Bildungsstreik!

  • Die Schule hat den Auftrag "allgemeinbildend" tätig zu sein und das ist auch gut so. Man kann in der Jugend einfach noch gar nicht wissen, wozu es einen hinterher wirklich beruflich hinzieht. Es geht in der Schule auch darum überhaupt erstmal mögliche Interessen zu ermitteln oder gewisse Abneigungen festzustellen. Dazu muss man die jeweiligen Fächer aber auch ne Weile gemacht haben. Und bspw. Kunst: Manche Kinder hatten in ihrem Leben ja kaum mal ein paar Buntstifte in der Hand. Die müssen erstmal lernen, was Malen, Zeichnen, Töpfern und kreatives Arbeiten überhaupt ist.

    Dafür ist meines erachtens die Grundschule da, Schul-AGs und ganz besonders die Eltern, die ihren Kindern neue Reize mitgeben! Ich brauche als 14 Jähriger keinen Kunstunterricht mehr, wenn es nur darum geht mir schlechte Noten einzufangen weil ich einfach nicht malen/zeichnen kann. Wenn wenigstens dort Kunstgeschichte beigebracht werden würde, wäre das doch etwas.


    Mir geht es wirklich darum gewisse Fächer einzusparen um wichtige Fächer intensiver aufzurollen.

  • @Hades85


    Ich hatte sowohl Kunst als auch Kunstgeschichte. Kunst muss man jetzt nicht mögen aber man hat immerhin was zu tun. Es ist eine Abwechslung vom Frontalunterricht. Häufig hatte ich das nachmittags, ich fand das immer ganz angenehm noch was praktisches machen zu dürfen.


    Aber Kunstgeschichte die du beispielsweise bevorzugen würdest: Das war das langweiligste Fach meiner komplette Schulzeit. Es war so ein reines sinnloses Laberfach. Als ob man Gedichtinterpretation aus dem Deutschunterricht ausgliedern würde und daraus ein eigenes Fach machen würde :w00t:


    Und warum bitte soll Sport nicht zum Lehrplan gehören? Ich als eher unsportlicher Mensch bin im Nachhinein sehr dankbar für den Sportunterricht. Da ich in keinem Sportverein war, war der Sportunterricht neben ein bisschen Fahrradfahren meine wichtigste sportliche Betätigung in der Woche.


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    Entschlacken muss man jetzt nicht ganze Fächer. Sport, Musik, Kunst etc. halte ich sogar für sehr wichtig. Man muss eher tiefer in die Materie einsteigen und schauen was sinnvoll ist.


    Ich nehme mal den Matheunterricht. Da haben wir Parabeln gezeichnet und Koordinatensysteme, haben Vektorrechnung gemacht und uns den ganzen Tag mit Algebra beschäftigt. Nett für Nerds oder Leute die mal was in die Richtung studieren wollen. Aber die Hälfte der Schüler konnte kein Bruchrechnen oder Dreisatz.


    Und das ist jetzt keine Einzelbeobachtung aus meiner Schulzeit, am Anfang meines Studium war es genauso. Lauter Abiturienten die eine Mondlandung berechnen konnten aber von den etwas einfacheren Dingen hatten die keinen Plan.

  • Ich hatte von der 1. bis zur 10. Sport, lediglich in der Grundschule hat es mir Spaß bereitet. Danach war es katastrophal, die Duschen haben selten funktioniert, wir mussten ungeduscht in den folge Unterricht. Geräteturnen war nahezu Tagesordnung, wenn es dann Mannschaftssport gab, wie Volleyball gab es keinen Spielfluss weil 90% der Mädels es nicht konnten oder sich zu schick waren Einsatz zu zeigen.


    Ich war zu dieser Zeit eher der extrem unsportliche, erst mit 18/19 fing ich an regelmäßig Sport in einem Fitnessstudio zu machen und nebenbei 2 mal die Woche Fussball spielen zu gehen, das machte ich aber nicht weil der Sportunterricht mich dazu animierte, sondern in meinem Fall das weibliche Geschlecht. Also für mich war es immer nur Mittel zum Zweck. Für das Interesse an Sport(vereinen) sind die Eltern verantwortlich. Meine Eltern haben mich animiert in den Fussballverein zu gehen(vergeblich, nach 2 Monaten habe ich aufgehört), im Tennisverein verblieb ich ganze zwei Jahre, anschließend 2 Jahre Kickboxen. Ich habe viel probiert durch meine Eltern/Onkel und meinen besten Freund, ich war sogar in einem Karnevalsverein zum Tanzen, mit all diesen Stationen hat aber die Schule null zu tun!


