Rechtspopulismus in der Schweiz

  • Natürlich gibt es einerseits den rassistischen Aspekt, den man bestenfalls ignorieren oder als nichtig erklären kann. Aber das macht die Aussage keinesfalls besser! Hier geht es nicht nur um Rassismus, sondern um die allgemein gültigen Menschenrechte, die wohl den Meisten hier bekannt sind.


    Es ist nicht legitim, selbst wenn es um Kriminelle geht, sofort zu schiessen. Dabei ist es unwichtig, ob dies in diesem Fall nötig war oder nicht. Es geht vielmehr darum, dass dieser Mann in seiner Aussage fordert: Kriminelle Ausländer sollen erschossen werden.
    Man kann diese Aussage drehen wie man will. Sie ist und bleibt auf einem Niveau, welches unser Kontinent seit einigen Jahren hinter sich gelassen hat.
    Dabei ist mir grundsätzlich egal, ob das Stammtischgebrabbel sein soll.


    Dieser Mann ist in erwachsenem Alter und ist ausserdem politisch aktiv, wozu man mündig sein muss. Mündig heisst nicht, dass man bloss ein gewisses Alter erreicht haben muss. Um als mündig zu gelten, muss man eigenständig über etwas nachdenken können. Man muss sich bewusst sein was man wann und wo tut.
    Dass dieser Mann also solche Aussagen ins Internet stellt, zeugt entweder davon, dass er tatsächlich diese Auffassung vertritt und damit wohl die Menschenrechte als sinnlos betrachtet, oder dass er nicht differenzieren kann zwischen seinem Stammtisch und dem weltweiten Netz.
    In beiden Fällen ist es also vonnöten, dass dieser Mann sein Amt niederlegt. In ersterem sollte der Fall klar sein. Sollte der zweite Fall gelten, so muss ich doch die Mündigkeit dieses Mannes schwer in Betracht ziehen und daraus schliessen, dass er für en politisches Amt, sei es auch noch so klein, nicht geeignet ist.


    Zum Schluss noch zum Rechtsdruck, der hier ganz locker auf Deutschland und Österreich abgeschoben wird.
    Nun, es ist wahr, dass wir in der Schweiz nicht dieselben extremen Ausmasse eines Rechtsdruckes wahrnehmen. Der Rechtsdruck, der in ganz Europa momentan stattfindet, kommt auch zumeist nicht aus den extremen Ecken, sondern viel mehr aus der integrierten Rechten.
    Vieles geschieht langsam und bedächtlich, wie meistens in der Schweiz. Man ist im allgemeinen offener für die integrierte Rechte. Ihre Vorschläge stehen tatsächlich zur Debatte! Ich höre Leute über Dinge diskutieren, die rassistisch sind, die gegen die Menschenrechte verstossen. Ich höre sie diskutieren und merke, dass sie tatsächlich Einwände akzeptieren. Die Hemmschwelle gegenüber rechtem Gedankengut sinkt immer weiter. Ich wess natürlich nicht, wie das in eurer Region ist, allerdings merke ich diesen Vorgang in meiner gewaltig!
    Selbst meine Tante und mein Onkel werden immer offener für diesen Mumpitz!
    Ausserdem hörte ich, es gäbe in der Schweiz keine Mobs, die Ausländer vertreiben wollen. Mobs, die mit Fackeln durch die Strasse laufen. Nun, auch das entspricht nicht der Wahrheit! Erst diesen Sommer gab es einen solchen Fackelzug im Dorf Hombrechtikon, ganz in meiner Nähe. Natürlich war er überschaubar, doch allein die Tatsache, dass so etwas stattfindet, sollte uns allen Sorge machen!! Siehe Quelle.



