Religion und Glaube

Zitat von Gaius Bonus

Das Gegenteil ist eigentlich gerade am laufen. Überall auf dem Land werden öffentliche Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser geschlossen und durch kirchliche Träger ersetzt. Der Staat zieht sich zurück,

Das beobachte ich anders, zumindest bei den Kitas. Die sind hier bei uns in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Da waren auch kirchliche Träger dabei, aber nicht ausschließlich.
Des Weiteren arbeitet mein Bruder für einen privaten Kita-Träger. Die eröffnen alle paar Woche eine neue Kita.

Zitat von Gaius Bonus

Das gilt aber noch stärker für den Staat. Der gesamte öffentliche Dienst hält sich nicht an die Vorschriften und Grundrechte, die für sämtliche Betriebe der freien Wirtschaft gelten. So lange das staatlich toleriert wird, sollte man erstmal vor der eigenen Tür kehren, denn das wäre Wasser predigen und Wein trinken der übelsten Sorte und ich vermute, dass ist auch einer der Hauptgründe, weshalb man relativ passiv bleibt.

Ja, ist aber auch ein bisschen Whataboutism
Man kann sich durchaus schon um B kümmern bevor A erledigt ist oder eben am besten um beides gleichzeitig. Außerdem haben angestellte im öffentlichen Dienst die Mittel ihre Rechte durchzusetzen. Ein Freund von mir ist z.B. seit etwa einem Jahr Personalratsvorsitzender an einer Uni in dem Jahr sind relativ viele Sachen geändert worden, teilweise nach Einschaltung von Aufsichtsbehörden. Einfach weil die Uni manche Sachen so gemacht hat wie sie es immer gemacht hat und der Personalrat bzw die Mehrheit davon sich die meiste Zeit auch nicht sonderlich dafür interessiert hat was eigentlich im Gesetz steht. Die Mitarbeiter in einer Kirche haben zwar auch einige Möglichkeiten, aber unterm Strich kann der Arbeitgeber da mehr bestimmten. Und das in einer Zeit in der die großen Kirchen jedes einzelne Jahr hundertausende Mitglieder verlieren, alleine 2019 etwa 270 000 - je Konfession.

Zitat von Gaius Bonus

Das Gegenteil ist eigentlich gerade am laufen.

Jepp, seit vielen Jahren.

Zitat von Saladin

Die schleichende Christianisierung des Atheistenlandes hat begonnen. Alle Wehrhafte Männer, Frauen und Kinder stellt euch gegen die Unterdrückung durch die religiösen Ungläubigen. Hoch lebe der Atheismus .

Auch wenn ich es natürlich bevorzugen würde wenn alle gläubigen ihre Fehler einsehen hat das was mit Gleichberechtigung zu tun. Nehmen wir an du als Moslem möchtest Erzieher werden und in deinem Kaff gibt es halt nur eine katholisch Kita, dann können die dir einfach wegen deinem Glauben die Einstellung verwehren, selbst dann wenn 90% der Kosten eben nicht von der Kirche, sondern vom Staat getragen werden und Kinder aller Konfessionen aufgenommen werden.

Zitat von Andragoras

Das beobachte ich anders, zumindest bei den Kitas. Die sind hier bei uns in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Da waren auch kirchliche Träger dabei, aber nicht ausschließlich.
Des Weiteren arbeitet mein Bruder für einen privaten Kita-Träger. Die eröffnen alle paar Woche eine neue Kita.

Ich hab auf die schnelle keine genauen Zahlen gefunden und auch die recht interessante Doku die ich vor einiger Zeit zu dem Thema gesehen hatte. Aber zumindest so die letzten 20 Jahre gab es da einen starken Trend. Ist natürlich gut möglich, dass es bei den Kitas aktuell etwas anders aussieht, weil der Staat inzwischen einen Platz garantiert und das Thema stärker in der Öffentlichkeit steht, kann man es nicht mehr so halbherzig handhaben wie die letzten Jahre.

