Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • Eine dritte Option würd es auch noch geben, vor ein paar Wochen hatte ich gelesen, dass vor allem die Anarchisten in Russland zu einem bewaffneten Wiederstand gegen den Krieg aufgerufen haben und unter anderem auch öfters Gleise der russischen Eisenbahn gesprengt haben, die Aktionen auf der Krim könnten daher vielleicht auch aus dieser Richtung kommen.

    Jau, Partisanenaktivität auf der Krim, Weißrussland und Russland selbst sind definitv vorhanden, insbesondere bei der Eisenbahnsabotage. Nestor Makhno wäre stolz auf diese Held*innen.

    Ich teile deine Einschätzung bzgl. der Pattsituation. Seit der Doppeleroberung von Lysychansk und Sievierodenotzk Anfang Julei gelang es den russichen Streitkräften nicht offensiv Akzente zu setzen. Auffrischung und Umstrukturierungen für das nächste strategische Ziel sollten bereits abgeschlossen sein, aber den ukrainischen Streitkräften ist es gelungen die Front zu stabilisieren und die feindl. Vorstöße im verbliebenen Donbasgebiet äußerst zu verlangsamen.

    Gleichzeitig mangelt es Kiew einfach an offensiven Möglichkeiten mit schwerem Gerät und Artillerie. Die groß angekündigte Sommeroffensive hat bislang nicht stattgefunden, stattdessen wird sich auf den Logistikkrieg weit hinter der Front konzentriert, um einen Rückzug zu erzwingen.

    Die Zeichen stehen weiterhin auf Abnutzung, bzw. Verhandlungen, sollte die bislang immernoch positive Stimmung im Westen kippen.

  • Gleichzeitig mangelt es Kiew einfach an offensiven Möglichkeiten mit schwerem Gerät und Artillerie. Die groß angekündigte Sommeroffensive hat bislang nicht stattgefunden, stattdessen wird sich auf den Logistikkrieg weit hinter der Front konzentriert, um einen Rückzug zu erzwingen.

    Die Lieferungen aus dem Westen ersetzen in etwa nur das Material welches die Ukrainer bisher verloren haben, zusammen mit dem was sie bei Kiew erbeutet haben, davon flott machen konnten und aus ihren Lagern aktivieren konnten. Material gesehen sind sie also quasi wieder auf Vorkriegsstand. In manchen Bereichen besser in anderen Bereichen schlechter. Bei den Panzern dürften sie dank der Polen nun zwar etwas weniger dafür besseres Material als zuvor haben. Artillerie sind natürlich die M777, Hirmas, Ceasar, Panzerhaubitze 2000 usw. usf. ziemliche Gamechanger, doch an Anzahl noch wenig vorhanden um die schweren Verluste der Ukrainischen Artillerie zu ersetzen. Der Mangel an passender Munition für ihre Artillerie sowjetischer/russischer Bauart ist auch nur bedingt gelöst.


    Die Partisanenaktivität schein tatsächlich immer mehr zu zu nehmen. Angriffe auf Kollaborateure, Polizei, Züge, Schienen, zievieler Ungehorsam sind an der Tagesordnung. Auch in den Volksrpubliken scheint sich Widerstand zu regen da deren Truppen gerne als Kanonenfutter verwendet werden, von den Rekrutierungsmethoden gar nicht zu reden, und die Bevölkerung das nicht so lustig findet.

  • It Seems Ukraine Is Struggling To Form Tank Brigades

    Bezüglich der Panzer, man hat dank der ausländischen Lieferungen, Kriegsbeute und Reaktivierungen jetzt wohl sogar mehr einsatzfähige Panzer als zu Beginn des Krieges. Das Problem scheint derzeit eher ein Mangel an ausgebildeten Besatzungen zu sein.


    In meiner laienhaften Meinung sollte man das beim den Ausbildungsprogrammen beachten. Warum nicht in Polen neue Rekruten an den PT91 ausbilden, die die Besatzungen nach Ende der Ausbildung mit den Panzern zusammen in die Ukraine schicken.

    Oder endlich auch an westlichen Material ausbilden. Der Leo 1A4 sollte ja definitiv besser sein, als kein Panzer.

    Generell, es haben ja in den letzten Wochen diverse Staaten angekündigt, dass britische Trainingsprogramm zu unterstützen. Weiß man, oh dadruch auch die Kapazität von derzeit 10.000 Mann alle 120 Tage ansteigt? Oder handelt sitzen dann nur noch ein paar extra Ausbilder darum, damit man politisch sagen kann, man tut was?

