Demokratie in Deutschland und seine Parteien

  • Bei Gedanken über zukünftige Koalitionen habe ich bisher nur von Daniel Günther was Vernünftiges dazu gehört. Die CDU sollte (wenn es halt mal für ihre Lieblingspartner FDP, SPD und Grüne nicht reicht) lieber mit der Linken koalieren als mit der AfD. Sonst wird es richtig böse, die AfD kommt hoffentlich niemals an die Macht!


    Im Gegenzug darf sich die Linke dann natürlich nicht zu billig verkaufen.


    Wer ne CDU wählen würde, die mit ner AfD koalieren würde, wählt Nazis. Basta.

  • Die Grünen scheinen aktuell das Sammelbecken der gemäßigten Wählerschaft in Deutschland zu sein, das zeigt die Landtagswahl in Hessen. Während die FDP und die Linke lediglich geringe Gewinnen vorweisen, werden die Sprünge bei den Grünen immer größer.


    So sollen geschätzt knapp über 100.000 ehemalige SPD Wähler sowie ca. 90.000 ex-CDU Wähler zu den Grünen übergelaufen sein. Die meisten CDU Überläufer hat allerdings die AfD bekommen.

  • Moin Gaius,


    jau, auf die Fresse vom Hesse für die Bundesgroko.
    Aber jetzt werden die Grünen dafür belohnt, dass sie einen klaren Kurs fahren.
    Man kann sie shize finden oder gut, aber man kann sie wenigstens "finden". Sie haben ein Programm an dem man sie erkennen kann und Antworten, statt Richtungsstreit und ermüdenden Grabenkämpfen.


    Am 2. Wahlsieger AfD kann man ausmachen, dass der Bürger eine klare und einfach erkennbare Schwarz-Weiß-Ausrichtung wünscht, nicht so eine Schwarz-Rot-Mischpoke.
    Nach der Farbelehre gibt rot und schwarz gemischt was? Dunkelrot oder eher braun :grübel:
    Zumindest schmutzig und unschön.


    Farvel - Like


    Axa, die Kanzlerin will nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren. Die Olle hätte lieber das Bundeskanzleramt abgeben sollen.

  • Sehe ich anders. Geschickter Schachzug. Leitet einen geordneten Übergangsprozess für die CDU ein. Der Parteivorsizende der CDU wird auch deren nächster Kanzlerkandiat(in). Der Nachfolger hat jetzt Zeit sich zu etablieren. Sie hat Druck aus dem Kessel genommen und kann nun in Würde ihre Kanzlerschaft beenden. Für den zukünftigen Nachfolger würde es wenig Sinn machen Sie jetzt noch stürzen zu wollen, wo sie ohnehin ihren Rückzug angekündigt hat. Außerdem wurde der SPD Wind aus den Segeln genommen. Ein Koalitionsbruch ist jetzt noch weniger vermittelbar.
    Ich denke, dass Merkel als eine der ganz großen Kanzler(innen) in die Geschichte eingehen wird. Sie hat sich alles in allem sehr verdient gemacht um unser Land. Respektable Vorgehensweise.


    Die CDU wird jetzt zudem die kommenden Wochen inhaltlich und medial die Politik bestimmen. Die Frage wer wird Nachfolger und wohin entwickelt sich die CDU wird alles dominieren. Merkel kann in dieser Zeit vermutlich ungestört regieren und die SPD wird große Probleme haben, überhaupt noch durchzudringen. Außerdem nimmt sie der „Merkel muss weg“-AfD kräftig Wind für die nächsten Bundestagswahlen aus den Segeln. Zumal der Nachfolger jetzt noch Zeit hat, seine Kampagne gründlich zu planen.

