Bildungsstreik!

  • Oha, wenn das stimmen sollte, ist meine inzwischen zur Keilschrift vermurkste Handschrift ein unwiderlegbares Zeichen dafür, dass ich inzwischen das Bildungsniveau von Steven Hawking erreicht habe. :lol5:

    Naja, außer die Tatsache dass Stephen sein Namen mit ph schreiben wird. :P


    Generell halte ich das Bildungssystem für extrem veraltet in seiner Methodik Stoff an den Schüler zu bringen^^


    Frontalunterricht sollte wirklich auf ein mindestmaß reduziert werden aber ich möchte hier kein Fass auf machen.

  • Naja, außer die Tatsache dass Stephen sein Namen mit ph schreiben wird.

    Wird er nicht, er würde seinen Namen "Lied-klicken" (der gemeine Mensch in mir fragt sich, ob diese Form seinen Namen zu buchstabieren auch an einer Waldorfschule gelehrt wird :grübel: *achtungbösartigerhumor*).


    Frontalunterricht sollte wirklich auf ein mindestmaß reduziert werden aber ich möchte hier kein Fass auf machen.

    Quatsch mit Soße. Das Forum ist dazu da Fässer einzuschlagen, also tue Dir keinen Zwang an. :klopp:

  • Das scheint mir eher ein Wunderheilmittel für den Wahlkampf zu sein.

    Frontalunterricht ist schon massiv reduziert worden. Die jetzige Lehrergeneration steht nicht mehr Stundenlang vorne an der Tafel und schwadroniert über Preußen und das Reich.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Zitat

    Frontalunterricht ist schon massiv reduziert worden. Die jetzige Lehrergeneration steht nicht mehr Stundenlang vorne an der Tafel und schwadroniert über Preußen und das Reich.



    Wobei dies durchaus seine Berechtigung haben kann.
    Das kommt dann auch auf die Klasse an, was von ihr wie angenommen wird.


    Ich sage dann auch nochmal Hatti Studie die ergibt, dass guter! Frontalunterricht in dem der Lehrer nicht einfach nur nen Referat hält und sein Tafelbild an die Tafel kritzelt, sondern vor allen seine Schüler denken und reden lässt eine erfolgsversprechende Methode der Wissensvermittlung ist.

  • Generell halte ich das Bildungssystem für extrem veraltet in seiner Methodik Stoff an den Schüler zu bringen

    Mal ne Verständnisfrage: obiges Zitat hört man doch hin und wieder.
    Was ist denn das ZIEL neuer Lehrmethoden? Mehr oder besser Wissen zu vermitteln? Oder beides?
    Ist es im Moment zu wenig, was die Kids lernen?


    War es in den 70´ern, als ich in der Schule war, noch weniger als heute? Bin ich dumm aus der Schule entlassen worden?
    2017 ist ja "moderner"; hat sich da was getan?


    Also: "moderne" Lehrmethoden:


    - der Absolvent einer Schule weiß nach x Jahren mehr als sein Vorgänger
    - der Absolvent kann ein oder zwei Jahre früher aufhören mit der Schule


    Nur so.....

  • Es gibt auch die Meinung um das "Was" vermittelt wird.


    Man lernt in der Schule einen Haufen Bullshit den man eigentlich gar nicht braucht und das was man später im Leben wirklich braucht wird teilweise nur sehr unzureichend oder gar nicht vermittelt.


  • das was man später im Leben wirklich braucht wird teilweise nur sehr unzureichend oder gar nicht vermittelt.

    Könnte daran liegen das dafür die auf der Couch vor der Glotze hockenden und mit dem Smartphone spielenden Typen zuständig sind. Wie hießen die noch gleich... äh ja richtig ELTERN.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Das Ziel ist es den Kids Methoden zum eigenständigen Wissenserwerb beizubringen anhand exemplarisch ausgewählter Wissensgebiete. Der allumfassende Überblick wird nur rudimentär geboten. Damit sind die Kids (Sek1) aber in der Regel völlig überfordert. Es spielt auch kaum eine Rolle, ob du Frontalunterricht machst oder Lernmenüs, oder eigenständiges Lernen oder Gruppenarbeiten usw. usf. Die größte Rolle spielt die Disziplin in der Klasse bzw. die Bereitschaft der Schüler, sich auf das Thema einlassen zu wollen. Wie man genau das erreicht, ist dabei eigentlich egal. Sind lediglich Instrumente mit Vor- und Nachteilen. Die Verteufelung des Frontalunterrichts ist jedenfalls sachlich nicht haltbar und wissenschaftlicg widerlegt. Die Unterrichtsmethode und Sozialform muss eben zum Erreichen des angestrebten Lernziels der Stunde passen. Sie ist kein Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck.