  • Ich finde man hört die letzte Zeit generell wenig, nicht nur was die Ausbildung angeht, sondern auch was die Lieferungen von Material und schweren Waffen betrifft.

    Man kann jetzt natürlich hoffen das dies dennoch geschieht und aus taktischen Gründen geheim gehalten wird. Aber wenn ich mir unsere zögerlichen Politiker so ansehe befürchte ich eher das in dem Bereich gerade überhaupt nichts mehr passiert, schließlich ist ja jetzt Sommerpause. :unsure:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Allzu viel Großes kommt derzeit in der Tat nicht.

    Teils weil die Vorräte an Warschauer-Pakt Material zu Ende gehen, und neues westliches Material deutlich zögerlicher geliefert wird, oder noch in Produktion oder Vorbereitung ist z.B. die deutschen IRIS-T und norwegisch-amerikanischen NASMAS Flugabwehrraketen.

    Teils, weil mit den Details hinter dem Berg gehalten wird. Z.B. hat der amerikanische Kongress hat die Ausbildung ukrainischer Piloten an A-10 Thunderbolt II und F-16 Fighting Falcon genehmigt, über einen Beginn der Ausbildung oder eventuelle Lieferungen ist aber noch nichts bekannt. Auch zum Transfer slowakischer Migs hüllt man sich derzeit in Schweigen. Noch weniger Details gibt es zu den britischen Frachtflügen zwischen Pakistan und Rumänien, oder britischen Waffenkäufen in Staaten des Nahen Ostens.

    Und teils weil es kleinere Mengen sind, z.B. chinesische (Republik China/Taiwan) Drohnen, ein paar Hubschrauber aus Lettland und Litauen, 8 T-72 Panzer und 4 Su-25 Erdkampfflugzeuge aus Nordmazedonien, 6 M109A5Ö Panzerhaubitzen (ja das Ö steht für Österreich, die haben wurden ursprünglich vom Bundesheer beschafft, dann modernisiert, und schließlich verkauft als der Verteidigungsminister der Meinung war, das die Zeiten von Panzern und Artillerie vorbei wären, und man doch das Budget auf 0,5% senken könne. Immerhin haben wir nicht wie die Schweiz die Weitergabe verboten), 8 Zuzana 2 Panzerhaubitzen aus der Slowakei und natürlich die fortlaufende Lieferung von Munition.

    Damit und mit erbeutetem Material hat die Ukraine zwar etwas mehr Material-Nachschub erhalten, als sie verloren hat, allerdings nicht so viel, wie sie bräuchte, um ihre ganzen Soldaten auszurüsten, derzeit hat sie ca. 700 000 Männer und Frauen unter Waffen, aber das schwere Material ist nicht viel zahlreicher als das, dass man für die Vorkriegsarmee von 200 000 SoldatInnen hatte.

  • Schön langsam glaube ich das diese Ukrainische Großoffensive niemals geplant war oder umgesetzt werden sollte.In mein Denken würde es passen, das man russische Truppen auf ein Gebiet lockt, wo Sie immens mit dem Nachschub, der Infrastruktur und der Ukraine zu kämpfen haben. Dort wo Sie auf Brücken und Fähren angewiesen sind, wo man als Verteidiger dem Angreifer diktieren kann was und wo man kämpft.

    Einfach indem es dem Russen unmöglich gemacht wird Artillerie und Raketenmunition in ausreichender Menge nachzuliefern.

    Kommt mir eh komisch vor, der ganzen Welt mitzuteilen wo ich bald angreife, dem Feind Zeit zum eingraben gebe und dann nur langsamst vormarschiere, wenn überhaupt.


    Vielleicht wollen Sie das die Russen Richtung Süden schauen, die Krim noch mehr befestigen und schlagen dann doch wo anderst zu, vielleicht im Donbass oder Charkiw oder östlich neben dem Flussauen und Seen Richtung Mariupol.


    IWST schrieb es fehle Ausrüstung, den Russen fehlen Soldaten und moderne Ausrüstung.


    Ähnlich 1940, Die Welt schaut auf Flandern und keiner auf Sedan.

  • Damit und mit erbeutetem Material hat die Ukraine zwar etwas mehr Material-Nachschub erhalten, als sie verloren hat, allerdings nicht so viel, wie sie bräuchte, um ihre ganzen Soldaten auszurüsten, derzeit hat sie ca. 700 000 Männer und Frauen unter Waffen, aber das schwere Material ist nicht viel zahlreicher als das, dass man für die Vorkriegsarmee von 200 000 SoldatInnen hatte.

