Gesundheitswesen

  • Oh Mann, wenn man davon nicht betroffen wär, könnte man diese Clowns echt nur den ganzen Tag auslachen.
    Einserseits hat Söder Recht, schließlich kann man nicht alle Kosten auf den versicherten abwälzen, seine alternative mit dem Wettbewerbsmodell ist aber nicht gerade das Gelbe vom Ei.


    So langsam entgleiten Angie aber die Zügel aus der Hand. Vielleicht erleben wir doch noch Neuwahlen und können diesem Debakel ein Ende setzen?

  • So, die neue Gesundheitsreform ist da und wurde abgesegnet.
    Offiziell heißt es, dass sie die "beste" Betreuung für Patienten auf der Welt auf die nächsten Jahre sichern soll. Ist ja alles schön und gut, nur soll das mal wieder den gesetzlich Versicherten aufgelastet werden. Unser tolles Zwei-Klassen System kostet Geld und hatte für 2011 ein Defizit vin 11 Milliarden Euros.
    Die Beiträge, sollen um insgesamt 0,6% steigen. die Hälfte davon übernimmt der Arbeitgeber, die sich äußerst darüber erfreuen. Sollten die Beiträge der gesetzlichen Krankenkasse noch zusätzlich erhöht werden, darf der Versicherte es alleine tragen. Dies soll mit einem sozialen Ausgleich erstattet werden, der aberwohl zu gering ist und Finanzminister Schäuble sagte, dass vor 2015 nicht daran gedacht wird, diesen sozialen Ausgleich auch wirklich zu zahlen, seitens der Bundesregierung. Gleichzeitig wird der Wechsel auf eine private Krankenkasse erleichtert. Desweiteren wird das Gremium, dass bisher Medikamente testete, ob sie von den Krankenkasse übernommen werden, oder nicht, abgeschafft. In Zukunft soll eich Regierungsausschuss darüber urteilen.
    Die gesetzlichen Krankenkassen, das Gremium für die Medikamente und zahlreiche Politiker der Grünen, SPD und Linken sprechen hier von einer Klientel- und Lobbypolitik für die Privatkassen und der Pharmaindustrie.
    Vergessen sind die Worte von Röslers Amtsantritt, als er versprach keine solche Politik zu führen und er wolle etwas gegen die mächtigen Pharmaindustrie unternehmen.
    Artikel der Welt: http://www.welt.de/politik/deu…Gesundheitsreform-ab.html
    Artikel der Süddeutschen: http://www.sueddeutsche.de/pol…e-reden-laenger-1.1003408

  • In Zukunft soll nicht länger der Nutzen eines neues Medikamentes bewiesen werden. Stattdessen soll das Nichtnutzen bewiesen werden.


    Quelle: Spiegel


    Im Klartext: Wenn die Langzeitstudien der Pharmakonzerne nicht ergeben, dass ein neues Medikament weniger nützt als ein Bewährtes, so kann es auch nicht verboten werden.


    Das ist ja so, als ob allein das Urteil des Koches entscheidet, ob seine Suppe scheiße schmeckt...


    Nochdazu wurde laut Quelle der Paragraph fast wortwörtlich von einem Vorschlag einer Pharmakonzern-Kanzlei abgeschrieben.


    Wie funktioniert eigentlich diese Lobbyarbeit? Die werden ja wohl kaum nur ein paar Broschüren verteilen...aber mein kleinbürgerliches Hirn möchte einfach nicht glauben, dass unsere Repräsentanten wirklich derart korrupt sind.




    Wie dem auch sei: Ich bitte die Bremer TW-Zelle zu einem Treffen, damit wir beraten können, mit was wir Westerwelle und Merkel und meinetwegen auch Wulff zu den Nationalfeiertagsfeierlichkeiten bewerfen können.

  • Wie funktioniert eigentlich diese Lobbyarbeit? Die werden ja wohl kaum nur ein paar Broschüren verteilen...aber mein kleinbürgerliches Hirn möchte einfach nicht glauben, dass unsere Repräsentanten wirklich derart korrupt sind.


