Sozialstaat Deutschland und seine Bürger

  • Weiß jetzt nicht genau welcher Thread, aber bin bei Minute drei und finds geil:





    Edit:


    Bisschen was anderes aber auch sehr bekloppt:


    Man kann dem Staat (Deutschland) Geld zwecks Tilgen der Staatsschulden überweisen. Diese Überweisungen gelten nicht als gemeinnützig und können daher nicht von der Steuer abgesetzt werden :blöd:


    Spenden: Bürger schenken Staat Rekordsumme zum Schuldenabbau - DER SPIEGEL


    Wie kann mit privaten Mitteln Staatsschulden tilgen NICHT gemeinnützig sein :confused:


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    Ansonsten habe ich das Video ein bisschen weitergeschaut und das bis dato (mMn) beste Argument für ein BGE gehört: Die meisten reichen Menschen arbeiten, arbeiten also obwohl sie das nicht müssten um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Warum sollte dieser Umstand nicht auch auf die restliche Mehrheit zutreffen? Also das man weiter arbeitet, obwohl das alleine für den Lebensunterhalt nicht mehr nötig wäre.

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    3 Mal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Man kann dem Staat (Deutschland) Geld zwecks Tilgen der Staatsschulden überweisen. Diese Überweisungen gelten nicht als gemeinnützig und können daher nicht von der Steuer abgesetzt werden

    Ich denk der tatsächliche Sinn warum man diese Spenden nicht von der Steuer absetzen kann ist, weil der Staat eben jenes Geld ja dann wieder per Steuerausgleich an die Menschen zurückzahlen müsste die dem Staat ja eigentlich Geld gegeben haben damit der Staat seine Schulden abbauen kann, was die ganze Spende an sich etwas ad absurdum führt.


    Das wäre beispielsweise so als ob du sagen würdest, du verdienst so gut und bist der Meinung, dass du eigentlich mehr Steuern zahlen solltest, weswegen du im laufenden Jahr mehr Steuern an den Staat abführst, dann aber im nachhinein beim Steuerausgleich doch darauf bestehst, dass dir deine zu viel bezahlte Steuer rückerstattet wird.


    Die meisten reichen Menschen arbeiten, arbeiten also obwohl sie das nicht müssten um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Warum sollte dieser Umstand nicht auch auf die restliche Mehrheit zutreffen?

    Grundsätzlich richtig und in der Theorie bin ich auch für ein BGE aber was bei dem Ansatz vergessen wird, ist das reiche Menschen nicht hinter der Supermarktkasse sitzen sondern dann meistens Unternehmen gründen, die Arbeit von reichen Menschen sieht komplett anders aus als die Arbeit von den restlichen 90%.


    Solange Billig Jobs, wie Kellner, Kassierer, Pfleger usw von Menschen ausgeübt werden müssen, ist ein BGE da kontraproduktiv weil vermutlich sich niemand für ein paar € mehr im Monat die er zwangsweise nicht braucht sich freiwillig hinter eine Kasse setzen wird.


    Klar das berechtigte Gegenargument ist dann, das diese Jobs eben mehr zahlen müssen damit sie wieder attraktiver werden, was ich grundsätzlich auch so empfinde aber ich denke es gibt auch einfach tatsächlich viele Berufe die egal wie viel Sie zahlen für den absoluten Großteil der Menschen keine Erfüllung darstellen.


    Daher bin ich auch der Meinung das man gleichzeitig mit dem BGE viel in Automatisierung und Robotik investieren sollte, wenn wir es schaffen, dass diese ganzen "sinnlosen" Billig-Jobs in Zukunft automatisch ausgeführt werden, haben wir tatsächlich nicht mehr so das Problem wenn die Menschen einfach dass machen was Ihnen Spaß und Freude im Leben macht.

    Remembering happiness amidst one's misery is the greatest suffering.

    Einmal editiert, zuletzt von drache ()

  • Ich denk der tatsächliche Sinn warum man diese Spenden nicht von der Steuer absetzen kann ist, weil der Staat eben jenes Geld ja dann wieder per Steuerausgleich an die Menschen zurückzahlen müsste die dem Staat ja eigentlich Geld gegeben haben damit der Staat seine Schulden abbauen kann, was die ganze Spende an sich etwas ad absurdum führt.


    Das wäre beispielsweise so als ob du sagen würdest, du verdienst so gut und bist der Meinung, dass du eigentlich mehr Steuern zahlen solltest, weswegen du im laufenden Jahr mehr Steuern an den Staat abführst, dann aber im nachhinein beim Steuerausgleich doch darauf bestehst, dass dir deine zu viel bezahlte Steuer rückerstattet wird.


