• Ich glaube das generell nicht das irgendwas besser geworden ist. Im Krieg/Bürgerkrieg geht es immer blutig und grausam zu, das war früher nicht anders als heute, und ob das jetzt ein Fortschritt ist das sich die Menschen nicht mehr so häufig mit Knüppel und Machete gegenseitig erschlagen sondern "sauber" per Gewehrschuß umbringen wage ich zu bezweifeln.
    Der einzige Unterschied zu früher ist meiner Meinung nach das dank Massenmedien und entsprechender Berichterstattung einfach viel mehr an Informationen, vor allem in Form von Bildern und Videos, bei uns ankommen, während früher wenn überhaupt zB. in der Tagesschau eine kurze Agenturmeldung ohne entsprechendes Bildmaterial vorgelesen wurde. Außerdem hatt mann sich früher schlicht nicht dafür interessiert wenn sich die Leute anderswo gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben. Was im übrigen für die breite Masse heute nach wie vor gilt und auch ich selbst nehme mich davon nicht aus.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ich erwische mich vor allem beim Ukraine-Konflikt selbst oft dabei den als "harmloser als andere" einzustufen. Wenn es da in den Nachrichten ein Meldung gibt wie: "Bei Zusammenstößen in den letzten Tagen gab es zahlreiche Verletzte und bis zu 12 Tote." und gleichzeitig dann eine Meldung aus Bagdad wie: "Beim bereits zweiten Selbstmordattentat diese Woche kam es zu über 60 Todesopfern". Dann wirkt das was die da in der Ukraine veranstalten wirklich wie Ringelpiez mit anfassen.


    Für die Menschen vor Ort ist der Krieg wahrscheinlich genauso Scheiße wie jeder andere Krieg auch.

  • Ich erwische mich vor allem beim Ukraine-Konflikt selbst oft dabei den als "harmloser als andere" einzustufen. Wenn es da in den Nachrichten ein Meldung gibt wie: "Bei Zusammenstößen in den letzten Tagen gab es zahlreiche Verletzte und bis zu 12 Tote." und gleichzeitig dann eine Meldung aus Bagdad wie: "Beim bereits zweiten Selbstmordattentat diese Woche kam es zu über 60 Todesopfern". Dann wirkt das was die da in der Ukraine veranstalten wirklich wie Ringelpiez mit anfassen.


    Für die Menschen vor Ort ist der Krieg wahrscheinlich genauso Scheiße wie jeder andere Krieg auch.


    Kann ich so bestätigen. Erfahre täglich aus erster Hand von den Geschehnissen aus dem Heimatland meiner Frau. Wirtschaftlich geht das Land vor die Hunde.
    Wir müssen monatlich Pakete mit Gütern des täglichen Bedarfs, wie Shampoo, Zahnpasta, Zahnbürsten usw, in die Ukraine schicken, weil sich die Preise teilweise im Vergleich zum letzten Jahr verdreifacht haben.
    Bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 200 - 300EUR haut ein deutsches Shampoo für 5EUR oder Ariel-Waschmittel für 30EUR ein großes Loch in die Haushaltskasse meiner ukrainischen Verwandten. Man muss wissen, dass ukrainische Märkte viele Konsumgüter aus Westeuropa importieren und nur wenig selbst produzieren.
    Besonders schmerzhaft ist momentan die Situation der Lebensmittelproduktion und der Strom- und Gaspreise. Teilweise wird wieder auf die Heizung im Winter verzichtet oder sogar von den Behörden abgeschaltet.
    Meine Schwägerin hat seit drei Wochen kein warmes Wasser. Einfach abgestellt.


    Das ist aber für unsere Medienlandschaft nicht mehr so spannend. Deswegen gerät dieser Bürgerkrieg in Vergessenheit oder man vergisst diesen Konflikt. Würde mir genauso ergehen, wenn ich nicht familiär mit der Ukraine verbunden wäre.
    Als ich letzten Sommer im Heimatdorf meiner Frau für drei Wochen zu Besuch gewesen bin, sind alleine in diesem Zeitraum zwei junge Männer an der Front im Osten gefallen. Das klingt jetzt nicht viel, aber es zeigt deutlich das immer noch junge Männer in einem Konflikt sterben, welcher sowas von unnötig ist. Die politischen Streitigkeiten zwischen Kiew und Moskau werden aber leider nicht beigelegt. Ein leider perfekter Nährboden für einen Bürgerkrieg, der bestimmt noch sehr andauernd wird.

  • Ich glaube das generell nicht das irgendwas besser geworden ist. Im Krieg/Bürgerkrieg geht es immer blutig und grausam zu, das war früher nicht anders als heute, und ob das jetzt ein Fortschritt ist das sich die Menschen nicht mehr so häufig mit Knüppel und Machete gegenseitig erschlagen sondern "sauber" per Gewehrschuß umbringen wage ich zu bezweifeln.

    Ein "normaler" Krieg wird von Soldat zu Soldat meistens zwischen zwei unterschiedlichen Völkern ausgetragen. Auch die Kriegsgründe sind andere. Im Bürgerkrieg geht Bruder auf Bruder los....da ist deutlich mehr Hass im Spiel. Gerade die Grausamkeit läßt sich am Beispiel Ex-Jugoslawien ablesen. Hinrichtungen, Etnische "Säuberungen" und Massengräber. Das hat man (meist - man muß da mit Pauschalisierungen immer orsichtig sein) nicht in Kriegen wo es um Ressourcen oder Macht geht.


    Aber klar - einen "sauberen" Krieg gibt es nicht.

  • Ein "normaler" Krieg wird von Soldat zu Soldat meistens zwischen zwei unterschiedlichen Völkern ausgetragen. Auch die Kriegsgründe sind andere.

    Das stimmt aber auch "normale" Kriege werden ja nicht mehr wie zu Napoleons Zeiten geführt, sprich alle Soldaten treffen sich auf der grünen Wiese und schießen sich gegenseitig über den Haufen. Nein es werden ganze Landstriche inklusive Städten und Dörfern dem Erdboden gleich gemacht mit all den zivilen Opfern und Grausamkeiten. Und du glaubst doch nicht im ernst das da weniger Hass im Spiel ist als bei einem Bürgerkrieg, der Hass auf den Feind ist essentieller Bestandteil des Drills um den Zusammenhalt der eigenen Truppe sowie deren Kampfgeist zu stärken.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Dazu hier mal eine Statistik. Die Zahl der Kriegstoten nimmt schon statistisch messbar ab. Allerdings nur kurzfristig betrachtet. Schaut man hingegen auf die Menschheitsgeschichte zeigt sich eher ein zyklisches Bild mit immer heftigeren Ausschlägen. Die Friedensperioden werden zwar länger, die dann zyklisch auftretenden Gewaltepisoden aber in ihren Auswirkungen auch ungleich heftiger und schlimmer. Zur Zeit befinden wir uns in einer Friedensperiode. Demnach bleibt zu befürchten, dass uns „der große Knall“ noch vorbesteht. Um 1875 war bspw. eine der friedlichsten Epochen der Menschheit. Ab 1914 ging es dann aber um so heftiger los. Die Frage ist demnach statistisch gesehen eher nicht, ob nochmal ein großer Krieg ausbricht, sondern eher wann, wo und warum.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!