Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • Lyman ist wohl unter ukrainischer Kontrolle. Gab die Nacht hindurch scheinbar schwere Kämpfe. Die Mehrzahl der Russen hat es aber wohl aus der Stadt raus geschafft. Jedenfalls gibt es jetzt keine 5000 POWs oder KIAs auf Seiten der Russen. Aber gut, eine gewisse propagandistische Übertreibung im Vorfeld des Sieges sei den Ukrainern gegönnt.

    Ukrainische Kräfte sollen bereits in die Stadt Kreminna eingedrungen sein.

  • Die Gefangennahme der russischen Streitkräfte wäre ein weiterer Coup geworden. Entscheidender dürfte dieser Moment vor dem Hintergrund der gestrigen Propaganda-Show zur „Annexion“ der vier ukrainischen Regionen durch Putin und die Teil-Mobilmachung von letzter Woche sein. Das dürfte das Bild von Putin im eigenen Land weiter schwächen und die Motivation der ukrainischen Kämpfer weiter stärken.


    John

    Danke für deine Gedanken zu Varwick. Es wurde ja schon auf den Effekt des Einfrierens im Hinblick auf die Krim seit 2014 verwiesen. Solch ein Gebaren sendet das falsche Signal an Putin.

  • Zusammengefasst ist Varwicks Punkt also vor allem, eine direkte Konfrontation zwischen Russland und der NATO zu verhindern, die er zwangsläufig kommen sieht, wenn die NATO die Ukraine dabei erfolgreich unterstützt, ihre Gebiete zurückzuerobern. Er plädiert dafür den Konflikt einfrieren zu lassen und darauf zu hoffen, dass spätere Generationen einen Ausgleich erzielen.

    Gibt es Beispiele dazu, wo das einfrieren eines Konfliktes in die Zukunft erfolgreich war? Oder ist das eher ein theoretisches Konstrukt, was noch nie funktioniert hat?

  • Gibt es Beispiele dazu, wo das einfrieren eines Konfliktes in die Zukunft erfolgreich war? Oder ist das eher ein theoretisches Konstrukt, was noch nie funktioniert hat?

    Ich meinte Nord- und Südkorea haben bis heute noch keinen Friedensvertrag, also im Grunde könnte man das dazuzählen. Ob "funktioniert" dafür passend ist, weiß ich auch nicht :pfeif:

  • Gibt es Beispiele dazu, wo das einfrieren eines Konfliktes in die Zukunft erfolgreich war? Oder ist das eher ein theoretisches Konstrukt, was noch nie funktioniert hat?

    Ich meinte Nord- und Südkorea haben bis heute noch keinen Friedensvertrag, also im Grunde könnte man das dazuzählen. Ob "funktioniert" dafür passend ist, weiß ich auch nicht :pfeif:

    Zypern wäre auch noch ein Beispiel, das mir spontan einfällt. Oder in gewisser Weise der Nah-Ost-Konflikt zwischen Israel und Palästina.


    Oder auch der Bosnien-Krieg zwischen Bosniern, Kroaten und Serben.

  • Zusammengefasst ist Varwicks Punkt also vor allem, eine direkte Konfrontation zwischen Russland und der NATO zu verhindern, die er zwangsläufig kommen sieht, wenn die NATO die Ukraine dabei erfolgreich unterstützt, ihre Gebiete zurückzuerobern. Er plädiert dafür den Konflikt einfrieren zu lassen und darauf zu hoffen, dass spätere Generationen einen Ausgleich erzielen.

    Gibt es Beispiele dazu, wo das einfrieren eines Konfliktes in die Zukunft erfolgreich war? Oder ist das eher ein theoretisches Konstrukt, was noch nie funktioniert hat?

    Kommt auf die Definition von Erfolgreich an.
    In Korea, Transnistrien, China/Taiwan, Zypern und dem Kosovo hält der Waffenstillstand großteils.

