Religion und Glaube

  • Ob es Gesundheitlich gesehen hmm fraglich, nur wenn deine Lactobacillales in deiner Mundflora keine Zuckerderivate zugeführt bekommen entstehen natürlich auch sogut wie keine Säuren die deinen Zahnschmelz angreifen. Naja Vergilbung durch Sonne wohl auch eher nicht.



    Bei Finn aus dem Artikel und sicherlich den meisten Anhängern der Lichtnahrungsszene geht es um Geistige Reinheit und Erleuchtung und bei denn hat das Zähne putzen nicht Vordergründig was mit gesundheitlichen und noch viel weniger mit ästhetischen Gründen zu tun. Bei denn geht es viel mehr innere Ruhe.

  • Tja, wenn man sich nur von Licht ernährt, dürfte es ziemliche sicher, ziemlich bald, ziemlich ruhig werden. Das glaube sogar ich.


    P.S. Hätte ich doch bloß nicht angefangen, mich mit diesem Frutarier- und Lichtnahrungsgedöns zu beschäftigen. Da ist ja ein Video besser als das andere. Ich kann mich da gar nicht mehr von losreißen. Warum sagt einem das denn auch keiner, dass unsere Probleme so einfach zu lösen sind? Und ist ja auch molekularwissenschaftlich bereits alles so gut belegt. Dr. Axel Stoll ist da gar nix gegen.



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    Absatz - Neues Thema


    Katholischer Priester redet sich den Frust vom Leib -
    Das hier ist eine Predigt, die man sich wirklich mal anhören kann. Im Großen und Ganzen gar nicht schlecht. Gar nicht schlecht.



    Wobei ich z.B. anmerken würde, dass man Sozialfürsorge, Bildung, Krankenpflege auch staatlich organisieren kann und vielleicht sollte.


    Auch das Zölibat sollte man schon „beschnacken“, da es eben in Verdacht steht mitursächlich für den Missbrauch und dessen begünstigende Strukturen zu sein.


    Und ich würde auch ein großes Fragezeichen dahinter machen, ob Frauen früher wirklich so zufrieden mit ihrer Rolle als Mutter am Herd waren. Ich weiß, was er meint, aber er drückt sich unglücklich aus.


    Und die Ehe dient auch definitiv nicht nur zum Kinderkriegen. Hoffe ich jedenfalls.


    Immerhin, mal recht erfrischend anders, diese Predigt.

  • Hab mir das mal angeschaut, hat stellenweise fast schon ketzerische Züge :teufel1:


    Manche Sätze sind aber zu sehr doppeldeutig, da sollte er noch etwas auf seine Wortwahl achten :lehrer:


    Inhaltlich ganz vernünftig für einen Katholiken.

  • Die Revulotion kommt von unten. Wenn in 5 Jahren überhaupt noch wer sich in der Kirche einbringt. Bis vor einem Jahr habe ich noch bei dem Verein ehrenamtlich in der Jugendarbeit mitgemacht, die machen sich aber selber durch irgendwelche unnötigen bürokratischen Hürden kaputt, sodass man eigentlich zu 80% Lösungen für Probleme finden muss, die keine sein sollten.
    Das was er in der Predigt sagt, wird inoffiziell von den guten Priestern schon lange gesagt. Ich kenne einen sehr gut, der das alles mal bei einem Bier erwähnt hat. Gut, er hat letztes Jahr das Zölibat gebrochen und da fällt einem erst auf, was für ein scheiß Verein die Kirche sein kann!


    Mal schauen, ob und wann ich aus der Kirche austrette.

  • Mich haben heute zwei schwarze Frauen in bunten Gewändern angequatscht und wollten mir irgendwas davon erzählen das Jesus bald zurück kommt. Hab ihnen gesagt, dass er ruhig weg bleiben kann. Hatte außerdem mein osterliches Sensenmann T-Shirt an, haben also nach 5 Sekunden das Interesse an mir verloren.
    Hab die beiden dann noch ne Weile beobachtet, ne Gruppe Jugendlicher hat sie auch schnell vertrieben. Die eine hat dann angefangen mit nem alten Mann zu sprechen. Großer Fehler, der war offensichtlich sehr schwerhörig, aber froh über Gesellschaft. Hat ihr gesagt das er zu alt dafür ist um sich für so was zu interessieren und hat ihr dann irgendwas von sich erzählt, sie hat auch mehrfach versucht sich zu verabschieden, aber ohne nennenswerten Erfolg. Die andere hat eine Diskussion mit einem Herrn angefangen der zunehmend lauter geworden ist, wo ihr Gott denn so steckt wenn in Sri Lanka 180 Leute in die Luft gesprengt werden.


