Religion und Glaube

  • Auch die Theorien des Christentum (Bergpredigt) und vermutlich auch die des Islams (da kenne ich mich nur sporadisch h aus) sind überwiegend friedfertig und auf ein gedeihliches Miteinander und eine „gesunde“ oder „liebevolle“ Lebensführung ausgelegt. Liebe und Respektiere deine Eltern. Hab Erbarmen mit den Armen. Sei gerecht und ehrlich. Helfe dem Schwachen. usw. usf. Eigentlich gibt es in den Weltreligionen da eine gewisse ethische Übereinstimmung. Aber wie du schon schreibst, alles hat zwei Seiten. Du kannst mit einem Messer Brot teilen oder Menschen töten. Wie mit nahezu allem in der Welt.

  • Das Alte Testament zählt aber nicht im eigentlichen Sinne zum Christentum, es ist eher dessen Vorgeschichte, die durch Jesus erweitert wurde.


    Und auch im alten Testament steht: Du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht neiden, nicht ehebrechen. Und schon bei Moses (AT) steht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, denn ich bin dein Herr.“


    Und ich denke dies ist letztlich der inhaltliche Kernsatz der christlichen Religion, an dem auch wenig auszusetzen sein dürfte.

  • Einfach mal das Alte Testament aufmachen John

    Das Alte Testament ist aber nicht Grundlage des christlichen Glaubens, sondern das Neue Testament. Das mit Jesus und so. ;) Das Alte Testament bildet für das Christentum die Wurzeln, aber (eigentlich) nicht dessen Leitfaden.


    Zumindest wurde mir das immer so oder ähnlich von professionellen Theologen erklärt, wenn ich die "Altes Testament --> rachsüchtiger Gott"-Karte hervorgeholt habe.


    Edit: Zu langsam. :(

  • Kenn mich damit jetzt selbst nicht gut genug aus, aber uns würde im Religionsunterricht erklärt, dass dieses "das alte Testament zählt nicht mehr" ein nicht zutreffender Mythos sei.
    Generell habe ich den Eindruck, dass viele selbsternannte Christen letztlich wenig bis nichts über ihre Religion wissen und eher naive Ansichten vertreten.

  • Ganz einfach gesagt.
    Auf das alte Testament berufen sich eigentlich die Christen, der Islam und auch das Judentum. Bei den ersteren ist dann der jeweilge im alten Testament vorausgesagt Prophet erschienen(Jesus bei den Christen und Mohammed beim Islam) und haben die ihre Lehre dann erweitert/ergänzt/ersetzt (durch das Neue Testament bzw. den Koran).
    Damit stimmt es, dass das alte Testament nicht ganz abgeschaft worden ist, wo es sich aber in den neueren Werken unterscheidet, da gelten auch die neuere Werke und nicht mehr das alte Testament.

  • Generell habe ich den Eindruck, dass viele selbsternannte Christen letztlich wenig bis nichts über ihre Religion wissen und eher naive Ansichten vertreten.

    Das ist ja auch der Fall. Gerade in Europa beschäftigen sich die Wenigsten gründlich mit ihrer Taufreligion. Wer hat denn tatsächlich die Bibel mal gründlich gelesen und studiert? Bei den meisten beschränkt es sich doch auf das, was man aus dem Religionsunterricht und Gottesdienst so gehört hat und in letzteren gehen die meisten nur noch an Weihnachten oder gar nicht mehr. Dabei ist ein Bibelstudium schon alleine aus sprachgeschichtlichen Gründen selbst Atheisten anzuraten. Man erstaunt z.B. in der Regel, wie viele unserer Sprichwörter auf die Bibel zurückgehen. Ich würde sagen vermutlich mind. 75%. Alleine das prägt uns ja schon unglaublich in unseren Grundhaltungen.
    Und die 10 Gebote aus dem Alten Testament haben natürlich auch heute noch eine herausragende Rolle, z.B. dadurch wie sie in unsere Gesetze und unser Rechtsverständnis eingeflossen sind und dieses über Jahrhunderte geprägt haben. Unser gesamtes Gerechtigkeitsempfinden ist davon nachhaltig geprägt.


    Aber Jesus und das Neue Testament sind in der Bibel ja ein deutlicher Wendepunkt. Die „Erlösung“ die er laut christlichem Glauben anbietet, basiert ja gerade darauf, dass er manche Urteile und Denkweisen des Alten Testamentes in Frage stellt bzw. geradezu auch aufhebt. Jesus geht ja auch über das „Erwählte Volk“ hinaus und heilt bspw. auch Menschen aus vermeintlich feindlichen oder verstoßenen Völkern, sofern sie denn nur gläubig sind. Er bezieht plötzlich alle Menschen mit ein. Alleine das ist ja schon ein gewaltiger Wandel, eine Revolution und ermöglichte überhaupt erst die weltweite Ausdehnung des Christentums, während das Judentum (Altes Testament) ja im Prinzip eher die Religion eines einzelnen Volkes blieb.

  • Wenn Du die fragst, bekommste meistens gesagt dass man sich damit erstmal längere Zeit befassen muss. Man kann nicht einfach darin lesen und sagen das ist so und so. Meiner Meinung nach kann man kein Buch der drei großen Religionen einfach nehmen und daraus Gesetzgebung geltend machen. Das geht stets nach hinten los. Ein Land unter der Scharia lebt in einer blutigen Tyrannei. Überhaupt nicht mehr Zeitgemäß. Sowas kommt ja auch nur von Fanatikern. Egal welcher Religion diese angehören.


    Zeitgemäß ist das große Stichwort, das ist eigentlich dass fundamentale Problem der ganzen Heiligen Schriften, egal ob jetzt Bibel, Koran oder Tora. Sie alle wurden halt in einer Zeit geschrieben als beispielsweise Frauenrechte auch in der "weltlichen" Rechtsprechung kaum oder gar nicht existiert haben und dieser "Zeitgeist" floß halt in die ganzen heiligen Schriften hinein mit Vorschriften die für die damaligen Verhältnisse "Sinn" gemacht haben aber für unseren Zeitgeist einfach nur noch barbarisch sind.


    Ein anderes gutes Beispiel ist für mich auch immer die US-Verfassung und im speziellen der zweite Artikel zum Waffenbesitz, als die Verfassung geschrieben wurde hat der Artikel absolut Sinn gemacht da man eine frische Nation war die mehr oder weniger von allen Seiten von potentiellen Feinden umgeben war und man daher ein gutes Milizsystem brauchte.


    Heutzutage wo die USA absolute Weltmacht ist und eigentlich kaum noch ernsthaften Bedrohungen ausgesetzt ist braucht man ein Milizsystem nicht mehr wirklich und es spricht kaum noch etwas für die Notwendigkeit des Waffenbesitzes, trotzdem halten die Amerikaner aber stur daran fest weil für Sie die Verfassung eben so Heilig wie die Bibel ist und alles was die Gründerväter vor 200 Jahren reingeschrieben haben für Sie bis Heute unumgängliche Tatsachen sind auch wenn sich die Gegebenheiten längst geändert haben.

