Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • Was mich mal interessieren würde wäre wo die angeblich so hohen Verluste der Ukraine herkommen. Wenn man sieht wie gut die ukrainischen Soldaten trainiert und ausgebildet sind und dann bedenkt das diese ja hauptsächlich defensiv eingegraben tätig sind. Während die Russen einfach ihre Infanterie über mehr oder weniger offenes Gelände auf die ukrainischen Stellungen zulaufen lassen.

    Ich meine mir ist klar das wir nicht alles zu sehen und hören bekommen aber was man so auf Videos auf youtube und co sehen kann ist schon krass.


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  • Ich meine mir ist klar das wir nicht alles zu sehen und hören bekommen aber was man so auf Videos auf youtube und co sehen kann ist schon krass.

    Es wurde ja schon immer gemunkelt, dass die Ukraine selbst auch sehr große Verluste hat. In Bachmut bspw. sollen sehr viele ukrainische Soldaten gefallen sein, wohl vor allem gut ausgebildete. Bachmut ist quasi das „Verdun“ oder „Stalingrad“ des Ukraine-Krieges. Eine Materialschlacht auf kleinstem Raum.

    Vermutlich sollte man vorsichtiger sein, mit den ganzen Erfolgsvideos auf YT usw..


    Hoffentlich ist das alles nur Gerede, um Russland in falscher Sicherheit zu wiegen, bevor die ukrainische Offensive in 3-4 Wochen beginnt. Aber so ganz glaube ich nicht dran.


    Allerdings hat auch Russland wohl massive Munitionsprobleme.


    Ukraine-Liveticker: Wagner-Chef warnt mangels Munition vor Zusammenbruch der Front in Bachmut

    Einmal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sind bei den Verlusten die Zivilisten mit eingerechnet?

    Die Ukraine setzt auch ihre Territorialverteidigungskräfte intensiver ein, das sind weniger gut ausgebildete Soldaten, die haben ein Level welches Russischen Einberufenen entspricht.

    Letztes Jahr Mai/Juni war sehr blutig für die Ukraine, im Donbass wurde von täglich bis zu 300 Toten/Verletzten berichtet, durch die russische Artilleriewalze.

    Die Ukrainer mussten sehr lange auf ungepanzerte Fahrzeuge zum Transport der Truppen zurückgreifen, macht die Sache nicht besser.


    Der westlichen Politik traue ich das sofort zu, dann kann sich Macron und Scholz als Friedensengel in Szene setzen.

    Die Frage wird sein ob der Rest der NATO da mitmacht, gerade Polen, das Baltikum und Amerika werden einen solchen Plan nicht gut heißen, hoffe ich.

    Amerika hat ja gewaltig in die Ukraine investiert und geliefert, jetzt verhandeln dürfte dem Präsidenten mehr schaden als nützen.

    Am ehesten wird er, wenn er will, die Ukraine zu Beginn des Wahlkampfes zu Freidensgesprächen "überreden", das er sich im Wahlkampf so präsentieren kann.

  • Was mich mal interessieren würde wäre wo die angeblich so hohen Verluste der Ukraine herkommen. Wenn man sieht wie gut die ukrainischen Soldaten trainiert und ausgebildet sind und dann bedenkt das diese ja hauptsächlich defensiv eingegraben tätig sind. Während die Russen einfach ihre Infanterie über mehr oder weniger offenes Gelände auf die ukrainischen Stellungen zulaufen lassen.

    Ich meine mir ist klar das wir nicht alles zu sehen und hören bekommen aber was man so auf Videos auf youtube und co sehen kann ist schon krass.

    Na ja auch in der Defensive kann eine Armee schwere Veeluste erleiden, vor allem dann wenn der Angreifer die Überlegenheit an schwerer Artillerie hat.


    Auch in Verdun gab es ungefähr ein 1:1 zu Verlustverhältnis, ich denke bei Bakhmut kann man realistisch von einem 1:2 Verhältnis ausgehen, wenn beispielsweise 10 Wagner Söldner vorgeschickt werden um ein MG-Nest zu zerstören werden die zwar niedergemacht aber die Russen brauchen danach nur Ihre Artillerie oder eine Suizid-Drohne auf das MG zu werfen und erwischen dann dabei selber die Besatzung von 5 Ukrainern.