    An nem Ostersonntag heute jedenfalls erstaunlich wenig allgemeines intresse am Christentum erlebt, dafür war's unterhaltsam :D

  • Oh man. Die These halte ich für ziemlichen Bullshit.


    Was wäre wenn von dem Geld Straßen und Schulen gebaut worden wären... ah ja.
    Wären sie aber nicht. Ganz einfach.


    Und wenn Schulen gebaut wurden, dann im Rahmen der Kirchenbauaktivität. Sogenannte Domschulen.
    Mal davon abgesehen, dass es einen Haufen positiver Effekte durch die Kirchenbauaktivität gegeben hat. Wie die Spezialisierung der BErufe- Ein Aufblühen des Kunsthandwerks. Ein Anstieg des Handels, und damit auch Ausbau des Straßennetzes, (Materialien/Arbeiter/Versorgung des Baus) allgemeine Mobilisierung der Arbeitskraft und weniger Müßiggang zwischen Aussaat und Ernte durch saisonale Beschäftigung im Kirchenbau, neue Marktaktivitäten/Verstädterung dort wo die Kirche gebaut wird....etc.
    Da wo Geld ausgegeben wird, wird Wirtschaftskraft und Wachstum geschaffen, nicht verhindert.


    Einen wirtschaftsfördernden Effekt könnte ich also mindestens ebenso behaupten.


    Auch das Argument des Monopolisten greift imo nicht, da die KIRCHE ja nciht zentral die Gebäude plante und baute sondern eben die lokale Gemeinde oder das Kloster...etc., meist auch durch die Spenden reicher Bürger die so ihr Vermögen wieder in den Wirtschaftskreislauf einbrachten.
    Hier wird viel zu viel Zentralismus unterstellt der nicht historisch ist.

  • Klar ist die These, dass dadurch das Mittelalter verlängert wurde erstmal nur ein ziemlich provokanter Aufhänger. In Gegenden in denen es sonst zu wenig Arbeit gegeben hat, kann der Bau einer Kirche auch positiv gewirkt haben. Und zum Teil hat ja die Bevölkerung selbst den Bau einer Kirche bestimmt und vorangetrieben.


    Auf der anderen Seite hätte man mit der riesigen Menge an Mensch und Material sicher auch besseres anfangen können. Und gerade die Architekten großer Kathedralen und Kirchen waren gebildete Leute, deren Intelligenz an anderer Stelle sicher einiges hätte bewirken können.


    Natürlich wäre das Geld nicht zwangsläufig besser aufgehoben gewesen ohne die Kirchen, hätte dann vielleicht einfach ein paar Kriege mehr stattgefunden. Trozdem, zum einen ein nettes Gedankenexperiment, zum anderen Wahnsinn wie viele Mittel da aufgewendet wurden.

  • Auf der anderen Seite hätte man mit der riesigen Menge an Mensch und Material sicher auch besseres anfangen können. Und gerade die Architekten großer Kathedralen und Kirchen waren gebildete Leute, deren Intelligenz an anderer Stelle sicher einiges hätte bewirken können.

    Aber warum gab es diese Architekten? Warum waren sie gebildet?
    Ohne diesen Kirchebau wäre dieses Handwerk imo in dieser Zeit nie so aufgeblüht mit allen Vorteilen die dies auch in Zukunft für die Entwicklung Europas brachte.
    Klar, vielleicht wäre das Geld auch zu größerenTeile in prunkvollere Rathäuser/Burgen/Schlösser und dickere Stadtmauern geflossen, was ebefalls zum Aufblühen dieses Handwerks hätte führen können.
    Aber warum wird dann nicht die These aufgestellt: Die Tendenz der Städte im Mittelalter immer repräsentativere Rathäuser zu bauen hat das Mittelalter um x Jahre verlängert.
    Klingt auch irgendwie albern? Gell?


    Nein, das wird natürlich nicht gemacht, weil es nicht so schön in die Erzählung der fortschrittsfeindlichen Kirche passt.
    So empfinde ich das nicht als nettes Gedankenspiel sondern als reines Vorurteiledreschen mit einer sehr gewagten und unwissenschaftlichen "Was wäre wenn" Hypothese.



