Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • 100k halte ich für zu hoch. Irgendwas zwischen 50k - 80k dürften wohl eher passen wenn man alle Truppen mit einbezieht, also Milizen, Polizeitruppen, Söldner, Truppen der Aufständischen.

    Angeblich hat der amerikanische Generalstab diese Zahlen veröffentlicht. Die Ukraine soll leider vermutlich genauso hohe Verluste haben. Die Frage die sich mir dann direkt stellt ist, wieso derartig hohe Verluste für Russland eine Niederlage bedeuten, für die Ukraine aber kein schwerwiegendes Problem sein sollen. Wohl auch viel Propaganda im Spiel.


  • Die Ukraine kämpft, oder kämpfte, zumindest zu Beginn des Krieges, um das nackte überleben als Nation. Während die "2. stärkste Armee der Welt" nur kurz eine Spezialoperation durchführen sollte. Wenn man sich dann den aktuellen Stand nach 260 Tagen anschaut, ist das für die eine Seite ein überraschender Erfolg, für die andere ein Debakel. 100.000 zu opfern um das Land zu verteidigen ist bitter, aber 100.000 für den Scherbenhaufen, vordem Russland gerade steht?

    Und in der Ukraine gilt seit Beginn des Krieges das Kriegsrecht, die können ihre Verluste an Menschen zumindest quantitativ überkompensieren (bei einer Bevölkerung von >40 Millionen). In Russland kam je erst vor kurzem nach langer Zeit dann doch die Teilmobilmachung.

  • Manchmal ist schon erstaunlich, was so in Russland über die Sender geht.


    Die Zensur wird dort jedenfalls bisher nur der Form nach durchgesetzt, nicht „dem Sinn“ nach. Bzw… „die Gedanken sind frei.“



    Die Russen sind sich auch nicht mehr darüber einig, welche Kriege sie verloren und gewonnen haben.


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  • Die Frage die sich mir dann direkt stellt ist, wieso derartig hohe Verluste für Russland eine Niederlage bedeuten, für die Ukraine aber kein schwerwiegendes Problem sein sollen. Wohl auch viel Propaganda im Spiel.


    Natürlich ist das auch für die Ukraine ein Problem. Nicht zuletzt da deren Demographie kaum besser aussieht wie die der Russen. Die Ukraine hat im Gegensatz zu Russland recht viele Freiwillige. Es sind wohl sogar so viele dass sie zuletzt keine Wehrpflichtigen eingezogen haben. Sowas hab ich in einem solchen Krieg auch noch nicht gehört. Liegt natürlich auch mit daran dass die Ukraine gleich zu Beginn eine Generalmobilmachung durchgeführt hat. Aber anders als bei den Russen ihre Truppen nicht teils in Masse sinnlos verheizt und sie ohne Ausbildung an die Front werfen. Ist bestimmt auch vorgekommen, doch bei den Russen ist das böse gesagt normal. Die Ukrainer lassen ihre Truppen rotieren, haben den Großteil ihrer Soldaten über viele Monate ausgebildet und auch in andere Staaten zur Ausbildung geschickt. Auch die persönliche Ausstattung eines ukrainischen Soldaten wesentlich besser als die eines russischen. Man denke nur an die Ersten Hilfe Kits. Dazu ist die Ukraine in der Verteidigung und hat mehrere große Siege errungen was ihre einen massiven Moralschub gegeben hat. Die Moral der Russen ist da wesentlich schlechter und wird sich wohl auf absehbare Zeit kaum besseren sondern eher sogar noch eiter verschlechtern. Auch sind die Truppen welche Russland verloren hat mit die besten der Besten was sie zu bieten hatten. Da sind die Truppen darunter welche eigentlich gegen die NATO im Baltikum antreten sollten oer Moskau und St. Petersburg verteidigen sollten. Die hat man nun in der Ukraine faktisch aufgerieben. Diese Truppen werden auf Jahre nicht mehr an ihre alte Kampfkraft heran kommen. Ihr Material wird zwar irgendwie noch ersetzt aber rapide schlechter. Alles was in absehbarer Zeit einsatzbereit gemacht werden konnte ist wohl bereits an der Front. In den Depots stehen zwar noch 10k Panzer rum, aber der Großteil ist eingentlich Altmetall und nur mit einen großen Aufwand wieder instand zu setzten. Ist durchaus möglich aber dann hat man nen 40 Jahre alten Panzer oder einen 30 Jahre alten LKW. Warten wir mal ab wann wir die ersten T55 auf russischer Seite sehen. Die Ukrainer setzten ja wohl welche, in Ermangelung von Alternativen, schon ein.