  • Fairas: woher weißt Du denn, daß man etwas braucht, wenn Du es nie gelernt hast? :thefinger:
    Ach, die Diskussion ist so alt wie Schulen selbst. War zu meiner Zeit auch so; man hörte immer, die Methoden wären aus den 50´ern, in den 90´ern waren sie angeblich aus den 70´ern und jetzt sind sie schon wieder zu altbacken.
    Trotzdem scheint es Deutschland ganz gut zu gehen.


    Und wann standst Du das letzte mal vor einer Entscheidung: "Mist......gerade DAS hab ich jetzt nicht in der Schule gelernt; jetzt bin ich gearscht.". Zugriff auf Wissen war noch nie so einfach wie heute; auch außerhalb der Schule.


    Luxusprobleme meines Erachtens nach.
    Es sei denn, man steht auf koreanischen oder chinesischen Drill; da sieht es in der Tat schlecht aus bei uns.

  • Hey, ich glaub Dir das ja auch.
    Kunstgeschichte des Barock und stundenlange Exkurse in die Geisteswelt von Mozart hab ich auch nie mehr gebraucht; geschadet hat´s aber auch nicht.


    Man sollte nur nicht so einen Wirbel machen ob der Bildung der Kids heutzutage. Die ist meines Erachtens nicht besser oder schlechter als sie zu Harald Leschs Zeiten auch war.


    Und bei Harald Lesch soll man aufpassen, daß er nicht zum neuen Helmut Schmidt wird. Ein schlauer Satz von ihm und ehrfürchtige Stille und Bewunderung tritt auf.....

  • Deswegen habe ich auch weiter oben geschrieben: Als Sofortmaßnahme einfach mal Geld ausgeben.


    Ich wiederhole es auch einfach nochmal, weil ich es elementar wichtig finde: Gebäude/Ausstattung modernisieren, Kostenlose Schulessen, mehr und fair bezahlte Lehrer.


    Man kann auch gerne schon früher ansetzen: Kindergärten: Gebäude/Austattung modernisieren, Erzieher besser bezahlen, ab dem 5. Lebensjahr verpflichtend und natürlich kostenlos.

  • Die Beobachtung des Autors, daß früher die Leute, auch mit dem niedrigsten Bildungsabschluß, besser schreiben konnten, kann ich ebenfalls bestätigen. Meine Eltern schreiben besser, in Orthographie und Schriftbild, als ich. Die Großeltern wiederum besser als die Eltern.

    Ich denke eher, dass das damit zusammenhängt, wie oft und aus welchen Anlass die Personen handschriftlich schreiben mussten.


    Universitäten beklagen zurecht, daß sie keine voll ausgebildeten, hochqualifizierten Fachkräfte erhalten

    Die Klagen über die Studenten und ihre mangelnden Fähigkeiten (Eigenständigkeit, die Bereitschaft längere Texte zu lesen und zu verstehen, genaues Arbeiten mit Belegen) habe ich auch schon häufiger gehört. Allerdings fällt es mir schwer, da ein Urteil zu bilden, weil ich einen Teil der Schuld auch auf Seiten der Dozenten sehe, nämlich, dass man den Konflikt/Schlechtbewertung der Leistung scheut bzw. oder dass sich einige kaum um Formalia kümmern. Dass Hauptseminararbeiten ohne Fußnoten bzw. Beleg der Thesen zugelassen und mit 1,0 bewertet wurden (!) habe ich auch schon erlebt.


    Also ich habe damals exakt eine Schreibschrift gelernt. Und wir haben bestimmt das gesamte erste Schuljahr in Deutsch damit verbracht zu üben, wie man sauber und in Linien schreibt. Wir hatten extra Hefte dafür, mit besonders markierten Linien. Und wir haben seitenweise das Schreiben eines Groß- und Kleinbuchstabens geübt.

    Wir haben damals in der ersten Klasse mit Druckbuchstaben angefangen und bis zum Ende der zweiten die lateinische Ausgangschrift gelernt. Zum Schreibenlernen hatten wir Übungshefte (und noch Noten - nicht, dass die was geändert hatten).