    Dazu kommt das eine Front ja nie komplett statisch ist, es gibt immer wieder lokale Durchbrüche und dementsprechend dann auch lokale Gegenangriffe, auch die können den Ukrainern teuer zu stehen kommen wenn sie vielleicht ohne Vorbereitung und ohne eigener Artillerie Unterstützung durchgeführt werden.



    Hier wird es auch nochmal zusammengefasst, selbst eben ein 1:2 Verlustverhaltnis hilft trotzdem eher Russland weil es halt die schlecht ausgebildeten Wehrpflichtigen und Gefangenen von Wagner gegen die ukrainischen Beruffssoldaten tauscht.

  • Ich würde mal vermuten, die Hoffnung ist, dass die heiße Phase des Krieges vorbei ist, wenn die Fabrik irgendwann zwischen 2024 und 2026 fertiggestellt ist.

    Und wozu brauche ich dann noch eine Fabrik für Panzer?


    Meine Vermutung ist auch, daß Rheinmetall zusätzlichen Druck auf die Bundesregierung aufbauen möchte und im Zuge dessen natürlich noch Subventionen oder anderweitige finanzielle Unterstützung abgreifen möchte. Rheinmetall ist immer noch ein Wirtschaftsunternehmen und ein Rüstungsbetrieb finanziert sich nun mal über den Verkauf von Waffen.

    Mit einer Fabrikbaustelle vor Ort lassen sich möglicherweise ganz andere Forderungen umsetzen als mit einer reinen Auslandsniederlassung in Rumänien oder einem anderen benachbarten Land.

    Die Panzer werden ja nicht nur jetzt für den aktiven Verteidigungskampf benötigt, sondern langfristig als Abschreckung und Vorteil gegenüber russischer Waffentechnik. Es hat damit seine klare Berechtigung. Putin hat durch den Angriffskrieg in eine jahrzehntelange Feindschaft beider Völker investiert.


    Die Ukraine wird andererseits auch nie wieder abhängig von anderen Mächten sein wollen, die Erfahrung nach 2014 und 2022 dürfte über Jahrzehnte nachhaltig sein. Man hat die eigenen Atomwaffen für Garantien des Westens aufgegeben…


    Falls der Krieg wirklich andauern sollte, dann wird die Ukraine langfristig den Russen überlegen sein.

  • Man hat die eigenen Atomwaffen für Garantien des Westens aufgegeben…

    Ist auch einer der Gründe weshalb England die Ukrainer so unterstützt. Man hatte ihnen Garantien gegeben und da muss man sich jetzt auch daran halten.

    Aber nicht nur der Westen hat Garantien gegeben, auch Russland. Was russische Versprechungen aber wert sind, sah man 2014.



    Was die Verluste betrifft, sind diese schwer zu erfassen. Da gibt es nur Schätzungen. Man kann aus verschiedenen Quellen Rückschlüsse und Hochrechnungen anstellen. Findet man ganze Kolonnen an im Kampf zerstörten Fahrzeugen, kann man die Verluste gut einschätzen. Auch gibt massig Aufnahmen von Drohnen, die über den Schlachtfeldern kreisen, wo man teils die Leichen und Verwundeten zählen kann. Gerade seit die Russen immer mehr zu Angriffen ala "Menschlicher Welle" übergegangen sind kann man die Verluste da gut schätzen. Auch bei übereinstimmende Berichte mehrerer Quellen wenn Einheiten wieder aufgefüllt werden, sich Soldaten sich über die Verluste beschweren, es Nachrichten über mangelhaftes Erste Hilfe Material gibt, usw. usf. kann man Rückschlüssen ziehen.

    Auf ukrainischer Seite ist es etwas schwieriger, aber die im Grunde dieselbe Rechnung. Gibt aber in meinen Augen vier große Unterschiede.


    1. Die Ukrainer befinden sich in der Regel in der Verteidigung, in mehr oder weniger gut ausgebauten Stellungen. Sicher, wenn die Artillerie direkt trifft, war es das, aber schon ein paar Baumstämme und Sandsäcke ein paar Meter weiter können den Kameraden das Leben retten. Da die Russen in der Regel müssen der Angreifer sind müssen sie hingegen aus ihren Stellungen raus und erleiden somit höhere Verluste.