    Gabs mal eine schöne Doku über jüdischen Lobbyismus in den USA auf Phönix, wo es ja zum guten Ton gehört.
    Natürlich versuchen die Lobbyisten Politiker direkt am Arbeitsplatz anzusprechen. Sie stellen sich vor und erzählen was sie wollen. Hat der Politiker interesse, wird übers Geld geredet, der seinen nächsten Wahlkampf finanzieren soll, oder das neue Auto. Hat man einen Konsens geschlossen, vertritt der Politiker nun die Meinung des Lobbyisten. Hat er also mit der Waffenlkobby gesprochen, wird er eine ihr freundlcihe Politik machen und für, oder gegen gesetze stimmen, je nachdem, wie es der Lobby passt. Die Überzeugungen der Politiker werden dabei ignoriert und durch das Geld vergessen gemacht.
    Das meiste passiert aber in Büros, wo ein Haufen angestellter Telefongespräche durchführen und die nächste Party organisieren. Große Lobbys haben riesige Veranstaltunge, zu denen die einflussreichsten Politiker kommen ujnd auch aktiv daran teilnehmen. Dort wird dann gesagt, wie die Politik in ihrem bereich auszusehen hat etc.


    Viel Spaß beim Attentat. Passt auf, dass sie euch nicht für Verrückt erklären.

  • Zitat

    Wie funktioniert eigentlich diese Lobbyarbeit? Die werden ja wohl kaum nur ein paar Broschüren verteilen...aber mein kleinbürgerliches Hirn möchte einfach nicht glauben, dass unsere Repräsentanten wirklich derart korrupt sind.


    In Deutschland meist so, dass die Firmem ehemlaige Politiker anheuern die gute Kontakte haben um die momentanen Politiker zu bearbeiten bei essen...etc. Einladungen natürlich. Eine weitere lohnende Sache sind wohl (meine Theorie) in Aussicht stellen von Aufsichtsratsposten (da kann der Politiker neben seiner schlecht bezahlten Politikerkariere dann richtig Geld machen). Das ist ne Art der versteckten Bestechlichkeit, die wohl sehr verbreitet ist, wobei die von Twlight angesprochene direkte wohl eher in Deutschland nicht so häufig auftritt.
    Hinzu kommt der Faktor, dass die Firmen denen einfach Arbeit abnehmen in dem sie netterweise Gesetzesvorlagen direkt selbst formulieren. http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,642103,00.html
    Zudem werden die Abgeordneten einfach bombardiert mit Informationen und Ansichten die der gewissen Lobbygruppe entegenkommen. Die Lobbyisten haben sogar Privelegien im Bundestag. (freier Zugang zu den Abgeordneten im Haus wenn sie sich registrieren)
    Im Moment gibt es wohl über 5000 Lobbyisten in BErlin, wachsend.
    Also wenn jemand nen Job mit Zukunft haben will...



    Das mit der Wahlkampffinanzierung ist in Deutschland nicht so entscheidend, da der auch hier weitesgehend durhc staatliche Subventionen und KLeinspenden/Mitgliedsbeiträgen getragen wird.



    Auch muss Lobbyismus an sich nciht was schlechtes sein, schließlich betreiben auch Menschenrechtsorganisationen..etc Lobbyismus.
    Lobbyismus ist halt das Nachdruckverleihen der Interessen einer bestimmten Interessensgruppe.

  • Zitat

    Eine weitere lohnende Sache sind wohl (meine Theorie) in Aussicht stellen von Aufsichtsratsposten (da kann der Politiker neben seiner schlecht bezahlten Politikerkariere dann richtig Geld machen).


    Klingt einleuchtend, vorallem wo Rößler ja schon angekündigt hat, dass er mit 45 seine politische Karriere beenden will.


    Gut, dann wähle ich halt die Opposition. SPD zum Beispiel...Ach mist, wo kam Schröder nochmal nach seiner Abwahl unter?


    Dann die Grünen...Ah, verdammt. Da hat die Karriere des schulabschluslosen Fischer ja auch erst nach der Politik begonnen...


    Dann eben die Linken. Ach, warte...da gibt's ja immernoch diesen Klaus Ernst...


