Demokratie in Deutschland und seine Parteien

  • P.S. Es ist immer am einfachsten etwas abzulehnen. Das kann jeder. Aber konstruktive und UMSETZBARE Vorschläge macht eben nicht jeder. Und vielleicht sollte man auch bedenken, dass man nicht hundertprozentig Europa kriegen kann. Die Kanadier haben auch ein Recht, dass ihre Standpunkte und Interessen berücksichtigt werden. CETA ist ein KOMPROMISS.

    Ein Kompromiss zwischen den Wirtschaftslobbyisten der einen Seite und der Wirtschaftslobbyisten der anderen Seite.


    Muss man jetzt nicht schlecht finden, aber ich gebe Mogges schon Recht. Wenn der Deal für beide Bevölkerungen wirklich so vorteilhaft wäre wie gesagt, dann hätte man ihn auch besser verkaufen können. Auch wenn er mittlerweile einsehbar ist, so waren die Verhandlungen des Deals selbst fast ausschließlich hinter geschlossenen Türen. Der Deal selbst ist vielleicht gar nicht so schlecht für beide Seiten, wie er zustande gekommen ist und wie mit den Sorgen von Leuten umgegangen wird, nämlich gar nicht, die dagegen sind, ist eine andere Sache.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Zölle kappen und fertig ist die Geschichte.
    Verstehe nicht, warum man top-secret derartige Bürokratenmonster mit Schiedsgerichten und einklagbaren Verlusten schaffen muß.
    Kanada ist wirtschaftlich im Vergleich zur EU ein absoluter Zwerg; verstehe deswegen auch nicht das Brimborium, das darum gemacht wird.
    Verstehe allerdings schon eher, daß CETA eben doch die Vorstufe zu TTIP ist. Und dessen Vorteile konnte mir immer noch keiner erklären.


    Wir haben seit Jahrzehnten funktionierende Wirtschaftsabkommen mit Japan oder Südkorea. Sieht hier irgendjemand einen Mangel an Smartphones oder Autos?
    Ist der Elektrokrepmel aus Asien in irgendeiner Art und Weise überteuert?

  • Ja, das ist auf der Website der EU-Kommission genauso öffentlich einsehbar und verständlich wie die 27. Unterklausel in den AGBs bei einem Handyvertrag.
    Also ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, daß sich mal ein Verantwortlicher hingestellt und der dummen Bevölkerung mit klaren Worten erklärt hat worum es denn geht.
    "Lest doch selber nach, auf der Website steht doch alles"......kann´s ja wohl nicht sein.

    Bei wie vielen EU oder auch Bundestagsbeschlüssen passiert das?
    Wen es interessiert der kann es nachlesen, und ansonsten haben wir eine indirekte Demokratie, bei der sich eben die Politik um solche Abkommen kümmert, dass sich plötzlich die Globalisierungskritiker darauf einschießen, damit wurde wohl nicht gerechnet.

    Wenn es bei den CETA- und TTIP-Verhandungen so offentlich wäre, daß es "nur" um den Vorteil der Bevölkerungen ginge, verstehe ich nicht, warum man mit Details so hinter´m Berg hält.

    Wird ja nicht, wie gesagt, alles einsehbar, und zumindestens die Qualitätsmedien schreiben auch darüber.

    Zölle kappen und fertig ist die Geschichte.
    Verstehe nicht, warum man top-secret derartige Bürokratenmonster mit Schiedsgerichten und einklagbaren Verlusten schaffen muß.

    Weil Freihandel mehr als die Abwesenheit von Zöllen ist.
    Die Schiedsgerichte sind bei internationalen Freihandelsabkommen recht häufig (wie gesagt, 130 hat Deutschland schon).


    Um ein Beispiel zu geben:
    Eine ausländische Firma baut auf einem Berg Windräder, Genehmigungen sind alle da.
    Jetzt gibt es einen Regierungswechsel, die neue Regierung entscheidet sich die Gesetzte zu ändern und dem fast fertigen Windpark die bereits erteilte Genehmigung nachträglich zu entziehen.
    Ohne Investitionsschutzabkommen wird diese Firma, wie auch andere, es sich in Zukunft sicher drei mal überlegen bevor sie in diesem Land was macht.
    Noch ein krasseres Beispiel wäre dann natürlich eine Verstaatlichung.

