Demokratie in Deutschland und seine Parteien

  • Die Bezahlung im Gesundheits- und Pflegewesen sowie auch Erziehung ist zu gering. Das schreckt potentielle Auszubildende ab. In einer modernen zukunftsfähigen Gesellschaft müsste die Bezahlung dann nicht für 20 Stunden so hoch sein wie jetzt für 40 Stunden, sondern eher doppelt so hoch.


    Irgendjemand (aus dem politischen Kabarett. hab den Namen grad nicht) meinte mal sowas wie: "Wir bezahlen die denen wir unser Geld anvertrauen mehr als die denen wir unsere Kinder anvertrauen." Lässt sich so auch auf Alte und Kranke übertragen.



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    Ich hab spaßeshalber mal ausgerechnet was ein Erzieher auf Provision verdienen würde, wenn man sagen würde: Jeder Erzieher verdient pro Kind, ein paar Prozent von dem was ein durchschnittlicher Deutscher in seinem Leben an Steuern zahlt. Schon bei nur einem Prozent, wäre sein Gehalt astronomisch im Vergleich zum heutigen tatsächlichen Gehalt. Hab allerdings die Zahlen jetzt nicht mehr parat, war nur mal ein Gedankenmodell.

  • Homeoffice. Und wer sagt dir dann, dass das Home nicht gleich in Indien liegt, anstatt in Deutschland?


    Solch einen Job kannste dann nicht bis sonst wo outsourcen, da gibt es einen erheblichen Qualitätsverlust. Ich bin auch Ansprechpartner vor Ort. Doch muss ich nur immer per Telefon und Mail erreichbar sein...dies kann man aber eigentlich locker dezentral regeln.

    Outsourcen kannst Du auch zentrale Arbeitsplätze, solange Du die Arbeit aus der Entfernung erledigen kannst spielt es keine Rolle ob Du hier Homeoffice oder zentral arbeitest. Nur wenn man genauer darüber nachdenkt, dann macht zwanghaftes Outsourcing in vielen Fällen keinen Sinn. Ruf mal einen x-beliebigen deutschen Kundendienst an, was denkst Du bei wie vielen Du da in Indien landest? Wenn Du einfache Sachen billig erledigen möchtest, da funktioniert das auslagern aber spätestens wenn Du Leute haben möchtest die mit Deinen Kunden in welcher Form auch immer in Kontakt stehen sollen, ist es schwierig die Arbeit ins Ausland auszulagern. Ist in anderen Bereichen auch so, siehe Ladegos, nur weil es rein theoretisch möglich ist, macht es unterm Strich nicht immer Sinn.


    Vielmehr wird die Industrie 4.0 Schwellenländer vermutlich härter treffen, ich meine warum soll ich in einer Diktatur mit unsicheren Rechtsrahmen "teure" Arbeiter für 3,50 Euro die Stunde schuften lassen, wenn ich das genau so gut zu hause mit Robotern machen kann? Die kosten zwar, dank neuer Roboter-Steuer, genau so viel dafür hab ich einen sicheren Rechtsrahmen, muss mir kein gejammere von Menschenrechtlern anhören weil meine Arbeiter vom Dach springen, qualifizierte Arbeiter für die Überwachung sind auch da und ich kann alles viel leichter persönlich überwachen.


    Wird zwar bei uns auch tiefe Spuren hinterlassen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bei dem ein oder anderen Entwicklungsland quasi den Zusammenbruch der Wirtschaft bedeuten könnte.

    Hängt dich doch nicht zu sehr an dieser einen Zahl auf.

    Na wenn Du sie in den Raum wirfst ;)
    Es macht für mich nämlich schon einen Unterschied ob wir von +/-1 1 Jahr sprechen oder gleich ein paar oben drauf, so klang nämlich Dein Posting.

    Womöglich aber mein zweiter Vorschlag nur noch 20 statt 30-40 Stunden die Woche zu arbeiten. Und wenn insgesamt mehr Personal eingestellt wird, muss sie nicht mehr 5-10 Patienten alleine pro Stunde versorgen.


    Die Bezahlung im Gesundheits- und Pflegewesen sowie auch Erziehung ist zu gering. Das schreckt potentielle Auszubildende ab. In einer modernen zukunftsfähigen Gesellschaft müsste die Bezahlung dann nicht für 20 Stunden so hoch sein wie jetzt für 40 Stunden, sondern eher doppelt so hoch.