    Dazu haben bis zu 700k Männer Russland nach der Ankündigung der Teilmobilmachung verlassen. Sehr unwahrscheinlich dass diese alle wieder zurückkehren werden. Denen ist quasi eine ganze Generation weggelaufen. Dieser Verlust wird auf Jahrzehnte nachwirken. Keine Frage, da hat jemand im Kremel richtog geschlafen und vergessen die Grenzen dicht zu machen. Keine Frage, in der nächsten Welle werden die Grenzen erst geschlossen und dann verkündet.

    Aber sicher, wenn der Krieg noch zehn Jahre geht mit immer neuen frisch Einberufenen die sich gegenseitig umbringen wird die pure Masse der Russen irgendwann die Ukrainer wohl durchaus besiegen. Immer auch davon abhänig wie die Ukraine unterstützt wird. Die Polen und Balten werden sie wahrscheinlich bis zum Ende mit Material versorgen. Rechnerisch könnte sich Russland auch 1 oder 2 Mio. Tote leisten. Aber ist dass dann ein Sieg wenn man die Ukraine dann niedergekämpft hat?

  • Angeblich hat der amerikanische Generalstab diese Zahlen veröffentlicht. Die Ukraine soll leider vermutlich genauso hohe Verluste haben. Die Frage die sich mir dann direkt stellt ist, wieso derartig hohe Verluste für Russland eine Niederlage bedeuten, für die Ukraine aber kein schwerwiegendes Problem sein sollen. Wohl auch viel Propaganda im Spiel.

    Wäre halt interessant das nach im Kampf gefallenen, an Krankheiten gestorbenen, Verwundeten, Gefangenen, und Vermissten aufgeschlüsselt zu haben, inklusive des jeweiligen Konfidenzintervalls für beide Seiten. "lost over 100.000" und "roughly the same" sind nämlich keine belastbaren Zahlen.
    Dazu kommt: Wen zählt man.

    Auf russischer Seite: Nur reguläre Armee oder auch Nationalgarde, Wagner, Kadyrovzy. Und was ist mit LNR und DNR?

    Auf ukrainischer Seite: Nur die reguläre Armee oder auch die Nationalgarde, den Grenzschutz und Partisanen? Und was ist mit der Fremdenlegion und Zivilisten?


    Außerdem dürfte das Verhältnis Tote : Verwundete ein anderes sein, während auf ukrainischer Seite dank modernem Verbandsmaterial und der entsprechenden Einstellung wohl relativ viele Verwundete überleben, dürften auf russischer Seite sehr viele Verwundete, die eigentlich überleben könnten, dank Tampons, schimmliger Verbände und der Geringschätzung ihrer Leben sterben.
    Dann wäre da noch die Qualität der Truppen, der Verlust eines 25-jährigen Kommando-Soldaten, oder Piloten wiegt schwerer als der eines 55 jährigen Milizionärs.

    Die Verluste dürften auf beiden Seiten massiv sein, wir erleben wohl gerade den blutigsten Krieg, den Europa seit 77 Jahren gesehen hat, aber halbwegs verlässliche Zahlen zu den Verlusten werden wir wohl erst einige Jahre nach Kriegsende haben.

    Bei zerstörtem Großgerät ist es ähnlich, wir wissen zwar dank open source wie viel mindestens zerstört wurde, aber wir haben keine Ahnung, welcher Prozentsatz der Verluste fotografiert wurde, zumal er je nach Kategorie variieren dürfte (ein T-90 oder Ka-52 ist halt interessanter als Nachschub-LKW #1351).
    Was wir dort immerhin erahnen können, ist das ungefähre Verhältnis, Russland hat hier 3-4 mal so viel verloren, allerdings hat die russische Armee auch ein anderes Verhältnis von Material zu Soldaten.


  • Da möchte man nicht auf der anderen Seite sein.


    Es gibt Meldungen darüber, dass ukrainische Truppen am Ostufer des Dnejpr nahe Nova Kachovka gelandet seien. Zudem gäbe es Straßenkämpfe in Cherson.



