Sozialstaat Deutschland und seine Bürger

  • In der Theorie sollte das wohl so sein. Ich denke die Pflegefamilien werden auch irgendwie überprüft (hoffe ich jedenfalls).


    So Skandale wo Pflegekinder wegen dem Geld genommen wurden gab es aber auch schon. Da wird davon aber nicht dauernd hören, eher ne Einzelfallsache.

  • Der Sozialstaat mal wieder:


    http://www.maz-online.de/Lokal…Ehepaar-droht-Hausverkauf


    Ein Ehepaar (er 61) besitzen ein abbezahltes Haus, sind jetzt aber auf Hartz IV angewiesen. Bevor sie Geld vom Amt beziehen können, müssen sie zuerst ihr Haus verkaufen, da es als zu groß gilt. Berechnungsgrundlage hierfür ist der Verkehrswert der bei 60.000 Euro liegt, der geschätzte Marktwert liegt allerdings bei 20.000.


    Ich weiß jetzt noch nicht wie viele Miete das Amt ihnen später bezahlen muss wenn sie ihr Haus los geworden sind aber ich nehme pauschal mal 500 Euro, also 6.000 pro Jahr. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt derzeit bei 81 Jahre. Somit muss das Amt dem Ehepaar vermutlich noch 120.000 Euro an Miete überweisen.
    Zumindest wenn die Miete komplett übernommen wird, leider steht in dem Artikel nicht wie viele Rente das Ehepaar bekommt, naja jedenfalls wenig genug um Hartz IV beantragen zu müssen.


    Das Risiko, dass der Staat hier ein Verlustgeschäft fährt, ist in jedem Fall sehr hoch. Ich würde ja verstehen wenn man ein wertvolleres Haus (100k aufwärts) verkaufen muss. Aber in diesem Fall ist das einfach nur kompletter Schwachsinn.


    :thumbdown:

  • Da versteckt sich ein Verwaltungsangestellter vor seiner eigenen Courage und macht von seinem Ermessen kein Gebrauch. Das ist schade und wie immer abträglich für das Berufsbild Verwaltungsbeamter.


    Zitat von Märkische Allgemeine

    Aber auch hier gibt es eine Härteklausel: Wenn die Immobilie zwar eine unangemessene Größe aufweist, der Verkauf allerdings als unwirtschaftlich anzusehen wäre, gehört das Eigenheim ebenfalls zum Schonvermögen.

    oder Fundstelle direkt im Gesetz:

  • Der Wissenschaftliche Beirat des Wirtschaftsministerium empfiehlt der Bundesregierung den Ausbau von Sozialwohnungen zurückzufahren.


    Sozialer Wohnungsbau helfe nicht gegen mangelnden Wohnraum und zudem werden die Einkommenverhältnisse der Bewohner nur erstmalig geprüft und nicht regelmäßig, weshalb oft Leute in den Wohnungen wohnen würden, die wegen gestiegenem Einkommen gar keinen Anspruch mehr hätten.


    Klar hilft der soziale Wohnungsbau nicht, das liegt aber nicht am "Bau", sondern am Rückbau, die Zahl der Sozialwohnungen ist seit den 90er-Jahren um mehr als die Hälfte gesunken. Die Regierung sollte also nicht weniger neue Wohnungen bauen, sondern VIEL mehr, kann das mal bitte jemand dem Wissenschaftlichen Beirat des Wirtschaftsministeriums erklären? Danke! :wall:


    Das mit der Überprüfung der Einkommen wäre hingegen sinnvoll die regelmäßig zu machen. Ich empfehle bei sowas immer die Hartz IV-Sanktionen abzuschaffen und das frei gewordenen Personal sinnvoll, etwa dafür, einzusetzen :thumbup:


    Ansonsten wird noch die hohe Konzentration von Sozialwohnungen kritisiert, was zu Ghettoisierung führen würde. Da gehe ich mit, die Sozialwohnungen kann man ruhig überall verteilen, auch in die Wohlstands-, Öko-, und Spießerviertel. Bekommt denen ganz gut denke ich.