    2. Rotieren die Ukrainer ihre Truppen durch. Sowie eine ukrainische Einheit 10 - 20 Prozent Verlust erleidet wird sie aus der Front genommen und wieder aufgefüllt. Gibt natürlich immer auch Ausnahmen, aber in der Regel kommt das so in etwa hin, was bedeutet die Kampfkraft einer Einheit geht nicht verloren, was wiederum die Verluste verringert. Wie viele Berichte von russischer Seite hingegen haben wir gesehen wo Einheiten mit 30% Stärke weiter angegriffen haben, mit artfremden Personal oder gar Rekrutierten schnell wieder aufgefüllt und zurück an die Front kamen. Teil sogar bei "Eliteeinheiten" wie dem WDW. Das erhöht die Verluste dann natürlich gewaltig.

    3. Die Versorgung von Verwundeten. Erinnert ihr euch noch an die Erste Hilfe Sets der Russen im Vergleich zu denen der Ukrainer? IWST hat hier mal die Zahlen gepostet wonach von 8 verwundeten Ukrainern nur 1 seinen Verletzungen erliegt. Bei den Russen ist diese Zahl wesentlich schlechter, bei ca. 3:1

    4. Der Versuch der Russen die Ukrainer mittels Menschenmaterial zu überwältigen. Die Einberufung hat vorerst das Personalproblem der Russen gelöst, was sie aber dazu verleitet hat alte Zaren- und Sowjettaktiken auszugraben und zu versuchen den Gegner mit purer Masse zu besiegen. Spätestens seit Beginn der Winteroffensive sehen wir immer wieder Bilder und Berichte von russischen Angriffen bei denen sie ihre Männer geradezu verheizen. Bei Bakhmut ist wohl Wagner ausgeblutet und Schätzungen gehen von 40k Mann Verlust allein bei diesen aus, Dazu kommen die Verluste der regulären Armee. Im Süden, Wuhleda steht inzwischen ein riesiger Schrottplatz an zerstörtem russischen Material. Da ist, mal wieder, der WDW verblutet. Verluste von 5000 Mann stehen da im Raum. Halte ich persönlich für übertrieben, aber es zeigt, dass es den Russen scheißegal ist wie viele Leute sie verheizen. Werden halt die nächsten hingeschickt. Von den Ukrainern höre ich so etwas hingegen nicht, zumindest nicht in einer auch nur annähernden Größenordnung, schon allein weil die sich so etwas nicht leisten können.


    Der große Vorteil der Russen war die ganze Zeit ihre Artillerie, von der sie einfach eine unglaubliche Menge haben. Damit konnten sie gerade in der Mitte des Krieges, als sie im Donbas vorgerückt sind die Ukrainer einfach zusammenschießen. Da war es auch nicht so wichtig, dass diese nicht wirklich zielgenau war. Man schickte ein paar Männer und wenn sie beschossen wurden hat man mit der Artillerie draufgehalten. Am nächsten Tag erneut, bis man eben nicht mehr beschossen wurde. Dies hat aber zu einem unglaublichen Munitionsverbrauch geführt, der sich nun rächt. Seit ca. Oktober/November gibt es immer wieder und mehr Berichte über Munitionsknappheit. Dazu ist die Anzahl der verschossenen Artilleriemunition stetig zurückgegangen aus jetzt 25k - 35k. Auch die Himars hatte daran ihren Anteil, zwang sie die Russen doch ihre Depots immer weiter von der Front weg zu bewegen, während gleichzeitig die Ukrainer modernere westliche Systeme erhielten, welche mit einem Bruchteil an Munition, dafür aber recht zielsicher, die russischen Stellungen unter Feuer nahmen. Ohne absolute Überlegenheit ihre Artillerie gehen den Russen jetzt bar nach und nach die Optionen aus.

    Es wird sich zeigen zu was sie nach dem "Fleischwolf" Bakhmut noch in der Lage sind. Sie müssen immerhin noch nach Slowjansk und Kramatorsk. Und das sehe ich einfach nicht wie ihnen das in absehbarer Zeit gelingen sollte.

  • Ich hoffe ja, das du Recht hast. Röpcke hält die bei Bachmut geschilderten Verluste für grotesk übertrieben. Er hält die von Prigoschin selbst angegeben 20-50 Mann am Tag für realistisch.

    Auch haben westliche Militärs den Ukrainiern ja schon vor Monaten nahegelegt Bachmut aufzugeben. Was ja auch sagen spricht, das die Ukrainer dort Russen wie am Fließband niedermachen.