    Quelle zum Fackelzug:
    Bild: [url=http://www.20min.ch/dyim/ca8312/B.M600,1000/images/content/2/0/8/20891737/12/topelement.jpg]http://www.20min.ch/dyim/ca831…0891737/12/topelement.jpg[/url]
    Neonazi-Fackelzug durch Zürcher Dorf


    von Marco Lüssi - Über 50 Rechtsextreme sind am
    Montagabend mit Fackeln durch Hombrechtikon marschiert. Gemeinde und
    Polizei wussten nichts vom Neonazi-Aufmarsch.




    Wie gesagt recht überschaubar. Wobei man bedenken muss, dass es sich auch um eine recht überschaubare Region handelt.



    http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/2369/
    Hier noch ein Link. Diese Sache war kurz nach dem Tweet eines anderen SVP Politiker, der eine Kristallnacht für Muslime gefordert hatte.

    Facebook, das größte Übel für die Menschheit.
    Warum?
    Ich bin drin.
    ... und ich hasse es.

    von Gottkeks aus dem TWF, 22.2.2011

  • Es ist nicht legitim, selbst wenn es um Kriminelle geht, sofort zu schiessen. Dabei ist es unwichtig, ob dies in diesem Fall nötig war oder nicht. Es geht vielmehr darum, dass dieser Mann in seiner Aussage fordert: Kriminelle Ausländer sollen erschossen werden.
    Man kann diese Aussage drehen wie man will. Sie ist und bleibt auf einem Niveau, welches unser Kontinent seit einigen Jahren hinter sich gelassen hat.
    Dabei ist mir grundsätzlich egal, ob das Stammtischgebrabbel sein soll.

    Ich bin zwar deiner Meinung, aber Du bist dir bewusst dass das in anderen Ländern anders gesehen wird (siehe USA) und deshalb wenn überhaupt nur bedingt Anspruch auf universelle Geltung verlangen kann?


    Er hat ja im Übrigen sein Amt niedergelegt.


    Ich habe nichts von einem Rechtsruck in D oder Ö gesagt, ich kann das da ja gar nicht beurteilen. Was für Aussagen meinst Du denn, die Salonfähig werden?

  • Ich bin zwar deiner Meinung, aber Du bist dir bewusst dass das in anderen Ländern anders gesehen wird (siehe USA) und deshalb wenn überhaupt nur bedingt Anspruch auf universelle Geltung verlangen kann?


    Er hat ja im Übrigen sein Amt niedergelegt.


    Ich habe nichts von einem Rechtsruck in D oder Ö gesagt, ich kann das da ja gar nicht beurteilen. Was für Aussagen meinst Du denn, die Salonfähig werden?


    Dass das in anderen Ländern anders gehandelt wird ist mir bewusst. Die Menschenrechte haben auch heute noch keine universelle Geltung, was ihre Beudetsamkeit nicht mindert und uns noch stärker zu ihnen wenden sollte.


    Genau weil er sein Amt niedergelegt hat, habe ich den Abschnitt über die Mündigkeit hinzugefügt.


    Zum Rechtsdruck in D und Ö.

    Zitat

    Zitat von Alpinus


    Die breite Masse - selbst die politische Rechte innerhalb der SVP - hat
    mit faschistisch-rassistischen Ideologien aber nichts am Hut. Im
    Gegenteil: Sowas wird mit Deutschland assoziiert.

    Meine Textstelle ist also nicht auf dich bezogen.


    Zu den Aussagen:
    Zum einen wäre die Asylpolitik, die immer mehr ins Licht der Debatte rückt. Im Bezug zum Asylwesen werden immer extremere Vorschläge gemacht. Teilweise harmlos und vielleicht sogar konstruktiv. Andere Male menschenverachtend bis hin zum KZ Niveau (welches zum Glück immernoch mit Entsetzen beantwortet wurde).
    Dann vielleicht auf Bezug zu den aktuellen Krisen im nahen Osten. Ich habe da Aussagen gehört über: "Da sieht mans, und soetwas lässt man bei uns rein", über "man sollte jegliche Kontakte abbrechen, Hilfe einstellen!" bis hin zu: "da müsste man militärisch eingreiffen und diesen Affen Respekt beibringen"
    Vielleicht bin ich da etwas heikel, aber mich stören solche Aussagen schon beträchtlich.
    Hier anbei noch ein Zitat einer Seniorin (nach kurzem googeln gefunden)
    [spoil]





