Sozialstaat Deutschland und seine Bürger

  • Dass man nachzahlen muss ist auch wirklich bekloppt. Wenn meine Regierung sagt ich muss weniger zahlen, zahle ich weniger, Ende der Diskussion. Wenn daraus jetzt Ansprüche entstehen muss die Regierung, hier das Land Berlin, dafür aufkommen.

  • Naja, wie im Artikel auch erwähnt wird, wurde von Anfang an gesagt, man solle das Geld zurücklegen. Das das einem bestimmten Klientel schwer fallen würde war natürlich auch klar. Aber normalerweise sind die Konservativen doch immer so für die Selbstverantwortung des Individuums, jetzt ist aber natürlich der Senat Schuld...

  • Der Senat ist schuld daran, dass sich viele Menschen in falscher Sicherheit gewogen haben. Das hätte man von vornherein vermeiden können. Es gab schließlich Rechtsgutachten. Der Senat wir wohl lediglich Hilfskredite für zahlungsunfähige Mieter gewähren. Heißt aber natürlich, dass die Schulden trotzdem bezahlt werden müssen.


    Im Prinzip stimmt es aber natürlich, dass auch die betroffenen Mieter zu leichtsinnig waren. Das Beispiel in der Welt zeigt es auch. Der zieht in eine 1000 € Mietwohnung, die er sich gar nicht leisten kann, weil sie vorübergehend auf 495 € reduziert war wegen Mietdeckel. Selbst schuld, muss man da leider sagen. Das hätte er wissen können.

  • Die Politik hat es verbockt und kann die Mieter jetzt nicht im Regen stehen lassen, sondern muss Modelle zur Finanzierung von Stundungen darbieten.

    Auch wenn der Mieter angehalten wurde Geld zurückzulegen, für diesen Fall.


    Man soll jaua. auch Geld zurückhalten nach dem Lohsteuerbescheid, da sich hier was ändern kann oder bei jeweden Leistungen, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen, wie z.B. das Kurzarbeitergel.

    Aber das ist für viele schwierig. Das Geld was man hat (500Euro Steuernachzahlung) , gibt man i.d.R. auch aus.

    Viele geben dazu eh weit über dem was sie besitzen aus. Es lebe die Nullprozentfinazierung.

  • die Größe einer Großen Kreisstadt (je nach Bundesland 17.500 bis 30.000 Einwohner)

    Du warst wohl noch nie in der fränkischen Provinz (besetzt von Bayern seit 1815! Argh!). Dort schaffen Kreisstädte nichtmal die 10k....oder gerade so. Weit weg von München interessierts auch keine Sau was da passiert oder ob überhaupt was passiert. Infra- und Gesellschaftsstruktur am Arsch... "Da kann man eh nichts machen. Ist halt so." Das ist die Wahrnehmung und Aussage meist. Aber Hauptsache das Kreuz wird immer noch bei CSU gesetzt. Flo kann da bestimmt mehr dazu sagen - der "muss" nämlich dort wohnen. Zumindest war das mal mein letzter Informationsstand.

  • Hab das mal hierher verschoben. ;)



    Hab die Zahlen aus Wikipedia, in Bayern müssen Gemeinden mindestens 30.000 Einwohner haben um eine "Große Kreisstadt" zu werden.

    Also handelt es sich dann -logischerweise- unter 30k um eine "Kreisstadt" oder "Kleine Kreisstadt". Was sind den die Unterschiede bei den Privilegien bzw. Rechte/Pflichten im Gegensatz zur "Großen Kreisstadt"?

  • Weiß ich nicht, ist wohl auch in allen Bundesländern unterschiedlich, es lebe der Föderalismus :D

    Vorrangig wollte ich ja nur sagen, dass 35.000 (und sei es ein Gemeindeverbund) für mich kein "Land" ist.


    Bin selber in einer Kleinstadt mit rund 15.000 Einwohnern (auch Kernstadt + mehrere zugehörige Ortschaften) aufgewachsen, da gab es alles: Supermärkte, Krankenhaus, alle Schulformen, Schwimmbad, Kino, Baumarkt etc. (und sogar Internet und eine gute Zuganbindung; zumindest für die Kernstadt). Hab mich nie wie "auf dem Land" gefühlt.

  • Ich pack es auch mal hier rein.

    30.000 Einwohner oder 15.000 sind jetzt wirklich kein Dorf mehr.

    Wohne hier in BW in ner Gemeinde mit nicht mal 2.000. Einwohnern.