    Flo78 Man findet auf den entsprechenden Kanälen auch mehr als genug Videos von ukrainischen Angriffen, die zusammengeschossen werden. Und es gibt auch Berichte über schlecht ausgerüstete und ausgebildete Einheiten, denen unrealistische Befehle gegeben werden. https://mobile.twitter.com/Jul…tatus/1632677433362075648

  • Laut SZ haben sich Ukrainische Soldaten in einem Interview über die eigene Führung beklagt.


    Demnach gäbe es immer weniger Munition. Schlecht ausgebildete Rekruten würden sofort in die erste Linie geschickt. Die eigenen Verluste seien hoch. Die Lage in Bakhmut werde zunehmend unhaltbar. Die Soldaten mahnten einen Rückzug aus der Stadt an, die kaum noch Deckung oder Schutz böte.


    Ukraine News: Schlimme Zustände in Bachmut - Politik - SZ.de


    Und SPD-Chef Klingbeil und SPD-Fraktionschef Mützenich sind per Zug zu einem Besuch in Kiew beim ukrainischen Außenminister.

  • Ich hoffe ja, das du Recht hast. Röpcke hält die bei Bachmut geschilderten Verluste für grotesk übertrieben.

    Da sprechen die Berichte aber eine andere Sprache. Die Russen konzentrieren sich faktisch nur noch auf Bakhmut und weiter südlich auf Awdijwka ansonsten sind ihre Offensivbemühungen an der restlichen Front weitgehend zum Erliegen gekommen.


    Hatte gestern noch irgendwo gelesen, finde leider die Quelle nicht mehr, dass der ukrainische Generalstab die Verluste bei Bakhmut mit 8 oder gar 9:1 bewertet. Für jeden eigenen Soldaten hätten die Russen demnach 8 oder 9 Mann verloren. Die Zahl dürfte massiv übertrieben sein, aber solange sie ein Verhältnis von 1:4+ erreichen, rechtfertigt das die weitere Verteidigung der Stadt


    EDIT 15.03.23

    Russland kam wohl gestern auf die glorreiche Idee, eine US-Drohne, die in internationalen Gewässern über dem Schwarzen Meer flog, zum Absturz zu bringen.

    Nach US-Angaben hätten die beiden Abfangflugzeuge zunächst Treibstoff vor der Drohne abgelassen, wohl um die so zu beeinträchtigen oder gar zum Absturz zu bringen, als dies aber nicht funktionierte, sei eines der Flugzeuge so dicht an die Drohne herangeflogen, dass sie den Propeller am Heck berührte, sodass die anschließend abstürzte bzw. vom Drohnenpiloten ins Meer stürzen gelassen wurde.

    Russland dagegen behauptet "Es sei zu keinem Kontakt gekommen, vielmehr sei die Drohne nach einem scharfen eigenen Manöver ins Meer gestürzt." :rolleyes:

    Ist nicht der erste Vorfall, bei dem russische Piloten in internationalen Gebiet so aggressiv auftreten. Anflüge auf NATO-Schiffe und Flugzeuge, sogar eine in unmittelbarer Nähe abgeschossene Luft-Luft-Rakete kamen schon vor. Aber Gerät absichtlich zu zerstören, ist eine neue Hausnummer. Die USA werden das sicher nicht auf sich sitzen lassen. Mal sehen, wie die USA reagieren werden. Wahrscheinlich werden die Drohnen zukünftig mit Geleitschutz fliegen. Glaub die Brieten müssen ihre Aufklärer auch immer begleiten, weil die mehrfach von den Russen schon bedrängt wurden.


    USA und Russland: Gegenseitige Vorwürfe nach Drohnen-Absturz | tagesschau.de

  • Tatsächlich machen es die Amerikaner nicht.

    Siehe die "Wetterballons" der Chinesen. Diese wurden erst bei Eindringen in den US-Luftraum abgeschossen.

    Es mag den Russen nicht gefallen, genauso wie es den baltischen Staaten nicht gefällt, dass es die Russen bei ihnen machen, aber solange sie in internationalen Gebiet unterwegs sind, hat man es zu akzeptieren.

    Frage mich gerade die 12 Meilen-Zone für besetztes Territorium gilt. :grübel: Wenn die Ukrainer theoretisch den USA Überflugrechte gewähren ob die Franzosen dann über die Krim fliegen dürften. Werden sie nicht tun, aber wäre interessant zu wissen.


