Situation zwischen Nord- und Südkorea

  • Die unterirdischen Tests wurden ja überall auf der Welt registriert und gemessen, da gibt es mit Sicherheit Zahlen darüber. Es sollen ja auch "nur" drei sein. Zur vorsichtigen Abschreckung allemal geeignet, aber für einen ausgewachsenen Konflikt meines Erachtens nach nicht genug Droh- und Abschreckungspotential.

  • Wenn alle 3 auf Seoul gerichtet werden, allerdings schon. :) Selbst eine genügt sicher, um die abschreckende Wirkung hervorzurufen, würde ich annehmen. Dadurch werden ja nicht nur 100 oder 1000 Leben bedroht, sondern gleich 1 Mill. oder weit mehr. In Hyroshima gab es zirka 200000 zeitnahe Tote, weitere 100000 (+) als Folge an der Verstrahlung, in Seoul leben jedoch fast 11 Mill. Menschen.

  • sondern eher an die Einstellung zum Leben ansich


    "Die Existenz des Lebens ist ein höchst überbewertetes Phänomen."
    Dr. Manhattan

    Ich meine, ich habe das Ding nicht gesehen.


    Ich auch nicht. Würde mich schon interessieren um welche Dimension und Bauart es sich handelt.

    [i]„Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstruierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschheit wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt.
    Das Geld ist das den Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit und seines Daseins, und dieses fremde Wesen beherrscht ihn, und er betet es an."
    [align=center][color=#ff6600]Karl Marx.

  • Zitat

    Am 25. Mai 2009 wurde ein weiterer Kernwaffentest ( In Nordkorea ) durchgeführt. Nach russischen Angaben besaß der Sprengsatz eine Sprengkraft von 20 Kilotonnen.

    Zitat

    „Little Boy" Sprengkraft 12.500 Tonnen TNT

    Etwas größer uns stärker als die Hiroshima Bombe, hab ich mal eben auf die Schnelle gefunden.


    Zum Vergleich: die größte jemals entwickelte und getestete Bombe war die russiche Zarbombe, die brachte es auf 60 Megatonnen.

  • Naja, das ist aber nur ein Test. Nordkorea hat bestimmt nicht eine Lagerhalle voll mit waffenfähigem Plutonium, also würde ich davon mal ausgehen, dass sie eine kleinere Varianten zum Testen benutzt hat.
    Allerdings glaube ich nicht, dass die NKs eine Bombe auf Seoul schmeißen werden. Erstens haben sie Artellerie Stellungen, die das auch erledigen können und Zweitens ist Korea ohne Seoul nichts und die Folgen einer nuklearen Explosion würden auch den Norden des Landes betreffen. Soviel Grips traue ich der Führungsriege dann doch zu.

  • Allerdings glaube ich nicht, dass die NKs eine Bombe auf Seoul schmeißen werden. Erstens haben sie Artellerie Stellungen, die das auch erledigen können und Zweitens ist Korea ohne Seoul nichts und die Folgen einer nuklearen Explosion würden auch den Norden des Landes betreffen. Soviel Grips traue ich der Führungsriege dann doch zu.


    Jein. Vollkommen korrekt ist, dass die Nordkoreaner Seoul problemlos mit ihrer Artillerie innerhalb von 15 Minuten in Grund und Boden schießen können. Das hat man mal ausgerechnet. Frühwarnzeit für Seoul gleich null. Für die Atombomben haben sie wohl noch keine Trägersysteme, bzw. sie haben die Trägersysteme, aber die Bomben sind noch zu groß. "Little Boy" war ja auch alles andere als klein. Ich rechne wie gesagt eher mit einer Art Atom-Mine. So was war in der Bundesrepublik auch mal gedacht. Fest vergrabene Atombomben, die dann wie Minen an Ort und Stelle im Falle eines Einmarsches gezündet werden. Dieser NATO-Plan sorgte damals u.a. für schwere Konflikte zwischen Schmidt und Carter. Logisch, dass das eigene Land dann verseucht wird. Aber glaubt ihr das kümmert die herrschende Chlique dann noch? Die wissen dann ja, dass sie abtreten müssen und werden vielleicht soviel Schaden anrichten wie möglich.