    Heute bin ich durch den Zürcher Hauptbahnhof gelaufen und
    habe allenthalben die Wechselplakate "Soll ein Vergewaltiger Schweizer
    Bürger werden?" oder "das schwarze Schaf!" herunterrattern gesehen. Im
    Gedächtnis geblieben sind mir das Bild vom "Vergewaltiger" und das
    "schwarze Schaf" - wie vermutlich auch meinen Mitreisenden im Zug 18.12
    nach Chur.


    Ich fand einen Sitzplatz gleich neben der Sitzeecke für Behinderte.
    Da der Zug immer sehr gut besetzt ist, füllte sich auch das
    Behindertenabteil mit zwei strickenden Frauen und drei Männern, jüngere
    Leute, die lebhaft diskutierten. Kurz vor Zugsabfahrt stiegen noch drei
    junge, gut gekleidete Männer zu. Sie unterhielten sich in einer mir
    fremden Sprache. Einer von ihnen ging an zwei Krücken. Ratlos sahen sie
    sich im vollbesetzen Wagen nach einem Sitzplatz um für den behinderten
    Kollegen. Die im Behindertenabteil blickten ein bisschen schräg nach
    oben, setzten ihr Gespräch fort und machten keinerlei Anstalten, für den
    Mann aufzustehen. Ich bot ihm meinen Sitzplatz an. Während er sich
    umständlich setzte, bedankte sich sein Kollege herzlich bei mir.


    Ich ging weiter und bekam unterwegs gleich zweimal einen Sitzplatz
    angeboten von zwei jungen Männern. Ich bedankte mich herzlich. Im
    Hinblick auf den behinderten Ausländer schmerzte mich die Freundlichkeit
    gegenüber der alten Frau.


    Sind sich die Unterstützer der Ausländerinitiative überhaupt bewusst, was sie mit ihren Bildern zu den Ausländern anrichten?


    Ist es nicht so, dass wir dem Ausland auch schwarze Schafe liefern,
    wie mit den Schlägern in München und den Genfer Jungs in Rom?


    Mir wird es im Zürcher Hauptbahnhof sehr unbehaglich, und das nicht wegen der Ausländer.



    [/spoil]


    Zitat von einer Internetseite. Eine Quelle ist nicht angegeben, aber auch nicht nötig, da ich ja aus dem Zürcher Oberland komme, also in der "betroffenen Region" Lebe
    [spoil]Beispielsweise “Rütli 1291″ ist eine Gruppierung ländlicher Jugendlicher
    aus dem Zürcher Oberland. Die Jungs tragen rote Shirts mit weissen
    Kreuzen und schnupfen Tabak. Die Mädchen tragen Londsdale Jacken und
    Gurte mit Schweizerkreuz auf der Schnalle. So weit so gut. Sollen sie
    doch, denkt sich ein weltoffener Mensch. Doch diesen Gruppierungen liegt
    ein Problem zu Grunde: Latenter-Soft-Rassismus, der von Erwachsenen
    schnell als jugendlicher Patriotismus abgetan wird. Schnell wird klar,
    dass hier nicht bloss die Schweiz gefeiert wird, sondern Ausländer
    gehasst werden. Und zwar aktiv. Zum allgegenwärtigen “Schnupf” gehört
    meist ein Spruch. Im konkreten Falle lauten die gängigsten: “Uf
    rotem Grund ä wisses Chrüz, mir liebed di du schöni Schwiiz! Uf rotem
    Grunden schwarze Adler, mir hassed eu, ihr scheiss Albaner
    ” oder ” In
    dieser Bibel steht geschrieben, du sollst deinen Nächsten lieben. damit
    ist gemeint der Schnupftabak un nich das verdammte Jugopack, Priis!