    Vorteil ist dass wir guten Bahnanschluss und Busverbindung haben. Die Gleise wurden vor ein paar Jahren auch erst komplett erneuert, statt wie bisher zweigleisig jetzt aber nur noch ein Gleis, was manchmal zu Problemen führt. Man kommt also gut und schnell überall hin. All unsere Nachbargemeinden haben nen Supermarkt und wir bekommen wohl Ende des Jahres ebenfalls einen. Haben auch noch nen eigenen Metzger, wobei sich da zeigen wird wie lange der dass dann überleben wird, ebenso der Laden des Lagerhauses und das Elektrogeschäft/Post. Bäcker ist leider sein ein paar Jahren zu aber durch nen Kaffee mit Zulieferung von frischen Brötchen ersetzt worden. Also keine Backshopware. Haben noch ne eigene Grundschule und Kindergarten ebenso nen Arzt. Nur Tankstelle und Friseur fehlen. Aber man kann nicht alles haben.

    Hauptproblem ist hier das Internet. So gibt es im Altort gerademal ne 6.000 Leitung. Ausbau nicht geplant.

    Linke und Rechte spielen in der GEmeinde faktisch keine Rolle und dümpeln unter 5% rum. Wie in so kleinen Gemeinden üblich sind Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen reine Personenwahlen. Da sitzen immer dieselben "Familien" drin. Wobei es bei der letzten Wahlen altersbedingt neue Gesichter gab.

  • Linke und Rechte spielen in der GEmeinde faktisch keine Rolle und dümpeln unter 5% rum. Wie in so kleinen Gemeinden üblich sind Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen reine Personenwahlen. Da sitzen immer dieselben "Familien" drin. Wobei es bei der letzten Wahlen altersbedingt neue Gesichter gab.

    In Ostwestfalen spielen die Rechten regional eigentlich auch keine Rolle. Man wählt halt von Natur aus schwarz. Das ist wohl ähnlich wie in Bayern. Selbst zu NS-Zeiten war eigentlich immer das Zentrum die unangefochtene Nummer Eins der Parteien. Das ist ein Dilemma, die traditionell schwarze Wählerschaft blockiert zwar jeglichen Fortschritt, schützt gleichzeitig aber auch vor rechtsextremen Parteien.


    Trotzdem ist mir ein CDU Bürgermeister immer noch tausendmal lieber als jemand von der NPD.

  • Da wir gerade von Parteien und Land reden:


    Wenn ein NPDler Ortsvorsteher ist war, weil er als einziger mit einem PC umgehen kann = Land

    Altenstadt Waldsiedlung?


    Die Waldsiedlung hat knapp 2500 Einwohner. Altenstadt selber hat über 12000 Einwohner. Also sind wir bei 2500 Einwohner jetzt doch wieder auf dem Land.


    Für mich spricht das einfach für eine Gemeinschaft, die es nicht schafft Ihre Ehrenämter zu besetzen und dazu noch das Pech hat, von einem NPD Orstverein geplagt zu sein.


    Ich kann deiner Argumentation mit Land = rechter Sumpf, weiterhin nicht folgen. Hmm, irgendwie werde ich hier getriggert. Gleich mal den taktischen Rückzug antreten. :P

  • Hm, hatte in dem ursprünglichen Beitrag irgendwie 35.000 gelesen, vielleicht hab ich den Beitrag nicht genau gelesen, kp, hab mich jedenfalls immer darauf bezogen...


    Ja, du hast Recht. Die Kernstadt hat bei uns 35000 Einwohner, die verschiedene Teilorte 500 bis 3000 Einwohner.


    Die Nachbargemeinde hat zum Beispiel 15000 Einwohner, mit Teilorte. Dort gibt es im Grunde auch alles was man braucht. Vergleichbar mit Altenstadt.


    Im Grunde geht es mir darum auch nicht. Ich verstehe einfach nicht, warum du die Landbevölkerung in die rechte Richtung drücken willst. Aber darauf gibt's du mir ja keine Antwort. Belassen wir es dabei.

  • Witzig übrigens, dass du den Studien, welche deine Standpunkte widerlegen, einfach einen Bias unterstellst. Das ist nämlich mit eines der Hauptprobleme unserer heutigen Zeit. Das verdammte postfaktische Zeitalter.

    Genau genommen hast du keine Studien vorgelegt, sondern nur welche behauptet. Es gibt bspw. die Hattie Studie, die immer gerne zitiert wird, weil sie behauptet die Klassengröße hätte keinen entscheidenden Einfluss auf den Lernerfolg, wichtiger sei die Fähigkeit der Lehrkraft. Ich sage dir als Praktiker, dass das Schwachsinn hoch zehn ist. Die Studie wird gerne zitiert, weil die Politik damit Lehrerstellen einsparen und Einstellungsversäumnisse besser begründen kann.

    Es macht heutzutage nur noch so wenig Sinn zu argumentieren, wenn das Gegenüber einfach sagen kann "aber ich FÜHLE das es einfach anders ist/Ich nehme es anders war". Wie zum Teufel soll man gegen Gefühle und subjektiver Warnehmung überhaupt argumentieren?

    Wie zum Teufel soll man ohne subjektive Wahrnehmung und Überprüfung argumentieren? Lebenserfahrung ist viel wert, jedenfalls wenn man kein Idiot ist.