    Das oben genannte Schreiben nach Hören hatte man in Bayern ca. ein bis eineinhalb Jahre praktiziert, dann wegen Warnungen der Lehrer wegen der Häufung von Fehlern wieder gestrichen. War wohl eine von diesen Modeerscheinungen, die einmal postuliert worden sind, aber eben nicht so ohne weiteres anzuwenden sind.
    Allerdings ist das Bildungssystem eben einen ständigen Diskurs und sich daraus zwangsläufig ergebenden, steten Veränderungen unterworfen. Da mischen neben Pädagogen bzw. Fachdidaktikern auch Kultusbeamte, Wirtschaftsvertreter, Eltern und Politiker mit, die sich oft nach den beiden letzten Gruppen richten.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Zitat von John

    Ach ja, die grüne Bildungspolitik, das ist auch so ein abendfüllendes Thema für sich...


    Du meinst die, die zum größten Teil mit sozialdemokratischer deckungsgleich ist?
    Du bist schon sicher, dass du größere Übereinstimmungen mit der SPD hast, John?


    Ich glaube mittlerweile fast, ich habe da größere ;)





    Zitat

    Die größte Rolle spielt die Disziplin in der Klasse bzw. die Bereitschaft der Schüler, sich auf das Thema einlassen zu wollen. Wie man genau das erreicht, ist dabei eigentlich egal


    Du vergisst hier die Wichtigkeit des Lehrers selbst. Vorbereitung/Persönlichkeit/Hinwendung...etc.

  • Nur kurz. Twiggles.


    Sicherlich ist nicht jede Unterrichtsform für alle Schüler gleichermaßen perfekt. Die einen kommen besser mit Frontalunterricht klar, den anderen kommt das freie Lernen und Selbstorganisieren zugute. Frontalunterricht gibt es kaum noch und das ist auch meist gut so.


    Wenn Du mit einer Sauklaue Arbeiten abgegeben hast und die Verwendung des Lineals verweigert hast ist dies Dein Problem gewesen. Ich war auch nicht der Ordentlichste, musste aber mit den Konsequenzen von Punktabzügen leben. Heute wird in den ersten Schuljahren nur am Rand vermerkt, dass man dies auch schöner hätte schreiben oder ein Lineal verwenden können. Eine Konsequenz erfolgt nicht. Was schert Kinder was sie in und wie sie ne Arbeit vor 6Wochen geschrieben haben? Sehen sie allerdings, dass sie statt ner 2 nur eine 3 wegen der Klaue oder der Rechtschreibung bekommen ärgern sich einige vielleicht und achten beim nächsten Mal darauf.


    Die Studie möchte ich sehen, die belegt dass Schreiben nach Gehör die Kinder zu neuen Literaturnobelpreisträgern oder auch nur zu guten Knölchenschreibern macht. Wie soll das gehen, wenn die ersten 6 Jahre die Buchstaben der Worte gewürfelt werden dürfen ohne ernsthaft auf Fehler hinzuweisen oder behutsame Korrekturen durchzuführen? Gerade in der Frühphase der Entwicklung und des Lernens bilden sich Datenautobahnen, die sich durch häufigen, auch falschen, Gebrauch festigen. Diese müssen später mühsam wieder aufgebrochen und rückgebaut werden.


    Zu den i-Klassen: das korrekte Durchlesen und Verstehen wird scheinbar auch nicht mehr gelehrt ;) , stattdessen freidenkendes Reininterpretieren und Gehörthabenwollen. Ich habe nicht erwähnt, ob ich i-Klassen gut oder doof finde, sondern nur die Umsetzung bemängelt. Zuerst werden die Klassen geschaffen und erst viel später, wenn überhaupt, das notwendige zusätzlich Personal eingestellt wird. Solange stehen die betroffenen Lehrer und Schüler im Regen.


    Die Sozialkompetenz bezog sich nicht auf die i-Klassen, sondern allgemein. Guten Tag, auf Wiedersehen, bitte, danke ist zu großen Teilen unbekannt, aber für einen angehenden Fleischereifachverkäuferauszubildenden eine wichtige Kernkompetenz. Hier kann man mit Sicherheit anführen, daß es die Aufgabe der Eltern ist dies den Kindern beizubringen. Die Schulen könnten es aber unterstützend flankieren indem sie darauf achten. Ich kann auch anmerken, daß es nicht die Aufgabe von Eltern ist den Kindern korrekte Rechtschreibung beizubringen oder sonstige Lerninhalte zu vermitteln, die im Unterricht und Schulbüchern mangelhaft dargestellt werden. Siehe hierzu auch die Studien der EU, UN, staatlicher und privater Unternehmen, die seit Jahren feststellen, daß der Bildungsstand der Kinder in Deutschland extrem von der Bildung der Eltern abhängig ist. Wir belegen hier regelmäßig einen der hinteren Plätze.
    Gegen "deine" Sozialkompetenz, den Umgang mit Behinderten, sagt man das noch oder gibt es hierfür auch schon ein politisch korrektes Wort, habe ich nichts einzuwenden.