    Wenn das stimmt, sieht es nicht mehr wie ein „geordneter Rückzug“ aus.


    Hier wird berichtet, dass sich die Ukrainer nicht an Zusagen der Amerikaner gegenüber den Russen halten würden. Es drohe nun die Einkesselung von 20.000 russischen Soldaten am Westufer des Djnepr.



    Twitter kocht gerade. Es gibt anscheinend hunderte Meldungen über einen vollständigen Zusammenbruch der russischen Streitkräfte am Westufer des Dnjepr.


    Demnach bekämen Soldaten Befehle, sich in Zivilkleidung alleine durchzuschlagen. Massenhaft Ausrüstungsgegenstände und schweres Gerät würde zurückgelassen. Es herrsche Panik. Die Brückenköpfe an denen sich tausende russische Soldaten sammelten, um über den Dnjepr zu kommen, wären von Ukrainern eingekreist und würden permanent und starken Beschuss genommen.



    Hier angeblich ein Video der Artillerieangriffe auf die russischen Brückenköpfe / Einschiffungsstellen.


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  • Twitter kocht gerade. Es gibt anscheinend hunderte Meldungen über einen vollständigen Zusammenbruch der russischen Streitkräfte am Westufer des Dnjepr.

    In keinem Onlineportal / Nachichten finde ich etwas über den vermeindlichen Zusammenbruch und Einkesselung russischer Truppen, schon gar nicht in der Größenordnung von 20.000. Wären solche spaktakulären Nachrichten über den Untergang der Besatzungstruppen nicht die eine oder andere Nachtschicht in den Redaktionen wert? Kann natürlich auch sein, daß man erst ab 9.00 darüber liest.

    Bei solchen Meldungen wäre eine gewisse Skepsis immer angebracht.


  • Auf Twitter gefunden, eine Karte der letzten 24 Std im Raum Cherson.

    Auf Fokus online wird es gemeldet.

    Warmap Ukraine ist ebenfalls beim Frontenverschieben.

    Natürlich muss man alles mit Vorsicht genießen, vieles liest sich sehr pro Ukrainer.

    Andererseits, der Russe besticht in diesem Krieg nicht gerade mit taktischen und Strategischen können. Und ein Rückzug über den Fluss mit verfolgenden Gegner ist mit das komplizierteste Manöver welches man sich vorstellen will.


    Auszug aus einem online Artikel:


    Die russische Armee hat einen riesigen logistischen Fehler gemacht.“ Das schreibt der US-amerikanische Ex-Generalleutnant Mark Hertling bei Twitter. „Sie haben 40.000 Soldaten über den Fluss Dnipro nach Cherson gebracht. Dadurch wurden die Truppen voneinander abgeschnitten, ohne die Möglichkeit für Nachschub. Die Ukrainer haben die dafür benötigten Brücken gesprengt. Und nun sind die russischen Truppen auf der Westseite des Flusses von den Ukrainern umzingelt. 10.000 bis 25.000 russische Soldaten - oder sogar noch mehr - sitzen in einer Falle ohne Ausweg.“

    Seit Donnerstag fliehen die russischen Soldaten aus der Großstadt Cherson. Sie würden „verjagt“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts der heranmarschierenden ukrainischen Truppen. Doch offenbar ist es aus russischer Sicht noch viel schlimmer. Denn nicht nur Hertling glaubt, dass die Russen - die eigentlich am Ostufer des Dnipro neue Verteidigungslinien errichten wollen, um den ukrainischen Vormarsch Richtung Krim zu stoppen - in der Falle sitzen.


    Fliehende russische Soldaten geraten unter massiven Beschuss

    Berichte von russischen Soldaten und Kriegsbeobachtern zeigen, dass der russische Rückzug chaotisch verläuft. Kommandostrukturen sind zusammengebrochen. Die Russen ziehen sich nicht geordnet und verteidigungsfähig zurück. Stattdessen sind sie als großer Haufen ein leichtes Ziel für die ukrainische Artillerie.

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    Längst sind die Flüchtenden unter schweren Beschuss geraten. Und wie Hertling schreiben viele Experten, dass dies Tausende Russen das Leben kosten könne.