    Sport sollte eine Ag werden, aber nicht mehr als das ab der 5. Klasse.

  • Ok dann hattest du ein völlig anderes Erlebnis mit dem Sportunterricht als ich. Bei mir war der ab einer gewissen Stufe nach Geschlechtern getrennt. Und geduscht hat kaum jemand, da der Sportunterricht eigentlich immer am Ende war.


    Gerade in einer Zeit wo Übergewicht immer mehr zunimmt, sollte sowas wie Sport eher vermehrt zur Anwendung kommen und nicht weniger ;)


    Was ich allerdings begrüßen würde, wäre die Entfernung des Leistungsdrucks aus Fächern wie Kunst und Sport. Diese Fächer sollten dazu dienen die Schulalltag aufzulockern oder im besten Fall gleich die Lebensqualität der Schüler erhöhen.

  • Die Kinder werden alle zu fett, weil die sich scheisse ernähren. Und warum ernähren die sich scheisse, weil die Eltern kein Vorbild sind und selber wahrscheinlich zu dick sind.
    Die Schule kann kein Ort sein an denen die Eltern ihre Sprößlinge abgeben und den Rest der Erziehung erledigen die Lehrer. Das ist aber wieder ein anderes Thema.

  • So einfach ist das nicht. Es mag Eltern geben die kein Bock auf ihre Kinder haben. Viele Eltern haben auch aber schlicht keine Zeit.


    Gerade wenn man Chancengleichheit will (ich weiß nicht ob du das willst, ich schon), kann man die Zukunft der Kinder nicht alleine von ihren Eltern abhängig machen.


    Wenn man das nicht will, sondern nur privilegierte Kinder im Leben was erreichen sollen, könnte man einfach Schulgebühren einführen. Grund- und Hauptschule bleibt kostenlos, Realschule kostet 500 Euro im Monat und Gymnasium 2000. Fertig ist die Selektion. :cursing:

  • Wer Kinder bekommt, muss sich Zeit nehmen! Zeit ist meines erachtens immer dass min. ein Elternteil regelmäßig mit dem Kind an einem Tisch zusammen isst. Und nicht die Juniortüte aus dem Mc Donalds.

    Erstaunlicherweise sind aber häufig die Kinder aus Harz4 Verhältnissen diejenigen die den ganzen Tag vor der Glotze/PC hocken und mit "Müll" gefüttert werden. Obwohl die Eltern ja alle Zeit der Welt hätten sich mit den Kindern anderweitig zu beschäftigen und ihnen was ordentliches zu kochen. Nein nicht Zeit ist das Problem sondern der Bildungsgrad der Eltern und damit das Verständnis dafür was gut und was schlecht für ihre Sprößlinge ist.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Flo78 ()

  • Dafür ist meines erachtens die Grundschule da, Schul-AGs und ganz besonders die Eltern, die ihren Kindern neue Reize mitgeben! Ich brauche als 14 Jähriger keinen Kunstunterricht mehr, wenn es nur darum geht mir schlechte Noten einzufangen weil ich einfach nicht malen/zeichnen kann. Wenn wenigstens dort Kunstgeschichte beigebracht werden würde, wäre das doch etwas.
    Mir geht es wirklich darum gewisse Fächer einzusparen um wichtige Fächer intensiver aufzurollen.

    Im Nachhinein fand ich kein Fach als überflüssig. Ich fand die Wahl zwischen einigen Fächern wie zwischen Musik und Kunst im Abi ganz gut und das hätte von mir aus auch früher kommen können, aber die Allgemeinbildung ist schon so wichtig, wie John sagt. Und Grundschule hat kaum was mit Allgemeinbildung zu tun. Die sollte dazu da sein, um grundlegende kognitive Fertigkeiten auszubauen.
    Ich bin Informatiker und ich habe aus jedem Fach, was ich in der Schule hatte, etwas mitgenommen (siehe dazu auch einen Beitrag zu einem ähnlichen Thema hier). Manche nehme die Methodiken eventuell nicht wahr, die sie mitnehmen, andere verfügen über eine gute Abstraktionsfähigkeit, um auf den Methoden vielerlei Fächer aufzubauen (und sei es nur im Alltag).


    Und man sollte sich nicht nach der Wahrnehmung der Schüler richten, was jetzt für die sinnvoll erscheint oder nicht. Dieser ist in den meisten Fällen nicht mündig (und auch der Großteil der Eltern nicht), zu entscheiden, was gut für ihn ist und was nicht. Nur weil ein guter Teil der Schüler das ablehnt oder später im Leben nicht zu gebrauchen weiß (zumindest behauptet er das), muss man dem nicht nachgeben und nicht aufhören die Leute geistig etwas weiter nach oben ziehen zu wollen.