    Wenn der Lehrplan in NRW entschlackt wurde ist das doch gut. Ich meinte den Lehrplan nicht zu entschlacken, dennoch die Lebens-/Schullernzeit zu verkürzen führt zu weniger Wiederholungsmöglichleiten und damit Wissensverfestigungen. Kunstgeschichte des 17. Jahrhunderts brauchte ich nicht. Mathe immer wieder. Groß war der Schrecken als ich feststellen musste, daß ich Integral-, Differential-, Vektor- und Wahrscheinlichkeitsrechnungen im Studium benötige. Alles Themen die ich mit Vehemenz verschlafen habe. Es wird wegen der fehlenden Entschlackung nach G8 nur noch im Wegwerfmodus gelernt, nichts bei sich behalten, quasi Wissensbulimie beigebracht.
    Auch in Zeiten von Google und co. ist ein gewisses Maß an Grundwissen vielleicht doch erforderlich.


    Zum kritischen Mitdenken und hinterfragen: bin ich ein Freund von. Hat mir sehr beim Studium geholfen und den Profs gefallen. Nicht so genial ist es wenn die Kiddys diskutieren sollen ohne vernünftiges Rüstzeug oder Grundinformationen zu erhalten und in der abschließenden Bearbeitung die einzelnen Theorien eingehend beleuchtet und das Ergebnis mit Fakten abgeglichen wird. Da kommen dann so lustige Erkenntnisse raus wie z.B. der Polarfuchs hat ein dickeres weißes Fell bekommen, weil es dort kälter ist und Schnee gibt. Es sich im Prinzip also um eine gerichtete, gewollte Anpassung und nicht um Evolution durch Selektion handelt.


    Auch meine Profs haben uns an den Kopf geworfen, daß wir einer deutschen Uni nicht würdig seien...gut nicht ganz so...klingt irgendwie nach Deutscher Reichssprache...der Ton war aber schon ähnlich. Und weisste was, die hatten sogar Recht. Wir Studienanfänger aus Berlin, Bremen, Hamburg oder Niedersachsen waren in Mathe und Physik bedeutend schlechter als die Kollegen aus Schleswig-Holstein, Bayern, BW, den neuen Ländern, die noch die DDR-Schulbildung genießen durften, und, ich glaube, auch als die aus NRW. NRW war also schon damals eine Insel der Glückseligen, wahrscheinlich Grün regiert.
    Wir konnten die beiden Fächer schon in der 10. abwählen und selbst die LK-Schüler waren im Niveau um 2 Jahrgangstufen schlechter ausgebildet, als die Schüler der glücklichen Bundesländer.
    Von daher empfinde ich hat es schon genug Experimente mit Landesbildungspoltik gegeben. Da müssen ua. nicht die einen G8 und die anderen G9 anbieten. Ein Zentralabi ist schon mal ein Anfang. Sind am Ende alle gleich klug oder gleich blöd.


    Nein, es ist nicht alles schlechter als damals. Der Fremdsprachenunterricht ist bedeutend besser geworden. Die Bereitschaft der Lehrer Wissen und Freude am Lernen zu vermitteln und die Zugwandheit erscheint mir größer - letzer Satz deiner Antwort.

  • Ganz so schlimm ist es um unsere Kinder übrigens nicht bestellt, ich hab ne Zeit lang im Kindergarten gearbeitet und zumindest die Schulanfänger da konnte teilweise schon relativ gut schreiben. Natürlich nicht auf Diktat-Niveau aber sie konnte alle Buchstaben und auch andere Wörter als nur ihren Namen. Alles wie gesagt bereits im Kindergarten.

  • Defintiv weniger Fächer dafür aber intensiver und länger als 12 Klassen. Könnten gerne auch 14 Jahre sein, Bachelors mit 18 Jahren braucht kein Mensch.


    Meine Schulzeit liegt jetzt nicht allzu lang her, gerade weil ich auf dem 2. Bildungsweg noch mit 25 Jahren mein Abi gemacht habe.