    Meinst du der Schüler fühlt sich gut, wenn er immer und immer quitiert bekommt, dass er versagt, egal wie sehr er sich bemüht, aber keine individuelle Förderung bekommt? Die Enttäuschung seiner Eltern zu spüren bekommt, die ihm irgendwann aufgeben und er sich letztendlich selbst aufgibt?

    Niemand versagt, wenn er sich „sehr bemüht“. Ist mir in meiner Lehrerlaufbahn nicht untergekommen. Ich hatte junge Syrer die konnten nach nem halben Jahr besser deutsche Grammatik und hatten einen größeren Wortschatz als ihre deutschen Mitschüler. Übrigens ohne große Förderprogramme. Die waren einfach scheiße fleißig. Und kamen auch auf so unvorstellbare Ideen, wie dem bepackten Lehrer mal ohne Aufforderung die Klassentür aufzuhalten oder auf dem Flur freundlich zu grüßen. Einser Schüler eben. Sind aufs Gymnasium gewechselt auf der 10. Während manch deutscher Schüler noch in der 10 Klasse nachts durchzockt, in der Schule pennt, regelmäßig schwänzt, nicht richtig lesen und schreiben kann, was ihm aber auch egal ist. Er kriegt ja seinen Abschluss.

    Zeig mir bitte eine*n Grundschüler*in, die*der bereits bei der Einschulung sich aufgegeben hat und im Unterricht den Kopf auf die Bank legt.

    EINEN/EINE? :thumbsup: Der war gut.

    Hier liegt ein kolossales Versagen in Sachen Integrationspolitik vor, da man nicht bereit war die notwendigen Investitionen zu tätigen und das ist nicht erst ein Problem seit der Flüchtlingskrise.

    Nein, hier liegt vor allem ein persönliches Versagen vor mit der mangelnden Bereitschaft sich die neue Sprache aneignen zu wollen, weil man im Herzen immer in der Heimat blieb, oder gar nicht möchte, dass sich die eigene Ehefrau im neuen Land verständigen kann. Wer das wirklich will, schafft das auch.

    Der Fehler der Integrationspolitik liegt eher darin, dass man die Sprachkenntnisse nicht viel stärker zum Erfordernis für wirtschaftliche und soziale Teilhabe erklärt. Ohne scharfen Deutschtest kein Führerschein oder keine Arbeitserlaubnis . Das wäre mal ne sinnvolle Maßnahme zur Integration.


    Eine Arbeitskollegin von mir ist in die FDP eingetreten, weil sie Lindner so scharf fand und mal auf einem Parteitag sehen wollte.

    Das hat sie dann getan und ist dann wieder raus aus der Partei.


    Eigentlich ist die eher so in der Bombenleger / Schanzenviertelfraktion / St. Pauli Hool :P

    Okay. Die hat aber auch nen Schuss weg oder? Lindner attraktiv?! :blink:



    Edit: Beitrag hierher verschoben. Bin mir sicher er wird gefunden.


    DIESER BEITRAG GEHÖRT NICHT HIER HIN! John

  • Ich denke das Thema passt am besten hier rein.

    Mal wieder ein schönes Beispiel dafür warum in Deutschland für die Arbeitnehmer nichts mehr voran geht.


    Bahnstreik: DGB-Chef kritisiert Lokführer-Gewerkschaft - DER SPIEGEL


    Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes Hoffmann kritisiert hier öffentlich einen legitimen Streik ( was auch gerichtlich bestätigt wurde) einer anderen Gewerkschaft.

    Das ist wirklich unglaublich, der Chef der Vertretung aller Gewerkschaften macht damit also ganz klar mit den Arbeitgebern gemeinsame Sache gegen eine Gewerkschaft und dessen Mitglieder die ihre gesetzlich verbrieften Rechte im Arbeitskampf war nehmen. :wall:

    Das viele Gewerkschaftsbosse von der Wirtschaft durch entsprechende Pöstchen gekauft sind ist ja schon lange kein Geheimnis mehr aber das man sich jetzt so lautstark auf die Seite der Arbeitgeber stellt ist eine neue Dimension.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Flo78 ()

  • Hoffi vom DGB muss ja die EVG unterstützen und sie steht in Konkurrenz zur GDL. Da erdreisten sich die Lokführer gegen die Kürzung ihrer Betriebsrenten zu streiken. Als echter Gewerkschaftsboss muss ich natürlich das Ansinnen der Arbeitnehmer konterkarieren. Weselsky ist sicherlich kein einfacher Charakter, meinen Segen hat er dennoch, 95% Prozent der Mitglieder seiner GDL sehen es ebenso. Ein Streik muss wehtun. Ich drücke die Daumen und eventuell lernen der DGB oder Verdi, oder wie all diese Abnicker-Gewerkschaften heißen, dazu.

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