  • Zeitgemäß ist das große Stichwort, das ist eigentlich dass fundamentale Problem der ganzen Heiligen Schriften, egal ob jetzt Bibel, Koran oder Tora, Sie alle wurden halt in einer Zeit geschrieben als beispielsweise Frauenrechte auch in der "weltlichen" Rechtsprechung kaum oder gar nicht existiert haben und dieser "Zeitgeist" floß halt in die ganzen heiligen Schriften hinein mit Vorschriften die für die damligen Verhältnisse "Sinn" gemacht haben aber für unseren Zeitgeist einfach nur noch barbarisch sind.

    Ich persönlich finde die beschreibung der Bibel als "The Goatherders Guide to the Universe" in dem Kontext ganz passend. Wenn man sich z.B. die Bibel (ich meine damit auch explizit das neue Testament) anschaut finden sich da neben schlichtweg falschen Aussagen.
    So wird die Erde im alten Testament als Scheibe bezeichnet, was viele Flacherdler als grundlage ihrer Überzeugung nehmen.
    Jesus sagt laut dem neuen Testament, dass man sich nicht die hände waschen soll, da krankheiten durch unreine Gedanken und Worte verursacht werden und was man zu sich nimmt irrelevant ist.


    Wenn Du die fragst, bekommste meistens gesagt dass man sich damit erstmal längere Zeit befassen muss. Man kann nicht einfach darin lesen und sagen das ist so und so. Meiner Meinung nach kann man kein Buch der drei großen Religionen einfach nehmen und daraus Gesetzgebung geltend machen. Das geht stets nach hinten los. Ein Land unter der Scharia lebt in einer blutigen Tyrannei. Überhaupt nicht mehr Zeitgemäß. Sowas kommt ja auch nur von Fanatikern. Egal welcher Religion diese angehören.

    Ich bin jetzt kein Koranexperte, kann dazu erstmal nichts sagen. Als ehemaliger gläubiger Christ welcher die Bibel von vorne bis hinten durchgearbeitet hat, muss ich da erwähnen, dass es sich bei großen Teilen des alten testamentes technisch gesehen um Gesetzestexte handelt, welche Gott sei dank nicht mehr Gültigkeit besitzen. Von wie man mit Sklaven umzugehen hat zu der Höhe von Entschädigungen für Fälle von Sachbeschädigungen findet man da so einiges. Wenn ich mich richtig erinnere umfasst das alte testament insgesamt ca. 300 Gebote.


    Heutzutage hat man die biblischen Moralvorstellungen nahezu vollständig abgelegt (von einigen radikaleren Gruppen in Afrika und Amerika mal abgesehen), man ignoriert das was man für unmoralisch hält und beachtet nur die Passagen die einem gefallen.
    Man betreibt quasi Rosinenpickerei.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Zeitgemäß würde ja auch bedeuten, dass sich die Botschaft der Bibel jeweils dem zeitlichen Trend anpasst. Geht natürlich nicht. Dann wäre sie lediglich eine Mode. Man sollte allerdings schon die Intention der Bibel verstehen. Und das geht eben nur vor dem damaligen zeitlichen Hintergrund. Und auch bei Frauen und Sklaven war die Intention wohl ganz sicher nicht, dass man sie grausam unterdrücken soll, sondern man sollte sie gerecht, liebevoll, fürsorglich und brüderlich behandeln. Man sollte sein Handeln durch echte beständige Nächstenliebe bestimmen lassen und nicht durch impulsgesteuerte Gier, sexuelle Lust oder Vergnügungssucht. Und gemessen an den damaligen Wertmaßstäben war das eine ziemlich klare Intention Richtung Nächstenliebe (sogar gegenüber „Sklaven“, die damals eben noch vielen Menschen als eine Selbstverständlichkeit galten).


    Frage mich dann auch, wer „man“ heute sein soll, mit Hinblick auf die biblischen Moralvorstellungen. Du sollst nicht Ehebrechen. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht lügen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht habgierig sein sondern hilfsbereit. Was davon haben wir denn jetzt tatsächlich überwiegend „abgelegt“? Bereiten wir uns nicht gerade alle irgendwie mehr oder weniger auf Weihnachten vor? Stammt nicht nahezu jeder unserer Vornamen aus der Bibel? Ist nicht unsere gesamte Sprache durchtränkt von biblischen Sprichwörtern? Auf welchen Wertvorstellungen beruhen denn eigentlich unsere Gesetze? Aber ja, Rosinenpickerei ist tatsächlich heutzutage wohl die Regel. Ist halt die bequeme Variante.


    Die Beiden in den Videos unten allerdings haben die biblischen Moralvorstellungen ganz sicher nicht abgelegt und stellen wohl ein Beispiel für einen gesellschaftlichen Gegentrend dar. Sie versuchen vielmehr die biblischen Moralvorstellungen zeitgemäß zu präsentieren, ohne sie gleichzeitig unseren heutigen Trends unterzuordnen. Sie stehen wohl eher für eine Art „biblische Renaissance“ unter manchen jungen Leuten, die wieder nach Halt und Verbindlichkeit suchen und eben keinen Bock mehr haben auf eine vor allem konsumorientierte, sexistisch-pornographische Hedonismuskultur, die man durchaus auch als Nicht-Religiöser kritisieren könnte. Von wegen Frauenrechte usw. ...


    Klar. Die Mitgliederzahlen der großen Kirchen in Deutschland gehen zurück. Aber geht deswegen auch wirklich die Religiosität als solche zurück? Oder stören viele sich vielleicht eher vor allem an der gefühlten Erstarrung und Korrumpierung der großen Kirchen? Weltweit betrachtet sieht die Sache dann ohnehin nochmal ganz anders aus. Die Evangelikalen prosperieren glaube ich weltweit, wie kaum eine andere Konfession unter den Christen. Ist auch irgendwie logisch. Die wenigsten Atheisten oder Agnostiker sind Überzeugungstäter wie Richard Dawkins. Die meisten dürften eher schlichtweg an der Religion Desinteressierte sein, was ihnen dadurch aber häufig fehlt ist ein kohärentes Weltbild. Während bspw. gläubige Christen bisweilen ihren gesamten Alltag und ihr ganzes Leben auf ihre Überzeugungen hin ausrichten und daraus offenbar nicht unbeträchtlich Kraft für sich und ihr Leben beziehen. Vermutlich einer der wichtigsten praktischen Aspekte von Gläubigkeit.