    Irgendjemand (aus dem politischen Kabarett. hab den Namen grad nicht) meinte mal sowas wie: "Wir bezahlen die denen wir unser Geld anvertrauen mehr als die denen wir unsere Kinder anvertrauen." Lässt sich so auch auf Alte und Kranke übertragen.

    Also erst gebe ich Dir damit absolut recht, dass die Bezahlung im Gesundheitswesen in Deutschland eher schlecht ist und nicht zur die Bezahlung, sondern auch das Ansehen im Vergleich zu anderen Berufen. Eigentlich sollte man, wenn man so einen Beruf erlernt hat, auswandern. Übrigens, wenn ich vom Krankenhaus meiner Mutter ausgehe und auch von der Station auf der ich Zivi war, dann sind bereits die Mehrzahl der Pflegekräfte nur noch halbtags angestellt. Viele alte weil sie es nicht mehr Vollzeit packen und viele junge weil sie nicht durchhalten. Diese relativ kurze Arbeitszeit kommt den Patienten bisher aber auch nicht zu gute.


    Aber sicher, früher oder später wird sich eine kürzere Arbeitszeit vermutlich in allen Bereichen etablieren, wenn immer mehr Maschinen die Arbeit übernehmen und man keine riesige Arbeitslosigkeit will.

  • Jetzt wirds lustig
    Zitat: Mehrere Unionspolitiker fordern nun, das Verbreiten von Falschinformationen härter zu bestrafen.


    http://www.spiegel.de/politik/…achrichten-a-1125611.html


    Also wenn das durchkommt stehen Steffen Seibert und Andreas Scheuer (aber auch einige andere Politiker) bereits mit einem Bein im Knast :happy clapping:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ich finde die Richtung nicht schlecht. Bisher kann nur wer direkt betroffen ist, z.B. wegen Verleumdung, juristisch dagegen vor gehen. Dem können die Hetzer einen Riegel vorschieben in dem sie die Opfer mit so vielen Einzelfällen bombardieren, dass ein Nachstellen kaum möglich ist.

  • Naja, die Vorstöße sind doch eindeutig auf die Enthüllungen über die Einflussnahme Russlands auf den US-Wahlkampf zurückzuführen, denn es geht meiner Meinung nach aus dem Text hervor, dass entsprechende Bemühungen vor allem gegen orchestrierte Desinformationskampanen bzw. Stimmungsmache in Informationsmedien bzw. -plattformen gerichtet sind.


    Es werden natürlich wieder Stimmen laut werden, die den Politikern unterstellen, dass sie lediglich eigennützig handeln, weil sie durch solche Aktionen von außen ihren Wahlerfolg und ihre "Pfründen" gefährdet sehen. Insgesamt denke ich aber, dass man ein gesetzliches Vorgehen gegen gezielte Desinofmation durchaus gutheißen kann, wenn es tatsächlich nachgewiesen werden kann. Man konnte ja z.B. letztes Jahr beobachten, wie bei der angeblichen Vergewaltigung einer Berlinerin durch Flüchtlinge gezielt russlanddeutsche Rück- bzw. russische Einwanderer durch Moskau mobilisiert wurden.


    Eine der aufkommenden Fragen wird natürlich diejenige sein, was alles unter Falschinformationen fällt.
    Gehören - wie Flo angedeutet hat - auch Aussagen von Politikern dazu? Ist das Verschweigen von Informationen nicht auch eine Art von Desinformation? Was ist mit den zahlreichen Falschaussagen über Vorfälle in Umfeld von Flüchtlingsunterkünften (von denen, die in sozialen Netzwerken erwähnt wurden, handelte es sich sehr häufig lediglich um Gerüchte)? Was passiert mit der ganzen Klatschpresse über Promis?

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Schwierig. Das Problem bei den "Falschmeldungen" ist ja, dass sie meistens nur teilweise falsch sind. Woher all die Richter nehmen, die sich damit beschäftigen sollen?


    Und wenn der russische SWR/GRU aus Hackerangriffen erworbene geheime Daten verwendet um den Wahlkampf zu beeinflussen, sind das ja nicht notwendigerweise "falsche" Informationen, sondern nur unredlich erworbene.