    Wir haben seit Jahrzehnten funktionierende Wirtschaftsabkommen mit Japan oder Südkorea. Sieht hier irgendjemand einen Mangel an Smartphones oder Autos?
    Ist der Elektrokrepmel aus Asien in irgendeiner Art und Weise überteuert?

    Übrigens beinhalten besagte Wirtschtsabkommen auch Schiedsgerichte, und diverse andere Punkte die jetzt eben auch in CETA sind.

  • Um ein Beispiel zu geben:
    Eine ausländische Firma baut auf einem Berg Windräder, Genehmigungen sind alle da.
    Jetzt gibt es einen Regierungswechsel, die neue Regierung entscheidet sich die Gesetzte zu ändern und dem fast fertigen Windpark die bereits erteilte Genehmigung nachträglich zu entziehen.
    Ohne Investitionsschutzabkommen wird diese Firma, wie auch andere, es sich in Zukunft sicher drei mal überlegen bevor sie in diesem Land was macht.
    Noch ein krasseres Beispiel wäre dann natürlich eine Verstaatlichung.


    Gibt aber auch Negativbeispiele. War mal in "Der Anstalt", weiß nicht mehr genau die Eckdaten aber die haben einen Verlust eingeklagt den sie gar nicht hatten. Irgendwas mit Gold in einem osteuropäischen Land.


    Die Klage kam übrigens BEVOR das Abkommen beschlossen wurde, weil irgendwo war eine Klausel, dass der Vertrag bereits vor Vertragsabschluss in Kraft tritt. Das sowas überhaupt geht...

  • Die Anstalt ist Comedy. Wer überprüft überhaupt mal deren "Fakten"?

    Wenn die Anstalt für dich in die Kategorie Comedy gehört, dann kannst du auch gleich sämtliche Nachrichtensendungen (zumindest was den Tiefgang und Informationsgehalt angeht) in die Kategorie Boulevard einsortieren. Wer prüft denn bei den Nachrichtensendungen die "Fakten" wo doch alle nur die gleichen Agenturmeldungen nachplappern ?


    Edit:
    Union und SPD beraten über die nächste defakto Rentenkürzung, interessiert das hier jemanden ?


    http://www.spiegel.de/wirtscha…ng-koppeln-a-1119758.html


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

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  • Mal ein paar Zahlen die ich so beim Googlen gefunden habe:


    70% der Menschen haben Angst vor Altersarmut.
    50% der Rentner werden 2030 von Altersarmut betroffen sein.


    Ich sag mal so, selbst wenn die Zahlen nur zur Hälfte stimmen sind sie immer noch viel zu hoch.


    Länger arbeiten wenn man körperlich und geistig dazu in der Lage ist finde ich erstmal nicht verkehrt. Machen viele (die nicht darauf angewiesen sind) auch freiwillig.


    Allerdings sollte niemand gezwungen sein im Alter von 55-75 nochmal umzuschulen weil er für seinen aktuellen Beruf womöglich nicht mehr geeignet ist.


    Die Ironie ist meiner Meinung nach die beschleunigte Ausbildung: Mit G8 und Bachelor peitschen wir unsere Jugend zur Berufsfähigkeit mit spätestens 22. Völlig übertrieben! Wer bei gesunder Lebensweise bis 80 fit bleibt und bis 100 am Leben, der könnte auch erst mit 30 anfangen zu arbeiten und davor gemütlich studieren und die Welt bereisen.

  • Die Ironie ist meiner Meinung nach die beschleunigte Ausbildung: Mit G8 und Bachelor peitschen wir unsere Jugend zur Berufsfähigkeit mit spätestens 22. Völlig übertrieben! Wer bei gesunder Lebensweise bis 80 fit bleibt und bis 100 am Leben, der könnte auch erst mit 30 anfangen zu arbeiten und davor gemütlich studieren und die Welt bereisen.

    Wenn jeder bis 30 rumgammeln würde, hätte das den selben negativen Effekt auf die Renten, Du zahlst ja schließlich sobald Du arbeitest für die alten mit.