    Bei Wuhleda sollen sich wohl die 155 und 4? Marineinfanteriedivision nach ihren verheerenden Verlusten geweigert haben anzugreifen. Daraufhin wurde die Rosgvardia geschickt, um das im Keim zu ersticken.

  • Hm naja, es ist Krieg dort und die Amerikaner sind nicht neutral und werden die ausgewerteten Daten sicher mit der Ukraine teilen (zumindest teilweise). Von daher kann ich die Russen schon verstehen. Glaubst du die Amis würden das an deren Stelle nicht genauso machen???


    Wie war das früher mit den Aufklärungsflügen der Amerikaner über der Sowjetunion? Hätten die Russen das im gleichen Maßstab gemacht, wäre aber was los gewesen.

    Bei den Aufklärungsflügen ÜBER der Sowjetunion, die die USA im kalten Krieg durchgeführt haben, war es verständlich, dass die Sowjets diese abgeschossen haben. Selbiges mit dem chinesischen Spionageballon, der einmal quer über die USA geflogen ist.


    Die Drohne befand sich allerdings nicht im russischen Luftraum, sondern in internationalem Luftraum. Und da sagt nicht nur das Völkerrecht, sondern auch die über Jahrzehnte gelebte Praxis, dass man in so einem Fall keinen Abschuss durchführt, solange man nicht im Krieg miteinander ist.
    Derartige Aufklärungsflüge sind nämlich am europäischen Himmel ziemlich häufig, und zwar von beiden Seiten, auch Russland schickt des Öfteren Aufklärungsflugzeuge und Drohnen in die Nähe von NATO Luftraum über Ostsee und Arktischem Ozean. Russland geht sogar so weit, dass seine Jets alle paar Monate mal den Luftraum der baltischen Staaten, Finnlands, Schwedens oder Norwegens verletzen. Die Reaktion der NATO in solchen Fällen: Kampfjets, die die Eindringlinge wieder in internationalen Luftraum eskortieren.

    Auch die USA hat nicht jeden chinesischen Spionageballon, der für ein paar Minuten ihren Luftraum verletzt hat (über Guam ist das Berichten zufolge bereits öfter vorgekommen) gleich abgeschossen, sondern erst den, der tief aufs amerikanische Festland vorgedrungen ist.

  • War es nicht so das die amerikanische Radarüberwachung nicht fein genug eingestellt war und die das erst gar nicht mitbekommen hatten? Und als sie es feiner justiert hatten erst reagiert haben, mit Abschuss. Ich vermute das die schon jeden abschießen den sie wahrnehmen.

    Sie haben nicht alle gesehen, aber doch einige, nur haben sie nicht jeden öffentlich gemacht. Es gab bereits vor dem Aufsehen-erregenden Ballon 4 chinesische Ballons die identifiziert worden waren, 1 während Bidens Regierung, und 3 unter Trump. Die sind damals allerdings nur über Guam und Hawaii geflogen, nicht über das Festland.
    Diese 4 davor wurden auch nicht abgeschossen, erst Nr. 5, und der erst, nachdem er mehrere Tage im amerikanischen Luftraum verbracht hatte.

    Sorry aber neutral sind die Amis aber auch nicht, oder irre ich mich? Bist du der Meinung das die Amerikaner in umgekehrter Situation anders handeln würden?


    Man braucht sich nur die letzten Kriege anschauen das denen das Völkerrecht aber sowas am AXXXX vorbei ging.


    Gilt das beachten des Völkerrecht also nur für Russen, Chinesen und andere nichtwestliche Völker und wenn Amerikaner / Europäer es mißachten achnaja ist halt so. Wir sind schließlich die Herrenrasse. Den so kommt es rüber.

    Neutral im Sinne von keine direkte Kriegspartei sind sie. Klar, sie favorisieren eine Seite, aber sie greifen nicht direkt ein, ähnlich wie im 2. Weltkrieg bis Dezember 41.

    Und ob die Amerikaner und Europäer in der Situation anders handeln würden, muss ich nicht glauben, ich weiß es, weil, wie von mir erwähnt, russische Aufklärungsflugzeuge regelmäßig am NATO Luftraum entlang fliegen.