  • Eine der aufkommenden Fragen wird natürlich diejenige sein, was alles unter Falschinformationen fällt.
    Gehören - wie Flo angedeutet hat - auch Aussagen von Politikern dazu? Ist das Verschweigen von Informationen nicht auch eine Art von Desinformation?


    Schwierig. Das Problem bei den "Falschmeldungen" ist ja, dass sie meistens nur teilweise falsch sind. Woher all die Richter nehmen, die sich damit beschäftigen sollen?


    Jup genau das ist das Problem. Und bei dem Gedanken daran das am Ende irgend eine Pappnase in der Regierung darüber entscheidet was eine Falschmeldung ist (und deshalb zensiert wird) und was nicht wird mir echt übel, Zensursula lässt grüßen. :kotz:


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    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Und bei dem Gedanken daran das am Ende irgend eine Pappnase in der Regierung darüber entscheidet was eine Falschmeldung ist (und deshalb zensiert wird) und was nicht wird mir echt übel, Zensursula lässt grüßen.


    Eigentlich sollte sowas am Ende immer ein Gericht entscheiden.


    Falschmeldungen gibt es viele, auch Satire wie beispielsweise der Postillion verbreitet, sind erstmal Falschmeldungen.


    Ein Gesetzt würde ich in etwa so formulieren:


    "Wer bewusst Unwahrheiten verbreitetet, mit dem Ziel die demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zu verletzten..."

  • Auch ich sehe die Gefahr einer Zensur.
    Auch im Hinblick, das die Medien mit einem Image der einsetigen Berichterstattung (für meine Begriffe nicht ganz zu Unrecht) zu kämpfen haben, informiert man sich eben auch in Sozialen Netzwerken oder auch fernab der herkömmlichen Medien. Diese Alternativen zu zensieren finde ich bedenklich und eher kontraproduktiv.
    Über Fakenews und auch den Wahlkampf in den USA ist im Podcast Logbuch Netzpolitik vom 05.12.2016 interessantes zu hören.

  • Ich finde man muss zwischen Meinung und Fakten unterscheiden.


    Beispiel: man kann Flüchtlinge für dumm, faul, kriminell, primitiv oder sonstwas halten.


    Man kann wenn es in einer Stadt 50 kriminell gewordene Flüchtlinge gibt aber nicht einfach behaupten es seien 200. Für mich wäre sowas dann eine bewusste Falschmeldung und mit einer Gesetzeslage die sowas unter Strafe stellt, würde ich mich nicht zensiert fühlen.

  • informiert man sich eben auch in Sozialen Netzwerken oder auch fernab der herkömmlichen Medien.

    Und woher kommen deren Infos?
    Was sind denn Medien "fernab der herkömmlichen"?


    Btw verbreiten "soziale Medien" keine Nachrichten, sondern Meinungen. Das haben sie schon immer getan. Ist nix anders wie MEINE Meinung in der Kneipe nach dem fünften Bier. Die kann ganz erheblich von der reellen Faktenlage abweichen. Ist bei Facebook genau das gleiche.


    Wenn´s ganz eng wird, kann man ja auch ausländische Medien konsumieren, oder werden die auch von Zensurulla gesteuert? Ich meine, hatte die so einen langen Arm, daß der bis nach Norwegen reicht oder nach Portugal? Ist die irgendwie Mitglied in der europäischen Zensurbehörde?


    Und das allerbeste in der Meinungszwickmühle: Birne einschalten und nachdenken und Nachrichten nicht fressen, sondern zur Kenntnis nehmen, gedanklich verarbeiten, sacken lassen und vergleichen.

  • Bzw verbreiten "soziale Medien" keine Nachrichten, sondern Meinungen.

    Bei den sozialen Netzwerken mag die Bedeutung der Meinung höher sein, weil die Mitwirkung der Nutzer direkt möglich ist, aber grundsätzlich vebreiten alle Medien auch Meinungen.
    Was tun Zeitungen, wenn sie Leserbriefe abdrucken oder einer der Redakteur eine Kolumne oder einen Kommentar schreibt? - Meinungen verbreiten. Bei einigen, etwa SPON, zählen diese beiden Elemente fest zum Angebot und der Freitag nennt sich sogar selbst "Das Meinungsmedium".


