Sozialstaat Deutschland und seine Bürger

  • Bestreitet ja auch niemand.
    Und nirgendwo hier im Thread wurde gefordert, Sozialleistungen in´s Ultimo zu erhöhen.
    Es wurde schlicht und ergreifend kritisiert, daß die exorbitanten Einnahmen nicht für nötige Dinge wie Kitas, Sanierungen der Infrastruktur, Pflegeheime samt Personal etc. etc. ( bitte nachlesen ) ausgegeben werden, sondern für Wahlgeschenke und sinnlose Subventionen aufgrund von arschkriechender Lobbyarbeit seitens der Konzerne und einem Staat, der nichts dagegen unternimmt, sondern sich diktieren läßt, welche Gesetze zum Wohle von Konzernen umgesetzt werden sollen; ja diese sogar illegal arbeiten läßt
    Kommentier DAS doch endlich mal.

  • Es wurde schlicht und ergreifend kritisiert, daß die exorbitanten Einnahmen nicht für nötige Dinge wie Kitas, Sanierungen der Infrastruktur, Pflegeheime samt Personal etc. etc. ( bitte nachlesen ) ausgegeben werden, sondern für Wahlgeschenke und sinnlose Subventionen aufgrund von arschkriechender Lobbyarbeit seitens der Konzerne und einem Staat, der nichts dagegen unternimmt, sondern sich diktieren läßt, welche Gesetze zum Wohle von Konzernen umgesetzt werden sollen; ja diese sogar illegal arbeiten läßt
    Kommentier DAS doch endlich mal.

    Gerne:

    Im Übrigen, wenn du kostenfreie Kita-Plätze haben willst, musst du in SPD regierte Bundesländer wie RLP, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen oder Hamburg ziehen.


    Bei der Infrastruktur hast du recht. Da kann man durchaus mehr investieren, insbesondere in Westdeutschland ist das langsam nötig.


    Pflegeheime... da ist wohl eher das fehlende Personal das Problem. Sofern ich weiß ist das aber vor allem ein privatwirtschaftliches Problem. Ein solide betriebenes Pflegeheim darf eben auch nicht jeden Monat ein Defizit einfahren.


    Generell: Ja, man kann überall staatlicherseits mehr Geld ausgeben. Trotzdem darf man nicht aus dem Auge verlieren, dass auch Deutschland nach wie vor verschuldet ist und Schuldenabbau auch eine Rolle spielen sollte, weil es langfristig Zinsen freisetzt, die man dann wieder investieren kann.


    Generell sehe ich "diesen Staat der nichts unternimmt" nicht, den du da beschreibst. Man kann sich darüber streiten, ob in dem einen oder anderen Bereich mehr Geld investiert werden sollte, das war es dann aber auch schon. Insgesamt läuft es sehr gut in Deutschland. Kein Grund den Staat derart schlecht zu reden, wie du es hier tust. Damit stellst du im Grunde ja das politische System insgesamt in Frage. Und belegen tust du deine Vorwürfe und Behauptungen ja auch nicht.

  • Wo stelle ich denn das politische System infrage? :blöd:
    Wenn Du exzessive Lobbyarbeit, Parteiklüngel und Wahlgeschenke in Kombination mit billigem Populismus meinst, ja das stelle ich durchaus in Frage.


    Wieso muß ich etwas belegen, was offensichtlich ist? Setz die rosa Beamtenbrille ab, komm von Deinem arroganten Roß runter und mach die Augen auf; geh offen und empathisch durch die Welt, dann erkennst Du eine ganze Menge Mißstände von alleine, ohne daß man Statistiken und Zahlen aus dem Internet kopieren muß.
    Zumal es ohnehin hoffnungslos ist mit Dir zu diskutieren, da Du deine Meinung je nach Tages- oder Wochenform sowieso permanent änderst.
    Vielleicht kramst Du nächste Woche wieder den Literaturnobelpreisträger Sarrazin aus der Kiste.


    Ich war jetzt leider schon wieder viel zu oft hier im Thread; Fairas hatte da recht, lasse mich viel zu schnell provozieren und zu einem Post hinreissen. :P
    Aber ich bin es leid, derartige reaktionäre Posts zu lesen von Usern, die noch nicht mal ansatzweise willens sind, sich in die Lage von anderen Menschen zu versetzen oder mal links oder rechts über den engstirnigen Tellerrand zu blicken. Die meinen, mit Zahlen ließe sich das Leben erklären...
    Hätte man jetzt Typen wie PanTau oder Rainald als "Diskussionspartner", würde ich mir das irgendwie eingestehen, doch User die mit nem grünen und roten Parteibuch derartige Ansichten vertreten, scheinbar geht hier noch ne ganze Menge mehr schief als gedacht.
    Oder ich wohne doch in einem anderen Land, keine Ahnung.
    Oder ich bin zu alt für den Scheiß......