    Und zuletzt halten diese "Experten" noch die Mietbreisbremse für gescheitert, auch da gehe ich ebenfalls mit.


    Aber bitte bitte bitte liebe Bundesregierung benutzt Euren Verstand und hört nicht auf den Rat den sozialen Wohnungsbau zurückzufahren ;)


    https://www.zeit.de/wirtschaft…wissenschaftlicher-beirat

  • Ich finde es auch etwas seltsam wie diese "Experten" zu dem Ergebnis kommen das der soziale Wohnungsbau noch weiter zurück gefahren oder ganz abgeschafft werden soll.
    Dabei gilt da doch ne ganz simple marktwirtschaftliche Regel: mehr Angebot als Nachfrage = niedrige/sinkende Preise, mehr Nachfrage als Angebote = hohe/steigende Preise.
    Angesichts der explodierenden Miet und Immobilienpreise Allerorten gibt es also eindeutig einen Mangel an Wohnraum ergo. muss mehr Wohnraum geschaffen werden sei es durch staatliche (Sozialwohnungen) oder private Investitionen.
    Stattdessen doktert mann seitens der realitätsfremden Politik mit komplett schwachsinnig wie wirkungslosen Maßnahmen wie der Mietpreisbremse herum und verschweigt das mann bis vor kurzem noch viele Sozialwohnungen für nen Appl und n Ei irgendwelchen dubiosen Investoren in den Rachen geworfen hat. :wall:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Wobei diese Wohnungen ja nicht weg sind.

    Ja weg sind die nicht aber oft dank "Luxussanierungen" und anderer Methoden für die ursprünglichen Mieter nicht mehr zu bezahlen/verfügbar.


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  • Ich finde es auch etwas seltsam wie diese "Experten" zu dem Ergebnis kommen das der soziale Wohnungsbau noch weiter zurück gefahren oder ganz abgeschafft werden soll.
    Dabei gilt da doch ne ganz simple marktwirtschaftliche Regel: mehr Angebot als Nachfrage = niedrige/sinkende Preise, mehr Nachfrage als Angebote = hohe/steigende Preise.
    Angesichts der explodierenden Miet und Immobilienpreise Allerorten gibt es also eindeutig einen Mangel an Wohnraum ergo. muss mehr Wohnraum geschaffen werden sei es durch staatliche (Sozialwohnungen) oder private Investitionen.
    Stattdessen doktert mann seitens der realitätsfremden Politik mit komplett schwachsinnig wie wirkungslosen Maßnahmen wie der Mietpreisbremse herum und verschweigt das mann bis vor kurzem noch viele Sozialwohnungen für nen Appl und n Ei irgendwelchen dubiosen Investoren in den Rachen geworfen hat. :wall:

    Ja und wie klingt das jetzt alles mit dem geplanten stoppendem Wohnungsbau, der hohen Gentrifizierung usw.? Du sagst es doch selbst: Mehr Nachfrage als Angebot. ;) Dazu weißt du doch, dass wir in dieser BRD (Bananenrepublik Deutschland :banane: ) einen Lobbyismus haben der sehr stark mit regiert. Ja und jetzt zähl mal bei dem Thema eins und eins zusammen. Kein Wunder das die "Regierungsinteressen" diesen Weg gehen (wollen).

  • Mit Regierungsinteressen in Anführungsstrichen meint Flavius wahrscheinlich nicht eine sozialdemokratische SPD die es ohnehin nicht mehr gibt.

    Exakt. Sozialdemokratie. Kann sich nennen wie es will, aber das Wort "sozial" ist (schon lange) nicht mehr angemessen. Gerne kann das "S" demnächst für "Speichelleckerei" oder "Schoßhündchen" stehen.