    Der Nahostkonflikt ist definitiv nicht eingefroren, da kracht es immer wieder. Wo ein Ausgleich erzielt wurde, war der Sinai, aber eben nicht durch ein Einfrieren des Konflikts, sondern durch einen Krieg (Jom Kippur Krieg) an dessen Ende die ägyptische Führung sah, dass sie militärisch nicht gewinnen konnte, aber militärisch genug vorzuweisen hatte, um der Bevölkerung einen Sieg zu verkaufen, während Israel erkannte, dass ihnen Ägypten durchaus weh tun konnte.

    Was es öfter gab, waren Konflikte, die nie zum Krieg zwischen den beiden Hauptgegnern eskalierten, und wo ein solcher mit provisorischen Abkommen so lange hinausgezögert wurde, bis eine veränderte Weltsituation den Kriegsgrund entfallen ließ. Beispiele wäre die Rivalität zwischen Großbritannien und Frankreich sowie Russland während dem 19. und frühen 20. Jahrhundert in Afrika bzw. Persien oder der anglo-amerikanische Konflikt um die Rechte neutraler Staaten in Kriegszeiten 1914-1917 und 1919-1933.

    Ein anderes Beispiel, das aber auch nicht ganz vergleichbar ist, wäre Südtirol. Hier gab es nämlich einen Friedensvertrag, in welchem Österreich gezwungen wurde, den Verlust anzuerkennen. Die Unterdrückung der österreichischen Bevölkerung in der Region durch die Faschisten und später Postfaschisten in Italien führte allerdings zum Entstehen einer Separatisten-Bewegung, die von Österreich unterstützt wurde (gerüchteweise inklusive Sprengstoff aus Beständen des Bundesheeres). Mit EU-Vermittlung kam dann dort ein Kompromiss mit einer lokalen Autonomie zustande.


    In Gibraltar gibt es zwar einen gewissen Konflikt, allerdings gibt es dort einen Friedensvertrag, und das Territorium, um das es geht, hat heute für Spanien nur mehr symbolische Bedeutung.


    Bei der Ukraine kann ich mir allerdings nicht wirklich vorstellen, dass ein Waffenstillstand langfristig zu einer ebenso friedlichen Lösung führen würde. Nicht nach all dem was passiert ist.


    Auf der einen Seite wäre Russland durch den Konflikt in seiner Annahme bestätigt, einfach in Nachbarländer einmarschieren zu können, um ihr Land zu erobern. Durch Putins Verkündung der Annexion dieser Gebiete wäre es für künftige russische Regierungen auch relativ schwer, die Gebiete kampflos aufzugeben.

    Auf der anderen Seite wäre eine Ukraine, die mit allen Mitteln ihr Land zurück haben wollen würde. Einerseits hätte man dann eine Militarisierung des Landes und der Gesellschaft, die selbst die in Israel, Singapur, Südkorea und Russland in den Schatten stellen würde, weltweit vermutlich nur hinter Nordkorea. In diesem Kontext gehe ich auch mit 90% er Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Ukraine ein Atomwaffenprogramm starten würde (ein ballistisches Raketenprogramm hat sie bereits, ebenso eine große zivile Nuklearindustrie und vermutlich Experten aus Sowjetzeiten). Andererseits würde es in der Ukraine zu einem abgrundtiefen Hass auf Russland führen, vermutlich inklusive Terroranschläge ukrainischer Ultranationalisten in Russland, womöglich auch Ressentiments gegen gewisse westliche Nationen aufgrund von als zu gering wahrgenommener Unterstützung.

  • Den Moskauer TV-Propagandisten gehen die Erklärungen aus.



    Der „Rückzug“ aus Lyman war für die Russen wohl desaströs. Die Truppen wurden zu spät zurückgezogen und mussten über die einzig verbliebene, unter starkem Beschuss stehende Straße aus Lyman heraus. Dabei sollen die Russischen Truppen laut britischem Verteidigungsministerium sehr große Verluste erlitten haben.