    Gehen wir noch einen Schritt weiter:
    Selbst die Auswahl der Ereignisse, über die man berichtet, drückt ja bereits eine Meinung aus bzw. wird als Meinungsäußerung wahrgenommen. Warum werden jetzt z.B. nach dem Fall Aleppos im ZDF ein Brennpunkt und bei SPON extra viele Meldungen gebracht?
    Warum hat die Nicht-Berichterstattung über den Freiburger Mordfall für Kritik gesorgt? - Weil einige meinten, dass ein alles in allem regionaler Mordfall aufgrund der Tatsache, dass ein Flüchtling Hauptverdächtiger ist, deutschlandweit Erwähnung finden muss.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Bei den sozialen Netzwerken mag die Bedeutung der Meinung höher sein, weil die Mitwirkung der Nutzer direkt möglich ist, aber grundsätzlich vebreiten alle Medien Meinungen.
    Was tun Zeitungen, wenn sie Leserbriefe abdrucken oder einer der Redakteur eine Kolumne oder einen Kommentar schreibt? - Meinungen verbreiten.

    Leserbriefe machen max. 0,05% einer Zeitung aus.
    Bei Facebook sind es 100%


    Wenn ein Redakteur des Spiegels oder der faz eine Kolumne hat, kann man sie zur Kenntnis nehmen, teilen oder für scheiße befinden, und gut ist die Sache.
    Man hat keine Ahnung wie viele tausend Menschen das am Samstag Morgen bei der Frühstückslektüre auch noch tun.
    Man bekommt auch keinen Anruf aus Frankfurt, daß die Kolumne von 255.000 anderen gelikt wurde.


    Sicherlich ist jeder Artikel subjektiv, das steite ich auch nicht ab. Insofern lege ich ja auch jedem Interessierten nahe zu vergleichen; quer lesen und so viele "Medien" wie möglich zu konsumieren.
    Facebook ist einseitig, platt und hat mal gar nichts mit Nachrichten zu tun.

  • Leserbriefe machen max. 0,05% einer Zeitung aus.
    Bei Facebook sind es 100%

    Wow, sogar mit zwei Nachkommastellen? :respect:


    Facebook ist einseitig, platt und hat mal gar nichts mit Nachrichten zu tun.

    Was ist dann z.B. mit der Facebookpräsenz von der Tagesschau? Oder wenn ZDF-Heute einen Kanal bei Youtube hat? Facebook oder andere entsprechende Plattformen bilden eben mehr Kommunikationsebenen ab, als Zeitung + Leser. Da ist dann globale Nachrichtensendung, lokales Anzeigenbladl, Gedöns im Freundeskreis, Nachbarschaftszaunparolen und Groschenroman in einem Topf zusammengerührt.


    Wenn ein Redakteur des Spiegels oder der faz eine Kolumne hat, kann man sie zur Kenntnis nehmen, teilen oder für scheiße befinden, und gut ist die Sache.

    Ja, das machen einige so, andere meinen es aber mitteilen zu müssen, dass sie diese Meinung für Scheiße finden. Kommunikation im Internet lebt ja zum Großteil davon, dass jeder seinen Kommentar abgibt. Wenn man das früher per Leserbrief getan hat, wurde das eben von der Redaktion einkassiert, weil nicht zur Veröffentlichung geeignet bzw. nicht von Interesse. Mit dem Internet ist das aber weggefallen, auch, weil bereits vor Facebook und Co. die Möglichkeit zum Kommentieren auf den Homepages der entsprechenden Blätter eingeräumt war. Dass die Leute auch darüber entscheiden, wen sie nun Glauben schenken, ist ja auch nicht unbedingt neu, auch früher sind die schon saublöden Ideen nachgerannt.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Ich finde die Rolle sozialer Netzwerke besorgniserregend. Jeder kann jetzt über Twitter, Facebook usw. seine eigenen Nachrichten basteln und hat mit ein bisschen Glück gleich tausende Zuhörer, Zuschauer, Leser.