    Die Russen sitzen in der Falle wie einst Hitlers Soldaten bei Falaise

    Putins Truppen ergehe es wie der deutschen Armee im „Kessel von Falaise“ im Jahr 1944, schreibt Hertling. „Die Russen haben einen ähnlichen Fehler gemacht wie die Deutschen damals“, so der Ex-Generalleutnant. Nach der Landung der Alliierten plante Hitlers Armee damals einen Gegenangriff, während sie längst von feindlichen Truppen eingeschlossen wurde. Im Kessel von Falaise starben mehr als 10.000 deutsche Soldaten, viele mehr gerieten in Gefangenschaft. Nur weil die alliierten Truppen zögerten, konnten noch deutsche Soldaten entkommen.„Wie beim Kessel von Falaise“ - Russen machten bei Cherson logistischen Fehler - jetzt schnappt die Falle zu

    Doch die Deutschen waren überhaupt erst in diese Falle geraten, weil ihre Führung schlechte Entscheidungen traf. Die bescheinigt Hertling auch den Russen. „Ihre Hybris und sehr schlechte Führung“ hätten diese Situation herbeigeführt, so der Militärexperte. Er selbst habe schon vor sechs Wochen vor solch einem Szenario gewarnt. „Jetzt passiert es. Und das zementiert die bereits bekannte Unfähigkeit der russischen Armee.“

    Alleine am Donnerstag rückte die ukrainische Armee laut eigenen Angaben um mehr als sieben Kilometer Richtung Cherson vor. Zahlreiche Orte wurden durch die Gegenoffensive befreit. Sehen Sie hier, wie schnell die ukrainische Armee mittlerweile vorankommt.

  • Twitter kocht gerade. Es gibt anscheinend hunderte Meldungen über einen vollständigen Zusammenbruch der russischen Streitkräfte am Westufer des Dnjepr.

    In keinem Onlineportal / Nachichten finde ich etwas über den vermeindlichen Zusammenbruch und Einkesselung russischer Truppen, schon gar nicht in der Größenordnung von 20.000. Wären solche spaktakulären Nachrichten über den Untergang der Besatzungstruppen nicht die eine oder andere Nachtschicht in den Redaktionen wert? Kann natürlich auch sein, daß man erst ab 9.00 darüber liest.

    Bei solchen Meldungen wäre eine gewisse Skepsis immer angebracht.

    Stimmt schon. Aber ich habe da mit Twitter positive Erfahrungen gemacht. Da berichten halt oft Menschen vor Ort quasi fast live mit 1-2 Std. Verzögerung. Bis das in die Redaktionen kommt, hat es oft schon 1-2 Tage gedauert. Ich schätze mal wir lesen morgen davon.

  • Auf Fokus online wird es gemeldet.

    Boah, der Scheiß kommt nur ganz kurz nach BILD. Stehen beide auf meiner Blacklist, brauch ich nicht.

    Ich find´s halt eigenartig. Scheinbar arbeitet man heutzutage in den Redaktionen nur noch bis 18.00 oder mit Notbesetzung für die richtig wichtigen Dinge wie "welche neue Funktionen hat jetzt der gelbe Haken bei WhatsApp" oder auf welchen Celebrity-Parties treibt sich Caty Hummels rum......

    Alles was nachts passiert, wird dann nur noch von Reuters oder dpa mittels copy / paste und einem schlechten Google-Translator "veröffentlicht".


    Jetzt mal im Ernst: sollte sich das bewahrheiten, wäre das der Gamechanger im Krieg. Kurz vor Wintereinbruch werden die Kampfhandlungen wohl auf beiden Seiten runtergefahren werden, es wäre eine totale Kastastrophe für Putin und der Weg zur Krim stünde sperrangelweit offen.

  • Was sich mir nicht ganz erschließt bei der ganzen Sache aktuell ist ja, warum haben die Russen die Evakuierung bzw den Abzug Ihrer Truppen jetzt so plötzlich öffentlich und medienwirksam angekündigt?


    Das geht eigentlich gegen jegliche militärischer oder strategischer Logik, normalerweise darf der Feind gar nicht mitbekommen, dass man sich zurückzieht bis man den Rückzug quasi abgeschlossen hat und es dann für den Feind schon zu spät ist noch zu reagieren. Die Russen haben also meiner Meinung nach zwei riesige Fehler begangen, zum einem überhaupt solange versuchen auf dem Westufer die Stellungen zu halten trotz der logistischen Probleme und jetzt diese große Ankündigung, damit die Ukraine erst recht Ihre Artillerie zusammenziehen kann und nurnoch auf die Übergangsstellen am Fluss feuern muss.


