Sehr problematisch ist hierbei, dass du Homosexualität und Pädophilie gleichsetzt. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.
Es ist allerdings tatsächlich so, dass für Homosexuelle die Priesterlaufbahn früher eine gesellschaftlich akzeptierte Erklärung dafür bot, warum sie keine Familie gründeten. Zudem boten die Klostergemeinschaften unter Männern die Chance auf einvernehmliche, heimliche sexuelle Kontakte. Das Priesteramt übrigens auch. Wenn ein Mann regelmäßig zum Priester zur Beichte etc. ging, schöpfte niemand sofort Verdacht. Für die meisten Homosexuellen in Deutschland dürfte das inzwischen an Bedeutung verloren haben. Gerade aber in streng religiösen Familien kann es noch immer den Versuch begünstigen, nicht mit der eigenen Familie brechen zu müssen. Im katholischen Polen bist du als Priester hochangesehen, als Homosexueller aber von vielen geächtet. Da fällt vielen die Wahl nicht schwer. Zumal Priester lebenslänglich gut versorgt werden.
Dies gilt allerdings für Pädophile heute noch in ähnlicher Weise. Dort wird allerdings der Priesterberuf der interessanteste sein. Der Grund, dass hauptsächlich Jungen betroffen sind dürfte darin liegen, dass diese hauptsächlich für Messdienertätigkeiten usw. geworben werden. Mädchen sollen da wohl eher die Ausnahme bleiben, damit mit Hinblick aufs Priesteramt niemand auf dumme Gedanken kommt. Pädophile können als Priester leicht Kontakt zu Jugendlichen aufbauen. Darauf zielen sie ab. Legt ja auch der Fall eines bekannten Fußballstars dar. Die Priesterrobe wirkte da bisher ähnlich vertrauenserweckend wie der Arztkittel.