  • @ John sehe ich nicht ganz so rosig. Deine Ansicht könnte nur aufgehen wenn der Parteivorsitz an AKK geht da sie auf der Fahrspur von Merkel fährt. Ich würde prognostizieren das Angela Ihren Einfluss noch so nen halbes Jahr halten kann. Wenn ein jedweder anderer Anwärter ausser AKK sich durchsetzen wird, wird Ihn keine andere Möglichkeit bleiben als die Basis und übrige Riegen hinter sich zu schließen um sich für das Kanzleramt zu etablieren. Durch die divergente Ausrichtung wird Frau Merkel ihren Rückhalt zwangsläufig verlieren, andernfalls würde es dem Kanzlerkandidat so gehen wie jedweden der SPD in den letzten Jahren, da der Kanzlerkandidat sich ansonsten als Unglaubwürdig darstellen würde.


    Somit wird man zusehen können wie die Kanzlerin zwangsläufig zur Lame Duck wird was bei einer 2 Jährigen Restregierungszeit nicht umhinkommt irgendwann Neuwahlen durchzuführen.


    Daher wird es spannend sein anzuschauen welche Methode gewählt werden wird. Zum einen besteht die Argumentation um Neuwahlen zu verhindern müsse AKK zum Parteivorsitz gewählt werden, könnte Ihre vieleicht die nötigen letzen paar Prozente sichern ( ich sehe das aber für AKK sehr schwierig wenn Laschet sein Hut auch mit in den Topf wirft ).
    Auf der anderen Seite sehe ich auch keine richtige Exitstrategie für einen anderen Kandidaten, da man davon ausgehen kann das ein Koalitionbruch von der SPD vollkommen absurd ist (aber der Abgrund der Dummheit bei der SPD ist Tief sehr Tief daher würde mich nichts mehr wundern) ausser es wird Ihnen ein Ausstiegsgrund auf den Silbertablett serviert aber die Bayern Wahl ist durch daher eher abwegig.


    Wie gehabt ich bin gespannt. :bow:

  • Ich denke, dass Merkel als eine der ganz großen Kanzler(innen) in die Geschichte eingehen wird. Sie hat sich alles in allem sehr verdient gemacht um unser Land. Respektable Vorgehensweise.

    Naja, irgendwer hat sie ja auch immer wieder gewählt, besonders bei den Frauen stand sie immer ganz gut da.


    Insgesamt ist ihr Bild in der Bevölkerung wohl 50 zu 50. Ich höre ständig den Vorwurf, besonders von Konservativen, es habe seit Schröder keine Reformen mehr in Deutschland gegeben und Merkel ruhe sich auf Rot-Grün aus.

  • Annegret Kramp-Karrenbauer wirkt interessant. Merz auch. Laschet wäre nen Rohrkrepierer. Wirkt null überzeugend und farblos. Spahn kann ich nicht einschätzen. Wirkt irgendwie unseriös. Ich hoffe ja noch auf den Ministerpräsidenten des Saarlandes Tobias Hans. Den finde ich total spannend. Aber ich glaube der ist von Kramp-Karrenbauer nicht abgenabelt genug, um gegen sie zu kandidieren. Falls sie es wird, wird er aber sicher ne bedeutende Rolle spielen. Insgesamt erscheint mir Kramp-Karrenbauer tatsächlich als die beste Wahl. Mit ihr hätte es die SPD enorm schwierig, noch einen geeigneten Gegenkandidaten zu finden.


    P.S. Also wenn man sich die Bilanz von Merkel ansieht, dann gab es verdammt viele und sehr grundlegende Reformen. Ich sage nur Atomausstieg, Abschaffung der Wehrpflicht usw. usf.. Und die große Weltwirtschaftskrise hat sie auch gut gemeistert. Oder um es anders auszudrücken, ich habe das Gefühl, dass ich summasumarum in den letzten 15 Jahren in einem gut regierten Land gelebt habe. Mehr kann man doch eigentlich nicht erwarten.