    Meine Weinigkeit war auf etlichen Schulen, darunter Gymnasium, Real, Berufsschule, Kolleg plus FH.
    Wenn ich mir das Fach Mathe anschaue, alles was ich auf der Schule gelernt habe hat mir für gefühlte 2 Vorlesungen auf der FH, Informatik-Mathe etwas gebracht. Mathe war für meine Stationen absolut sinnlos, mir wurde nur beigebracht wie man etwas nach Schema F löst aber warum und wozu never! Gerade Integralrechnung/Differentialrechnung im Abi-Mathe war heute betrachtet verschwendete Zeit. Als ich anfing mir die Themen für die FH vorzubereiten war ich gezwungen zu verstehen warum etwas gemacht wird, man war gezwungen eigenständig sich in ein Thema dieser Komplexität einzuarbeiten. Da konnte man die Vorgezeigten Wege der Schule nicht mehr nutzen weil die gefühlt nur 20% dessen abgedeckt haben was die FH forderte.
    Außerdem stellt sich die Frage ob Integral/Diffrechnung überhaupt wichtig ist für den Abiturienten, wenn man auf einer Uni/Fh sowieso quasi bei null anfängt und diejenigen die nicht studieren brauchen das Rüstzeug nicht mehr, korrigiert mich wenn ich da falsch liege.


    Thema Informatik, es ist immer noch in meiner Umgebung eine Randerscheinung. Ich habe zwei jüngere Geschwister, meine Schwester besucht noch eine Schule und beide haben/hatten mit dem THEMA so gut wie keine Berührungspunkte. Das Fach bietet sich perfekt an es mit Mathe zu kombinieren, man lernt logisches und abstraktes Denken, das hat mir jedenfalls geholfen mich besser in der Mathematik zurecht zu finden. Ebenso sind die Hauptanlaufpunkte für Programmierprobleme(zwar nur ein Teilgebiet der Info) englische Inet-Seiten, da wird man ebenfalls "genötigt" Englisch zu lesen und zu verstehen.



    Sport ab der 5. Klasse, warum ist das Fach fester Bestandteil im Lehrplan? Ebenso Kunst, bei mir bestand Kunst selbst bis zur 10. Klasse nur daraus irgendwelche Bildchen zu malen, irgendwas Kunsthistorisches gab es nicht. Religion und Philo zu einem Fach machen.


    Und dann der brutale Frontalunterricht, ich hasse ihn heute und hasste ihn früher, es gibt nichts langweiligeres als diese Art des Unterrichts. Zu FH-Zeiten bin ich auch nicht zu den Vorlesungen gegangen, ich bin wenn dann zu den Tutorien gegangen. Mir persönlich liegt es besser eine Aufgabe zu erarbeiten und neue Wege für mich zu entdecken als alles nach Schema F auswenig zu lernen. Schule müsste viel mehr ganztägige werden und viel mehr Hilfestellungen anbieten als in den jeweiligen Unterrichtseinheiten.
    Stoff müsste viel kindgerechter aufbereitet werden auch für Jugendliche.
    Stempelt mich für einen Idioten ab, aber wenn ich mich in ein neues Thema einarbeite, schaue ich in erster Linie nach Lernmaterial dass für "Dumme" ist, das seinem Gegenüber komplexe Zusammenhänge in einer Sprache vermittelt dass selbst der dümmste Mensch es versteht. Anschließend fällt es mir leichter aufbauendes Wissen für das Thema anzueignen.


    Zusammenfassend, ich bin natürlich nicht die breite Masse, meine Meinung stützt sich größtenteils auf subjektive Eindrücke meiner Schulzeit. Und ich habe auch keinen konkreten Plan die Schulform zu revolutionieren sondern nur gewisse Ideen die ich umgesetzt sehen würde.

  • Die Schule hat den Auftrag "allgemeinbildend" tätig zu sein und das ist auch gut so. Man kann in der Jugend einfach noch gar nicht wissen, wozu es einen hinterher wirklich beruflich hinzieht. Es geht in der Schule auch darum überhaupt erstmal mögliche Interessen zu ermitteln oder gewisse Abneigungen festzustellen. Dazu muss man die jeweiligen Fächer aber auch ne Weile gemacht haben. Und bspw. Kunst: Manche Kinder hatten in ihrem Leben ja kaum mal ein paar Buntstifte in der Hand. Die müssen erstmal lernen, was Malen, Zeichnen, Töpfern und kreatives Arbeiten überhaupt ist.

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