    Das Problem ist hier einfach das Politik auf Realität trifft. Wie will man finanzieren das eine große Anzahl an Rentnern, die einer kleineren Anzahl an Berufstätigen gegenüber stehen, gute Renten bekommen? Viel mehr als die Produktivität der vorhandenen Arbeiter zu steigern und die Leute erst später in Rente zu lassen kann man kurzfristig kaum tun. Freilich hätte man das ganze viel stärker abfedern können, wenn man schon vor 30-40 Jahren die Weichen gestellt hätte, wie sich die Alterspyramide entwickelt weiß man ja nicht erst seit gestern, andere Länder stehen da besser da. Aber naja, lohnt sich halt nicht, bis dahin hat man ja schon seine fette Pension, sollen mal die nachfolgenden Generationen lösen...ups, zu spät :rolleyes:

  • Achtung Populismus:


    Es gab ja durchaus mal Milliarden über Millarden an Rücklagen in der Rentenkasse.


    Dann kam die Wende und millionen Stasimitarbeitern Mauerschützen und sonstige Aparatschicks die nie was einbezahlt hatten, bekamen auf einmal kapitalistische Konsumrekordrenten weil sie entsprechend Obrigkeitshörig in der Diktatur Kariere gemacht hatten.

  • Wenn jeder bis 30 rumgammeln würde, hätte das den selben negativen Effekt auf die Renten, Du zahlst ja schließlich sobald Du arbeitest für die alten mit.


    In vielen Berufen wird kaum bis 60 oder 70 gearbeitet. Mit 20 anfangen zu arbeiten um dann mit 45 an Burnout zu erkranken ist auch nicht viel besser.


    Wenn durch eine längere und fundierte Ausbildung (Schule/Ausbildung/Studium etc.), auch mit mehr Nebenfächern (Kunst, Sport, Ernährung, Soziales etc.) die Lebensqualität und damit die Leistungsfähigkeit durch Zufriedenheit und Gesundheit ansteigt und gleichzeitig für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne gesorgt wird, steigen auch die Einnahmen für die Rentenkasse.


    Kurzfristig magst du recht haben, da hilft nur eine Anhebung des Rentenalters oder der Rentenbeiträge. Langfristig braucht es meiner Meinung nach aber erhebliche Investitionen in Gesundheit, Bildung und gute Arbeitsbedingungen (höhere Löhne, bessere Schutzgesetze, kürzere Arbeitszeiten etc.). Deutschland vergeigt gerade so eine bisschen seine Zukunft.


    @ Twiggels:


    Du hast absolut Recht!


    Allerdings ist die Wiedervereinigung nur bald fast 30 Jahre her. Die Politik hatte genug Zeit entsprechend gegenzusteuern.

  • Ich glaube ja, dass sich dieses Problem in 10-15 Jahren ganz anders lösen wird. Ich sage nur Robotik. Ich denke langfristig werden wir eher weniger arbeiten als mehr. Wir stehen am Beginn der 4. Industriellen Revolution. Das wird dermaßen viel ändern, dass ich mir um das Renteneintrittsalter noch am wenigsten Sorgen mache. Die Frage die sich Deutschland eher stellen sollte ist: Wie sollen Menschen leben, wenn der Großteil an (auch geistiger) Arbeit zukünftig durch K.I. und Roboter erledigt wird? Wo bleibt da noch der deutsche Standortvorteil? Was heißt "Made in Germany", wenn in Bangladesch die gleichen Roboter produzieren, wie in Würtemberg?
    Die Frage ist, ob sich nicht unser gesamtes auf menschlicher Arbeit beruhendes Gesellschaftsmodell in wenigen Jahren vollständig ändern wird? Was passiert mit den tausenden Arbeitern, Fahrern, Boten, Paketdienstleistern, Rezeptionisten, Kassierern, Pflegekräften, Reinigungsleuten... und wer da noch alles zu gehören mag? Vielleicht ja sogar Polizisten, Ärzte und Lehrer.

  • Die Frage ist, ob sich nicht unser gesamtes auf menschlicher Arbeit beruhendes Gesellschaftsmodell in wenigen Jahren vollständig ändern wird?