  • Zeitgemäß würde ja auch bedeuten, dass sich die Botschaft der Bibel jeweils dem zeitlichen Trend anpasst. Geht natürlich nicht. Dann wäre sie lediglich eine Mode.

    Die bibel selbst passt sich kaum an (wobei bei den Evangelien änderungen vorgenommen wurden, bzw. es versuche in die Richtung gab). Die Auslegung der Bibel und welche Teile der Bibel man überhaupt betrachtet hat sich jedoch massiv verändert. Selbst im neuen Testament schon werden Passagen der Tora aus dem Kontext gerissen um sie der eigenen Vorstellung anzupassen.



    Und das geht eben nur vor dem damaligen zeitlichen Hintergrund. Und auch bei Frauen und Sklaven war die Intention wohl ganz sicher nicht, dass man sie grausam unterdrücken soll, sondern man sollte sie gerecht, liebevoll, fürsorglich und brüderlich behandeln. Man sollte sein Handeln durch echte beständige Nächstenliebe bestimmen lassen und nicht durch impulsgesteuerte Gier, sexuelle Lust oder Vergnügungssucht. Und gemessen an den damaligen Wertmaßstäben war das eine ziemlich klare Intention Richtung Nächstenliebe (sogar gegenüber „Sklaven“, die damals eben noch vielen Menschen als eine Selbstverständlichkeit galten).

    In den Evangelien kann man dies mehr oder weniger so sagen, im alten testament definitiv nicht. (Wobei ich erstmal wissen müsste wie deine Einstellung zu diesem ist, das wird ja von verschiedenen Christen und anderen personen verschieden stark gewertet).


    Wenn man im alten testament z.B. Anweisungen findet, dass man bei Kriegsgefangenen alle männlichen gefangenen sowie Frauen, welche nicht mehr jungfräulich sind töten soll und den rest als Sklaven für sich behalten soll, würde ich das nicht als "liebend" betrachten.



    Und gemessen an den damaligen Wertmaßstäben war das eine ziemlich klare Intention Richtung Nächstenliebe (sogar gegenüber „Sklaven“, die damals eben noch vielen Menschen als eine Selbstverständlichkeit galten).

    Das trifft lediglich auf jüdische Sklaven zu, welche gegenüber fremden Sklaven gewisse Privilegien genießen, da sie ja Teil von Gottes auserwähltem Volk sind.



    Frage mich dann auch, wer „man“ heute sein soll, mit Hinblick auf die biblischen Moralvorstellungen. Du sollst nicht Ehebrechen. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht lügen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht habgierig sein sondern hilfsbereit. Was davon haben wir denn jetzt tatsächlich überwiegend „abgelegt“?

    Was ist mit den restlichen Geboten der Bibel? Und was hältst du von den Strafen die auf den Bruch dieser Gebote festgelegt werden?

    Auf welchen Wertvorstellungen beruhen denn eigentlich unsere Gesetze?

    Da allein von "den 10 Geboten" (vom Rest gar nicht erst angefangen) einige gegen das Grundgesetz verstoßen würde ich mal sagen auf Prinzipien des Humanismus und der Aufklärung.


    Die Evangelikalen prosperieren glaube ich weltweit, wie kaum eine andere Konfession unter den Christen.

    Weltweit am meisten prosperieren konservative moslems, primär wegen ihrer sehr hohen Geburtenrate. Im Allgeimeinen wächst der atheistische Teil der Bevölkerung, die moderaten religiösen Gruppen schrumpfen Konstant, das sie sowohl Mitglieder an die radikaleren gruppen als auch an die areligiöen verlieren.



    Da es spät ist und ich morgen früh in die Uni muss belass ich es erstmal dabei, die videos schaue ich mir wahrscheinlich nach meiner Mechanikvorlesung mal an.


    @John, mich würde an der Stelle mal interessieren wo du dich selber religiös einordnen würdest, bevor ich am Thema vorbeirede. Ich habe in den letzten Jahren mehr mit fundamentalistischen Christen debattiert, könnte daher sein, dass ich evtl. etwas zu weit abschweife.


    Ansonsten noch eine Gute Nacht!

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Da allein von "den 10 Geboten" (vom Rest gar nicht erst angefangen) einige gegen das Grundgesetz verstoßen würde ich mal sagen auf Prinzipien des Humanismus und der Aufklärung.

    Danke dafür, ich war dann doch etwas erschrocken diese Frage von einem gebildeten Lehrer zu hören (oder war die retorisch John? ).
    Es ist immer wieder dreist wie hier seitens der Religiösen (damit meine ich nicht dich John) kaltschnäuzig Geschichtsklitterung betrieben wird und mann sich die heutigen Werte auf die Fahne schreibt obwohl diese lange blutig gegen genau diese Kirche und die Monarchen erstritten werden mussten. :lehrer:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Selbst im neuen Testament schon werden Passagen der Tora aus dem Kontext gerissen um sie der eigenen Vorstellung anzupassen.

    Laut christlicher Vorstellung ist es so, dass erst das Neue Testament überhaupt die biblische Erzählung vervollständigt, richtig auslegt und verständlich macht. Das Neue Testament stellt also für Christen so etwas wie einen Erläuterungsband zum Alten Testament dar. Altes und Neues Testament widersprechen sich demnach nicht sondern wurden vor zeitlich völlig unterschiedlichen Hintergründen verfasst. Der für Christen relevante Teil ist das Neue Testament, erst durch seinen "Erläuterungs-Filter" kann das Alte Testament überhaupt richtig eingeordnet und verstanden werden. Jesus selbst sagt das in seinen Predigten ja auch dort ausdrücklich und immer wieder.

    In den Evangelien kann man dies (Anmerk.: Es geht um Nächstenliebe) mehr oder weniger so sagen, im alten testament definitiv nicht. (Wobei ich erstmal wissen müsste wie deine Einstellung zu diesem ist, das wird ja von verschiedenen Christen und anderen personen verschieden stark gewertet).

    Siehe oben. Laut christlicher Vorstellung ist das Alte Testament ohne die Erläuterungen des Neuen Testaments schlichtweg nicht mehr verstehbar und würde in die Irre führen. Das Neue Testament ist ein unerlässlicher Teil zur Einordnung des Alten Testaments. Mit dem Neuen Testament beginnt eine neue biblische Epoche. Demnach sind die Regeln des Alten Testaments auch nicht mehr ohne Weiteres auf die Zeit nach Jesus übertragbar. Jedenfalls nicht nach christlicher Vorstellung.

    Wenn man im alten testament z.B. Anweisungen findet, dass man bei Kriegsgefangenen alle männlichen gefangenen sowie Frauen, welche nicht mehr jungfräulich sind töten soll und den rest als Sklaven für sich behalten soll, würde ich das nicht als "liebend" betrachten.

