Sie haben halt gewonnen und es war der psychologische Wendepunkt.
Die Zahlen der Opfer waren den Russen glaube ich nie so wichtig. Sie hatten und haben genug Menschenmaterial.
Das gehört ja auch zu ihrer "Marke. Der Gegner läuft sich fest und blutet aus, während eine unerschöpfliche Flut neuer russischer Soldaten aus den Osten nachrückt.
Russland = uneinnehmbar
Ich reise mal wieder weiter in die Zeit zurück und wechsele mal auf das historische Gleis.
Nur nebenbei angemerkt: "Unser" Willy II. und seine Armeen hatten den russischen Bären ja besiegt. Friede von Brest-Litowsk März 1918. Aber halt später den Krieg verloren. Wer weiß wie es sonst gekommen wäre? Deutschland bis zum Kaukasus? Dann hätten wir wohl einen Teil des Szenarios vom Spiel "Iron Harvest" gehabt.
Den Krimkrieg und den Russisch-Japanischen Krieg kann man meiner Meinung nach jetzt nicht als Vergleich zu Napoleons Feldzug und Hitlers Barbarossa zuziehen. Die Ostfront im 1. WK aber auf jeden Fall.
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ZitatAlles anzeigenInnerhalb der deutschen Delegation gibt es allerdings Streit über die Verhandlungsziele. Der Reichstag hat im Sommer 1917 Friedensgespräche ohne Gebietsansprüche gefordert, doch in der Obersten Heeresleitung streben General Erich Ludendorff und Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg ein Großdeutsches Reich an. Sie spekulieren dabei auf Rohstoffe wie Kohle und Erze aus dem Osten. Die russische Seite erkennt, dass es keine Chance auf einen Verständigungsfrieden gibt. Doch der sowjetische Delegationsführer Leo Trotzki setzt weiterhin auf Verschleppung. Seine Parole lautet: "weder Krieg noch Frieden".
Weil die Russen weiter auf Zeit spielen, unterzeichnen die Deutschen am 9. Februar 1918 zunächst einen Separatfrieden mit der Ukraine und rücken neun Tage später wieder vor. Ohne Gegenwehr besetzen sie ein riesiges Gebiet von Estland im Norden über Weißrussland und die Ukraine bis nach Rostow am Don. Jetzt lenkt Lenin ein. Im Rat der Volkskommissare fordert er: "Ihr müsst diesen Schandfrieden unterschreiben, um die Weltrevolution zu retten, um ihren einzigen Brückenkopf zu erhalten - die Republik der Sowjets." Am 3. März 1918 unterzeichnen Russland und die Mittelmächte den Friedensvertrag von Brest-Litowsk. Finnland, die baltischen Staaten, Polen und die Ukraine werden unabhängig, später auch Georgien, Armenien und Aserbaidschan.
... "einer der größten Erfolge"?
Russland verliert 50 Millionen Einwohner, ein Viertel seines Territoriums und muss sechs Milliarden Reichsmark Entschädigung zahlen. Kaiser Wilhelm II. ist begeistert: "Dieser Vertrag ist einer der größten Erfolge der Weltgeschichte!" Doch seine Freude hält nicht lange an. Zwar kontrolliert Deutschland nun eine riesige Fläche von Finnland bis zum Kaukasus. Doch die unabhängig gewordenen Staaten können sich nur mit deutscher Hilfe behaupten, deswegen bleiben eine Million deutscher Soldaten im Osten - während im Westen der Vormarsch stecken bleibt.
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Ist übrigens ein interessantes Papier. Hier nachzulesen. Im Vergleich zum Versailler Vertrag -alleine vom Textumfang- eher eine Randnotiz.
Und was will ich damit sagen? Es ist 100 Jahre her und schon erinnern sich die meisten Menschen nicht mehr daran. Solch Geschichte darf sich nicht wiederholen. Aber wie läuft das in Russland ab? Zur 100-Jahr-"Feier" zum Beginn des 1. WK vor 3,5 Jahren hatte Putin auch eine Militärparade aufgefahren. Die Westeuropäer hielten Gedenkfeiern ab. Russland hatte an Soldaten die größten Verluste - die Erinnerung kann man so gut aus den Gedächtnissen verdrängen. Klar haben wir hier in Deutschland (das klingt jetzt unbequem) auch Stalin und der Sowjetunion etwas zu verdanken - aber ich habe da etwas gegen Glorifizierung wie es eben unter dem Autokraten Putin dargestellt wird.
Bin mal gespannt wie in Russland dann 100 Jahre Friede von Brest-Litowsk (jetzt bald am 3. März) und 100 Jahre Kriegsende am 11. November gefeiert werden. Lasst mich raten: Gar nicht! Sowas soll ja schließlich aus der Erinnerung und am besten aus dem Geschichtsbuch getilgt werden.