    Das passiert eigentlich schon immer. Mit Beginn von Ackerbau und Viehzucht mussten sich nicht mehr alle Menschen um die Nahrungssuche kümmern, somit wurden Ressourcen für andere Dinge frei. Bisher sind immer neue Berufe entstanden oder es konnten zynischerweise auch Kriege geführt werden. Es gibt heute schon eine gigantische Menge an Arbeitsplätzen die nicht zwingend zum Überleben der Menschheit erforderlich sind. Man denke nur mal an die Unterhaltungsindustrie oder die Tourismusbranche.


    Bisher sieht es so aus als entwickeln sich zwei Schichten. Die die nicht arbeiten und mit Sozialhilfe oder im besseren Fall mit einem bedingungslosen Grundeinkommen versorgt werden und die die arbeiten, welche dann die wohlhabende Schicht stellen werden.


    Die optimalere Lösung wäre wohl eher eine Reduzierung der Arbeitszeit für alle. Also 20-Stunden Woche oder bei projektbezogenen Arbeiten (z.B. in der Wissenschaft) dann halt 1/3 des Jahres Urlaub.


    Wenn man nicht nur Deutschland betrachtet, sondern global denkt, ist der Mangel an Arbeit bereits Realität. Güter für die Grundversorgung (Nahrung, Kleidung, Medizin etc.) wären beispielsweise für die Menschen der "Dritten Welt" genug da. Es wird nur nicht/kaum verteilt.


    Doch es ist auch hier direkt in Europa spürbar. Immer wieder hören wir aus Ländern wie Griechenland oder Spanien von einer Jugendarbeitslosigkeit von 20-50%. Von einer großen Hungersnot ähnlich wie sie regelmäßig in Afrika vorkommt, hört man aus diesen Ländern aber nichts. Sprich diese Menschen überleben ohne zu arbeiten.


    EDIT


    Kurz noch ein Beispiel für eine extreme Unausgewogenheit an Arbeit und Bezahlung selbst innerhalb unseres reichen Europas:


    Es gibt deutsche Ärzte die arbeiten an zwei Wochenenden in einem britischen Krankenhaus und verdienen mehr als ein Arzt hier in einem deutschen Krankenhaus in einem Monat verdient. Also wer dachte deutsche Ärzte seien reich....


    (dieses Beispiel stammt aus dem Jahr 2005, kann sich inzwischen geändert haben)

  • Die Reichen der Zukunft sind nicht diejenigen, die Arbeit haben, sondern diejenigen, denen die Roboter gehören, die den Mehrwert der Waren produzieren, vorausgesetzt, man sorgt nicht für gesellschaftlichen Ausgleich. Kurzarbeit bei gleichem Lohn wäre eine Möglichkeit.
    Jedenfalls werden wir erleben, dass das Bruttoinlandsprodukt unabhängig werden wird, von dem Faktor menschlicher Arbeitskraft. Etwas, was es noch nie in der Geschichte der Menschheit gegeben hat. Was das letztlich bedeuten wird, kann man allenfalls erahnen. Ich denke entscheidend wird sein, wie wir damit umgehen und die Gewinne der gesteigerten Produktivität gesellschaftlich verteilen.

  • Die Reichen der Zukunft sind nicht diejenigen, die Arbeit haben, sondern diejenigen, denen die Roboter gehören, die den Mehrwert der Waren produzieren, vorausgesetzt, man sorgt nicht für gesellschaftlichen Ausgleich.

    Das wird jedoch nur auf einen ganz kleinen Teil von "Neu-Reichen" zutreffen, denn die "Jetzt-Reichen" bleiben auch in der Zukunft reich, weil der größte Teil des Wohlstandes doch einfach vererbt wird.

  • Die Reichen der Zukunft sind nicht diejenigen, die Arbeit haben, sondern diejenigen, denen die Roboter gehören

    So gesehen hast du Recht.


    Ich meinte jetzt gar nicht die Superreichen, sondern die normale Bevölkerung. Die die nicht arbeiten bekommen Sozialhilfe oder ein Grundeinkommen. Und die die Arbeiten bekommen entsprechend soviel mehr, dass sich das Arbeiten lohnt. Damit wären sie dann der reichere Teil.