    Das greift meine Erläuterungen aus den zwei vorhergehenden Punkten wieder auf. Das Alte Testament war in einer bestimmten Situation und für eine bestimmte Zeit vor über 4000 Jahren und für eine bestimmte Gruppe, nämlich für das damalige aus der Gefangenschaft fliehende jüdische Volk der Vorzeit, welches Gott dort als "sein Volk" bezeichnet, bestimmt. Mit der Geburt, Kreuzigung und Wiederauferstehung von Christus vergrößert Gott aber nach christlicher Vorstellung diesen "Bund" auf die gesamte Menschheit und er definiert auch sehr klar, zu welchen Regeln das von da an ablaufen soll. Um diesbezüglich auf dein Beispiel zu antworten:
    "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Umhang! Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann gehe zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab!
    Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deine Feinde hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten?" (Mt. 5.38-46)


    Das beantwortet unmissverständlich, wie man nach dem neuen Testament bspw. auch mit Kriegsgefangenen umzugehen hätte. Oder auch: "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden." (Mt. 7.1-2)


    "Alles was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten." (Mt.7.12) Nennt sich Goldenes Gesetz der Bibel. Über 1700 Jahre später hat Kant dann seinen kategorischen Imperativ daraus abgeleitet.

    Das trifft lediglich auf jüdische Sklaven zu, welche gegenüber fremden Sklaven gewisse Privilegien genießen, da sie ja Teil von Gottes auserwähltem Volk sind.

    Nein, Jesus und seine Jünger wenden sich ja gerade explizit NICHT nur an das "auserwählte Volk", sondern an die gesamte Menschheit, also auch an die sogenannten "Heidenchristen". Demnach sind natürlich alle Menschen gemeint und definitiv nicht nur die jüdischen.
    "Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes." (Eph. 2,11-22)

    Was ist mit den restlichen Geboten der Bibel? Und was hältst du von den Strafen die auf den Bruch dieser Gebote festgelegt werden?

    Jesus legt nach christlicher Vorstellung keine Strafen fest. Und er sagt sogar ausdrücklich, dass es nicht an uns ist zu richten, denn wir sind alle Sünder und niemand von uns ist ohne Schuld. Es geht ja gerade nicht um Bestrafung wie bei den Pharisäern und alten Schriftgelehrten, sondern um Umkehr, Errettung und Vergebung. Was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass alles nun ok wäre. Nach christlicher Vorstellung erlegt sich derjenige also selbst eine Strafe auf, der weiterhin sündigt und sich nicht um eine Umkehr bemüht. Das selbstgewählte, sinnentleerte Leben in der Sünde und die Ferne von Gott ist dann schon selbst ein wichtiger Teil der Strafe, zu der sich der Sünder quasi selbst verurteilt, indem er auf die Chance der Umkehr und Vergebung verzichtet und damit auch auf die "Seelenruhe", die damit mit einhergeht.
    Die Zehn Gebote und ihre Auslegung durch Jesus sind nach christlicher Vorstellung auch weniger dazu gedacht, dass wir sie alle befolgen könnten. Denn laut christlicher Vorstellung sind wir alle eben Sünder und dazu gar nicht in der Lage. Sie gelten eher als göttliche Richtschnur eines Ideals, das wir zwar anstreben sollen, aber aus eigener Kraft niemals erreichen können, da der Mensch als solcher eben schwach und sündhaft ist. Deswegen ja die "Erlösung" durch Christus, mit dem Versprechen, dass alle die an ihn glauben und aufrichtig seinen Worten folgen ihre unvermeidlichen Sünden trotzdem vergeben bekommen.

    Da allein von "den 10 Geboten" (vom Rest gar nicht erst angefangen) einige gegen das Grundgesetz verstoßen würde ich mal sagen auf Prinzipien des Humanismus und der Aufklärung.

    In der Präambel unseres Grundgesetzes steht etwas anderes. Schau mal bitte, an der wievielten Stelle hier der christliche Gott genannt wird. Es ist das sechste Wort und die erste genannte Instanz, vor der sich die Gründerväter unseres Grundgesetzes verantworten:


    Präambel

    Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.

    Im Allgeimeinen wächst der atheistische Teil der Bevölkerung, die moderaten religiösen Gruppen schrumpfen Konstant, das sie sowohl Mitglieder an die radikaleren gruppen als auch an die areligiöen verlieren.

    Dem stimme ich zu. Das ist kein Widerspruch zu meinen Ausführungen. Ob das allerdings langfristig auch so bleibt, ist noch längst nicht ausgemacht.

    @John, mich würde an der Stelle mal interessieren wo du dich selber religiös einordnen würdest, bevor ich am Thema vorbeirede. Ich habe in den letzten Jahren mehr mit fundamentalistischen Christen debattiert, könnte daher sein, dass ich evtl. etwas zu weit abschweife.