    Okay ich muss zugeben ich hab nicht so viel Ahnung vom Steuerrecht und wusste nicht, dass man den vollen Betrag einer Spende von der Steuer absetzen kann.

  • Daher bin ich auch der Meinung das man gleichzeitig mit dem BGE viel in Automatisierung und Robotik investieren sollte, wenn wir es schaffen, dass diese ganzen "sinnlosen" Billig-Jobs in Zukunft automatisch ausgeführt werden, haben wir tatsächlich nicht mehr so das Problem wenn die Menschen einfach dass machen was Ihnen Spaß und Freude im Leben macht.

    Grundsätzlich sehe ich das ähnlich. Allerdings ist es jetzt schon ein Problem, dass es bei weitem nicht mehr genügend Jobs für Menschen gibt, die praktisch Analphabeten sind. Die können nichts anderes, außer solche Tätigkeiten auszuführen. In jeder Abschlussklasse einer weiterführenden nicht gymnasialen Schulform sind das 2-3 Schüler, was ungefähr 10% entspricht. Auch diese Menschen brauchen zu einem erfüllten Leben irgendeine dauerhafte Beschäftigung.


    Kommt nur Geld vom Amt ohne irgendeine Gegenleistung, artet so etwas oft aus. Bei mir im Haus leben Menschen, die sich in jeder Nacht bis drei Uhr in der Früh betrinken und anschreien, außer sie müssen am nächsten Tag früh aufstehen. Dann ist es ab 21:30 Uhr mucksmäuschenstill. Würde man denen noch mehr Geld ohne Kontrolle schenken, hätte das katastrophale Auswirkungen auf deren Kinder.

  • Das war mir schon klar, aber den vollen Betrag ist dann doch etwas zu sehr gaga.


    Witzig finde ich in dem Fall mit den Staatsschulden halt auch dass es explizit nicht als gemeinnützig gilt.

    Das ist der Grund warum ich bei solchen Argumenten regelmäßig kotzen könnte: "Das ist doch ein guter Mensch - der hat so viel für die Allgemeinheit getan und für gute Zwecke gespendet."


    Bei z.B. Leuten wie Ulrich Hoeneß oder Dietmar Hopp. Man kennt sie ja vom Charakter aus der Öffentlichkeit und es passt einfach nicht zusammen zum "Gutmenschbild". Millionär und Milliardär in meinem Beispiel. Die werden dann mit solchen oben genannten Argumenten in Gesprächen verteidigt, wenn man ihnen mit Fakten und Argumenten die Gier nachweist. Natürlich läßt es sich in der Öffentlichkeit gut außsehen, wenn man jährlich Millionen spendet und zweimal im Jahr eine Charity-Gala veranstaltet. Muss man halt wissen, das man die Spenden zu 100% absetzen kann.

  • Warum müssen sie früh aufstehen wenn "nur Geld vom Amt" kommt?

    Schwarzarbeit, Arzttermine, Behördengänge. In dieser Reihenfolge nach Häufigkeit geordnet.


    Schwierige Verhältnisse durchbricht man mit Bildung und Sozialer Arbeit, nicht mit staatlichen Repressalien und miesen Jobs.

    Mit Bildung erreicht man in der Regel nur etwas, wenn die Menschen es annehmen. Wenn Eltern die Bildung ihrer Kinder ablehnen, kann eine Bildungseinrichtung dagegen nach aktueller Gesetzeslage nichts tun. Es gibt in Deutschland praktisch keine staatlichen Konsequenzen. Es wird immer einen gewissen Prozentsatz an Menschen geben, die Bildung ablehnen und auch für diese muss es Arbeitsplätze geben. Natürlich mit angemessener Bezahlung und ohne moderne Sklaverei (Zeitarbeitsfirmen), da stimme ich dir zu.

  • Wegen der aktuellen Lage ballert die Bundesregierung richtig raus:


    Bundesregierung: Ampelkoalition einig über Energie-Entlastungspaket - Politik - SZ.de


    - 300 Euro Einmalzahlung steuerpflichtig für alle die arbeiten

    - für Kinder 100 Euro Einmalzahlung (wie das mit Sozialleistungen verrechnet wird muss man sehen)

    - 200 Euro Einmalzahlung für Empfänger von Sozialleistungen

    - Energiesteuerrabatt für Diesel 14 Cent und für Benzin 30 Cent für drei Monate

    - Monatskarten sollen nur 9 Euro Kosten für ebenfalls drei Monate


    Das letzte ist übel geil für mich, ich fahr zu meiner Freundin durch drei Tarifgebiete, also könnte ich dann für 27 Euro einen Monat lang fahren, das schon ziemlich nice.