Zitat von Imperator Bob

Außerdem haben angestellte im öffentlichen Dienst die Mittel ihre Rechte durchzusetzen. Ein Freund von mir ist z.B. seit etwa einem Jahr Personalratsvorsitzender an einer Uni in dem Jahr sind relativ viele Sachen geändert worden, teilweise nach Einschaltung von Aufsichtsbehörden. Einfach weil die Uni manche Sachen so gemacht hat wie sie es immer gemacht hat und der Personalrat bzw die Mehrheit davon sich die meiste Zeit auch nicht sonderlich dafür interessiert hat was eigentlich im Gesetz steht.

Das ist nur auf dem ersten Blick so. Das, was du beschreibst, gilt nur für sog. Planstelleninhaber. Jeder, der über einen Subunternehmer, eine Zeitarbeitsfirma oder sonstwie befristet beschäftigt ist, ist von allen diesen Rechten und Schutzfunktionen ausdrücklich ausgeschlossen. Diese Leute dürfen sich noch nicht einmal auf einen Personalratsposten bewerben.

Mittlerweile ist aber der öffentliche Dienst der mit Abstand größte Betreiber von befristen Arbeitsverhältnissen in Deutschland. Das ist in den letzten 10 Jahren enorm gewachsen. Verglichen dazu sind die Arbeitsbedingungen (sowie die Bezahlung) in kirchlichen Einrichtungen deutlich besser geworden.

Es ist absolut legitim, dass die Leute sich darüber aufregen. Den letzten Aufschrei gab es vor einigen Wochen, als der Skandal über den Schweinehirten in Wiedenbrück gerade durch alle Medien ging. Da haben sich in vielen lokalen Zeitungen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Form von Leserbriefen gemeldet und darauf hingewiesen, dass auch der Staat seine Angestellten wie Dreck behandelt.

Edit
Dazu:
https://www.dbb.de/teaserdetai…ichen-dienst-beenden.html

https://www.sueddeutsche.de/wi…st-befristungen-1.4307813

Ja, du hast natürlich recht, dass da auch einiges im Argen liegt. Aber nur weil es hier eine Baustelle gibt, heißt dass ja nicht, dass man sich nicht auch um die andere kümmern müsste. Gerade solche Geschichten bei denen projektbezogen eingestellt wird, obwohl es eigentlich ein fester Arbeitsplatz für viele Jahre ist und man dann trotzdem nur auf Jahresbasis Verträge bekommt sind schlimm. Da kann man komplett kein Leben planen.

Mit der Quote bei Leiharbeit wäre ich übrigens vorsichtig, einerseits gibt es da auf jeden Fall missbrauch, gerade im Niedriglohnsektor andererseits bekommen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen inzwischen Stellen nur noch schwer nachbesetzt, solche kurzfristig eingestellten Leiharbeiter verdienen in der Regel mehr als die fest angestellten vor Ort. Selbes gilt auch in der freien Wirtschaft z.B. für Ingenieure, wenn die flexibel sind und bereit zu vereisen, dann können die über eine Leiharbeitsfirma wesentlich mehr verdienen.

Im Grunde hätte man das ganze Problem nicht wenn gesetzlich festgeschrieben wäre, dass Leiharbeiter meinetwegen mindestens 10% mehr verdienen müssen als jemand in vergleichbarer Position bei Festanstellung. Dann würde man das Instrument so nutzen wie es gedacht ist, nämlich um kurzfristige Engpässe zu überbrücken und jedes vernünftige Unternehmen welches doch längerfristig jemanden braucht würde die Leute so schnell wie möglich versuchen zu übernehmen. Aber gut, das weicht langsam zu sehr vom Thread ab

Aber um wenigstens ein bisschen den Bogen wieder zu schlagen. Ich habe den Eindruck das diese Fehlentwicklungen, also vermeiden von Festanstellungen, Missbrauch von Leiharbeit etc. weit stärker im Fokus stehen, als das was die kirchlichen träger so treiben. Gibt vielleicht mal einen kleinen Artikel wenn jemand entlassen wird weil er sich nicht 20 Jahren hat scheiden lassen oder ähnlicher Schwachsinn, aber sonst ist es an der Front ziemlich ruhig.