    Die Ukraine scheint ihre Soldaten zumindest etwas rotieren zu lassen, während die Russen gezwungen sind ihre Truppen im Dauereinsatz zu halten und von einem Schwerpunkt/Brennpunkt zum anderen zu schicken. Kann nicht gut für die Kampfkraft sein, von der Moral gar nicht zusprechen.

    Gibt auch nen Interview mit einem georgischen Freiwilligen der auf Seiten der Ukraine gekämpft hat. Ganz interessant wenn man auch vorsichtig sein sollte was den Wahrheitsgehalt der Aussagen angeht.

  • Gut, dass die Ukraine unabhängige Medien hat, die derartige Skandale aufdecken, und Druck machen, etwas zu ändern.

    Edit: Ach ja, letztens wieder eine Interessante Statistik zu den russischen Panzerverlusten gefunden:

    1557071593456943107

    Ein wenig Erklärung da aus einer polnischen Quelle:
    1 Symbol = 10 Panzer
    Dunkelgrün: einigermaßen moderne Panzer mit brauchbaren Nachtsichtgeräten, besserer Feuerkraft (teils durch neue oder modifizierte Kanonen, teils durch bessere Feuerleitanlagen), gute Funkgeräte. Allesamt produziert oder modernisiert in den 2010er Jahren
    Hellgrün: Teilweise modernisierte Fahrzeuge aus den 90ern und 2000ern
    Gelbgrün: Seit dem Fall der UdSSR nicht mehr modernisiert, keine Wärmbildgeräte, schlechte Feuerleitanlage, vermutlich in schlechtem mechanischem Zustand, und inklusive 1500 Panzern, die aus der Reserve ausgemottet wurden.

    Dunkelrot: die Panzer aus der Kategorie, von deren Verlust es fotografische Beweise gibt. Hellrot: konservative Schätzung, wie viele zusätzlich zu diesen noch zerstört worden sein dürften.

    Insgesamt doch ziemlich heftig, das schiere Ausmaß der Verluste. Gesamt mindestens 964, konservativ geschätzt 1200-1300 (=mehr Kampfpanzer als es in Westeuropa (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien etc. gibt), laut ukrainischen Angraben 1900. Das wären 33, 43, bzw. 58% der gesamten Vorkriegsflotte.
    Vor allem die Verluste bei den modernen Panzern (die möglicherweise bei den besten Einheiten mit den besten Besatzungen waren), mit Ausnahme der T-90 Serie (die allerdings nur in geringer Anzahl eingesetzt wurden, da sie großteils der "Prätorianergarde" vor Moskau gehören) sollten Russland Sorgen bereiten, zumal von diesen keine weiteren mehr auf Lager sind, und sie aufgrund westlicher Sanktionen auch nur schwer nachproduziert werden können.
    Die Statistik scheint auch eine Einschätzung aus dem März zu bestätigen, dass die 1. Garde Panzerarmee, die zu Kriegsbeginn nordöstlich von Kiew aktiv war, und der Hauptnutzer der neueren T-80 Modelle ist, regelrecht massakriert worden ist.

  • Die Tochter des ultranationalistischen Politikers Alexander Dugin kam vor ein paar Minuten bei der Explosion Ihres Autos in Moskau ums Leben. Dugin war in den 90igern Co-Vorsitzender der Nationalbolschewistischen Partei in Russland und ist im allgemeinen ein Neofaschist der einen Neo-Eurasismus propagiert unter der Führung Russlands. Glaube John hatte auch schon mal was zu Ihm hier im Thread gepostet.


    Anscheinend sollte Dugin selbst im selben Auto wie seine Tochter sitzen aber er hat sich wohl in letzter Sekunde umentschieden und ist mit einem anderem Auto von einer Veranstaltung weggefahren.


  • Nachdem Russland immer wieder Attentatsversuche auf ukrainische Regierungsangehörige versucht hat, ist es nicht verwunderlich. Auch wenn völlig unklar ist, wer genau das nun gewesen ist. Stellt allerdings eine gehörige weitere Eskalation dar. Nun kann sich niemand von Moskaus Eliten noch sicher fühlen. Das wird vermutlich eine entsprechende Reaktion nach sich ziehen, je nachdem, wen sie als Urheber dafür vermuten. Würde mich nicht wundern, wenn es bald in der Ukraine oder im Westen ähnliche Anschläge geben wird.

  • Schade, das sie ihn nicht erwischt haben. Hoffentlich haben sie beim nächsten mal mehr Erfolg.