  • Habe eben eine Doku auf youtube gesehen, sehr interessant.


    Dort wurde einem ausländischen Kamerateam gestattet, Nordkorea zu besichtigen. Doch das einzige was sie besuchen und filmen durften, waren die Prachtbauten und Verehrungsstätten für Kim Il-sung und seinem Nachkomme Kim Yong-Il. Interessant war auch die Szene, in der von Nordkorea aus an der Grenze zu Südkorea die Südkoreanische Mauer zu sehen war, welche von Südkorea seitjeher bestritten wird. Ein unübersehrbares Zeugniss für die gegenwärtige Teilung beider Länder. Ich frage mich nur weshalb Südkorea diese Mauer um jeden Preis geheim halten wollte, sogar riesige Landmassen bewegt wurden, um diese von Südkoreanischer Seite aus zu verschleiern bzw. " unsichtbar " zu machen.



    Allerdings gab es in den letzten Jahren erste annäherungsversuche auf beiden Seiten. Nordkorea etwa, erlaubte die Zusammenführungen mehrerer, durch den Krieg getrennter Familen, was gar eine Debatte zur Wiedervereinigung Koreas nach einem Treffen beider Staatsoberhäupter zur Folge hatte. Doch Südkorea sträubt sich. Am Beispiel Deutschland, so heißt es aus Südkorea, sehe man das es dazu lange zeit nicht kommen kann. Die kulturellen, sozialen und vorallem wirtschaftlichen Unterschiede stellen eine zu große Kluft da. Allerdings bemühen sich auch viele Südkoreaner um ein erneutes Zusammenwachsen, mit einem mächtigen Zugpferd an der Front : Hyundai Motors.

  • die größte jemals entwickelte und getestete Bombe war die russiche Zarbombe


    Schon, das war aber eher ein Experiment, was möglich ist. Ursprünglich sollte die fast dreimal so stark sein. Die zusätzlichen Mäntel wurden aber aus Kostengründen weg gelassen.
    Das Problem dieser Waffe war, sie über das Ziel zu bringen. Darum entschied sich der Westen und später auch der Osten für Waffen des Typs Minuteman oder Peacekeeper, die Gefechtsköpfe mit 10x 300Kt besitzt, die zuverlässig und nahezu unabfangbar Gebiete der Größe Bayerns unbewohnbar machen können.

    [i]„Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstruierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschheit wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt.
    Das Geld ist das den Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit und seines Daseins, und dieses fremde Wesen beherrscht ihn, und er betet es an."
    [align=center][color=#ff6600]Karl Marx.

  • Südkorea warnt vor harten Reaktionen bei weiteren Vorfällen. Man werde von seinem Recht auf Selbstverteidigung gebrauch machen, wenn nötig auch militärisch. Clinton wirbt derzeit in Peking für eine gemeinsame harte Haltung gegenüber Nordkorea. Peking gibt sich bisher zurückhaltend.




    Zitat

    Nordkoreas Militär will die geplante Wiederaufnahme von Propaganda-Durchsagen Südkoreas an der beiderseitigen Grenze mit Schüssen erwidern. Falls Südkorea neue Instrumente der „psychologischen Kriegsführung“ wie beispielsweise Lautsprecher installiere, werde Nordkorea das Feuer eröffnen und diese zerstören, wurde ein Befehlshaber der Volksarmee von den Staatsmedien zitiert. Man werde diese Aktionen als „ernste militärische Provokation“ auffassen.


    Mit der Drohung reagierte Nordkorea auf die Ankündigung des Verteidigungsministeriums in Seoul, die anti-nordkoreanische Propaganda an der schwer bewachten Grenze nach sechsjähriger Unterbrechung wieder aufnehmen zu wollen. Die geplante Aktion ist Teil von Maßnahmen, die Südkorea als Antwort auf die Versenkung eines seiner Kriegsschiffe im März nahe der innerkoreanischen Seegrenze ergreifen will.


    Südkorea bereitet sich auf den Ernstfall vor: Südkoreanische Marinesoldaten sammeln sich auf der Insel Yeonpyong westlich des Festlandes.

    In der Hauptstadt Seoul proben Grundschüler mit Gasmasken für den Ernstfall.