    Ich bin christlich katholisch erzogen worden und aufgewachsen. Mit 14-15 habe ich mich dann sehr kritisch mit dem Christentum und Religion insgesamt auseinandergesetzt, so dass ich mich spätestens ab meinem 16. Lebensjahr als Atheisten gesehen habe und das auch nach außen hin so vertreten habe. Mit 18 bin ich dann aus der Kirche ausgetreten und habe von da an einen großen Bogen um die Kirchen gemacht. Religion erschien mir widersprüchlich, abstrus und klar widerlegbar. Ich habe mich an das halten wollen, was "wissenschaftlich bewiesen" ist. Und fertig. Inzwischen bin ich um die 40 Jahre alt und denke seit 3-4 Jahren über viele Dinge ganz neu nach, teilweise auch unter einem ganz anderen Blickwinkel. Früher ging es für mich vor allem um die Frage: "Was ist wahr?" im Sinne von "Was ist belegbar und beweisbar?". Da Religion das per se nicht ist, stand sie für mich als Konzept auch außer Frage und musste unweigerlich hinter der Wissenschaft zurücktreten. Das hat sich geändert, weil sich meine Fragestellung geändert hat. Wesentlicher als die Frage "Was ist wahr?" ist für mich inzwischen die Fragestellung "Womit lebt es sich denn eigentlich wirklich besser?" bzw. "Was schenkt Menschen eine größere innere Zufriedenheit und Ruhe?". Eine ganz andere Fragestellung mit ganz anderen Antworten. Meine Großmutter pflegte früher immer zu mir zu sagen: "Du kannst ja gerne daran glauben, dass du vom Affen abstammst. Ich für meinen Teil stamme aber von Adam und Eva ab.". Ich habe mich damals immer darüber amüsiert. Inzwischen glaube ich ihren Punkt eher zu verstehen als damals in meiner Teenagerzeit. Man kann Richard Dawkins lesen und sich an der bestechenden Logik seiner Argumentationsführung erfreuen. Man kann wissen, dass die Erde viereinhalb Milliarden Jahre alt ist und die Evolution bis ins kleinste Detail verstanden haben. Und trotzdem ändert das alles im eigenen Leben rein gar nichts. Man braucht zwar keine Angst vorm Sterben haben, warum auch? Hat man an die Zeit vor der eigenen Geburt etwa schlechte Erinnerungen? Warum sollte man dann etwa Furcht vor dem Tod haben? Kehrt man doch nur in dieses große Dunkel des Nichtwissens und Nichtseins zurück. Aber gleichzeitig können einem Wissenschaft, Erdgeschichte und Evolution eben eine Sache nicht liefern: Sinn und Trost. Die Evolution ist unerbittlich und grausam und einer Moral jenseits eines Kosten-Nutzen-Effekts bezüglich der Fortpflanzung und Arterhaltung folgt sie nicht. Der "Wert" des Menschen? Woraus soll der sich in der Evolutionstheorie ableiten?
    Vor einigen Monaten ging der Bericht eines Großvaters durch die Medien, der durch einen unglückseligen Unfall seinen Enkel, ein Kleinkind, von einem Kreuzfahrtschiff fallen ließ. Vor den Augen der Eltern, also seines eigenen Kindes. Das Kleinkind war sofort tot. Wie kann sich dieser Mann jemals selbst verzeihen, was ihm dort geschehen ist, was er "verursacht" hat durch eine kleine Unachtsamkeit? Wohl kaum ein Mensch würde sich so etwas selbst irgendwie vergeben können. Und als Atheist wärest du in einer solchen Situation in fürchterlicher Weise auf dich selbst zurückgeworfen. Du selbst kannst dir nicht vergeben und andere werden dir häufig auch nicht vergeben. Die Aussage "Es war ein Unfall." tröstet da nur wenig. Bist du Christ, sieht deine Situation möglicherweise in entscheidender Weise anders aus. Du kannst dir selbst immer noch nicht vergeben. Du verzweifelst an der Grausamkeit des Lebens und an dir selbst. Aber du kannst eine höhere Instanz um Hilfe und Vergebung anflehen. Immer und tagtäglich. Unabhängig von allen äußeren Umständen. Du kannst ihr im Gebet deine Verzweiflung über dich selbst klagen. Über das was dir geschehen ist. Und du kannst um Führung, Vergebung und sinnstiftende Wiedergutmachung bitten und beten. Und genau das, der Glaube daran, kann womöglich dann dein Leben retten, weil es das Potenzial hat, dich aus deiner tiefen Verzweiflung herauszuholen. Welches wissenschaftliche Gedankenkonstrukt vermag das?
    Das ist natürlich ein sehr krasses Beispiel, aber es steht stellvertretend für das, was das Sprichwort "Die Not lehrt beten." meint. Spätestens wenn man diese Erfahrung absoluter Einsamkeit gemacht hat, weiß man wohl, wie befreiend es sein kann, wenn man tatsächlich GLAUBT, dass da Jemand ist, den man immer und überall anrufen kann und der einem immer liebevoll zuhört. Erst dann begreift man auch, was "Vergebung all eurer Sünden" wirklich heißen kann und warum viele Menschen sich dadurch "gerettet fühlen". Denn machen wir uns nichts vor. Solche Situationen gibt es immer wieder in unserem Alltag. Der Lastwagenfahrer, der versehentlich einen Radfahrer überfährt, der Alkoholiker, der alleine nicht mehr von der Flasche loskommt.
    Man muss übrigens gar nicht so ein krasses Beispiel nehmen. Eigentlich braucht man sich nur in unserer Gesellschaft umzuschauen, um zu sehen, wie viel da gerade überall schief läuft. Menschen die einsam leben und sterben und erst nach Jahren verwest in ihren Mietwohnungen gefunden werden. Scheidungskinder mit einem riesigen Prozentanteil. Zunehmende Singlehaushalte bei knapper werdendem Wohnraum. Sinkende Geburtenraten. Alte Menschen, abgeschoben in Altersheime, damit unsere Gesellschaft von Krankheit und Tod möglichst wenig tangiert wird. Teenager von 11-12 die dir zwar erklären können, was ein Blowjob oder Gangbang ist, aber kein Interesse daran haben, warum wir eigentlich Ostern feiern. Pornographie, die einen Großteil des Internetverkehrs einnimmt und eine Milliardenindustrie der menschlichen Ausbeutung befeuert. Pornodarsteller als die modernen "Wegwerf-Sklaven" des Internetzeitalters. Eine Online-Dating-Industrie, die den Menschen beibringt, es sei in Ordnung, mit einem Hot-or-Not-Wisch nach links und rechts Menschen zu bewerten und dem eigenen "Beuteschema" zuzuordnen. Eine Wirtschaft die auf ständiges Wachstum aus ist, auf immer mehr Konsum und Verbrauch, auf immer mehr Gewinn und Vermögensanhäufung. Eine Unterhaltungsbranche, die aus unserer Angst vor dem "sich alleine fühlen" ein Milliardengeschäft gemacht hat und uns von morgens bis abends mit einem nie versiegenden Strom von Serien, Spielen, Filmen, Liedern und allem sonstigen Geblinke und Gedudel versorgt, damit wir bloß nicht einmal diese Ruhe und Stille ertragen müssen, die uns ggf. auf uns selbst zurückwirft. Wie viele Menschen stehen heute auf und schmeißen direkt das Radio an oder stellen als erstes den Fernseher ein, wenn sie ihre Wohnung betreten, nur damit diese Stille um sie herum verschwindet und sofort überspielt wird? Eine Lebensmittelindustrie die tagtäglich unzählige Tonnen Lebensmittel vernichtet, die uns abfertigt mit industriellem Fastfood, gedankenlos verspeist auf dem Weg von A nach B, ohne sich nur einen Hauch Gedanken darüber zu machen, woher das Lebensmittel stammt, was zu seiner Herstellung nötig war, geschweige denn über Dankbarkeit für eine Mahlzeit. Eine Urlaubsindustrie, die uns dabei hilft uns selbst zu entfliehen, uns in der Ferne abzulenken. Die uns dabei hilft uns daran zu erfreuen, wie gut es uns geht, im Vergleich zu anderen. Die uns dabei hilft aller Welt zu demonstrieren, wo wir schon alles gewesen sind und was wir für ein schönes Leben haben (Wenigstens die anderen sollen es glauben, wenn schon nicht wir selbst.) Und wenn das alles dann doch irgendwann dazu führt, dass wir nach der Xten Serie, nach dem Xten Sex-Partner, dem Xten Neuwagen, dem Xten Urlaub usw. usf. immer noch diese Leere in uns fühlen, wenn unsere Eltern gestorben sind, ohne dass wir uns noch wirklich mit ihnen ausgetauscht hätten, wenn unsere Kleinen keinen Bezug mehr zu uns haben, weil "Papi" und "Mami" immer arbeiten waren und die Trost-Geschenke nicht verhinderten, dass sie sich von uns entfremdeten, wenn das also endlich doch eintritt, vor dem wir die ganze Zeit flüchten, dann wartet da bereits das Heer von Therapeuten und Psychologen, um uns unsere Traumata zu analysieren, uns tiefenpsychologisch zu beleuchten und unser Burnout zu diagnostizieren und in unzähligen Sitzungen über Sitzungen an der Leere in uns kräftig zu verdienen...