    Russland schiebt das Attentat ja gleich der Ukraine zu, aber persönlich sehe ich den Nutzen für Kiew zum jetzigen Zeitpunkt als relativ gering an. Dugin hat seinen Teil der Arbeit im Konflikt schon lange vollbracht und falls der ukrainische Geheimdienst wirklich die Möglichkeiten hat in Moskau zu operieren, gibt es dort wichtigere Ziele, welche kurzfristige mehr Auswirkungen hätten. Der Symbolcharakter wäre auch nicht allzu groß gewesen, da Dugin wohl den Wenigsten ein Begriff ist.

  • Jetzt ist es offiziell. Es gibt ein Bekennervideo zur Tötung der Tochter Dugins.

    Es bekennt sich eine Organisation „Nationale Russische Armee“ mit weiß-blau-weißer Flagge. Eine bisher unbekannte Widerstandsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt haben soll, Putin und sein Regime „mit allen Mitteln“ zu bekämpfen und zu stürzen. Als Ziele gelten alle Beteiligten und Unterstützer des Regimes, auch Polizisten und Militärangehörige.



    Russland: Sie wollen Putins Regime stürzen - mit allen Mitteln - WELT


    Ob das so eine kluge Idee war? Das macht es Putin nun sehr einfach, jeden Oppositionellen im Inland als Terroristen zu deklarieren und dürfte die Anhänger Putins nicht spalten sondern an ihn binden.

  • Tja, ist die Lösung, daß sich jedwege Opposition bedeckt hält, denn besser? Natürlich wird dies eine Gegenreaktion hervorrufen, doch die Füße stiihalten aufgrund von zu erwartenden Repressionen kann´s ja wohl auch nicht sein.

    Putins Gesocks darf sich zuhause in Rußland und auch anderswo nicht mehr sicher fühlen; das ist die einzig sinnvolle Antwort auf das Massenmorden und die faschistoiden Umtriebe, gerade aus der Ecke Dugins. Von den Idioten gibt es mehr, als man denkt.

    Mein Mitleid hält sich jedenfalls in Grenzen.

  • Ich frage mich eher, wie authentisch das Bekennervideo ist? Am Ende ist alles vom Geheimdienst fingiert, um nun das Kriegsrecht zu verhängen oder andere Maßnahmen zur Gleichschaltung der Gesellschaft durchzusetzen. Diese Möglichkeit halte ich nicht für abwegig.


    Für alles Weitere habe ich einen Kommentar heute Morgen gelesen: „Für die eine Seite ist es ein Attentat, während es für mich eine verkehrstechnische Spezial-Operation darstellt.“

  • Ja, es wohl gibt mehrere Theorien: vom FSB über den ukrainischen Geheimdienst hin zur CIA, Partisanen und Wiederstandskämpfer oder gar Dugin selbst. Angeblich soll er mal auf irgendeiner Veranstaltung gesagt haben, daß man durchaus aus patriotischen-nationalen Beweggründen Menschen ( Kinder ) großziehen müsse, um sie dann nur zu einem Zweck für "das große Ganze" zu opfern. Ist nicht weit weg von Goebbels oder Himmlers Geschwafel.

    Ein Geheimdienst, der Wohnblöcke sprengt, um die Rechtfertigung und Absolution in der Bevölkerung für ein Gemetzel an Tschetschenen zu bekommen, kann auch die Tochter eines Regimetreuen in die Luft sprengen.

  • Die Geschichte dass es Partisanen waren, ist zwar anzweifelbar aber genauso zweifelhaft wäre für mich derzeit eine False-Flag Operation.


    Zum einem ist der russische Geheimdienst derzeit ein Schatten seiner selbst im Vergleich zu seinen "glorreichen" KGB Tagen, erinnert euch beispielsweise bloß an die Geschichte mit den angeblichen ukrainischen Neonazi-Verstecken wo der russische Geheimdienst aus purer Dummheit mehrere Sims Spiele neben die Hakenkreuze gepackt hat. Dazu kommt, dass wie man öfters gehört hat, im russischen Geheimdienst wohl sehr viele Mitarbeiter arbeiten oder gearbeitet haben, die Sympathien mit der Ukraine haben und Ihre ukrainischen Kollegen auch immer wieder vor bevorstehenden Operationen gewarnt haben. Einige Säuberungen wurden zwar schon durchgeführt aber als Nebeneffekt von Säuberungen leidet in der Regel auch kurzfristig erstmal massiv die Effizienz der entsprechenden Organisation.


    Was für mich derzeit aber am allermeisten gegen eine False-Flag Operation spricht, ist das große Schweigen der russischen Offiziellen, Schweigen passt nämlich viel mehr in den bisher gesehenen Tenor wenn den Russen irgendetwas unangenehmes oder peinliches passiert ist beziehungsweise irgendetwas worüber sie nicht sprechen wollen, siehe Moskva oder Krim-Explosionen.