    Eine kleine Auflistung ähnlich gelagerter Fälle seit 1945:

    1950 haben im April die Sowjets ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgeschossen, im September die Amerikaner ein sowjetisches Aufklärungsflugzeug

    1967 haben israelische Kampfflugzeuge ein amerikanisches Spionageschiff in Brand geschossen.

    1969 hat Nordkorea ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen

    1992-2018 Griechische und türkische Flugzeuge haben sich über der Ägäis öfter mal gerammt.

    2001 hat ein Kampfjet der Volksrepublik China über dem südchinesischen Meer ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug gerammt.

    2008 hat Russland mehrere georgische Drohnen in georgischem Luftraum abgeschossen

    2019 hat der Iran über dem Golf von Hormuz eine amerikanische Drohne abgeschossen, woraufhin die Amerikaner einen Monat später eine iranische abgeschossen haben.


    Nicht sonderlich viele, wenn man bedenkt, dass Aufklärungsflüge über internationalen Gewässern etwas Alltägliches sind.

    Gab dann natürlich noch einen ganzen Haufen Fälle, wo Flugzeuge abgeschossen wurden, als sie in den Luftraum eines fremden Staates eingedrungen sind (z.B. die U2 über der Sowjetunion, türkische Flugzeug in syrischem und irakischem Luftraum, amerikanische Drohnen, die in jemenitischen oder libyschen Luftraum eindringen etc.), und Staaten, die miteinander im Krieg waren, haben sich auch des Öfteren gegenseitig Flugzeuge im internationalen Luftraum abgeschossen, auch Abschüsse von Passagierflugzeuge (südkoreanisch, iranisch malaysisch etc.) habe ich weggelassen. Insgesamt 2 Fälle, wo die Amerikaner ein fremdes Aufklärungsflugzeug abgeschossen haben, wobei in beiden Fälle der Besitzer einige Monate zuvor ein amerikanisches abgeschossen hatte.



    Edit: Ach ja, zwischen 1989 und 2021 gab es zwischen NATO und (ehemaligem) Warschauer-Pakt- den sogenannte "Vertrag über den offenen Himmel" wo man pro Jahr eine bestimmte Anzahl an gegenseitigen Aufklärungsflügen über dem eigenen Territorium gestattete, sollte damals als vertrauensbildende Maßnahme diesen.

  • Nochmal Glück gehabt würde ich sagen.

    Was wäre wohl passiert wenn der Russische Hobbypilot abgestürzt wäre?

    Man fliegt dich mit einem Kampfjet nicht so nahe an ein so langsames Objekt heran wenn man Herr seiner Sinne ist.


    Russland lügt ja wie gedruckt, ich würde es Amerika ja schon zutrauen das Sie provozieren als Opfer dazustehen, aber wie soll man das Rußland glauben?

    Was hätten die wohl geschrien wenn dieser Pilot samt Maschine abgestürzt wäre....abgeschossen von einer Drohne, die wahrscheinlich unbewaffnet und ohne Ausweichmanöver fliegt?

  • Wer einer angegriffenen Nation hilft ist im rechtlichen Sinne Neutral, da es ja ein Verbot eines Angriffskrieges gibt.

    Das es sich hierbei um ein theoretisches Konstrukt handelt ist klar.

    Die Ukraine hat den Rückhalt durch eine deutliche Mehrheit der Staaten.

    Das die Russen deutlichst weniger Nationen auf ihrer Seite haben ist deren Problem, immerhin sind Sie unzweifelhaft der Aggressor und damit Rechtsbrüchig.


    Das die USA in so einem Fall immensen diplomatischen und wirtschaftlichen Druck ausüben würden, auf jedes Land das ihren Gegner unterstützt, liegt in der Macht der USA begründet. Ist tatsächlich ihr Recht das zu tun, man muss ja nicht klein beigeben, wird es allerdings tun, außer man heißt Assad oder ist Nordkorea.


    Was die Unterstützung eines Verteidigers angeht, ganz im Ernst, Putin wußte genau wo Biden steht und wie er sich verhalten würde sollte der Krieg länger dauern.


    In Afghanisten gab es angeblich ein Kopfgeld auf Tote GI's, angeblich bezahlt durch Rußland/China. Im Korea Krieg hat China massivst Nordkorea unterstützt, da gab es keinen Krieg mit den USA, obwohl dort reguläre Truppen Chinas angegriffen haben.