Lese ich das richtig? Die haben nach 14 Jahren aus seinen Knochen eine Schaufensterpuppe gemacht?

https://www.sueddeutsche.de/pa…prechung-assisi-1.5062539

Läuft sowas eigentlich auch noch unter Verschwörungstheorie? Ich frage mich, was schlimmer ist. Mit 14 plötzlich an Leukämie zu versterben oder dann mit solchen Bildern „verewigt“ zu werden. Und der arme Junge kann sich nichtmal dagegen wehren.

Meine Fresse ist das krank

Muss ja ein ganz toller Gott sein der ein Kind elendig an Krebs sterben lässt.

Möchte jetzt keine Diskussion zur Religion starten.
Bin selber Protestant, ohne jetzt dabei tief gläubig zu sein. Wenn ich aber sowas lese, wundere ich mich doch immer wieder über die katholische Kirche und ihre Heiligenverehrung.
Frage mich immer, was dies mit Gott und Jesus zu tun haben soll?
Soll ja jeder glauben was er will, meins ist dies aber nicht.

Zitat von Flo78

Meine Fresse ist das krank

Muss ja ein ganz toller Gott sein der ein Kind elendig an Krebs sterben lässt.

Die Wege des Herren sind unergründlich heißt es dann immer. Gott hat für alles einen höheren Sinn. (Das ist jetzt kein Angriff auf den Glauben anderer gemeint - mag hier auch ehrlich gesagt keine Diskussion starten)

Zitat von John

Läuft sowas eigentlich auch noch unter Verschwörungstheorie?

Die kenne ich noch net. Was daran ist denn eine Verschwörung?

Zitat von John

Und der arme Junge kann sich nichtmal dagegen wehren.

Wenn man sich seinen leider viel zu kurzen Lebenslauf anschaut, würde ich eher sagen, dass es genau das ist, was er sich in seinen künsten Träumen nicht vorgestellt hätte und er es als große Ehre gesehen hätte.
Ist schwierig für einen Toten zu entscheiden, weshalb dies sicherlich in Einverständnis mit seinen Eltern geschehen ist.

Zitat von Andragoras

Frage mich immer, was dies mit Gott und Jesus zu tun haben soll?

Eine Erinnerung an alle Lebenden, dass der da Oben durch jedes seiner Schäfchen wirken kann.
Wenn man den Artikel liest verkörperte er dass Ideal eines jungen Christen und Ideale sind i.d.R. derart hochgesteckt, dass man zwar danach streben kann, es aber unwahrscheinlich ist das man sie erreicht.
Der Junge hat wahrscheinlich mehr Menschen geholfen, als wir es uns vorstellen können und wenn die Erinnerung an ihn, Andere motiviert sich für ihre Mitmenschen einzusetzen und diese Welt einen Stück weit besser zu machen ist es doch etwas Gutes.

Für uns, die nicht Teil dieses Kultes sind, wirkt das sicherlich befremdlich, aber Ahnen-/Heiligenverehrung und die Aufbewahrungen und zur Schaustellung von Überresten von Familienmitgliedern und verdienten Personen der Gesellschaft ist in vielen Kulturen nunmal Usus.

Einen 14-jährigen Jungen anzubeten ist für sich erstmal nichts schlimmes, genauso wie bei einem Star.

Das Problem ist wenn aus Glaube Fanatismus wird. Und das gilt nicht nur für Religion, sondern für alle Bereiche, insbesondere Politik.

Wenn Menschen glauben Impfen sei schlecht sterben Menschen, wenn Menschen glauben es gäbe eine jüdische Weltverschwörung sterben Menschen. Im Namen des Glaubens der die Verehrung dieses Jungens hervorbringt, wurden Millionen Menschen ermordet, vergewaltigt und vertrieben. Und genau deshalb darf man das hier kritisch sehen!

Es gibt auch keinen Unterschied zwischen dem Glauben an Wunderheilung und Homöopathie. Beides sind wissenschaftlich nicht nachweisbare Methoden, die trotzdem manchmal zu funktionieren scheinen.

Also dass die seinen Leichnam exhumiert haben, um daraus so eine Schaufensterpuppe zu machen, finde ich schon sehr krass und abgeschmackt. Aber gut, da sind die Kommunisten ja auch nicht besser. Für mich ist sowas „Störung der Totenruhe“.