    Wenn es wirklich eine False-Flag Aktion gewesen ist, müssten doch schon längst die großen Rache-Ankündigungen kommen solange der Fall noch heiß ist. Ich kann mich natürlich auch täuschen und vielleicht ist der russische Geheimdienst schon wieder deutlich besser aufgestellt als ich denke und vielleicht hält man sich auch mit großen Ankündigungen zurück, weil es erst der Auftakt einer größeren "Terrorwelle" war.


    Zumindest bis jetzt waren aber Putin und die russische Regierung eigentlich extrem bemüht den eigenen Leuten eine gewisse Normalität vorzugauckeln, sollte sich dieses denken jetzt geändert haben, spräche es zwar mittel bis langfristig für eine Eskalation aber es würde auch zeigen, dass Russland sich bewusst wird, dass es das momentante Patt nicht im Stande ist zu brechen ohne einer größeren Mobilisierung.

  • Ich befürchte, dass diese Anschläge das Potential haben, die Opposition zu spalten, wenn man sich mal anschaut, was für Ideen ursprünglich mit der Weiß-Blau-Weißen-Flagge verbunden sein sollten, dann widerspricht dieser Terroranschlag, unter dem alle Russen diese Flagge nun kennenlernen, den ursprünglichen Gedanken völlig.


    Flagge des schönen Russlands der Zukunft — whitebluewhite.info


    Zitat:

    „Die neue Flagge ähnelt der jetzigen Flagge Russlands, allerdings ohne den roten Streifen — ein Symbol für Krieg und Blut. Wir ersetzten ihn durch einen Weißen, weil wir Frieden mit der Ukraine anstreben und die Achtung der Menschenrechte in unserem Staat fordern. Die Flagge des freien Russlands lehnt die militärische Expansion trotzig ab und weist historische Ansprüche auf die Territorien fremder Staaten zurück. Im Russland der Zukunft gibt es keinen Platz für Autokratie, Militarismus, Gewalt- und Blutkult. Wir öffnen eine neue Seite der Geschichte Russlands — ohne Kriegskult.“


    Ich glaube auch, dass derartige Anschläge Putin eher nützen werden. Sie schweißen seine Unterstützer zusammen und binden die Sicherheitsapparate und das Militär an ihn. Zudem gelten solche Bombenanschläge in der Bevölkerung als heimtückisch und feige. Dugina kannte bisher kaum jemand, jetzt kennt sie die ganze Welt.

    Zudem: Wie soll eine zukünftige zivile Regierung Russlands aussehen, wenn ihr Symbol, ihre Flagge, von vornherein mit derartigen Terroranschlägen in Verbindung gebracht werden? Welche Terrororganisation, sei es die ETA, die RAF, die PLO, die IRA hat denn jemals ihre staatspolitischen Ziele mit solchen Mitteln erreicht? Das erzeugte stets nur Repression des Staates und ein Abwenden großer Teile der Bevölkerung.


    Andererseits warten wir alle sehnlichst auf einen russischen Stauffenberg. Möglicherweise sind das die ersten Versuche dazu.


    Allerdings: Stauffenberg ist am Ende gescheitert.

    Einmal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Was für mich derzeit aber am allermeisten gegen eine False-Flag Operation spricht, ist das große Schweigen der russischen Offiziellen, Schweigen passt nämlich viel mehr in den bisher gesehenen Tenor wenn den Russen irgendetwas unangenehmes oder peinliches passiert ist beziehungsweise irgendetwas worüber sie nicht sprechen wollen, siehe Moskva oder Krim-Explosionen.

    Gegen eine False-Flag von Oben kann es als Argument verwendet werden. Nicht aber gegen interne Rivalitäten, Dugin und der FSB waren sich nämlich auch nicht gerade Grün.

    Wobei der FSB, derselbe Geheimdienst, der zahlreiche prominente Mordfälle seit 10 Jahren nicht aufklären konnte, jetzt, 48 Stunden nach der Explosion eine Verdächtige hat. Eine Asow Kämpferin soll mit einem ukrainischem, einem Donezker und einem russischen Kennzeichen nach Russland eingereist sein, Dugina beschattet haben, und die Bombe platziert haben, bevor sie sich erfolgreich nach Estland absetzte, all das mit ihrer 12 jährigen Tochter im Schlepptau, und obwohl der FSB sie beschattet und ihr Auto durchsucht hatte.

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