    Schaue ich mir dann im Vergleich dazu einmal tief religiös lebende Menschen an, dann erscheint es mir schon so, dass ein Großteil der oben genannten Probleme dort so nicht oder doch signifikant seltener auftreten, jedenfalls, wenn sie sich wirklich an ihre Gebote halten. Meistens kann man dort beobachten, dass die Ehen prozentual deutlich öfter halten, dass Pornographie gar nicht oder deutlich seltener konsumiert wird, dass insgesamt bescheidener gelebt und konsumiert wird, dass bewusster mit Lebensmitteln und den Gütern des täglichen Lebens umgegangen wird, dass man sich öffentlich aktiver ehrenamtlich einbringt, dass Suchterkrankungen, Drogenkonsum, Depressionen und Burnout deutlich seltener vorkommen, dass die Familien kinderreicher sind, das Einkommen tendenziell höher oder die Verschuldung deutlich geringer ausfallen und dass deutlich mehr gelesen und gelernt wird. Zudem sind diese Menschen bei Befragungen häufig deutlich zufriedener und haben weniger Angst vor der Zukunft. Selbst wenn man nicht religiös ist, sind das schon ein paar gewichtige Gründe, um sich über die tiefenpsychologische Wirkung von Glauben einmal Gedanken zu machen.


    Aber ich will hier auch gar keine grds. Debatte führen. Muss jeder am Ende selbst für sich entscheiden was er glauben kann oder glauben möchte. Ich wollte nur mal einen etwas anderen Grundton, ein paar abweichende Denkanstöße, in diese pauschale "Die Bibel ist Quatsch"-Gedanken-Komfortzone einbringen. ;)

  • @John
    Ich kann deine Gedankengänge über die Vorzüge von Glauben sehr gut nachvollziehen aber es ist so wie du es beschreibst letztendlich auch nur eine Flucht in eine Scheinwelt um sich der "grausamen" Realität nicht stellen zu müssen. Ich habe es hier vor ein paar Jahren schonmal in einer Diskussion über Religion und Glauben geschrieben. Wenn du erst mal vom Baum der Erkenntnis gekostet hast und Religionen als das durchschaust was sie sind, ein von Menschen erdachtes Konzept mit all seinen vor und Nachteilen, dann gibt es kein zurück mehr egal wie sehr du es dir wüschst weil Religion einfach gegen jede Logik und Vernunft verstößt.
    Ansonsten sind die heutigen "Misstände" die du oben anführst auch nicht zwingend auf die zunehmende "Gottlosigkeit" zurückzuführen. Schlechte/Dumme Menschen gab es auch vorher schon, nur früher ist halt viel mehr im Verborgenen geschehen und totgeschwiegen worden aber wirklich "besser" waren die Menschen auch nicht. Da gab es dann halt keine Scheidungen weil die Ehefrauen komplett wirtschaftlich abhängig waren und deshalb alles ertragen mussten was ihnen der Herr im Hause angetan hat. Und die Missbrauchten Kinder hielten die Klappe weil der Pfarrer mit der Hölle drohte usw.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ich kann deine Gedankengänge über die Vorzüge von Glauben sehr gut nachvollziehen aber es ist so wie du es beschreibst letztendlich auch nur eine Flucht in eine Scheinwelt um sich der "grausamen" Realität nicht stellen zu müssen. Ich habe es hier vor ein paar Jahren schonmal in einer Diskussion über Religion und Glauben geschrieben. Wenn du erst mal vom Baum der Erkenntnis gekostet hast und Religionen als das durchschaust was sie sind, ein von Menschen erdachtes Konzept mit all seinen vor und Nachteilen, dann gibt es kein zurück mehr egal wie sehr du es dir wüschst weil Religion einfach gegen jede Logik und Vernunft verstößt.

    Das habe ich auch ca. seit meinem 16. Lebensjahr geglaubt. Hey ich habe sie hier alle im Regal stehen. Richard Dawkins, usw.. Ich kenne die alle und habe die auch gelesen. Und trotzdem stimmt es nicht, dass es da kein zurück mehr gäbe. Letztlich standen alle Gläubigen immer schon vor demselben Problem und in der Bibel steht das letzten Endes auf nahezu jeder Seite. Der erste Irrtum besteht schon in der Annahme, man müsse "Glauben können". So funktioniert das aber nicht. Es geht nicht ums "können", sondern ums "wollen". Es ist ein aktiver Entscheidungsprozess, kein passiver. Oder anders ausgedrückt, du bist und du wirst zu dem, was du denkst, was du liest, was du sagst und womit du dich beschäftigst. Du glaubst nicht weil du Dinge weißt, sondern entgegen der Dinge, die du zu wissen glaubst. Das ist ja gerade die innere Herausforderung.
    Wenn du davon ausgehst, dass es darum ginge "Glauben zu können" bist du im Grunde nicht anders als die Menschen, die schon in der Bibel einen "Beweis" fordern. Das ist aber kein "Glauben" im eigentlichen Sinn. Es wäre eher ein Wissen, weil man ja dann zunächst einen schlagkräftigen Gottesbeweis voraussetzt. Diesen wird es nicht geben. Ergo kann Glauben nur im Sinne von "Glauben wollen" gemeint sein. Das heißt jeder der glaubt, WILL glauben. Und das wiederum bedeutet keinesfalls, dass man dabei keine Zweifel haben dürfte. Die Bibel empfiehlt aber selbst bereits sämtliche "Techniken", die es zum "erfolgreichen Glauben" braucht. Bspw. tägliches Studieren der Bibel, im Sinne von: über ihren Texten brüten. Tägliches mehrfaches intensives Beten. Austausch mit anderen Gläubigen. Das alles bei gleichzeitiger Vermeidung des Kontakts mit sogenannten "Irrlehren". - Will sagen, klar, wenn du weiterhin tagtäglich Richard Dawkins liest, dürfte es auch schwierig werden "zu glauben". Du bist eben, was du liest, was du denkst, was du sagst und was du tust. - Wäre es anders, würde Religion nicht über Jahrtausende so gut funktionieren. Interessant ist übrigens, dass Richard Dawkins selbst daraus ableitet, dass Religiosität wohl einen sozial- oder kulturellevolutionären Vorteil bieten müsse, in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich so lange gehalten habe.