    P.S.
    Der Spiegel führt gerade mal wieder Maria Magdalena und die Apokryphen an und bedient mal wieder ein sehr ähnliches verzerrendes Kirchenbild in dem wesentliche FAkten der Gegenargumentation außen vorgelassen werden.


    https://www.spiegel.de/plus/ma…02-0001-0000-000161498557
    als Ausschnitt:


    "Manches in den apokryphen Schriften ist nah an den vier Evangelien, die es in die biblische Sammlung geschafft haben, wie auch die Paulusbriefe und einige weitere Texte. Vieles weicht jedoch deutlich von der Bibel ab. Es ist ein eigener Kosmos ursprünglich christlicher Lehren, die aus machtpolitischen Gründen in den ersten Jahrhunderten der westlichen Zeitrechnung aus der Überlieferung der Kirche getilgt wurden – weil mächtige Männer bestimmen wollten, was ihre Anhänger glauben sollten."



    Ähm nein. Man hat einfach die ältesten bzw. verbreitesten Evangelien genommen bzw. mit den Johannesevangelium eins reingenommen hat um die Strömung der Gnostiker zu inkludieren. Bzw. war die Auswahl eine wesentlcih inkludierendere und pluralistischere Mischung und ein Gegenentwurf zu der Auswahl des Markion der nur ein Evangelium auswählte.
    Das Evangelium mit Maria Magdalena ist einfach deutlich jünger als die vier Evangelien und es kann alleine dadurch schon an dem Wahrheitsgehalt gezweifelt werden da die anderen zeitgenössischeren Evangelien etwas derartiges nicht erwähnen.


    Die These von den alten mächtigen Männern die aus Machtpolitik zu dieser Zeit die Frau kleinhalten wollten ist einfach als singuläres Erklärungsmodell....
    Mal davon abgesehen, dass es auch in den jetzigen Evangelien Frauen in MAchtpositionen geschildert werden. Vergleiche "Junia"diskussion und die auserwählten Evangelien sicher keine Geschichte des brutalen mordenden machtgeilen Christentums erzählen, wie in der Folge im Artikel indirekt vorgeworfen wird, sondern das genaue Gegenteil.



    P.S. Meine Frau ist Theologin und ich habe mich bereits mehrfach mit ihr über diese Themen unterhalten.

  • Klar ist die These, dass dadurch das Mittelalter verlängert wurde erstmal nur ein ziemlich provokanter Aufhänger.

    ...und vermutlich nicht viel mehr. Der Text gibt nämlich kaum Anhaltspunkte zum verwendeten Zahlenmaterial und der verwendeten Methode und das ist - gerade bei wirtschaftshistorischen Fragestellungen, die Rechenmodelle aus der VWL verwenden - eigentlich das Entscheidende. Am Ende kommt dann ein Zahlenwert raus, und daran macht man dann irgendwas fest, das nicht unbedingt einer qualitativen Überprüfung an den Quellen standhält.
    Meiner Meinung nach waren andere Grunde wirkmächtiger für eine Verzögerung der Entwicklung, z. B. Seuchenzüge oder das Fehdewesen.


    Dazu alles das doppelt unterstrichen und mit fünf Ausrufezeichen versehen, was Twiggels genannt hatte.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Ohne die Klöster mit ihren schreibenden Mönchen, wäre das Wissen der Antike gar nicht in Europa bewahrt und tradiert worden. Ohne den religiösen Glauben, kein Karl der Große, keine „Ostkolonisation“ jenseits der Elbe. Ohne Religion kein Johann Sebastian Bach und vermutlich keine oder doch ganz andere Musik und Instrumente. Ohne die christliche Kirche hätte es nicht unbedingt jemanden gegeben, der den Schutz und die Hilfe der Armen zumindest ideologisch propagiert hätte (siehe „die Unberührbaren“ in Indien). Ohne Religion keine Bibel und ohne Bibel keine Verbreitung von Schrift und Sprache (Wulfila-Bibel). Ohne Bibel auch keine Reformation und kein Einfluss Luthers auf die Entwicklung einer einheitlichen deutschen Sprache. Ohne Mönche und Abschriften der Antike keine Renaissance. Ohne Renaissance keine Aufklärung. Ohne Kathedralen keine Romanik und Gotik in der Architektur. usw. usf..


    Der geschichtsvergessene, blinde Bildersturm gegen die Kirchen und ihre Geschichte ist in meinen Augen ziemlich peinlich und überheblich. Vor allem macht er den Fehler, dass er damalige Menschen und Taten nach heutigen und nicht nach damaligen Maßstäben bewertet. Der christliche Glaube hat Europa überhaupt erst dahin gebracht, wo es heute steht. Das ignorieren und vergessen machen zu wollen hieße, seine eigene Geschichte zu zerstören.


    P.S. Stimme Draconarius zu. Alleine die Pest hat Europa um mindestens hundert Jahre zurückgeworfen, wenngleich sie gleichzeitig für massive Modernisierung und gesellschaftliche Umorganisation sorgte.