  • Du bist nicht in der Lage sachlich zu diskutieren, ohne dabei dein Gegenüber zu beleidigen. War früher mal anders, glaube ich. Hast du wahrscheinlich irgendwann in den letzten Jahren verloren diese Fähigkeit. Der Frust muss tief sitzen bei dir. Mein Beileid. Dann leide mal schön weiter an der Schlechtigkeit der Welt. Ich muss jetzt Hefte korrigieren. :wink:

  • Also scheinbar merkst auch Du nicht, wie sehr sich der Ton in Deutschland geändert hat. Wie oberflächlich die Menschen geworden sind, wie sich die Politik angepasst hat und wie unpersönlich sehr viele mittlerweile miteinander umgehen. DAS meinte ich mit "Augen aufmachen". Seit 3 Jahren setzt sich dieser Trend, auch hier im Forum fort.
    Die click-bait Presse, Medien, facebook, Twitter und sonstige anonymen "Meinungsvertreter" schaffen es mehr und mehr, ein unglaublich mieses Klima zu schaffen, gerade auf der "wir sind den anderen überlegen Seite". Sofern sich der eine oder andere noch gewählt ausdrücken kann, scheint das irgendwie tolerierbarer zu sein als wenn man nur drauflos basht, doch der populistische Trend und das Überheblichkeitsgefühl vieler hat zugenommen.
    Die Kleinen gegen die Schwachen ausspielen, trendy.

  • @John @Mogges :
    Ich würde es vorziehen, wenn ihr, wie auch andere mit persönlichen Angriffen etwas sparsamer umgeht. Bei zivilisierten Usern wie euch beiden sind diese zwar nicht unter der Gürtellinie, dennoch sind sie der Debattenkultur nicht unbedingt zuträglich, zumal ich den Hauptvorwurf, der andere sei "Weltfremd" bei euch beiden eigentlich für überzogen halte.
    Eure Erfahrungen und Wahrnehmungen mögen unterschiedlich sein, dass muss aber nicht bedeuten, dass einer von euch keine Lebenserfahrung hätte, ihr scheint beide eine ganze Menge davon zu haben, inklusive persönlichen Erfahrungen mit sozial schlechter gestellten Menschen, (z.B. ist ein Lehrer an einer öffentlichen Schule nicht der typische Beamte in seiner Tintenburg). Es wäre schön würdet ihr beide das in Eure Überlegungen mit einbeziehen, bevor ihr den Diskussionspartner auf einer persönlichen Ebene angreift.

  • . Es nützt also nichts, gewisse Leute mit Geld zuzuschmeißen, solange sie nicht lernen, sinnvoll und vernünftig mit Geld umzugehen. Früher oder später landen sie doch wieder in der Armut. Das ist es, was Twiggels Euch nun seit mehreren Beiträgen zu erklären sucht und was ihr offensichtlich nicht begreifen wollt, weil es nicht in euer Argumentationsschema passt, dass man die Menschen einfach nur mit Geld zuschmeißen müsste und allen ginge es prima.

    Ja. Wobei John und ich die Schwerpunkte hier anders legen.


    John geht vor allen, korrigiere mich, wenn ich falsch liege, primär von der Selbtsverantwortung des Menschen aus. Die Chancen sind da, er muss sich selbst herausziehen. Die gesellschaftliche Förderung ist hier sekundär.



    Ich gehe primär davon aus, dass Armut auch in seiner Multidimensionalität und in einer selbstverstärkenden Wirkung auf verschiedene Bereiche (wenig GEld wirkt sich auf Selbstbewusstsein, weniger Mobilität, weniger Bildung und gesellschaftliche Teilhabe aus, was wiederum zu weniger Geld führt, was wiederum...etc.) derart selbst bestärkt, dass sich selbst aus dem Sumpf ziehen zwar möglich ist, aber es so schwer wird, dass man nicht mehr ansatzweise von CHancengleichheit reden kann. Gerade wenn man vererbte Armut betrachtet.
    Daraus folgt, dass primär die Gesellschaft dafür verantwortlich ist, die Umstände so zu gestalten, dass diese MEchanismen möglichst leicht durchbrochen werden können von der Einzelperson, um eben acuh eine realistische Chancengleichheit herzustellen, bzw. die Umstände einfach so sind, dass sie gar nicht mehr durchbrochen werden müssen.



    Diese staatliche Bekämpfung der multidimensionalen Armut ist im Übrigen um vieles schwieriger und im Zweifel auch teurer (Förderung/Bildung/öffentliches Transportsystem, Vereins und Initiativenförderung vor Ort, Spielplätze, Jugendzentren...etc. (also all die Punkte von denen @Mogges auch gesprochen hat ), als Hartz IV Empfängern einfach 500 Euro mehr pro Monat zu geben.