    Vietnam bekam Unterstützung aus Russland und China, da gab es auch keinen Krieg mit diesen Nationen.

    Amerika Half den Afghanen gegen die Sowjetunion usw.....


    Niemand glaubt das Amerika die Unschuld vom Lande ist, nur ist in diesem Krieg Putins Reich ganz klar der Aggressor, damit wird Amerika immer besser da stehen.


    Alle NATO Länder liefern Waffen, Informationen und bilden Ukrainer aus, laut Recht dürfen Sie es auch, und damit sind Sie auf der "sicheren" Seite.


    Das Rußland niemand großartig hilft...wer denn, Eritrea, Nordkorea oder Syrien? China wird den Teufel tun und sich mit der wichtigsten Wirtschaftsmacht der Welt anlegen, die dann kommenden Sanktionen würden ihre Wirtschaft richtig massiv reindrücken, bei bescheidener Demografie und Immoblase, etlichen coronatoten und steigenden Militärausgaben hat da niemand Lust drauf.


    Putin hat einfach die falschen " Freunde", Biden nutzt es aus um einen Gegner ausbluten zu lassen und zu schwächen, zu isolieren und darben zu lassen.

  • Saladin hat schon Recht wenn er meint, dass sich die US Definition von "Neutralität" nicht mit der Neutralität im völkerrechtlichen Sinne deckt, auch in den beiden Weltkriegen haben die USA bis zu Ihren Kriegseintritten die Grenzen der Neutralität massiv ausgereizt einfach weil Sie es konnten. Im Ersten Weltkrieg hatte man auf zivilen Kreuzfahrtschiffen Waffen und Munition nach England geliefert, beispielsweise auch schon auf der bekannten Lusitania.


    Im Zweiten Weltkrieg hatte man dann quasi im Atlantik schon einen inoffiziellen Kriegszustand mit Deutschland noch vor Pearl Harbor in dem US-Zerstörer bereits englische Konvois geschützt hatten und deswegen auch von deutschen U-Booten angegriffen wurde.


    In China hatte man auch vor dem direkten Krieg gegen Japan bereits eine eigene Freiwilligen-Staffel aufgestellt bestehend aus amerikanischen Flugzeugen, die Flying Tigers.


    American Volunteer Group – Wikipedia


    Klar moralisch alles vertretbar, weil Japan und Deutschland wie Russland heute auch die Aggressoren waren, aber völkerrechtlich waren das schon damals Brüche.

  • Da hab ich nie widersprochen und wie ich schon schrieb, Amerika ist sicher nicht die Unschuld vom Lande.

    Sie nutzen ihre Macht aus, weil Sie es können, nicht weil sie dürfen. Und Machtspiele unternimmt Amerika nur um Amerika weiter voranzubringen.

    Hier im Thread geht es um den Rußland-Ukraine Krieg, daher beziehe ich mich auch darauf.

    Das man Amerikanische Drohnen über dem Meer zum Absturz bringt, kann man machen. Nur glaube ich nicht das Amerika sich das gefallen lässt. Man sollte diese Nation nicht zu lange provozieren, deren Zündschnurr ist erstaunlich kurz.

    Mich würde es nicht wundern wenn die Ukraine jetzt noch mehr Daten zugesteckt bekäme oder die Kertsch Brücke erneut beschädigt werden würde, oder es ein "zufälliges" Datenleck in Rusland gebe...

  • Ausweitung des Krieges? Seit wieviel Wochen versucht Russland Bachmut zu erobern?


    Ich hatte bis zum 24.2. mit einer groß angelegten russischen Offensive gerechnet. Nix.


    Ich denke Russland hat nicht mehr viel auf der Pfanne. Hätten sie es, würden sie auch anders vorgehen. Von Lufthoheit in der Ukraine kann auch keine Rede sein. Ich rechne inzwischen viel eher damit, dass die Ukraine irgendwann, irgendwo mit westlichen Panzern usw. entscheidende Durchbrüche erzielen wird.


    Über ne Ausweitung des Krieges mache ich mir keine Sorgen. Wer mit der Ukraine im Ist-Zustand nicht fertig wird, braucht erst gar nicht davon träumen, mit der NATO irgendwas anzufangen. Russland würde innerhalb von Tagen eine krachende Niederlage erleiden.


    In Moskau hebt man angeblich Panzergräben aus. Das zeugt doch davon, welche Panik dort inzwischen herrscht.

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