  • Interessant ist, daß niemand, dem man als Aussenstehender eine Chancen geben würde, vor 1-2 Jahren zu den Bekannteren gehörte. Spahn war der Assi und Aktenträger von Schäuble und Kramp-Karrenbauer Ministerpräsidentin eines drittklassigen Zwergenstaates. Auf der Rechnung hatte die niemand.
    Die etwas prominenteren potentiellen Nachfolger sind irgendwie gescheiterte Existenzen: Bierdeckel Merz ( wußte bis gestern gar nicht, daß der Typ überhaupt noch lebt..... ) wurde kalt entsorgt und Laschet hat wirklich das Charisma einer Parkuhr und ist auch nur deswegen Ministerpräsident geworden, weil die anderen in NRW noch schlechter waren als er.
    Spannend wird´s und ich finde es auch eine gute Lösung, daß man das Ruder peu a peu abgibt, Angie also noch Kanzlerin bleibt, zumindest für die nächste Zeit, bis man sich für die nächste Bundestagswahl in Stellung bringt.


    Jetzt hat die CDU vorgelegt, jetzt sollten CSU und die SPD folgen..... :mampf:

  • Schafft die SPD momentan nicht. Völlig kalt erwischt. Völlig planlos, weil sie inhaltlich gar nicht mehr wissen, wofür sie stehen. Die CDU zwar auch nicht, aber sie hat jetzt wenigstens kompetent wirkendes Nachwuchspersonal, dass jetzt Vorschläge liefern wird. Die SPD müsste jetzt den kompletten Generationenwechsel einleiten. Wird sie aber nicht, weil Nahles, Klingbeil usw. ja selbst erst an die Töpfe der macht wollen und jetzt wohl erleben werden müssen, dass sie als die gescheiterte Nachwuchsgeneration in die Historie eingehen werden. Gescheitert an Merkel und an ihrer eigenen Zaghaftigkeit und Beliebigkeit. Ein xter „Fahrplan“ der jetzt aber wirklich mal „überprüfbar umgesetzt“ wird, ist eben kein Generationenwechsel, und schon gar nicht ein wohlgeordneter. Merkel hat’s anscheinend wieder geschafft. Schachmatt könnte man sagen. Und vielleicht wird die nächste Regierung dann ja ein Jamaika-Bündnis. Jetzt wo Merkel ohnehin in den selbstgewählten Ruhestand gehen wird. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin wird eine von Merkel sehr hochgehängte Latte nehmen müssen. Das muss ihr erstmal jemand nachmachen. Und das wissen die auch. Muss sagen, auch wenn ich sie mir gewählt habe, nötigt mir die Bundeskanzlerin inzwischen Respekt ab. Sie ist ein strategischer Fuchs und hat ein gutes Gespür für den richtigen Moment. Deswegen wird sie wohl international auch so bewundert. Selbst die TAZ hat das ja ähnlich gestern geschrieben. Wenn die TAZ schon schreibt: Wir werden uns noch nach ihr sehnen. Das muss man als CDU-Parteichefin und Unionskanzlerin erstmal schaffen.

  • Immerhin bewegt sich endlich mal wieder Etwas innerhalb der CDU. Ich werde Angela Merkel keine Träne nachweinen. 16 Jahre sind genug. ;)


    PS: John, harter Tobak, den du hier als gleichgesinnter Genosse ablässt über die Person Angela Merkel. Stellenweise, verorte ich dich nicht in der SPD, sondern im CDU OV-Limburg. Als wenn es all die Probleme in der Bildungs-, Wohnungs-, Klima-, Verkehrs-, Finanz- und Rentenpolitik nicht gäbe. Du hättest wohl 1945 auch Hitler hinterhergetrauert, weil er strategischer Fuchs war und sogar das Time Magazine ihn auszeichnete?

  • P.S. Also wenn man sich die Bilanz von Merkel ansieht, dann gab es verdammt viele und sehr grundlegende Reformen. Ich sage nur Atomausstieg, Abschaffung der Wehrpflicht usw. usf.. Und die große Weltwirtschaftskrise hat sie auch gut gemeistert. Oder um es anders auszudrücken, ich habe das Gefühl, dass ich summasumarum in den letzten 15 Jahren in einem gut regierten Land gelebt habe. Mehr kann man doch eigentlich nicht erwarten.