    Bei den großen Zeitungen und Nachrichtensendungen werden Meldungen in der Regel überprüft und gefiltert durch die Redaktionen. Alleine schon, dass Redakteure die Texte noch einmal überprüfen und die Texte sprachlich überarbeitet werden, sorgt schon dafür, dass da in der Regel nicht der größte Scheiß veröffentlicht wird. Das fehlt bei sozialen Medien völlig. Dort kann einfach jeder alles sofort in die Tasten hauen und zur "Nachricht" machen. Siehe Trump.
    Finde ich definitiv nicht gut.


    Ich bin sogar inzwischen soweit, dass ich das "Jeder soll sich seine Meinung selbst bilden." nicht mehr für uneingeschränkt richtig halte. Es gibt Autoritäten, Fachleute, Experten die schlichtweg mehr Ahnung haben, Karl-Heinz Müller im Dorfkrug, weil sie sich schlichtweg seit Jahren mit gewissen Themen Tag ein Tag aus beschäftigen. In solchen Fällen sollte man dann auch einfach mal die Meinung einer Mehrheit von Experten gelten lassen. (Ich weiß schon jetzt, dass ich gleich "Erderwärmung wird durch Menschen verursacht" um die Ohren gehauen bekommen...) Sonst kann sich die Gesellschaft am Ende nie auf gemeinsame Grundlagen einigen und das wäre gesellschaftspolitisch äußerst schädlich. Früher gab es Institutionen, die den Menschen von kleinauf einfach vorgeschrieben haben, was "richtig" und was "falsch" ist. Beispiel: Kirche, Militär, Staat usw.. Das ist sicherlich aus heutiger Sicht fragwürdig. Aber das, was wir inzwischen erleben, nämlich das in Frage stellen jeglicher Autorität, dass sich jeder einfach überall seine eigene Wahrheit bastelt, das mag ja philosophisch betrachtet ganz nett sein, gesellschaftlich führt es, so fürchte ich, ins Chaos und in die Unregierbarkeit, wenn nicht sogar in den Bürgerkrieg. - Nicht jeder gedankliche Furz ist auch gleich eine Erleuchtung.

  • Schwierig. Das Problem bei den "Falschmeldungen" ist ja, dass sie meistens nur teilweise falsch sind. Woher all die Richter nehmen, die sich damit beschäftigen sollen?

    Also wenn Meldungen Falsch sind, dann kann man Lügenpresse rufen, wenn sie nur teilweise falsch sind, also tendenzös, kann man dann Tendenz oder Lückenpresse rufen?

    Und wenn der russische SWR/GRU aus Hackerangriffen erworbene geheime Daten verwendet um den Wahlkampf zu beeinflussen, sind das ja nicht notwendigerweise "falsche" Informationen, sondern nur unredlich erworbene.

    Also WENN die Daten von den Russen frei gehackt wurden, wozu es kein Beweis gibt und Greenwald und Co. also Personen dennen man da eigentlich vertrauen kann, sagen es war ein Insider, warum ist das schlecht? Die Mails von Clinton z.B. wurden komplett zur Ansicht gestellt. Da kann sich jeder eine Meinung zu bilden. Das hat nicht mal was mit "teilweise falsch" zu tun. Oder der Mann von Clintons engster Vertrauter, der selbst Senator ist (war? werden wollte?) und auf entsprechenden Börsen minderjährige Mädchen angemacht hat, möchte man das nicht wissen bevor man so jemanden wählt?
    Wo ziehen wir hier die Grenze? Bei Hackerangriffen, wo die Urheberschaft genauso gefaked werden kann wie alles andere auch? Oder bei Wistleblowern? Wie ist es mit der ehemaligen SPD Abgeordneten die ihre Uniabschlüsse frei erfunden hat, sollte man die Wistleblower die das publik gemacht haben ins Gefängnis schicken?
    Wo ziehen wir Grenzen?

    Jup genau das ist das Problem. Und bei dem Gedanken daran das am Ende irgend eine Pappnase in der Regierung darüber entscheidet was eine Falschmeldung ist (und deshalb zensiert wird) und was nicht wird mir echt übel, Zensursula lässt grüßen.