  • Diese staatliche Bekämpfung der multidimensionalen Armut ist im Übrigen um vieles schwieriger und im Zweifel auch teurer (Förderung/Bildung/öffentliches Transportsystem, Vereins und Initiativenförderung vor Ort, Spielplätze, Jugendzentren...etc. (also all die Punkte von denen @Mogges auch gesprochen hat ), als Hartz IV Empfängern einfach 500 Euro mehr pro Monat zu geben.


    Für mich ist Armut eine Spirale. Jemand der arm ist, ist vielleicht auch schlechter gebildet, führt ggf. eher zu Krankheit aus der er dann mangelnd Bildung und Geld schlechter wieder raus kommt, was zudem dann zu Arbeitslosigkeit führt. Und dann für seine Kinder event. wieder zu Armut und immer so weiter, belegt auch die Studie die ich hier mal verlinkt habe, wonach die Mehrheit der Deutschen immer noch in der selben sozialen Schicht lebt wie ihre Vorfahren vor 120 Jahren.


    Ein ganzheitlicher Ansatz ist natürlich immer der Optimalfall. Aber wie du selbst sagst, nicht so einfach. Nun kann man entweder gar nichts machen, an allem an bisschen rumdoktorn oder eben in einem Punkt besonders stark eingreifen.


    Nichts machen wäre eine Option wenn die Armut gewollt ist. An allem ein bisschen rumdoktorn ist wahrscheinlich ziemlich schwachsinnig aber kommt der Realtiät am nächsten denke ich. Somit wäre es wohl am sinnvollsten erstmal bei einem Punkt ordentlich anzusetzen und wenn man diesen weitestgehend auf Vordermann gebracht hat, geht man den nächsten an.


    Allen einfach Geld zu geben wäre also ein theoretischer Ansatz um materielle Armut zu bekämpfen. Man könnte alternativ auch massiv in Bildung investieren und hoffen dass sich das Problem dann in ein oder zwei Generationen von selbst auflöst. Man könnte auch das Gesundheitssystem komplett kostenfrei machen und für alle auf höchstem Niveau anbieten. Also beste Augen, besten Rücken, besten Zähne und kein Übergewicht, auch für den ärmsten Menschen in Deutschland (sofern er die Hilfe annimmt). Ich bin mir sicher auch das würde viel verbessern, weil jemand der kerngesund ist, wahrscheinlich viel leichter einen Job findet und dauerhaft in diesem arbeiten kann. Das Selbe gilt für Schule, Studium etc. da kommt man gesund einfacher durch.


    Nur irgendwas muss man machen.

  • „Armut“ in Deutschland. Nur damit ihr mal einen Eindruck bekommt, mit was für einer Realität ich beruflich tagtäglich in Berührung komme. Der Beitrag des MDR ist kein HartzIV-TV, damit man sich selbst besser fühlt. So sieht leider die Wirklichkeit aus. Solche Fälle haben wir in fast jeder Klasse mindestens einmal sitzen. Und mein Mitleid und Verständnis mit besagtem Elterntypus hält sich inzwischen doch arg in Grenzen. Man kann Max und seiner Schwester nur die Daumen drücken. Leider erlebe ich all zu oft, dass solche Kinder dann tatsächlich wieder zurückgeschickt werden (müssen), nachdem sie sich einmal halbwegs erholt hatten. Meistens dann, wenn es gerade anfängt gut zu laufen. Da schlägt man bisweilen nur noch die Hände über dem Kopf zusammen. Und wenn ich dann nur höre, die Großkonzerne, die Politiker, der Staat, das Ausbeutersystem oder sonstwas seien daran schuld, dann kommt mir inzwischen die Galle hoch. Tut mir leid, aber ist so.
    Der Staat kann wenig dafür, dass der neue Flachbildfernseher hier den Eltern wichtiger ist, als die Kindergartenspeisung für 25€ im Monat.



    P.S. Wie kann es überhaupt sein, dass die Ratenkredite und dann gleich auch noch mehrfach abschließen dürfen? Ich als Student habe damals keinen Kredit bekommen. Da läuft doch auch was nicht ganz sauber.

  • Unterm Strich für mich sogar ein gutes Beispiel: Jugendamt hat funktioniert und die Kinder leben jetzt in einer scheinbar guten Pflegefamilie :thumbup:


    Ansonsten: Kostenlose Kitas oder gleich ne Kitapflicht (nicht komplett aber mindestens ein Jahr vor der Schule). Würde auch im Bereich der Integration von Migranten sehr hilfreich sein.