    Dazu kommt dann noch der moralische Aspekt, wer soll den da noch freiwillig die Nachhut bilden? Auch die Nachhut wird normalerweise über einen bevorstehenden Rückzug als letzte informiert.


    Auch sind die Russen anscheinend nichtmal in der Lage irgendwo zumindest lokal die Luftüberlegenheit herzustellen, wenn es so große logistische Probleme mit den Brücken gibt, wären ja auch Lufttransporte eine Lösung gewesen, sowas geht mit Helikoptern auch heute schon deutlich effizienter als damals noch in Stalingrad als man wirklich Flugplätze dafür gebracht hat.


    Von russischer Seite habe ich gelesen, dass man anscheinend wirklich panische Angst davor hatte, die ganzen 20.000 bis 30.000 Mann zu verlieren die sich am Westufer befunden haben und man deswegen jetzt den Rückzug angeordnet hat aber durch die chaotische Umsetzung hat man jetzt anscheinend dieses befürchtete Schicksal nur beschleunigt.

  • Die Kremlführung behauptet, man hätte erst noch die Midterms in den USA abgewartet......

    Ist die Ukraine nachrichtendienstlich nicht ohnehin immer auf dem neuesten Stand? Die Amerikaner und Briten stecken denen doch jede Info, die man abfängt oder per Satellit beobachten kann. 20.000 Mann incl. Tross abzuziehen sollte denen nicht verborgen bleiben; da wird es doch keine offizielle Ankündigung brauchen, oder?

  • 20.000 Mann incl. Tross abzuziehen sollte denen nicht verborgen bleiben; da wird es doch keine offizielle Ankündigung brauchen, oder?

    Kommt drauf an, im Zweiten Weltkrieg haben die Amerikaner auch die Funkcodes der Japaner geknackt und haben zum Beispiel trotzdem nicht mitbekommen wie die Japaner Guadalcanal evakuiert haben weil die Japaner die gleichen Zerstörer die in der Nacht immer die Truppen mit Nachschub beliefert haben, dann benutzt haben um die Truppen wieder abzuziehen.


    Klar heutige Technologie ist nochmal einen großen Schritt weiter und man sieht heute viel mehr mit Satelliten und co aber ich glaub gewisse Täuschungstaktiken funktionieren heute noch genauso wie schon in der Vergangenheit in jedem anderem Krieg, da würde auch dazu gehören über Funk zum Beispiel falsche Befehle auszugeben weil man davon ausgeht, dass die ohnehin abgehört werden und man dann die richtigen Befehle noch altmodisch schriftlich oder mündlich ausgibt.

  • Was sich mir nicht ganz erschließt bei der ganzen Sache aktuell ist ja, warum haben die Russen die Evakuierung bzw den Abzug Ihrer Truppen jetzt so plötzlich öffentlich und medienwirksam angekündigt?

    Bin jetzt kein Experte, aber eventuell wollte ma so ein propagandistisches Desaster wie bei der Kharkiv-Offensive vermeiden indem man das russische Volk im voraus darauf einstellt und im Nachgang behaupten kann, alles würde nach Plan laufen. Die Frage ist natürlich wer die Anordnung gegeben hat das zu veröffentlichen, es würde mich überraschen wenn es das Militär war.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • In keinem Onlineportal / Nachichten finde ich etwas über den vermeindlichen Zusammenbruch und Einkesselung russischer Truppen, schon gar nicht in der Größenordnung von 20.000. Wären solche spaktakulären Nachrichten über den Untergang der Besatzungstruppen nicht die eine oder andere Nachtschicht in den Redaktionen wert? Kann natürlich auch sein, daß man erst ab 9.00 darüber liest.

    Ich find´s halt eigenartig. Scheinbar arbeitet man heutzutage in den Redaktionen nur noch bis 18.00 oder mit Notbesetzung für die richtig wichtigen Dinge wie "welche neue Funktionen hat jetzt der gelbe Haken bei WhatsApp" oder auf welchen Celebrity-Parties treibt sich Caty Hummels rum......

    Zur Verteidigung sei gesagt dass diese wohl erst berichten wenn tatsächlich von offizieller Seite etwas bestätigt wird.