    Edit: Die Kommentare dazu gelesen:
    "…da müssen aber viele schwarze Schafe sein….jedenfalls die Knäste sind voll von schwarzen Schafen einer gewissen Volksgruppe…."


    "Wir sind doch hier in der Schweiz nicht irgendein Negervolk des vorletzten Jahrhunderts, das von Imperialisten kolonisiert wird.


    Hier bestimmen wir !"


    "Differenzierung, Seebueb, Differenzierung, das ist es was du nicht
    kapierst. Wenn ein Mensch einer bestimmten Volksgruppe/Herkunft etwas
    kriminelles macht, sollten erwachsene Menschen soweit differenzieren
    können, dass Sie die restlichen 99,9% dieser Volksgruppe nicht mit
    verleumderischen und rassistischen Sprüchen und anfeindungen ebenfalls
    zu kriminellen degradiert. Das hat nichts mit "sich wehren" zu tun. Aber
    das ist zu hoch für dich, bei dir gibts nur schwarz und weiss (oder
    besser rot und braun), nix dazwischen. Die SVP Hirnwäsche hat ganz
    schönen Schaden bei dir angerichtet…"


    Für einige wenige Volksgruppen ist es gerade umgekehrt. Da sind 90%
    Straffällige (Schläger, Diebe, Drogenhändler, Einbrecher, Vergewaltiger,
    Waffenträger, Strassenrowdies, Bandenkriminelle usw. das ganze
    Spektrum).
    --> es gibt tatsächlich Menschen die das glauben? Hat mich sogar selber überrascht...aber da kam noch mehr


    "also ich finde das einfach lächerlich!


    sag doch bitte einmal gegen wer die feindseligkeiten zu genommen haben!
    nicht gegen die tamilen, nicht gegen die gelben, oder gegen die
    südostasiaten!


    nein gegen die kosovo-albaner!


    dieses pack hat die kriminalität bereits in den genen! noch dazu kommt, dass mehr als 90% von denen doof sind!"


    "diese kinder müssen sich selber integrieren!


    zudem haben bedrohungen, diebstahl,…


    NICHTS MIT MANGELNDER INTEGRATION ZU TUN!


    tatsache (<-- WAAAAAS???) ist, dass 90% dieser bevölkerungsgruppe, die hier lebt
    (kosovos) kriminelle ***** sind, denen man eine auf die fresse geben
    sollte!"


    "Ich kann deine Aussage mit den 90% kriminelle nur zurückweisen! Das ist
    eine Falschaussage sondergleichen! Das Bundesamt für Statistik zeigt, admin.ch…


    dass lediglich 1.2% aller Menschen aus Ex-Jugoslawien überhaupt straffällig


    werden!! "


    " die CH weist eine bevölkerungsdichte von 180 Pers./km2 aus, aber…


    Österreich, ebenfalls ein Gebirgsland, weist nur eine Dichte von 99
    E/km2 auf, also etwa halb soviel (55%) wie die Schweiz. Betrachtet man
    nur das wirklich bewohnbare Mittelland, dann ergibt sich für die Schweiz
    eine Bevölkerungsdichte von gegen 500 E/km2. Die Schweiz ist somit
    eines der dichtest bevölkerten Länder nicht nur Europas, sondern der
    ganzen Welt." <-- noch mehr Humbug, den sie auf die Ausländer schieben...


    "Also liebe Leute, denkt daran, in unseren Alpen hausen immer noch ein
    paar schwer arbeitende Bergbauern, die im Schweisse ihres Angesichts dem
    kargen Boden einen mickrigen Ertrag abtrotzen.