    Und Großkonzerne die mit Schlupflöchern Steuern vermeiden, drücken das Budget des Staats für solche Leistungen erheblich nach unten. Das ist ein Fakt.


    Ansonsten empfehle ich dir dich mal über Herbert Giersch und sein "Diktat der leeren Kassen" zu informieren, der gute Mann war übrigens auch Präsident der Mont Perlerin Society (diese werde ich dir so lange eintrichtern, bis du sie mehr hasst als Tilo Jung ;) )

  • Der Kindergarten oben ist ja kostenlos. Die Stadt übernahm die Beiträge. Den symbolischen Beitrag von 1€ pro Tag für Essen & Trinken nimmt man in der Regel, damit die Speisen auch noch gewertschätzt werden und damit es nicht wie „Armenspeisung“ wirkt. Kostenloses Essen wird leider oft achtlos in die Tonne gekloppt. Ich glaube auch bei den Tafeln ist dieser symbolische Euro nicht unüblich.

  • Ich weiß die Familie hätte es sich leisten können. Trotzdem mal die Zahlen: Ein Kind (0-5) auf Hartz IV bekommt im Monat 84,12 Euro für Essen. Das ist rein rechnerisch weniger als 1 Euro pro Mahlzeit. Somit liegen die 1 Euro für die Verpflegung im Kindergarten (sofern sie nur eine Mahlzeit umfasst), über dem vorgesehenen Budget.

  • Naja. das Argument mit dem nicht wertschätzen weil kostenlos zieht bei Kindergartenkindern nun wirklich nicht.


    Auf der anderen Seite gibts da wahrscheinlich dann auch noch durchaus nen Butterbrot zum Frühstück und Milch...etc., neben einem warmen Mitagessen, das natürlich kostenmäßig wesentlich höher zu Buche schlägt als das Brot mit MArmelade oder Käse am MOrgen.


    Oft bezahlen das dann Grundschullehrer durchaus aus eigener Tasche eine Grundverpflegung/Frühstück für die Kinder.... Kenne da einige Fälle.



    Ändert aber nix daran, dass Verpfelgung in Schule und Kindergarten einfach mal kostenlos bereitgestellt werden sollte.

  • So jetzt haben wir viel über Arme geredet, reden wir mal über Reiche.


    Eine sehenswerte Doku zum Thema Geld:



    Kurios: Selbst in den Wirtschaftswissenschaften herrscht häufig Unkenntnis darüber wie das Geldsystem funktioniert und wird an Universitäten teilweise auch falsch vermittelt.


    Ansonsten:


    Bargeld: 5 Billionen Euro
    Wert aller Waren und Dienstleistungen: 75 Billionen Euro
    Summe aller Schulden: 200 Millionen Euro
    Summe aller Derivate (Wetten auf die Zukunft): 705 Billionen Euro

  • Der Beitrag des MDR ist kein HartzIV-TV, damit man sich selbst besser fühlt. So sieht leider die Wirklichkeit aus. Solche Fälle haben wir in fast jeder Klasse mindestens einmal sitzen. Und mein Mitleid und Verständnis mit besagtem Elterntypus hält sich inzwischen doch arg in Grenzen. Man kann Max und seiner Schwester nur die Daumen drücken. Leider erlebe ich all zu oft, dass solche Kinder dann tatsächlich wieder zurückgeschickt werden (müssen), nachdem sie sich einmal halbwegs erholt hatten. Meistens dann, wenn es gerade anfängt gut zu laufen.

    Habe mir die Sendung auch mal angesehen. Der Junge wirkt am Ende echt froh, dass er seine Eltern endlich los ist. Die Eltern erfüllen wirklich sämtliche Vorurteile und da fragt man sich schon, ob die vom Produzenten bewusst deswegen ausgewählt worden sind. Aber ich muss leider zugeben, dass ich eine Menge Leute kenne, die voll in dieses Schema passen würden.


    Was bekommt eigentlich diese Pflegefamilie für ihren Dienst? Kriegen die nur das Kindergeld überwiesen oder gibt es weitere finanzielle Hilfen?

  • Erst mal. Die Sachaufwendung ist ähnlich hoch, wenn man noch betrachtet, dass es noch Wohngeld, Heizungsgeld....etc. bei HArtz IV gibt



    Aber in der Tat. Adoptiveltern und leibliche Eltern werden für die Erziehung eines Kindes in der Tat nicht bezahlt.


    DAs sind bei einem Pflegekind in Koblenz 237 Euro... Wow
    Im Grunde lächerlich wenig.




    Und das ist dann nur ein Bruchteil davon was die Betreuung im Heim kosten würde.
    https://www.welt.de/politik/de…-mit-den-Heimkindern.html


    Daraus erklärt sich immerhin, dass es ein bissl was gibt.


    Der Staat spart erheblich.

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