    Es geht ja nicht nur darum welche Pappnasen im Amt sind sondern welche noch kommen können. Ein populäres Beispiel sind die Niederlande in den 1940ern. Da hat die recht liberale Niederländische Regierung den Menschen Pässe gegeben in den die Religion stand. Als die Nazis dann einmarschierten, haben sie die Juden gründlicher vernichten können als in Deutschland. Das ist ein ziemlich krasses Beispiel, mal etwas ziviler: Was ist wenn z.B. ein richtig großer Anschlag vor der Bundestagswahl stattfindet und die AfD von 14 auf 40% rutscht und den oder die Bundeskanzlerin stellt? Was werden diese, die ja massiv von den Medien geschnitten wurden, dann mit Zensurgesetzen anfangen?

    Ich finde man muss zwischen Meinung und Fakten unterscheiden.


    Beispiel: man kann Flüchtlinge für dumm, faul, kriminell, primitiv oder sonstwas halten.

    Ok, Rassismus, hate speech oder? Beispiele: In Sachsen ertrinkt ein Kind, genauer, der kleine Joseph im Sebnitzer Schwimmbad. Tagelang routiert die "Qualitätspresse", ein Nazi hätte den kleinen Sohn von Einwanderern, Flüchtlingen! ertränkt, ganz Sebnitz hätte zugesehen. 1000 Sebnitzer am Beckenrand und niemand tut etwas! Die Journalisten der "Qualitätspresse" fielen über das Dorf her wie die Hyänen über ein sterbendes Gnu.
    "Rassisten! Nazis! Schweine! Unmenschen!"
    Wie sich herausstellte gab es den Nazi nicht. Es gab auch die unterlassene Hilfeleistung nicht. Alles was es gab war ein Junge der, leider, einen Herzanfall bekamm und zur falschen Zeit am falschen Ort war. Schlimm für die Eltern, noch schlimmer für ihn. Aber keine Nazis weit und breit.
    Wenn die Sebnitzer, die von den Medien unheimlich gebeutelt wurden nun in Richtung der Journalisten:
    "Rassisten! Nazis! Schweine! Unmenschen!" - rufen, ist das nicht verständlich?
    Es ist ja nicht der einzige Fall. Ich erinnere mich an den Bautzener Kornmarkt oder den toten Asylanten in Dresden, wo es sofort hieß Pegida wars und Crystal Beck dann noch Klage gegen die Polizei einreichte. Am Ende war es ein anderer Asylant - wohl wegen Drogen.
    "Rassisten! Nazis! Schweine! Unmenschen!"
    Wer nochmal? Und wie und wo?


    Nun wird den Sebnitzern, Dresdnern und Bautzenern die Möglichkeit gegeben gegen Hate speech Verbreiter und Rassisten (Sachsen ist "Dunkeldeutschland") gegen Fakenewsagenturen wie den Spiegel oder den Stern zu klagen.


    Wenn die Medien diese Knebel- und Gummigesetzvorschläge begrüßen dann nur weil sie im eigenen Dünkel nicht merken das sie sich den Strick knüpfen an dem sie am Ende aufgehängt werden können.


    Btw verbreiten "soziale Medien" keine Nachrichten, sondern Meinungen.

    Ah, was tut dann der Spiegel den ganzen Tag? Fakten verbreiten? Ehrlich? Die Welt z.B. ist ja wenigstens so freundlich einige ihrer gefärbteren Artikel als "Meinung" zu kennzeichnen. Bei vielen anderen Journalen hat man nicht mal das. Weiterhin: Was ist so schlimm an Meinungen solange sie ordentlich von Fakten gedeckt sind? Oftmals sind Blogartikel von Fachbloggern um MEILEN besser als jeder allgemeine Artikel von einem fachfremden Journalisten verfasst. Weil Journalisten halt so gut wie nie, wie John schreibt: "Autoritäten, Fachleute, Experten" sind. Was gibt einen Germanisten z.B. die Befähigung über den Krieg in Syrien zu schreiben? Erst recht wenn er in Hamburg im warmen Sessel sitzt oder in Kairo - und nicht mal arabisch kann. Da ist mir ein Blogger aus der Region lieber, zu Not 2-3 damit man sich ein klares Bild der Seiten machen kann.

    Ich finde die Rolle sozialer Netzwerke besorgniserregend. Jeder kann jetzt über Twitter, Facebook usw. seine eigenen Nachrichten basteln und hat mit ein bisschen Glück gleich tausende Zuhörer, Zuschauer, Leser.