    Diese Bergbauern arbeiten jedenfalls mehr und härter, als all die
    Asylanten zusammen, die täglich vom Asylzentrum zur Gemeindeverwaltung
    trotten, um dort ihr “pocket-money” entgegengeschmissen zu bekommen." => das pocket money ist überiges äusserst knapp bemessen, arbeiten dürfen die Asylanten nicht, selbst wenn sie es wollten.


    genau solchen Mist muss ich mir mittlerweile tagtäglich anhören... :(
    [/spoil]

    Facebook, das größte Übel für die Menschheit.
    Warum?
    Ich bin drin.
    ... und ich hasse es.

    von Gottkeks aus dem TWF, 22.2.2011

  • Also jetzt mal halblang. Ich habe nicht behauptet, dass in Deutschland und Österreich ein Rechtsruck stattfindet. Wo denn bitte? Ich hab nur gesagt, dass es an den Stammtischen in diesen Ländern in gewissen Gegenden wohl ganz ähnlich klingt wie bei uns.


    Ducatus


    Findest du das jetzt nicht übertrieben? Ich kenne Hombi, ich geh da immer an die Chilbi und habe viele Kollegen und sogar Verwandte in den umliegenden Gemeinden. Klar gibts diese rechte Szene im Zürcher Oberland. Die gibts aber schon seit 20 Jahren!


    Ich weiss ja nicht wie alt du bist: Aber die übelsten Schlägereien an der Hombi-Chilbi gabs in den späten 90ern/frühen 2000ern. Mittlerweile hat sich die Sache doch merklich beruhigt. Das waren ein paar wenige Leithammel, die der Szene damals ein Gesicht gaben. Aber diese Gruppe ist doch nicht stellvertretend für die Jugend in dieser Region. Der Fackelzug in Hombi war meines Wissens eine von langer Hand geplante Aktion, an der sogar Faschos aus Deutschland teilgenommen haben. Die machen das in den Dörfern, weil sie in den grösseren Städten von den Autonomen sofort auf den Deckel bekämen.


    Und aus den von dir angefügten Zitatpassagen lässt sich ja wohl nicht auf die tatsächliche Situation schliessen. Dieses rassistische Zeugs findet man im Internet zuhauf.


    Wie gesagt: Ich finde Rassismus auch schlimm und bin absolut der Meinung, dass solche Trottel wie der SVP-Heini aus Schwyz in der Politik nichts zu suchen haben. Aber so wie du das formulierst, bekommt man den Eindruck, als wäre da ein faschistischer Flächenbrand im Gange bei uns. Das ist aber meines Erachtens nicht der Fall.

  • Von einem Flächenbrand rede ich doch eben genau nicht. Habe doch explizit erwähnt, dass es mir hauptsächlich um die integrierte Rechte geht, nicht um Extremisten. Extremisten gibt es, das ist uns wohl allen klar, aber die sind ein weitaus geringeres Problem. Die Rechten Parteien aber, die in der Politik viel Erfolg haben (in anderen Ländern noch viel mehr als hier), übertragen ihre Botschaft meistens nicht mit Hass oder mit Hetze gegen alle Ausländern. Das lässt ihre Meinung irgendwie... akzeptabel erscheinen. Aber sie zwingen den anderen Parteien ihre Themen auf und halten so diese, eben ihre Themen ganz oben auf dem Diskussionsparkett.


    Sie zeigen uns Probleme, die ja auch wirklich existieren. Schliesslich gibt es tatsächlich Probleme mit Asylanten, dass wird niemand leugnen.
    Extremisten, die es in der SVP ebenfalls gibt, auch wenn sie dort eine Minderheit bilden, verlangen natürlich absurdeste Dinge um diese Probleme zu lösen. Ich will nicht behaupten, dass diese Extremisten bei uns Erfolg hätten, dafür sind die Probleme nicht altäglich und allgegenwärtig genug.
    Die Integrierten aber bieten einfache Lösungen, die uns schlüssig vorkommen. Diese einfachen Lösungen begeistern die Leute. Wir wollen einfache Lösungen, wer will denn keine einfache Lösung für Probleme? Deswegen haben Rechte Parteien einen Zulauf, sobald sich solche Probleme auftun. Das meine ich mit dem Rechtsdruck. Rechte Parteien, dabei meist nicht die extremen, haben Zulauf und integrieren sich stärker im Alltagsbild des Bürgers, sobald es Probleme gibt, was bei uns (schwächer als in anderen Staaten) der Fall ist.