    Der Einfluss des Wählers, etwas in Deutschland zu ändern, ist wirklich massiv. Sehr erfreulich...

  • Es gibt einige VOrschläge dieses Psotenegschacher zu vermeiden, z.b. dass 1 Jahr nach der Amtszeit keine Posten angenommen werden dürfen. Die Gründen hatten das zu Regierungszeiten vorgebracht (sogar Fischer ;) ) allerdings ist das damals am Widerstand der SPD gescheitert.

  • Wie dem auch sei: Ich bitte die Bremer TW-Zelle zu einem Treffen, damit wir beraten können, mit was wir Westerwelle und Merkel und meinetwegen auch Wulff zu den Nationalfeiertagsfeierlichkeiten bewerfen können.


    Wenn sie überhaupt erscheinen. Immerhin macht Lammert am selben Tag ebenfalls eine Feier, nur eben vor dem Reichstagsgebäude. Bin ja jetzt schon gespannt, wer mehr Zulauf bekommt. Wulff ist trotz seines Amtes nicht gerade sehr angesehen. Und mit etwas Glück spielt sich Westerwelle wieder auf und geht dann auch nach Berlin, dass wäre doch mal ein Schnitzer. :love:
    Ferner empfehle ich eine Torte mit viel Quark. Zum einen sind die Investitionskosten gering und zudem ist ein Vergleich zwischen den sportlichen Grünen und den ausrastenden Regierungsparteien immer gut. :) Oder ein Schuh. Als Reaktionsvergleich. Ach ich hätte viele Ideen...

  • Das jetzige Gesundheitssystem in Deutschland ist auf jeden Fall reformbedürftig! Ich frage mich auch, was überhaupt die Einteilung in Gesetzliche und Private Krankenversicherungen soll. Es darf doch gerade in so einem wichtigen Bereich wie dem Gesundheitssytem keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben. Ich denke auch, dass das Gesundheitssystem auf jeden Fall stärker über Steuern finanziert werden sollte.

  • Habe vor zwölf Jahren meine Zivi im Krankenhaus gemacht, davon sechs Monate auf einer Inneren.


    Hätten die mal mich gefragt :pfeif:


    Meine Top 3:


    - Einsatz-Alarm: Der Notarzt trinkt erstmal gemütlich seinen Kaffee aus bevor er losgeht (mit Betonung auf Gehen).
    - Patientin stirbt auf dem Flur weil kein Zimmer frei war (sie wäre sowieso gestorben, es geht nur um die Überbelegung)
    - Alkoholiker hat Herzversagen, wird reanimiert: "O-Ton Arzt danach: Den mussten wir wiederbeleben weil die Angehörigen da waren."


    ---


    Das ist halt Deutschland. Ist zwar Off Topic aber es gibt in Deutschland auch mehr leerstehende Wohnungen als wohungslose Menschen (und nein das sind nicht alles Luxus-Apartments - und die sind auch nicht alle im Osten wo keiner wohnen will, sondern auch in Hamburg, Berlin, München oder hier bei mir in Freiburg). Aber uns geht es gut :banane: :roba:

  • Das Gesundheitssystem so wie es jetzt ist zerstört einfach die Menschen, egal ob Patienten oder Personal. Meine Mutter ist Krankenschwester und was ich da in den Jahren für Storys gehört habe, das geht einfach auf keine Kuhhaut. Man muss den Beruf wirklich als Berufung ansehen wenn man durchhalten will und dann braucht man ein dickes Fell oder einem ist das meiste einfach scheiß egal. Letzteres hab ich aber weder im Zivildienst noch als Patient groß erleben müssen, wenn Ärzte oder Pflegekräfte mal schroff rüber kommen, dann hat das meistens auch seine Gründe, auch wenn der Patient nicht immer was dafür kann. Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass es zunehmend an Respekt gegenüber den Berufsstand fehlt und sich manche Patienten aufführen als wären sie in nem Hotel und sie die einzigen Gäste.


    Und dann wundert man sich unter solchen Arbeitsbedingungen warum sich nicht genug Menschen finden die den Job machen möchten :pffft:

  • Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass es zunehmend an Respekt gegenüber den Berufsstand fehlt und sich manche Patienten aufführen als wären sie in nem Hotel und sie die einzigen Gäste.