    Also Wehrpflicht und Atomausstieg sind erstmal keine Reformen. Davon abgsehen, wird dir das fast kein Konservativer als große Errungenschaften abnehmen, ganz im Gegenteil. Die Wehrpflicht auszusetzen gilt sogar in der Mehrheit der Bevölkerung als Fehler, dazu gab es noch vor wenigen Wochen neue Umfragen. Hinzu kommt, dass Merkel ihre Hauptaufgabe als Kanzlerin nicht erfüllt hat, nämlich die Landesgrenzen und ihre Bürger zu schützen. Das ist das Minimum, was man gerade so erwarten muss und selbst das konnte sie nicht erfüllen.

  • Hinzu kommt, dass Merkel ihre Hauptaufgabe als Kanzlerin nicht erfüllt hat, nämlich die Landesgrenzen und ihre Bürger zu schützen.

    Was soll denn immer die Mär vom "Grenzen schützen"?
    Die Grenzen waren offen, sind offen und werden auch nächste Woche noch offen sein. Probier es aus und lauf von Buxtehude zu Fuß nach Budapest, so wie es die Flüchtlinge in die entgegengesetzte Richtung getan haben.,
    Das nennt man Schengen-Abkommen, neben dem Euro DIE Errungenschaft innerhalb Europas.

  • Es würde Hitler gesagt :w00t:
    Apropos, das Bild von Merkel bei CNN ist echt? Es wirkt in der Dargestaltung wie eines der vielen von Hitler über der Karte der Ostfront, umgeben von seinen Generalen.


    Ich verorte John im rechten, nein falsch, klassischen SPD-Gefüge, einer SPD zu Zeiten des Lotsen ein. Dafür das Muddi sich so weit nach links bewegt hat, dass man sie als SPDler fast nur noch bewundern kann, kann John ja nix für.

  • Ich würde mich bei einer SPD die eher auf Helmut Schmidt Kurs Läge verorten:


    - starker Sozialstaat
    - umfangreicher Sozialwohnungsbau
    - steuerliche Umverteilung zu Gunsten kleiner Arbeitnehmer
    - NATO-Doppelbeschluss (starkes Militär)
    - knallharter Rechtsstaat (Anti-Terrorbekämpfung)
    - wirtschaftsfreundliche Politik (Geld das verteilt werden soll, muss auch verdient werden.)
    - zukunftsorientierte Investitionen in Bildung und Infrastruktur.
    - wirtschaftsorientierte und interessengesteuerte Außenpolitik, anstatt mit dem erhobenen Zeigefinger.
    - Dialog und Wirtschaftsaustausch auch mit Diktaturen (allerdings mit starkem Militär in der Hinterhand: Stichwort „Neue Ostpolitik“)
    - Ansonsten Schuldenabbau und solide Haushaltspolitik.


    Und zum Thema „offene Grenzen“ hatten Willy Brandt und Helmut Schmidt auch eine klare (und mehrheitsfähige!) Meinung, wofür sie von heutigen Linken allerdings als „Rassisten“ beschimpft werden, wie man an folgendem Maischberger-Auszug und seiner Betitelung auf YouTube erkennen kann:



    Ob das noch der SPD von Andrea Nahles und Lars Klingbeil entspricht, weiß ich nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Beiden Grundüberzeugungen vertreten, nach denen sie handeln. Die reden stimmungsabhängig dem Wähler vor, was sie glauben, dass er hören will.
    Der von den Grünen vorgeschlagenen Politik offener Grenzen für Jedermann, weiterer Abrüstung usw. entspricht es aber ganz sicher nicht. Von daher ist es wohl richtig, dass ich am Ende eher bei der CDU als bei den Grünen landen könnte, sollte sich die SPD zukünftig weiter selbst zerlegen oder auf all zu utopischen Linkskurs einschwenken.


    P.S. Minute 3:25 Willy Brandt besichtigt Manöver der Bundeswehr. Sowas und eine derartige Berichterstattung würde ich mir heute mal wieder wünschen! Wie hoch waren eigentlich die Rüstungsausgaben und der Wehretat unter Willy Brandt? :grübel:


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