    Und ja, es ist krass. :)

    Ansonsten sind die heutigen "Misstände" die du oben anführst auch nicht zwingend auf die zunehmende "Gottlosigkeit" zurückzuführen. Schlechte/Dumme Menschen gab es auch vorher schon, nur früher ist halt viel mehr im Verborgenen geschehen und totgeschwiegen worden aber wirklich "besser" waren die Menschen auch nicht. Da gab es dann halt keine Scheidungen weil die Ehefrauen komplett wirtschaftlich abhängig waren und deshalb alles ertragen mussten was ihnen der Herr im Hause angetan hat. Und die Missbrauchten Kinder hielten die Klappe weil der Pfarrer mit der Hölle drohte usw.

    Natürlich waren sie früher auch nicht besser als heute. Wie auch? Du gehst davon aus, dass die Menschen früher mehrheitlich christlicher gewesen wären als heute. Oberflächlich betrachtet mag das sein. Ich würde dem entgegen halten, dass die wirklich Gläubigen immer schon deutlich in der Minderheit waren und zwar in jedem Zeitalter. Die meisten Menschen dürften immer schon eher nur dem Namen nach Christen gewesen sein. Ergo hielten sie sich auch nicht an die biblischen Gebote und Vorgaben oder eben nur "dem Anschein" nach. Die "christlichen Eroberer" Lateinamerikas wie bspw. Cortez usw. waren jedenfalls ganz sicher keine Christen im biblischen Sinne, weil sie sich leicht belegbar nicht ansatzweise an die christlichen Gebote des Neuen Testaments gehalten haben. Das gilt für große Teile der gesamten Christenheit nicht minder. Den Dreißigjährigen Krieg hätte es den biblischen Geboten nach gar nicht geben dürfen. Trotzdem wurde er im Namen des Christentums geführt, wenngleich es eigentlich um Machtpolitik, Einfluss und Herrschaftsfragen ging.

  • Ich beschränke mich von hieran mal auf das neue Testament, zu dem alten aber folgendes Zitat aus Matthäus Kapitel 5 Vers 17-18: "Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe."


    Aber gleichzeitig können einem Wissenschaft, Erdgeschichte und Evolution eben eine Sache nicht liefern: Sinn und Trost.


    Das ist auch nicht der Zweck davon. bei der Evolutionstheorie wird, wie bei anderen wissenschaftlichen Theorien wie Gravitation, Relativität oder der Keimtheorie, lediglich die beobachtete Welt möglichst akkurat beschrieben und es werden Gesetzmäßigkeiten festgestellt.


    Der Sinn des lebens ist subjektiv und kann somit von Person zu Person schwanken.
    Bzgl. Trost kann die Flucht in fantasiewelten zwar helfen, ich persönlich kann darauf verzichten.

    Der "Wert" des Menschen? Woraus soll der sich in der Evolutionstheorie ableiten?


    Das ist Subjektiv. der Mensch hat keinen inhärenten Wert, sondern den den wir ihm zuschreiben. Worauf wir diese Zuschreibung basieren ist wiederum von dem Individuum abhängig.


    Schaue ich mir dann im Vergleich dazu einmal tief religiös lebende Menschen an, dann erscheint es mir schon so, dass ein Großteil der oben genannten Probleme dort so nicht oder doch signifikant seltener auftreten, jedenfalls, wenn sie sich wirklich an ihre Gebote halten. Meistens kann man dort beobachten, dass die Ehen prozentual deutlich öfter halten, dass Pornographie gar nicht oder deutlich seltener konsumiert wird, dass insgesamt bescheidener gelebt und konsumiert wird, dass bewusster mit Lebensmitteln und den Gütern des täglichen Lebens umgegangen wird, dass man sich öffentlich aktiver ehrenamtlich einbringt, dass Suchterkrankungen, Drogenkonsum, Depressionen und Burnout deutlich seltener vorkommen, dass die Familien kinderreicher sind, das Einkommen tendenziell höher oder die Verschuldung deutlich geringer ausfallen und dass deutlich mehr gelesen und gelernt wird. Zudem sind diese Menschen bei Befragungen häufig deutlich zufriedener und haben weniger Angst vor der Zukunft. Selbst wenn man nicht religiös ist, sind das schon ein paar gewichtige Gründe, um sich über die tiefenpsychologische Wirkung von Glauben einmal Gedanken zu machen.

    Statistisch gesehen sind Menschen mit höherem Bildungsstand eher Atheisten als ungebildete Menschen. Atheisten sind im Schnitt auch wohlhabender als religiöse Menschen 8 ich schätze mal da höher Gebildete menschen im Schnitt besser verdienen).

    Wenn du davon ausgehst, dass es darum ginge "Glauben zu können" bist du im Grunde nicht anders als die Menschen, die schon in der Bibel einen "Beweis" fordern. Das ist aber kein "Glauben" im eigentlichen Sinn. Es wäre eher ein Wissen, weil man ja dann zunächst einen schlagkräftigen Gottesbeweis voraussetzt. Diesen wird es nicht geben. Ergo kann Glauben nur im Sinne von "Glauben wollen" gemeint sein. Das heißt jeder der glaubt, WILL glauben. Und das wiederum bedeutet keinesfalls, dass man dabei keine Zweifel haben dürfte. Die Bibel empfiehlt aber selbst bereits sämtliche "Techniken", die es zum "erfolgreichen Glauben" braucht. Bspw. tägliches Studieren der Bibel, im Sinne von: über ihren Texten brüten. Tägliches mehrfaches intensives Beten. Austausch mit anderen Gläubigen. Das alles bei gleichzeitiger Vermeidung des Kontakts mit sogenannten "Irrlehren". - Will sagen, klar, wenn du weiterhin tagtäglich Richard Dawkins liest, dürfte es auch schwierig werden "zu glauben". Du bist eben, was du liest, was du denkst, was du sagst und was du tust. - Wäre es anders, würde Religion nicht über Jahrtausende so gut funktionieren. Interessant ist übrigens, dass Richard Dawkins selbst daraus ableitet, dass Religiosität wohl einen sozial- oder kulturellevolutionären Vorteil bieten müsse, in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich so lange gehalten habe.

    Richard dawkins oder dergleichen habe ich nie gelesen, ich war bis zu dem beginn meines Studiums vor drei Jahren und meinem darauffolgenden Umzug ehrenamtlich in der Gemeinde meiner Kirche aktiv und wa aktives Mitglied der dortigen Jugendgruppe (Ich war zu dem Zeitpunkt bereits seit ca. 6 Jahren Atheist). Ich wollte an Gott glauben, es war mir jedoch nicht möglich mein Wissen über diese Welt mit dem Glauben an ihn zu vereinigen. ich habe mich genauso wenig dazu entschieden nicht an Gott zu glauben wie du dich dazu entschieden hast nicht an Feen, Krishna, Allah oder naturgeister zu glauben.


