballermann", denn die werden nun mal nur gedreht, weil das Publikum deutsche Schauspieler sehen möchte, die durch staatlich geförderte Filme groß geworden sind. Sonst könnte man auch einfach "Kathrina shaves N'Orleans - Police against the black Plague" einkaufen.

    Hier in Bremen zum Beispiel ist die Filmförderung praktisch komplett eingestampft worden, weshalb es unmöglich geworden ist, Zuschüsse zu bekommen.
    Wir haben hier zwar noch zwei Studios (Neben Radio Bremen natürlich), aber die drehen nurnoch Werbefilme, mit deren Einnahmen sie dann ab und zu noch einen Kurzfilm drehen, das war es aber auch.
    Als Privatperson hat man auch nur noch Chancen, wenn man Leute bei Radio Bremen kennt, anders kommt man nicht mehr an gute Kameras in Bremen heran. Würde Radio Bremen also auch noch dicht machen, wären davon ebenfalls viele Medienstudiengänge in Bremen betroffen und dann wieder die Schauspielschule usw...sprich die Kulturvielfalt würde erheblichen Schaden nehmen.


    Würde man zum Beispiel in Bayern die Filmförderung beenden, wären die Bavaria-Filmstudios sicher schneller weg, als man "Cut" sagen könnte. Wer dann noch irgendwie irgendwas vor oder hitner der Kamera machen möchte, müsste zwangsweise nach Köln ziehen und ich weiß ja nicht, ob es so gesund für die Demokratie ist, wenn das gesamte Röhrenprogramm aus einer einzigen Stadt kommt.

  • Also das Ziel der Rundfunkgebühren ist es ja, eine mediale Vollversorgung der Bürger zu ermöglichen. Zu Anfang war vorallem auf politische Inhalte bezogen, sprich dass die Bürger Zugang zu den Informationen haben, die sie für eine demokratische Willensbildung brauchen.
    Ende der 80iger, glaube ich (kenne mich da auch nicht so dolle aus), wurde das dann aufgeweicht, so dass durch die Gebühren auch eine kulturelle Vollversorgung finanziert werden müsste. Die Folge war dann halt, dass bei ZDF ab und zu ein James Bond läuft und aber eben auch, dass das staatliche Fernsehen eigene Filme drehen durfte.


    Und hier in Bremen ist Radio Bremen defacto die letzte Filmförderungsstation, da das Bremer Filmbüro von der Kulturbehörde nur noch aus drei Leuten besteht, die einmal im Jahr einen kleinen Kurzfilmwettbewerb mit Preisen im Gesamtwert von 1000 Euro veranstalten. Die Kulturbehörde hat es in Bremen halt so verbockt, dass es einfacher ist, als Schüler an Geld für einen Film zu kommen, als wenn man Student ist, bzw. semiprofessionell arbeitet. Sprich die Bereiche, wo auch wirklich was Massentaugliches rauskommt, werden von der Kulturbehörde nicht mehr gefördert.
    Radio Bremen kompensiert das zusammen mit dem offenen Kanal (Der ja auch von Rundfunkgebühren getragen wird), in dem sie ihre Ausstattung so zugänglich wie möglich machen und Kurse für Kamera- und Lichttechnik usw. veranstalten. Aber von der Kulturbehörde geht da wie gesagt garnichts mehr.


    Aber man kann sicher darüber streiten, ob ein Nachrichtensprecher des ZDF mehrere 100 000 Euro im Jahr verdienen soll oder ob es zur Grundversorgung gehört, dass man die 200 Millionen-teure Bundesliga im ersten schauen darf.

  • Gut, wieder was gelernt. Ändert aber nix daran, daß das ehrlichste und sinnvollste System zur Finanzierung von Fernsehen das "pay-per-view" wäre. Wer Nachrichten sehen ( und nicht lesen möchte ) klickt die 1, wer BL sehen möchte die 12.
    Wie man die angesprochene Filmförderung finanzieren kann, ist ein anderes Blatt.


    Zitat

    so dass durch die Gebühren auch eine kulturelle Vollversorgung finanziert werden müsste

    Deswegen haben wir jetzt das Dilemma. Die sauteuren Filme guckt keiner mehr und den Rest verbraten sie mit den angesprochenen Fußballrechten und dem Musikantenstadl.

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