    Südkorea und die USA haben ihre Sicherheitsvorkehrungen auf die höchste Stufe seit 2006 erhöht, nachdem der Norden den Friedensvertrag von 1953 aufkündigte und drohte...

    ... alle Schiffe anzugreifen, die ihren eigenen zu nahe kämen.

  • Andere Frage, würde sich die Amis mit den Chinesen anlegen? Man weiß es nicht, aber es könnte gut sein, dass eine ähnliche Situation wie im Kalten Krieg, mit zwei bipolaren Mächten und es würde zu einem Stellvertreterkrieg kommen, wie schon in den Fünfziger.
    Mal schauen, was die nächsten Tage bringen und hoffen wir das Beste.

  • Zitat

    Andere Frage, würde sich die Amis mit den Chinesen anlegen? Man weiß es nicht, aber es könnte gut sein, dass eine ähnliche Situation wie im Kalten Krieg, mit zwei bipolaren Mächten und es würde zu einem Stellvertreterkrieg kommen, wie schon in den Fünfziger.
    Mal schauen, was die nächsten Tage bringen und hoffen wir das Beste.


    Aber im gegensatz zu vor dem kalten Krieg herrscht zwischen China und den USA ein extrem großer wirtschaftlicher Austausch. Man könnte imoh soweit gehen zu sagen, dass beide voneinander abhängig sind, und bei eine m Konflikt mehr zu verlieren als zu geiwnnen haben. Die mögen sich zwar nicht, aber trotzdem sind sie pragmatisch genug nicht aufeinander zu schießen.

  • Ich kenn jetzt nich die genaue Beziehungen zwischen NK und China, aber die Zeiten des Komintern sind vorbei und in einem Konflikt würde die wohl eher neutral bleiben. Sollten sie aber wirklich Partei ergreifen, tja, dann bleibt uns selbst als Atheisten nur übrige zu Beten.

    ...und wuerde China sich mit den USA wirklich anlegen?

    Naja, im ersten Koreakrieg hat China ja auf der Seite von Nordkorea eingegriffen und das hat auch nicht zu einem neuen Weltkrieg geführt, würde es wahrscheinlich auch diesmal nicht, schließlich sind die gegenseitigen Verflechtungen heute sehr sehr viel stärker.
    Kann mir ein eingreifen Chinesischer Truppen durchaus vorstellen, China tritt dann vielleicht nicht offiziell in den Krieg ein, sendet aber "Ordnungskräfte" um die Lage zu stabilisieren oder so etwas in der Richtung.
    Ich denke China will auf der einen Seite sicher keinen verrückten Nachbarn mit Atomwaffen, auf der anderen Seite will man sicher aber auch keine Amerikanischen Truppen direkt an der Grenze stehen haben.
    Zumal man sich auch überlegen muss was ein Zusammenbruch des Stalinistischen Nordkoreas bedeuten würde, Millionen ausgehungerte Flüchtlinge würden nach Südkorea und eventuell auch China streben und hunderttausende Waffen aus Nordkorea würden plötzlich den Schwarzmarkt fluten, vielleicht auch die ein oder andere kleine Atombombe darunter, von daher ist es auch dem Westen ganz recht wenn das System nicht all zu schnell zusammenkracht.

  • "Die Existenz des Lebens ist ein höchst überbewertetes Phänomen."
    Dr. Manhattan


    Der Mann ist natürlich ohne Frage eine Referenz. :rolleyes:


    Das Jahrhundert der Kriege setzt sich im neuen Jahrtausend fort. Zum Glück hat Nordkorea keine mächtigen Freunde, sonst wäre bald Weltkrieg 3.0


    Welches Jahrhundert meinst du? Soweit ich denken kann haut sich die Menschheit in großem Stil auf die Fresse.


    ...und wuerde China sich mit den USA wirklich anlegen?


    Aber im gegensatz zu vor dem kalten Krieg herrscht zwischen China und den USA ein extrem großer wirtschaftlicher Austausch. Man könnte imoh soweit gehen zu sagen, dass beide voneinander abhängig sind, und bei eine m Konflikt mehr zu verlieren als zu geiwnnen haben. Die mögen sich zwar nicht, aber trotzdem sind sie pragmatisch genug nicht aufeinander zu schießen.