    Das Problem, ob etwas sinnvoll ist oder nicht, fußt meistens auf der Umsetzung der Bildungskonzepte durch das Personal, also Lehrer, welche hierzulande auch durchschnittlich nicht die besten Fachkräfte sind. Aber deshalb sind die Konzepte nicht falsch (ich will an dieser Stelle anmerken, dass ich keinen großen Einblick in die Schulkonzepte außerhalb Sachsens habe; aber der allgemeinbildende Aspekt sollte enthalten sein).


    Bzgl. Sachsen habe ich den Eindruck, dass die die Bildung auf anderem Wege mit fortschreitender Zeit versauen werden, weil ich mitbekommen habe, wie viele kompetente Lehrer hier zwar ausgebildet, aber nicht angenommen werden oder es kaum attraktiv erscheinen lässt.


    P.S.: In Sport hatten wir eine Trennung ab der 8ten Klasse.

    Steam-Profil


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  • Natürlich übertrieben!


    Wer Kinder bekommt, muss sich Zeit nehmen! Zeit ist meines erachtens immer dass min. ein Elternteil regelmäßig mit dem Kind an einem Tisch zusammen isst. Und nicht die Juniortüte aus dem Mc Donalds.


    Hier hab ich raus gelesenen, dumme Menschen (Juniortüte) oder Menschen mit wenig Zeit (arme Menschen wo beide Elternteile arbeiten, teilweise zwei oder drei Jobs haben) sollen keine Kinder bekommen.


    Die Eltern sind erwachsene Menschen, da kann man im Zweifel nicht mehr viel optimieren. Hier sehe ich dann den Staat in der Verantwortung, das Kindeswohl muss über dem Recht der Selbstbestimmung der Eltern stehen!

  • Die Eltern sind erwachsene Menschen, da kann man im Zweifel nicht mehr viel optimieren. Hier sehe ich dann den Staat in der Verantwortung, das Kindeswohl muss über dem Recht der Selbstbestimmung der Eltern stehen!

    Wobei das immer eine Gradwanderung darstellt. Wenn die Eltern Raucher sind setzen sie ihren Kindern dem Tabak aus, ist das schon eine ausreichende Gefährdung um eine Intervention des Staates zu rechtfertigen?


    Ich hatte von der 1. bis zur 10. Sport, lediglich in der Grundschule hat es mir Spaß bereitet. Danach war es katastrophal, die Duschen haben selten funktioniert, wir mussten ungeduscht in den folge Unterricht. Geräteturnen war nahezu Tagesordnung, wenn es dann Mannschaftssport gab, wie Volleyball gab es keinen Spielfluss weil 90% der Mädels es nicht konnten oder sich zu schick waren Einsatz zu zeigen.

    Marodes Schulgebäude scheint hier eher das Problem als der Sportunterricht per se zu sein und die fehlende Geschlechtertrennung.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Wobei das immer eine Gradwanderung darstellt. Wenn die Eltern Raucher sind setzen sie ihren Kindern dem Tabak aus, ist das schon eine ausreichende Gefährdung um eine Intervention des Staates zu rechtfertigen?


    Nein aber man kann den Kindern in der Schule anbieten was ihnen Zuhause fehlt statt zu versuchen die Eltern umzuerziehen.


    Also statt: "Dafür sind die Eltern zuständig..." Einfach in der Schule machen und fertig.

  • Nein aber man kann den Kindern in der Schule anbieten was ihnen Zuhause fehlt statt zu versuchen die Eltern umzuerziehen.


    Also statt: "Dafür sind die Eltern zuständig..." Einfach in der Schule machen und fertig.

    Da gebe ich dir Recht. Hat keinen Sinn die Kinder nochmal zu bestrafen die eh schon unter einem problematischen Elternhaus zu leiden zu haben.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Ein Jurastudent hat 2mal die selbe Hausarbeit abgegeben.


    1. Hat das keiner bemerkt.
    2. Wurden die beiden Hausarbeiten deutlich unterschiedlich bewertet.
    3. Ist nachdem der Student den Fall aufgezeigt hatte, die schlechter bewertete Arbeit "verschwunden".


    Meine Meinung: :rofl:


    http://fudder.de/wie-ein-freib…-verschiedene-noten-bekam

  • Auf der Uni gibt es keine Anzeichen von Objektivität bei der Korrektur von Hausarbeiten, das ist eine der Lektionen die ich nach meinem 8 Semestern Studien mitnehme. Sowas überrascht mich absolut nicht.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

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