    Je nachdem wo man wohnt ist dass eine Vergünstigung im ÖPNV um den Faktor 10.


    Alles in allem ein ganz akzeptabler Kompromiss.

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Extra 3-Sondersendung zum Thema Gerechtigkeit:



    Am bemerkenswertesten fand ich das Thema Bildung:


    - Akademikerkinder bekommen bei gleicher Leistung 4mal häufiger eine Gymnasialempfehlung

    - Kindern mit Migrationshintergrund bekommen bei gleicher Leistung schlechtere Noten und ebenfalls seltener eine Gymnasialempfehlung

  • - Akademikerkinder bekommen bei gleicher Leistung 4mal häufiger eine Gymnasialempfehlung

    Das war früher auch so.


    Es geht, neben der unterbewussten Annahme, dass Intelligenz auch erblich ist, eben auch darum, dass vermutet wird, in bildungsferneren Haushalten sind die Lernmöglichkeiten und die Unterstützung durch die Eltern geringer.

  • Intelligenz wird ja auch vererbt. Lässt sich deutlich an Studien mit getrennt aufwachsenden Geschwistern nachvollziehen. Hohe Korrelation mit dem IQ der leiblichen Eltern und Geschwister. Nur geringe Korrelation mit dem von Adoptiveltern/Geschwistern. Faktoren wie Ernährung und Förderung in der Kindheit spielen eine Rolle, aber die Gene geben den Ausschlag.

    Heißt jetzt natürlich nicht, dass die Akademikereltern intelligenter wären...

    Trotzdem sind Gene und die Biologie als ganzes (auch X- und Y-Chromosomen) eben real und werden es auch immer sein, egal ob das dann gerade woke ist oder nicht.

  • Das war früher auch so.


    Es geht, neben der unterbewussten Annahme, dass Intelligenz auch erblich ist, eben auch darum, dass vermutet wird, in bildungsferneren Haushalten sind die Lernmöglichkeiten und die Unterstützung durch die Eltern geringer.

    Wobei es immer wieder erstaunlich ist, mit welch hoher Trefferwahrscheinlichkeit die Grundschullehrerinnen bei den Empfehlungen vorgehen. Wenn ich mir nach einigen Jahren die Liste mit den Empfehlungen anschaue, komme ich dabei auf eine Genauigkeit von um die 90%.

  • Wie willst du das evaluieren? Quote an Leuten, die den entsprechenden Abschluß am Ende gemacht haben?

    Wenn du zur Realschule geschickt wirst, die locker durchziehst und anschließend ne Ausbildung machst. War die Entscheidung dann treffsicher? Wissen wir, dass die Person auf dem Gymnasium nicht auch klar gekommen wäre?

  • Wie willst du das evaluieren? Quote an Leuten, die den entsprechenden Abschluß am Ende gemacht haben?

    Nee, eher an der Anzahl der Kinder ohne Gymnasialempfehlung, die nach der Orientierungsstufe abgeschult werden.


    Ich denke zu meiner Schulzeit wurde gerne eher entsprechend der sozialen Herkunft das Gym oder niedere Schulformen empfohlen.

    Heutzutage prüfen die Lehrer passgenauer und es gibt ja jetzt auch die Gemeinschafts-/Stadtteilschulen wo "langsamere" Kinder, dann eben auch die Möglichkeit haben das Abitur zu machen. Diese Schulen haben halt nur immer noch bei vielen Bildungseltern einen schlechteren Ruf.

  • Wenn du zur Realschule geschickt wirst, die locker durchziehst und anschließend ne Ausbildung machst. War die Entscheidung dann treffsicher? Wissen wir, dass die Person auf dem Gymnasium nicht auch klar gekommen wäre?

    Wo gibt es denn noch reine Realschulen? Bei uns in der Schule werden sechs verschiedene Abschlüsse gemacht und die passen zu 90% zu den Empfehlungen aus der Grundschule.


    Diese Schulen haben halt nur immer noch bei vielen Bildungseltern einen schlechteren Ruf.

    Sie sind auch deutlich schlechter mit Personal ausgestattet.

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