    Ja und bitte...Verschwörungstheorie? Eine Deutsche Regierung redet nicht mehr miteinander (bevor man ein Statement veröffentlicht) oder wie soll man das verstehen, dass der Koalitionspartner Contra zu Absichten und möglichen Beschlüssen gibt? War da jemand nicht informiert? Ich glaube da weniger an die unprofessionelle Nichtexistenz von Absprachen und vielmehr an (Wahlkampf???)politik um wenigstens den Schein des sozialen Engagements zu bewahren.


    Aber ja, gutgläubige, oder besser noch ausgedrückt, naive Bürger der sogenannten "Bürgerlichen Mitte" wird es auch bei der nächsten Bundestagswahl noch geben. Andererseits werden sich einige aus dem Klientel diesmal für die Wahl einer anderen Partei entscheiden.


    ...aber ich möchte jetzt nicht weiter durchmischen. Gehört sonst eher in den SPD-Thread.


    Mir ging es eigentlich eher um den Lobbyismus der Immobilienbranche. Wundert mich eigentlich das den großen Lobbyverband hier zum dem Thema nur wenige auf der Rechnung hatten, wenn es um Einfluß auf die Politik ging. Gehört er doch zu den größten in Deutschland.


    Glaube an den Rechtsstaat und so...wollen für uns alle nur das beste... :thefinger:

  • Und ich frage mich die ganze Zeit, wer denn in den Wohnungen wohnen soll?
    Ich meine, ist ja nicht so, als gäbe es keine Wohnungen oder Häuser zu kaufen oder zur Miete und wir hätten Millionen Obdachlose; es wird ja relativ wenig abgerissen und doch permanent nachgebaut. Wer soll da denn rein? Deutschland hat eigentlich schon immer 82 Mio Einwohner, Tendenz nahezu konstant, vielleicht sogar abnehmend, hab die Zahlen jetzt nicht zur Hand.
    Da der Markt irgendwann gesättigt sein müßte, weil jeder Mieter / Besitzer eine Wohnung oder ein Haus besitzt, läßt das für mich nur den Schluß zu, mit Immobilien wird mehr gezockt als zur Verfügung gestellt.
    Bei uns im Ort wird ein Baugebiet nach dem anderen ausgeschrieben; keine Ahnung, wo die ganzen Menschen herkommen, aus den Großstädten in der Nähe? Entweder hat jetzt unser Ort in den nächsten 20 Jahren einen Zuwachs von 10.000 Einwohnern und alle vermehren sich plötzlich wie die Kanickel, oder das Umland wie Regensburg oder München stirbt aus, weil alle hier wohnen. dann werden die Wohnungen aber in München frei, paßt doch auch wieder......
    Forderungen nach mehr ( sozialen ) Wohnungsbau gibt es schon seit meiner Kindheit und wird nie aufhören; deswegen meine Frage: wo sind die Wohnungen denn hin, die seit 40 Jahren gebaut wurden.......? Zusammengebrochen, abgerissen und nach China verkauft?
    Ist für mich jetzt eigentlich nur Mathematik, da seit Jahrzehnten gebaut wird, auch privat Häuser ( und dann eher weniger sozial, sondern aus der Mittelschicht heraus ), nimmt die Anzahl an Wohnungen und damit die netto Wohnfläche ( für wen auch immer ) doch zu. Wo sind die denn, wenn nicht unbesetzt auf dem freien Immobilienmarkt als Zockerware? Nachfrage hoch und das Angebot niedrig halten, erhöht die Rendite ungemein!
    Deswegen die Forderung nach Zurückfahren ( oder Abschaffen ) des sozialen Wohnungsbaus; versaut nur die Preise!

  • Interessanter Gedanke. Die Wohnungsnot ist ja auch nicht überall gleich. In den Großstädten ist es vor allem dramatisch.


    Aber ja, natürlich wurden auch viele Wohnungen zurückgebaut oder abgerissen. Im Osten wurden bspw. unzählige Plattenbauten abgerissen oder verkleinert. Die Wohnungen wurden teilweise bei der Sanierung in der Größe verdoppelt, weil sie sich so besser vermieten ließen.