    Und was ist den falsch daran?
    Wenn ich qualitativ hochwertig oder über Gegegebenheiten informiere die in der normalen Tagespresse nicht auftauchen oder die andere Seite zu Wort kommen lasse, dann ist es doch positiv das eine Gegenmeinung existiert. Es wird ja in der Tagespresse nicht mehr informiert sondern "Meinung gemacht", zu dem Spiel gehören immer zwei. Wenn man bei Meedia mal schaut welche Zeitungen in den letzten Jahren zu und welche in der Lesergunst gefallen sind, dann fällt auf das vom Spiegel ober die Bild bis zur FAZ über den Stern und wie sie alle heißen, alle verloren haben. Zugelegt hat nur die Junge Freiheit und auch das liberal konserative Blatt Tichys Einblick hat einen Spitzenstart hingelegt. Die Menschen WOLLEN nicht eine Einheitsmeinung, sie wollen nicht genau EINE Lösung für ein sehr komplexes gesellschaftliches Problem. Sie WOLLEN Pluralität. Also nicht alle, oder John?

    Ich bin sogar inzwischen soweit, dass ich das "Jeder soll sich seine Meinung selbst bilden." nicht mehr für uneingeschränkt richtig halte. Es gibt Autoritäten, Fachleute, Experten die schlichtweg mehr Ahnung haben, Karl-Heinz Müller im Dorfkrug, weil sie sich schlichtweg seit Jahren mit gewissen Themen Tag ein Tag aus beschäftigen.

    Ich bin auf meinem Gebiet Fachmann. Deswegen halte ich mich mit Prognosen zurück. Weil Prognosen von "Autoritäten, Fachleuten und Experten", gerade wenn sie mal 5 Jahre in die Zukunft gehen, so gut wie immer daneben liegen. Wenn sie mal treffen kann man das schon dem Glück zuschreiben. Wie wird man zum "Experten"? So wie Sascha Lobo dessen größter Trumpf nicht IM sondern AUF seinem Kopf sitzt? Der "Internetexperte" der von einem Fachinformatiklehrling im zweiten Ausbildungsjahr, was Expertise angeht, an die Wand gespielt wird? Oder ein Schauspieler der dann in großer Runde seine Meinung zur Migration abgeben darf? Ist dieser auf einmal Experte oder ist das eher ein gefilmter Stammtisch?

    Früher gab es Institutionen, die den Menschen von kleinauf einfach vorgeschrieben haben, was "richtig" und was "falsch" ist. Beispiel: Kirche, Militär, Staat usw.. Das ist sicherlich aus heutiger Sicht fragwürdig.

    Wieso forderst du dann zwei Sätze drüber und einen drunter genau DAS?

    Aber das, was wir inzwischen erleben, nämlich das in Frage stellen jeglicher Autorität, dass sich jeder einfach überall seine eigene Wahrheit bastelt, das mag ja philosophisch betrachtet ganz nett sein, gesellschaftlich führt es, so fürchte ich, ins Chaos und in die Unregierbarkeit, wenn nicht sogar in den Bürgerkrieg. - Nicht jeder gedankliche Furz ist auch gleich eine Erleuchtung.

    Also, Gleichschaltung, Zensur, Schere im Kopf. Ich habe zum Abschluss noch ein passendes Mantra für dich John: "Unwissenheit ist Stärke".


    Beste Grüße


    TauPandur


  • Wäre für mich ein Fall wie jeder andere. Die politische Ausrichtung ist egal. Ich würde allerdings vor allem die Ersteller von Falschmeldungen strafrechtlich verfolgen und nicht jeden der das auf Facebook dann teilt.

  • Wäre für mich ein Fall wie jeder andere. Die politische Ausrichtung ist egal. Ich würde allerdings vor allem die Ersteller von Falschmeldungen strafrechtlich verfolgen und nicht jeden der das auf Facebook dann teilt.

    Gut das du es so siehst, so sehe ich es auch. Man darf nicht mit zweierlei Maß messen. Dann müsste man aber fast jede Redaktion in Deutschland anklagen. Ich wollte damit aufzeigen wie böse einem so ein Zensurgesetz auf die Füße fallen kann.
    Ich bin gespannt auf das erste "fake news" und "hate speech" Verfahren gegen den Spiegel. Die Klagen dürften einen Tag nach Gesetzgültigkeit eingereicht werden.


    Beste Grüße


    TauPandur

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