    Sind nicht die USA mächtig bei den Chinesen verschuldet? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Obama wirklich gegen China Schärfe an den Tag legt. Und die Situation ist spätestens dann im Eimer, wenn Nordkorea wirklich Nuklearwaffen einsetzt und der Ami seine Zurückhaltung auch aufkündigt.


    Alles in Allem eine Geschichte von höchster Brisanz. Jetzt stehen wir vor der Frage, warum hat man Nordkorea so lange laufen lassen? Was ist an Nordkorea anders als am Irak, Iran oder auch Afghanistan???


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Sie haben Atomwaffen und China...


    Außerdem kann man denke ich Nordkorea nicht mit dem Irak oder Afghanistan vergleichen. Nordkorea hat eine ziemlich große und auch Halbwegs gut Ausgerüstete Armee, die denke ich auch ernstzunehmenden Wiederstand leisten könnte...

    Gondor! Gondor, between the Mountains and the Sea!
    West Wind blew there; the light upon the Silver Tree
    Fell like bright rain in gardens of the Kings of old.
    O proud walls! White towers! O wingéd crown and throne of gold!
    O Gondor, Gondor! Shall Men behold the Silver Tree,
    Or West Wind blow again between the Mountains and the Sea?

  • Ich glaube die Chinesen sind absolut nicht glücklich über Nord-Korea. Das ist für die wie: "die Geister die ich rief, werde ich nun nicht mehr los". - Trotzdem können sie NK nicht einfach fallen lassen.
    Denn China versteht sich nunmal offiziell noch als kommunistisch und somit ist Nord-Korea ein Bruderstaat. Am besten wäre es natürlich, China würde sich dem Westen anschließen und im Kriegsfall würde die UNO, diesmal mitgetragen von China, das Problem Nordkorea lösen. Das würde bedeuten, dass Amerikaner und Chinesen zusammenarbeiten müssten, würde aber wahrscheinlich auch eine Wiedervereinigung Koreas verhindern. Der Norden würde dann vermutlich ersteinmal anders verwaltet werden. Allerdings ist das alles wirklich sehr kompliziert. China und die USA haben ja auch noch die Taiwanfrage als ungelöstes Problem. Und da verstehen die Chinesen keinen Spaß, weil sie es, ähnlich Tibet, als innere nationale Angelegenheit betrachten, die USA andererseits haben feste bündnistechnische Zusagen gegeben, die sie formal betrachtet zu einem Eingreifen zwingen würden.


    Ein Krieg zwischen China und den USA wäre jedenfalls eine unglaubliche Katastrophe und könnte zum Weltkrieg ausufern, da dann ganz schnell auch andere Länder wie Japan ect. mitbeteiligt wären. Das Problem ist, dass Kim Yong Il das alles herzlich egal zu sein scheint.


    Angenommen die Südkoreaner fangen wirklich wieder mit der Lautsprecherpropaganda an, wie angekündigt und angenommen die Nordkoeraner antworten wirklich mit Artilleriebeschuss der Lautsprecherstationen, dann wäre Südkorea nach der heutigen Ankündigung praktisch gezwungen militärisch zurückzuschlagen. Sonst würden sie vollkommen unglaubwürdig werden. Selbiges gilt aber leider auch für den Norden. Wenn er nicht auf die Lautsprecher reagiert wie angekündigt, würde er auch nur noch nach leeren Drohungen aussehen. Und wie schießbereit der Norden ist wissen wir ja jetzt.


    Was mich beunruhigt ist, dass China anscheinend nicht bereit ist, gegenüber seinem Verbündetem ein Machtwort zu sprechen. Das zeigt mir, dass die Chinesen vermutlich selbst kaum noch Einfluss auf Pjöngjang haben. In jedem Fall ist das alles sehr beunruhigend. Der Korea-Krieg in den 50ern war fürchterlich. Man kann nur hoffen, dass sich sowas nicht wiederholt. Denn bei der heutigen Waffenentwicklung und der jahrzehntelangen Vorbereitung eines solchen Krieges wäre das zumindest für den Norden ein Armageddon.

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