    Zudem sind unsere Ansprüche gestiegen. Ich würde mal darauf wetten, dass heute jeder Deutsche pro Kopf durchschnittlich deutlich mehr qm in Anspruch nimmt, als bspw. noch 1960. Man vergleiche nur mal ein durchschnittliches Studentenzimmer der 60er und 70er Jahre, mit heutigen Studentenappartments und WGs. Da ist der Komfort gewaltig gestiegen. So auch in anderen Bereichen.


    Der eigentliche Wohnungsmangel beschränkt sich dann auch vor allem auf GÜNSTIGEN Wohnraum. Wohnungsbau wurde über die Jahre immer teurer, bspw. durch Unwelt- und Sanierungsauflagen. Ergo wurde auch der Wohnraum teurer.


    Außerdem sind viele Häuser heute viel schicker und aufwändiger saniert, als noch in den 70ern. Damals sahen viele Häuserwände grau-schwarz aus. Hat keinen groß gestört. Heute gibt es sowas kaum noch. Fast jedes Haus hat einen schmucken Anstrich, moderne Fenster usw.. Natürlich spiegelt sich das dann auch in den Mieten usw. wieder.

  • Zudem sind unsere Ansprüche gestiegen. Ich würde mal darauf wetten, dass heute jeder Deutsche pro Kopf durchschnittlich deutlich mehr qm in Anspruch nimmt, als bspw. noch 1960.

    Nein, definitiv nicht.
    Niemand in den Wohnungsmangelhotspots wie München, Berlin oder Frankfurt lehnt eine Wohnung ab, weil sie nur 100 qm hat anstelle von 140 qm. Jeder, der verzweifelt nach ner Hütte sucht, kann Dir sagen, daß er nahezu alles nehmen würde.
    Auch wenn viel Platte abgerissen wurde nach der Wende: wie bereits erwähnt gibt es Forderungen nach mehr Wohnraum schon seit meiner Jugend ( und die ist wirklich schon lange her ), und rein mathematisch müßte der "Nettowohnraum", also der reine Wert an Quadratmetern Wohnfläche die Nachfrage deutlich übersteigen. Durch die niedrigen Zinsen seit Jahren wird ja auch gebaut wie blöde....
    Gib mal jedem Einwohner 100 qm, dann wären das 8 Mrd Quadratmeter Wohnfläche; und die soll es nicht gegen? Diese Rechnung schließt aber Rentner im Heim und Säuglinge mit ein.....

  • Das ist eigentlich ganz einfach, heute gibt es Millionen von Singelhaushalten die es früher so kaum oder gar nicht gab. Früher wohnte mann meist zuhause bis mann mit der Ausbildung fertig war und geheiratet hat. Erst dann zog mann mit seinem Partner in eine eigene Wohnung.
    Die Millionen Flüchtlinge die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen haben die Lage auf dem Wohnungsmarkt auch nicht gerade entschärft.


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    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Jetzt laß mal die Flüchtlinge da raus; die haben ja wohl nix mit dem Wohnungsproblem zu tun.
    Kein Flüchtling zieht nach Schwabing oder sucht sich ne Loft am Prenzlauer Berg. Wohnungsmangel gab es schon immer und Flüchtlinge übrigens auch.


    Das mit den Singlehaushalten könnte sein, doch das dürfte bei weitem nicht diesen Impact haben.

  • Es gibt auch viel Leerstand an Wohnungsraum. In den Metropolregionen der Republik hast du einen Bauboom ohne Ende, weil viele Menschen im urbanen Raum leben wollen. Das Zauberwort lautet hier Binnenmigration. Die zunehmende Suburbanisierung und die Binnenmigration sorgen einerseits für einen Bauboom in Städten und deren Randgebiete, andererseits veröden dadurch viele Regionen in

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