    Mein Text war tatsächlich etwas überspitzt formuliert. Ich hoffe dieser spiegelt meine Auffassung genauer nieder.

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    von Gottkeks aus dem TWF, 22.2.2011

  • Alles klar. Ich weiss was du meinst. Diese unterschwellige Fremdenfeindlichkeit ist tatsächlich vielerorts salonfähig. Und durch die teils polemische Agenda der SVP hat das auch in der Politik Einzug gehalten, wohl auch verstärkt durch die Streuwirkung der digitalen Medien. Aber eben: Ich denke nicht, dass dieses Phänomen sich in den letzten Jahren massiv verschärft hat. Das köchelt schon seit langem latent herum. Ich erinnere an die 70er Jahre mit der Überfremdungs-Initiative Schwarzenbach. Damals fanden die selben Diskussionen statt, einfach fokussiert auf eine andere Einwanderergruppe.

  • Ich hab keinen Schweiz-Thread gefunden also hier: Volksabstimmung: Schweizer stimmen gegen mehr Zuwanderung | ZEIT ONLINE


    Die Schweiz hat tatsächlich mit unglaublichen 50,3% für eine Beschränkte Zuwanderung gestimmt. Worüber man bei uns nichtmal Diskutieren darf wird in der Schweiz einfach Abgestimmt!
    Haben die Schweizer doch tatsächlich politisch unkorrekt abgestimmt :D


    Auch wenns jetzt Kritik von der EU und sonst wem giebt, ich bin froh dass es noch eine echte Demokratie giebt in der die Meinung der Menschen mehr zählt als das was politisch korrekt ist...

  • An sich stimme ich dir bei der Forderung nach mehr Mitbestimmung zu, aber es ist auch nicht alles Gold was glänzt. Das Volk an sich ist in der Masse nämlich erst mal dumm und leicht zu beeinflussen (schließe mich da auch gar nicht aus). Nur weil die Mehrheit für etwas stimmt, heißt das nicht, dass es besser für das Land ist.

  • Es muss doch jetzt eh erst mit der EU verhandelt werden, da die Abstimmung gegen diesem Freizügigkeitsabkommen steht. Die Abstimmung war nur der Abschlag. Aber erst in der Nähe des Greens spielt sich die wahre Herausforderung ab.

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Nur weil die Mehrheit für etwas stimmt, heißt das nicht, dass es besser für das Land ist.

    Stimmt siehe die letzte Bundestagswahl, wobei das war ja gar nicht die Mehrheit der Bevölkerung die für die Murkselpartei gestimmt hat. :D

    Für mich sind Volksabstimmungen nur dann gerechtfertigt wenn das Volk auch politisch geschult ist und nicht auf Bauernfänger reinfällt.

    Mit diesem Argument könntest du auch Wahlen generell verbieten denn die Mehrheit der Bevölkerung ist nun mal politisch nicht wirklich interessiert (um es mal vorsichtig auszudrücken) sondern lässt sich lieber seine Meinung BILDen.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ich find nur gut dass es noch ein Land giebt das nicht bei der allgemeinen Bürgerbevormundung mitzieht^^
    Die Schweiz ist ein Unikum in der Staatenlandschaft und ich bin sehr dafür dieses "Experiment" fortzuführen, hat ja die letzten paar 100 Jahre auch ganz gut geklappt und zeigt eben dass es auch anders geht. Ich würde auch einen idealistischen nicht Militaristischen, kommunistischen Staat befürworten, niemand hat je gesehen wohin ein Kommunistischer Staat führt wenn er von der Masse der Bevölkerung mitgetragen wird, etc.