    Dass dies in der heutigen Zeit und besonders in diesem Krieg in dem viel über die Sozialen Netwerke geht einfach nicht mehr zeitgemäß ist muss sich da erst noch durchsetzen. Heute braucht es einfach Leute die Twitter, Telegram usw. durchsuchen. Und natürlich ist bei der Unmenge an Meldungen dort massig Schrott dabei. Aber das gehört heutzutage einfach dazu während das Warten im bequemen Hotelzimmer in Kiew auf eine neue Ansprache irgend einer Seite einfach veraltet ist. Dafür braucht man aber eben auch gute Leute das zu filtern und einzuordnen oder die auch an der Front sind. Derade hat Deutschland einige Defizite. Wohl auch weil alle die sich für Militär und besonders Militär des 20 Jhr. interessieren gerne auch in die rechte Ecke gestellt wurden und werden. Daher ist es auch traurig was gute Militärexperten in Deutschland angeht. Gefühlt hängen diese Experten die in den normalen Medien so auftauchen allesamt in alten Verhaltenmusster fest die noch aus Zeiten der großen Sowjetarmee stammen. Wie oft man den da hört die Russen "hätten noch gar nicht angefangen" oder "hätten noch massig Pfeile im Köcher", haben "praktisch den Donbas erobert" kann man gar nicht mehr zählen. Man kommt sich teilweise wie im Presseraum des Kreml vor. Wenn das dann aber die Berater der Regierung sind ergeben so einige Nichtentscheidungen dann durchaus Sinn. In Österreich sieht es auch nur unwesentlich besser aus. Das Bundesheer macht zwar ganz schöne Videos hat aber da auch schon so manchen Bock geschossen, Stichwort Feuerwalze oder Panzerdurchbruch zum Djeper. Im englischprachigen Raum ist dass doch um einiges besser.

    Bei solchen Meldungen wäre eine gewisse Skepsis immer angebracht.

    Aber man muss halt filtern und nicht alles gleich für wahr halten.



    Was den Rückzug betrifft darf nicht vergessen werden dass die Ukrainer die ganze Zeit über angegriffen haben. Die haben also gemerkt als die Linien nachgaben. Dadurch dass die Russen nun die Reserven abgezogen hatten konnten die Ukrainer vorstoßen. Sie waren wohl auch so konsequent dass sie schnell nachgestoßen sind, so dass die Truppen die von den Russen zurückgelassen wurden nicht mehr standhalten konnten, auch weil ihnen wohl bewusst wurde dass sie diejenigen sein sollten die zurückgelassen werden. Zudem sollen die Ukrainer wohl bei ihrem Vorrücken gleich die Artillerie mitnehmen. So sind die Flussübergänge nun in Reichweite regulärer Artillerie, was natürlich verheerend auf die sich zurückziehenden/fleihenden Russen wirkt. Die Kommunikation mit der russischen Luftwaffe ist wohl auch weiterhin sehr schleppend. So braucht es wohl gut 90min bis diese auf die ukrainische Artillerie reagieren. Bis dahin haben diese aber schon wieder eingepackt und haben ihre Stellungen gewechselt.

    Diese Niederlage dürfte kaum noch schön zu reden sein. Hier wurde man tatsächlich niedergekämpft. Dass man am Mittwoch den Rückzug ankündigte war nur das offizielle Eingeständnis der Niederlage und bedeutet nur dass die Linien ohnehin in den nächsten Tagen/Wochen zusammengebrochen wären und man dem Volk irgendwie verkaufen wollte man tue alles aeien Soldaten zu retten. Dass es nicht einfach sein würde 20k+ Soldaten raus zu bringen war von Beginn an klar.

  • Läuft auf den offiziellen Kremlkanälen eigentlich noch das Narrativ, man würde Nazis bekämpfen und die Regierung stürzen, 250 russische Omis aus dem Donbass und Mariupol vor den foltendern ukrainischen Faschisten befreien, deswegen wäre diese Spezialoperation ja nötig?

    Oder ist das jetzt samt und sonders eine Verteidigung gegen den schwulen Westen, der mit seinem Imperialismus auch homosexuelle Biowaffen baut?

    Was ist denn die aktuelle Version aus dem Wahrheitsministerium? Hab da so meine Schwierigkeiten, das zu verfolgen oder mir ist das alles viel zu komplex, kann natürlich auch sein.

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