    Besser fände ich jedoch das zweite Modell: Die Verteilung der Arbeit.
    Ich nehme mal deinen Lehrerberuf:


    - kleine Klassen mit ca. 15 Schüler, 20 Arbeitstunden (15 Unterricht, 5 Vor/Nachbereitung) die Woche aber das selbe oder sogar ein höheres Gehalt wie jetzt.


    Deine Wahrscheinlichkeit mal an Burnout zu erkranken würde wahrscheinlich um 80% sinken ;)


    Zudem angehende Lehrer so eher einen Job in der/dem Stadt/Bundesland ihrer Wahl oder überhaupt einen Job finden.

  • Ich glaube ja, dass sich dieses Problem in 10-15 Jahren ganz anders lösen wird. Ich sage nur Robotik. Ich denke langfristig werden wir eher weniger arbeiten als mehr. Wir stehen am Beginn der 4. Industriellen Revolution. Das wird dermaßen viel ändern, dass ich mir um das Renteneintrittsalter noch am wenigsten Sorgen mache. Die Frage die sich Deutschland eher stellen sollte ist: Wie sollen Menschen leben, wenn der Großteil an (auch geistiger) Arbeit zukünftig durch K.I. und Roboter erledigt wird? Wo bleibt da noch der deutsche Standortvorteil? Was heißt "Made in Germany", wenn in Bangladesch die gleichen Roboter produzieren, wie in Würtemberg?
    Die Frage ist, ob sich nicht unser gesamtes auf menschlicher Arbeit beruhendes Gesellschaftsmodell in wenigen Jahren vollständig ändern wird? Was passiert mit den tausenden Arbeitern, Fahrern, Boten, Paketdienstleistern, Rezeptionisten, Kassierern, Pflegekräften, Reinigungsleuten... und wer da noch alles zu gehören mag? Vielleicht ja sogar Polizisten, Ärzte und Lehrer.

    Wir arbeiten jetzt schon weniger als jemals zuvor. Ironischerweise gibt es mehr Arbeitsplätze denn je aber das Arbeitsvolumen pro Jahr ist gesunken.


    Und wie wir unseren Standortvorteil erhalten können? In dem wir anfangen die wichtigste Ressource des 21. Jahrhundert radikal zu fördern, Kinder und Bildung!!!


    Und wie du schon andeutest, durch Industrie 4.0 wird sich das Arbeitsleben radikal ändern. Bis dahin haben wir endlich das angeblich Rentenproblem auch abgeschafft. Meines erachtens ist das sowieso ein selbstgemachtes Problem durch rege Teilnahme der Versicherungsbranche, die darauf pochen in private Vorsorgen zu investieren! Alles Lobbyscheiss!

  • Wenn durch eine längere und fundierte Ausbildung (Schule/Ausbildung/Studium etc.), auch mit mehr Nebenfächern (Kunst, Sport, Ernährung, Soziales etc.) die Lebensqualität und damit die Leistungsfähigkeit durch Zufriedenheit und Gesundheit ansteigt und gleichzeitig für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne gesorgt wird, steigen auch die Einnahmen für die Rentenkasse.

    An einer guten Ausbildung ist ja nichts auszusetzen, aber wenn jemand erst mit 30 in den Job kommt verhindert das nicht, dass er 10 Jahre später nen Burnout bekommt, den kann man sich locker jederzeit erarbeiten, man braucht nur den entsprechenden Job und/oder Arbeitgeber. Und es wird auch nicht verhindern das z.B. eine Krankenschwester mit 60 kaum noch kriechen kann, wenn man im Alter nicht mehr so agil ist wie mit 30, kann man sich viel besser kaputt-arbeiten. An einer fundierten Ausbildung ist ja nichts auszusetzen, aber pauschal zu sagen: "Hey, bleibt einfach ein paar Jahre länger zu hause, kein Problem, zahlen wir mit, damit Ihr zufriedener Seid" wird eher nicht klappen.