    P.P.S. Im Übrigen verfolgt diese „Was wäre Wenn“-Debatte lediglich den Zweck, gegen die heutige Kirche zusätzlich zu polemisieren. Ob hingegen Länder ohne Kirche und Christentum soviel besser funktionieren, kann man durchaus bezweifeln, wenn man sich den ehemaligen Ostblock oder die angestrebte Ideologie der Nazis so ansieht. Auch die Jakobiner waren da nicht gerade ein leuchtendes Beispiel der „Vernunft vs. Nächstenliebe“...

  • Oh, so ein Thema finde ich unwahrscheinlich spannend! Die böse "Kirche" die unseren Fortschritt zurückgeworfen hat. Sehe das auch so wie Twiggels, Draco und John.


    Was mich an der ganzen Thematik zum Schmunzeln bringt. In der arabischen Welt wird eine ähnliche Debatte hinsichtlich des Einflusses des Islams als potentielles Hemmniss auf die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung der arabischen Welt vom 10.Jh. bis in die Gegenwart.


    Die arabische Welt war im 8. bis 10.Jh. der europäischen in puncto wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Errungenschaften um Längen voraus. Arabisch war zu diesem Zeitpunkt die lingua franca und diente dem europäischen Klerus u.a. auch als Vorlage für Abschriften bedeutender wissenschaftlicher Werke der Antike und aus eben der arabischen Welt.


    In Bagdad konnten Juden, Christen, Muslime usw. ungehindert ihrem wissenschaftlichen Drang nachgehen (der Medicus greift dieses Thema ebenfalls auf).


    Aber als bei uns das Hochmittelalter begann, und vor allem zur Zeit des Spätmittelalter und der Renaissance überholte der Okzident den Orient in vielen wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereichen, die heutzutage in der arabischen Welt konträr diskutiert werden. Ein Erklärungsversuch bildet, wie oben erwähnt, der Islam.


    Ich persönlich finde auch, dass Religion, aufgrund ihrer häufig konservativen Haltungen, zu schnell als Sündenbock herhalten muss.


    Die Pest spielt für das Europa des 14. und 15.Jh. auf jeden eine wichtige Rolle als Entwicklungshemmnis in puncto Wirtschaft und Wissenschaft. Man sollte sich aber auch mal den Einfluss der "Kleinen Eiszeit" anschauen. Klimaschwankungen, insbesondere durch Vulkanausbrüche herbeigerufene, dürfen auch bei solchen Debatten nie außer acht gelassen werden.


    Ein interessanter Artikel hier noch zur Bedeutung des Orients für die Wissenschaft:,


    https://www.zeit.de/zeit-gesch…euntes-jahrhundert-bagdad

  • Ich habe den Artikel gelesen und war erstmal überrascht über das völlig fehlerhafte Bild, welches die Autorin über das Mittelalter zeichnet. Deswegen habe ich mir den Werdegang der Autorin angesehen und da findet man die Erklärung - es handelt sich um eine Wirtschaftsreporterin ohne irgendeine wissenschaftliche Ausbildung in diesem Fachbereich.


    Man kann natürlich über fachfremde Themen schreiben, aber dann muss man sich vorher darüber informieren. So wirkt das einfach nur wie eine schwache Verschwörungstheorie.

  • Das will ich gar nicht abstreiten. Aber gerade der Buddhismus ist in unseren Gefilden eine sehr verklärte Religion. Alles friedlich und es wird den ganzen Tag nur meditiert. In der Realität genügt dann eben ein Blick nach Myanmar und oh Wunder, Buddhisten, ja sogar buddhistische Mönche, können genau die selben Arschlöcher sein wie man sie auch andernorts auf der Welt findet.

    Gut, das habe ich anders aus deinem Beitrag herausgelesen. Ich dachte du machst Religion und Religiösität per se verantwortlich. Und das hätte ich dann differenzierter betrachten wollen. Mir stellt sich allerdings auch die Frage, inwiefern dieser „Mönch“ sich tatsächlich an die buddhistischen Leitprinzipien und Grundgedanken hält. Ich sehe hier schon eine gewisse inhaltliche Diskrepanz.

  • Mit Religion verhält es sich wahrscheinlich wie mit Waffen. Eigentlich ganz friedlich, entscheidend ist nur was die Menschen draus machen :unsure:


    Ich kenne jetzt die Theorien des Buddhismus nicht, vielleicht sind die tatsächlich friedfertig. Also anders als beim Christentum oder Islam etwa...

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