Zitat von Fairas

Im Namen des Glaubens der die Verehrung dieses Jungens hervorbringt, wurden Millionen Menschen ermordet, vergewaltigt und vertrieben.

Wie im Namen jeder größeren Religion oder im Namen jeder größeren Ideologie, unter anderem auch der Demokratie.

Letzten Endes ist es eher die Natur des Menschen selbst der sich aus allem seine Rechtfertigungen für Gewalt hervorholen kann.

Wenn du so durchs Leben gehst, müsstest du halt eigentlich alles und jeden verteufeln.

Zitat von John

„Störung der Totenruhe“

Totenruhe ist im Grunde auch nur ein Glaube.

Zitat von drache

Wie im Namen jeder größeren Religion oder im Namen jeder größeren Ideologie, unter anderem auch der Demokratie.

Ja stimmt.

Zitat von drache

Letzten Endes ist es eher die Natur des Menschen selbst der sich aus allem seine Rechtfertigungen für Gewalt hervorholen kann.

Stimmt auch.

Zitat von drache

Wenn du so durchs Leben gehst, müsstest du halt eigentlich alles und jeden verteufeln.

Man kann in allem Gutes und Schlechtes sehen. Aber ich hab eigentlich alles dazu gesagt, es spricht nichts dagegen eine Leiche anzubeten. Trotzdem darf man auch auf mögliche Gefahren oder vergangene Katastrophen hinweisen.

Das gilt auch für Che Guevara-Anhänger.

Dennoch ist es gut wenn es Menschen gibt die gegen Unterdrückung und Gewalt notfalls selbst mit Gewalt vorgehen. Man muss dabei nur aufpassen nicht selbst zu dem Bösen zu werden das man bekämpft. Es gibt wahrscheinlich auch Kinderpsychologen die Patienten missbrauchen die sie wegen Missbrauch behandeln. Die Welt ist böse (aber auch gut).

Zitat von Fairas

es spricht nichts dagegen eine Leiche anzubeten.

Wenn besagte Leiche nicht auf einem Goldenen Thron sitzt, ist es Häresie

Sorry musste sein, aber diese Heiligenverherung ist mir so schon suspekt, aber einen 14 jährigen ausbuddeln uns ausstellen, ist selbst für die katholische Kirche was besonderes

Ja da hast du recht, für gewöhnlich hat man lieber Geschlechtsverkehr mit lebendigen 14-jährigen.

Mir ist die ganze katholische Kirche (und allgemein jede Form von Religion) suspekt

Bei aller berechtigten Kritik an der (katholischen) Kirche, aber das

Zitat von Fairas

Ja da hast du recht, für gewöhnlich hat man lieber Geschlechtsverkehr mit lebendigen 14-jährigen.

schießt eindeutig über das Ziel hinaus.
Auf Grund fehlender smileys kann man diese Aussage auch nicht in die Schublade Sarkasmus/Ironie stecken.
Für mich eine (dumme) Verallgemeinerung ala
- Alle Blondinen sind dumm
- Alle Polen klauen klauen Autos
- Alle Juden sind geldgierig
usw.

Ist das der Maßstab im Politikbereich?

Da hast du recht. Allerdings ist die Katholische Kirche auch selbst schuld an dieser Wahrnehmung. Die fehlende Bereitschaft zur Aufklärung, Entschädigung und Reform lässt ja nur noch Kopfschütteln und Distanzierung zu. Daran ändert auch ein nett auftretender Papst nichts mehr.

Zitat von John

Da hast du recht. Allerdings ist die Katholische Kirche auch selbst schuld an dieser Wahrnehmung. Die fehlende Bereitschaft zur Aufklärung, Entschädigung und Reform lässt ja nur noch Kopfschütteln und Distanzierung zu. Daran ändert auch ein nett auftretender Papst nichts mehr.

Woher kommt diese Wahrnehmung?
Liegt es wirklich nur an der teilweisen schlechten Bereitschaft zur Aufklärung, an der Berichterstattung, an den eigenen Vorurteilen usw.?

Für mich eine Mischung aus allem.
Einfach falsch und dumm ist es aber eine Behauptung in den Raum zu stellen, innerhalb der katholischen Kirche werden gerne Jungs vergewaltigt.