    Zu deiner Lise für Dinge für einen erfolgreichen Glauben:
    -Tägliches studieren der Bibel: Habe ich getan
    -Tägliches mehrfaches intensives beten: Ebenflls check (dazu noch regelmäßiger besuch von gottesdiensten und anderen kircchveranstaltungen wo natürlich auch gebetet wurde)
    -Austausch mit anderen Gläubigen: Wie bereits gesagt, ich war jahrelang in der gemeinde aktiv und habe u.A. konfirmandenfreizeiten betreut, wo ich die Konfirmanden beim Studium der Bibel unterstützt habe.
    -Vermeidung des kontakts mit irrlehren: Anfangs habe ich mich nur mit der Bibel beschäftigt, später kam dann halt in der Schule der Biologie-, Chemie- und Physikunterricht


    Jesus legt nach christlicher Vorstellung keine Strafen fest. Und er sagt sogar ausdrücklich, dass es nicht an uns ist zu richten, denn wir sind alle Sünder und niemand von uns ist ohne Schuld.

    Nicht ganz eindeutig geklärt, man kann aus dem Gleichnis von den anvertrauten Pfunden die Passage "Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir."(Lukas 19, 27) so interpretieren, dass diejenigen, welche Gott nicht nachfolgen bestraft werden sollen.
    verschiedene christliche gruppen haben da andere Auslegungen, die Evangelikalen sind tendentiell eher auf der Bestrafungsschiene.

    In der Präambel unseres Grundgesetzes steht etwas anderes. Schau mal bitte, an der wievielten Stelle hier der christliche Gott genannt wird. Es ist das sechste Wort und die erste genannte Instanz, vor der sich die Gründerväter unseres Grundgesetzes verantworten:


    Präambel Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.


    1) "Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."


    Verstoß gegen die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit.


    2) "Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten."


    Konnte ich im GG ebenso nicht finden, ich würde eher sagen steht mit Artikel 5 Absatz 3 des GG im Konflikt (Freiheit von Kunst, Forschung und Lehre)


    3) "Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht."


    Man könnte argumentieren, dass das mit der meinungsfreiheit im Clinch ist.



    4) "Gedenke des Sabbattags, daß Du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle dein Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn."


    Siehe 1


    5) "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, daß dir der HERR, dein Gott, gibt."


    Lässt sich mit dem GG vereinigen, ist dort jedohch nirgends festgeschrieben.


    6) "Du sollst nicht töten"



    Das findet sich zwar im GG wieder, ist aber auch nichts christentumsspezifisches und derartige Gebote finden sich auch in älteren Religionen.



    7) "Du sollst nicht ehebrechen."



    Ist mittlerweile kein Straftatsbestand mehr.




    8) "Du sollst nicht stehlen"


    Siehe 6


    9) " Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten."



    Siehe 6



    10) "Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat."


    Es wäre mir neu, dass Gedanken illegl sein können



    Noch ne lustige Stelle des neuen Testamentes über die ich beim schreiben von dem ganzen hier gestolpert bin:


    "Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert." (Matthäus 10, 34-37)



    So, ich mach mich dann mal wieder an meine Unikrams.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • und mann sich die heutigen Werte auf die Fahne schreibt obwohl diese lange blutig gegen genau diese Kirche und die Monarchen erstritten werden mussten.

    Das liest sich jetzt so, als ob du christliche/konservative Märchen durch marxistische Märchen ersetzen magst... :pfeif:

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • @Black Templar95
    Tu das. Hauptsache du bist mit dir selbst im Reinen. Darauf kommt es an. :)


    Mt 10,34-37 meint lediglich, dass du den Glauben über deine weltlichen Beziehungen stellen sollst und dass du im Zweifel mit Widerspruch rechnen musst, z.B. auch in der Familie. Logisch, wie man auch an diesem Thread sieht. Demnach ist das Schwert nur eine Allegorie, wie das Senfkorn. Hat Jesus gerne benutzt. Aber das weißt du ja.


    Zu Lukas 19,27. Dort geht es nicht um Jesus, sondern um ein Gleichnis eines „hochgestellten Mannes“ der König wird und wie man seinen anvertrauten Besitz wahren soll. Letztlich sagt das Gleichnis aus, dass man auch fremdes Eigentum so behandeln und mehren soll, als sei es das eigene Eigentum. Denn nur wenn alle füreinander einstehen und das bestmögliche zu erreichen suchen, kann die Gemeinschaft als Ganze profitieren. So würde ich dieses Gleichnis lesen. Im eigentlichen Sinn geht es darum, dass das Reich Gottes noch nicht sofort erscheint, sondern die Christen zunächst versuchen sollen, den „Ertrag“=Glauben möglichst zu vermehren. Es ist also ein Aufruf zur Mission. Bei 27 spricht aber eindeutig weder Gott noch Jesus, sondern die immer noch zitierte „hochgestellte“ Person.

  • Das liest sich jetzt so, als ob du christliche/konservative Märchen durch marxistische Märchen ersetzen magst...


    Dazu müsste man erstmal die aktuell vorherrschende Religion Kapitalismus überwinden, denn was anderes als eine Religion soll das sein?


    Kapitalismus bietet:


    Heilsversprechen -> Mit Kapitalismus geht es allen besser, auch den Armen.
    Erfülltes Leben -> Konsum
    Glauben an eine höhere Macht -> ewiges Wachstum

  • Zu Lukas 19,27. Dort geht es nicht um Jesus, sondern um ein Gleichnis eines „hochgestellten Mannes“ der König wird und wie man seinen anvertrauten Besitz wahren soll. Letztlich sagt das Gleichnis aus, dass man auch fremdes Eigentum so behandeln und mehren soll, als sei es das eigene Eigentum. Denn nur wenn alle füreinander einstehen und das bestmögliche zu erreichen suchen, kann die Gemeinschaft als Ganze profitieren. So würde ich dieses Gleichnis lesen. Im eigentlichen Sinn geht es darum, dass das Reich Gottes noch nicht sofort erscheint, sondern die Christen zunächst versuchen sollen, den „Ertrag“=Glauben möglichst zu vermehren. Es ist also ein Aufruf zur Mission. Bei 27 spricht aber eindeutig weder Gott noch Jesus, sondern die immer noch zitierte „hochgestellte“ Person.

    Die Interpretation die ich bisher am häufigsten gelesen hatte (ich sollte erwähnen meist von sehr konservativen Christen), ist das der wiederkehrende König in dem Kontext der wiederauferstehende Christus ist und die Diener sind die menschen, Christen welche auf seine Wiederkehr warten. Mit dem Ertrag = vermehrter Glauben Teil würde ich soweit zustimmen.


    Das wärs dann für heute von meiner Seite, ich wünsche dann eine angenehme Nachtruhe.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!