    Und durch den Entscheid kann man jetzt wenn es denn durchgezogen wird an der Schweiz sehen wohin uns so eine Politik bringen würde^^

  • Ich bin manchmal sehr neidisch auf das Politiksystem der Schweiz, da das wirklich eine richtige Demokratie ist. Ja es ist sehr fraglich ob es unbedingt gut es, das dass Volk alles entscheiden kann aber im Grunde gibt es bei uns im Bundestag auch viele Deppen. Ich hätte lieber eine wahre Demokratie in der das Volk zwar nicht alles , aber eine Menge selbst entscheiden kann, dann hören auch endlich diese lächerlichen Streits zwischen den Politikern auf, und es könnten wirklich dinge durchgesetzt werden die das Volk will(es sollte aber die Möglichkeit geben sich gut über Vor und Nachteile einer Entscheidung bewusst zu werden). Naja was die Schweiz da aber abgestimmt hat find ich aber auch ein bisschen komisch.

    "When two nobles quarrel, the poor man's tatch goes up in flames..." (Anon)


    Hopliten stürmen nicht!

  • Vom bilateralen Handel mit den EU-Staaten und Brüssel profitieren, sich die Rosinen rauspicken, und dann schottet sich Gods-Own-Country mehr und mehr ab. Das wird so nicht funktionieren.
    Die Schweiz ist deutlich abhängiger vom Rest der Welt als sie von der Schweiz.
    Aber gut: die Bevölkerung hat entschieden und jetzt muß das umgesetzt werden.
    Vielleicht sollten die Schweizer wirklich einfach eine 2.000 km lange Mauer um´s Ländchen ziehen und die ersten Wirtschaftsgespräche mit Nordkorea führen. :blöd:


    Edit: Hab die Beiträge mal verschoben. Passen wohl besser in diesen Thread hier.

  • Das Resultat kommt nicht überraschend. Es war einfach zuviel in den letzten Jahren. Jedes Jahr wandern im Schnitt 80 000 Menschen aus der EU in die Schweiz ein. Das ist eine Kleinstadt. Der Ausländeranteil tendiert Richtung 25 Prozent. Der Platz wird knapp. Das ist etwas, was fast jeder Schweizer in seinem Alltag in irgendeiner Form erlebt, sei es in der total überfüllten Transportinfrastruktur, am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche.


    Letztlich muss man es positiv sehen: Endlich hat das Volk diesbezüglich einen richtungsweisenden Entscheid gefällt, nach dem sich die Politik jetzt orientieren kann. Das Herumgegurke mit den Flankierenden Massnahmen in den letzten paar Jahren war ein Farce und hat zu nichts geführt.

  • Die Meinung dass es derzeit zuviel ist mit der Einwanderung teilen sicher mehr als 50 Prozent. Allerdings haben viele Nein gestimmt, weil sie die politischen und vor allem wirtschaftlichen Konsequenzen fürchten. Das wurde den Leuten von Seiten der Wirtschaftslobby und des Bundesrates im Vorfeld ja auch gehörig um die Ohren gehauen.


    Du musst bedenken: Noch vor wenigen Wochen besagten alle Hochrechnungen, dass diese Initiative deutlich abgeschmettert wird, es war von 60 bis 70 Prozent Nein-Stimmen die Rede. Das macht dieses Resultat umso erstaunlicher. Der Stimmungswandel hat hier innert weniger Wochen stattgefunden. Zu erklären ist das teils sicher dadurch, dass am Ende viele Menschen aus dem Bauch heraus abgestimmt haben, resp. sie haben sich von den Eindrücken und Erfahrungen lenken lassen, die sie in ihrem täglichen Umfeld machen.

  • Wie äußern sich denn jetzt die vielen Ausländer negativ?
    Ich meine, einen deutschen Krankenpfleger erkennt man ja noch nicht mal auf der Straße. Ghettoisierung von Türken wie bei uns gibt es nicht ( hast du selber mal geschrieben ). Was sind also die echten Argumente gegen Ausländer?
    Ja, das ist eine Bauchgeschichte und deswegen falsch. Wirtschaftlich geht´s jetzt bestimmt nicht aufwärts. Da hatten die Nein-Vertreter schon Recht.

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