In Freizeitgruppen oder Sportvereinen gibt es auch solche Vorfälle. Ist die Aufklärung hier besser?
Mich nervt einfach dieses Bild vom Pfarrer, der sich gerne kleine Jungs in sein Zimmer holt. Ja, die gibt es. Genauso wie den Lehrer oder den Trainer im Sportverein. Ist die Aufklärung hier besser?

Whataboutism wird der Katholischen Kirche jedenfalls nicht helfen Menschen zu überzeugen. Ich denke die Probleme im Zusammenhang mit dem Zölibat sind derart gravierend, dass die Kirche nicht so weitermachen kann, wie bisher. Oder sie wird sich marginalisieren in Mitteleuropa.

Zitat von Andragoras

Mich nervt einfach dieses Bild vom Pfarrer, der sich gerne kleine Jungs in sein Zimmer holt. Ja, die gibt es. Genauso wie den Lehrer oder den Trainer im Sportverein. Ist die Aufklärung hier besser?

In dem Zusammenhang find ich auch die Geschichte von Paul Schäfer interessant auf die ich letztens gestossen bin, Schäfer war ein deutscher Sektengründer der schon in den 60er Jahren sich zuerst in Deutschland seine Sekte aufgebaut hat und anschließend mit seinen Anhängern nach Chile geflohen ist.

Schäfer verging sich sexuell auch ausschließlich an den Jungen in seiner Sekte, wurde aber später sogar von der Pinochet Diktatur beschützt da seine Sekte ein großes Areal namens "Colonia Dignidad" besaßen, auf dem dann auch Gegner der Militärdiktatur gefoltert und gefangen gehalten wurden.

Vor allem spannend und um jetzt wieder den Bogen um die aktuelle Diskussion zu schlagen ist aber das vor allem auch viele deutsche Politiker in den 70er Jahren gute Beziehungen zu Schäfer und seiner Sekte pflegten, die deutsche Botschaft in Chile wurde beispielsweise durch Sektenmitglieder von Schäfer renoviert, auch der damalige bayerische Ministerpräsident besuchte die Kolonie.

Letztendes wurde Schäfer dann zwar nach dem Fall der Pinochet Diktatur festgenommen und verurteilt aber der Fall hat die deutsche Politik in den letzten Jahren trotzdem beschäftigt.

Zitat

Im April 2016 hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier jahrelange gravierende Versäumnisse des Auswärtigen Amtes und des damaligen Botschaftspersonals eingeräumt: „Von den sechziger bis in die achtziger Jahre haben deutsche Diplomaten bestenfalls weggeschaut – jedenfalls eindeutig zu wenig für den Schutz ihrer Landsleute in dieser Kolonie getan“

Zitat

Die Bundesregierung legte Mitte 2018 einen Entwurf für ein Hilfskonzept vor,das von den Bundestagsabgeordneten Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) und Michael Brand (CDU) scharf kritisiert wurde. Ziel der Bundesregierung sei es, „konkrete Hilfsmaßnahmen für erlittenes und heute noch bestehendes Leid der Opfer zu leisten“. Die „Richtlinien für die Ausgestaltung des Hilfskonzepts, konkrete Leistungen, den in Frage kommenden Personenkreis und die Höhe der erforderlichen Mittel“ soll eine gemeinsame Kommission erarbeiten, zu der mit Beschluss des Deutschen Bundestages Michael Brand (CDU), Volker Ullrich (CSU), Matthias Bartke (SPD), Karl-Heinz Brunner (SPD), Waldemar Herdt (AfD), Konstantin Kuhle (FDP), Friedrich Straetmanns (Die Linke) und Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) gewählt wurden

Ich kannte den Fall bis vor kurzem gar nicht und kann mich auch nicht wirklich erinnern das die Diskussionen dazu in der deutschen Politik groß in den Nachrichten standen.

Aber wenn selbst ein kranker Pädophiler Sektenanführer über jahrzente ungestört sich sein eigenes Reich aufbauen konnte, scheint die Aufklärung im allgemeinen in solchen Fällen etwas desaströs zu sein.