    Vielleicht irgend wann mal, wenn sich unsere Wirtschaft vollständig gewandelt hat und es auf menschliche Arbeitskraft wirklich nicht mehr ankommt und jeder sein durch Roboter erwirtschaftetes Grundeinkommen bekommt, aber trotz aller Fortschritte wird das nicht in nächster Zeit passieren. In nächster Zeit werden höchstens Arbeitsplätze wegfallen.

    Kurzfristig magst du recht haben, da hilft nur eine Anhebung des Rentenalters oder der Rentenbeiträge. Langfristig braucht es meiner Meinung nach aber erhebliche Investitionen in Gesundheit, Bildung und gute Arbeitsbedingungen (höhere Löhne, bessere Schutzgesetze, kürzere Arbeitszeiten etc.). Deutschland vergeigt gerade so eine bisschen seine Zukunft.

    Geb ich Dir recht, ein Punkt an dem man auch arbeiten könnte wären z.B. mehr Home-Office Arbeitsplätze, verdammt viele Jobs benötigen im Grunde nur einen PC, trotzdem hinkt Deutschland da ziemlich hinterher. 2 Stunden gesparter Arbeitsweg täglich + flexible Zeiten können z.B. für jemanden mit Kindern einen enormen Unterschied machen. Überhaupt muss eine bessere Familienpolitik betrieben werden, die Geburtenrate muss erhöht werden und auf einem stabilen Niveau bleiben, das würde längerfristig schon sehr viele Probleme aus der Welt schaffen, auch wenn es kurzfristig nichts bringt und erst mal Geld kostet.

  • aber wenn jemand erst mit 30 in den Job kommt


    Hängt dich doch nicht zu sehr an dieser einen Zahl auf. ;)


    Was genau bringt G8? Ob jemand mit 18 statt 19 aus der Schule kommt wird sicher nicht die Welt revolutionieren.


    Was genau bringt Bachelor? Irgendwelche europäischen Standards, doch was bringt es dem Einzelnen? Eine bessere Ausbildung? Hab ich bisher noch von keinem Studenten gehört.


    Unser Bildungssystem besteht aus "durchpeitschen was der Arbeitsmarkt haben will".


    das z.B. eine Krankenschwester mit 60 kaum noch kriechen kann,


    Womöglich aber mein zweiter Vorschlag nur noch 20 statt 30-40 Stunden die Woche zu arbeiten. Und wenn insgesamt mehr Personal eingestellt wird, muss sie nicht mehr 5-10 Patienten alleine pro Stunde versorgen.

  • Homeoffice. Und wer sagt dir dann, dass das Home nicht gleich in Indien liegt, anstatt in Deutschland?

    Ich mache zur Zeit relativ viel Home Office, mein Arbeitsplatz wäre sonst 100 km pro einer Fahrstrecke entfernt.
    Mein Dienstgeber tut sich damit immer noch etwas schwer, aber aus der Not hat er meinen Forderungen entsprochen.
    Ich selbst sehe es wie Bob.
    Mein Job ist auf verbandsebene. Viel Fachwissen in einer Person gebündelt für Einrichtungen im Bistum.
    Solch einen Job kannste dann nicht bis sonst wo outsourcen, da gibt es einen erheblichen Qualitätsverlust. Ich bin auch Ansprechpartner vor Ort. Doch muss ich nur immer per Telefon und Mail erreichbar sein...dies kann man aber eigentlich locker dezentral regeln.


    In solchen Bereichen arbeiten unzählige Leute und werden gezwungen immer an einen zentralen Arbeitsort sich einzufinden. Unproduktiver geht es nicht.
    Arbeitsweg ist nur ein Punkt.


    Natürlich muss der Arbeitgeber es geregelt bekommen das bei dezentraler Arbeit auch die Produktivität nicht nachlässt.


    Womöglich aber mein zweiter Vorschlag nur noch 20 statt 30-40 Stunden die Woche zu arbeiten. Und wenn insgesamt mehr Personal eingestellt wird, muss sie nicht mehr 5-10 Patienten alleine pro Stunde versorgen.

    Im Gesundheitswesen findest du leider nicht genug "Köpfe" für die vielen offen Stellen.
    Wenn diese natürlich wie eine jetzige 40 Stunden Vollzeitstelle vergütete werden würde, könnte Alles anders sein.

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