    Das mag sein, ist aber in Teilen dem Sparkurs geschuldet. Überforderte Angestellte sind vielleicht schneller mal ungeduldig und das färbt dann halt auch auf die Patienten ab.


    Wenn alles super laufen würde, gäbe es mit Sicherheit auch weniger Patienten die ihrer Unzufriedenheit Luft machen, einfach weil weniger Unzufriedenheit.

  • Ich meine damit nicht Patienten die mal ihrer Unzufriedenheit Luft machen weil mal tatsächlich etwas schief läuft. Mal ein paar Beispiele die ich erzählt bekommen oder selbst erlebt habe:


    Kinderintensivstation: Hektisches treiben, ein neuer Patient ist eingetroffen und ist in kritischem Zustand, dazu ist die Station voll belegt. Obwohl selbst Außenstehende die Prioritäten halbwegs klar sein sollten, fängt ein Vater genau dann eine Diskussion darüber an, dass sein Sohn (übrigens kein kritischer Zustand) ja wohl kaum mit anderen Patienten in einem Zimmer untergebracht werden kann, viel zu hektisch, man soll ihn doch bitte in ein Einzelzimmer (nicht vorhanden, alles belegt) legen, da kann man doch sicher drüber reden, da sind dann auch mal 100 Euro für die Kaffeekasse drin. Leben anderer Patienten wohl einfach egal.


    Orthopädie: Viel los, Patientin klingelt, hat keine großen Einschränkungen, möchte aber das man ihr beim waschen hilft, wie anderen Patienten auch. Begründung nicht etwa körperlicher Natur, sondern dass sie sich gerade die Hände eingecremt hat und sie jetzt nicht ne halbe Stunde warten möchte bis das eingezogen ist.


    Generell: Patienten die praktisch die Klingel gedrückt halten, weil sie ein Glas Wasser möchten o.ä. obwohl sie nichts haben was sie daran hindert aufzustehen oder auch Patienten die wegen jedem Scheiß ist Krankenhaus fahren und die Notaufnahmen blockieren und damit die Versorgung für echte Notfälle an ihre Grenzen bringen. Da ist einfach viel Egoismus und Ignoranz im Spiel.


  • Auch wenn ich nicht komplett seine Meinung teile, der Mann hat Ahnung. Hab jetzt noch nicht alles gesehen, dafür ist mir das Video schlicht zu lang...


    So einer müsste Gesundheitsminister sein und nicht diese Flachpfeifen die uns die Politik immer vorsetzt wie Jens Spahn oder auch Ulla Schmidt.

  • Das Interview ist sehr aufschlussreich, ich kann es nur empfehlen, da mal reinzuschauen. Vieles, was ich in letzter Zeit bezüglich unseres Gesundheitswesen erfahren haben, wurde auch hier besprochen.


    Beispiel: Sollte sich der Staat einmal dazu entschließen, seinen Beamten auch einen Arbeitgeberanteil zu der GKV zu zahlen, dann müssten die privaten Krankenversicherungen sofort schließen, denn der Staat finanziert diese durch dieses System.
    (Warum auch immer)


    Deutschland ist angeblich das einzige Land der EU, in dem es dadurch eine private Vollversicherung gibt. In allen anderen Ländern gibt es lediglich private Zusatzversicherungen.

  • @Andragoras
    Das Problem ist ja nicht das fehlende Geld im deutschen Gesundheitswesen, Geld ist hier mehr als genug vorhanden. Das Problem sind die Begehrlichkeiten die es von allen Seiten weckt und wie es dann entsprechend verteilt wird.
    Es kann aber eben nicht sein das die Krankenkassenbeiträge der Versicherten zur Gewinnmaximierung und Dividendenauschüttung von Privatkliniken genutzt wird. Das ist eine komplette Pervertierung des Solidaritätsprinzips.
    Oder das immer mehr Behandlungen und OPs gemacht werden nur weil sie Geld bringen obwohl sie medizinisch gar nicht nötig sind.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!