    Ukraine: In Russland gärt Wut über Verlust von Lyman


    Ukrainische Truppen haben womöglich nordöstlich von Kherson entlang des Dnjepr einen Durchbruch erzielt und stoßen nun in südlicher Richtung auf Beryslav vor.




  • Ukraine: In Russland gärt Wut über Verlust von Lyman

    Ich habe wiederum gelesen, dass die Russen sich wohl in einem gut angreifbaren langen Konvoi unbehelligt zurückgezogen haben. Keine Ahnung was nun stimmt, kann mir aber vorstellen, dass man sie unter Bedingungen hat abziehen lassen, um sich keinen blutigen Häuserkampf liefern zu müssen, bei dem die Stadt weiter zerstört wird.


    Der nächtliche Vorstoß der ukrainischen Armee im Raum Kherson scheint sich zu einer erfolgreichen Kesselschlacht zu entwickeln.

    Was nicht so wahnsinnig verwunderlich ist. Die Ukrainer arbeiten seit Wochen daran, den Nachschub über den Fluss zu unterbinden. Selbst wenn da noch ein bisschen was drüber kommt, wird das in der Masse nicht reichen.


    Die Russen sind da aber auch wirklich in der Zwickmühle. Sie sind über die Dauer des Krieges und durch die Offensive der Ukrainer an anderer Stelle so geschwächt, dass es aus militärischer Sicht Sinn machen würde, sich hinter den Fluss zurückzuziehen. Da hätten sie eine starke Verteidigungsposition, die schwer zu überwinden wäre. So laufen Sie Gefahr aufgerieben zu werden und die Ukrainer hätten dann sogar die Chance über den Fluss zu setzen. Politisch wäre es aber absolut heikel, die Region aufzugeben, das wäre eine weitere katastrophale Wende. Und da Putin die Armee jetzt direkt befehligt, muss er sich das jetzt auch direkt ankreiden lassen. Also eigentlich muss er hier gegen jede Vernunft agieren und die Stellung halten lassen. Egal, wie viele Russen dabei draufgehen.


    Ist schon blöd, wenn jedes militärische Handeln eben nach den politischen Zielen ausgerichtet wird, statt in erster Linie nach militärischen, das in Einklang zu bringen, kostet vermutlich viele Russen das Leben. Bei den Ukrainern mag das auch so sein, deren politisches Ziel ist letztendlich ja die Befreiung ihres Landes, aber im Großen und Ganzen scheinen sie doch eher nach einer militärischen Logik vorzugehen.

  • Es kommt in diesem Fall noch ein weiterer Aspekt hinzu. Die Ukrainer nähern sich dort der Mündung des Krim-Kanal in den Dnjepr. Den hatte die Ukraine mit einem Staudamm trockengelegt, bis die Russen dorthin kamen. Ein Großteil der Wasserversorgung für die Krim läuft durch diesen Kanal. Verliert Russland die Mündung des Krim-Kanals, war es das dann erstmal wieder mit Trinkwasser auf der Krim.


  • Der nächtliche Vorstoß der ukrainischen Armee im Raum Kherson scheint sich zu einer erfolgreichen Kesselschlacht zu entwickeln.

    Hoffen wir es. Wobei es gestern Abend hieß, man sei bis Dudchany gekommen. Und da scheint erstmal Schluss gewesen zu sein. Zumindest gab es bisher keine Meldungen über ein weiteres Vorrücken. Ich freue mich immer über Erfolgsmeldungen, aber einem sollte auch klar sein, dass "WarMonitor" und co keine neutralen Quellen sind, sondern einen klar pro-ukrainischen Bias haben. Im Rahmen der Charkiw Offensive wurde ja zeitweise auch vermeldet, Lyman sei genommen und man Rücke gerade in Lyschansk ein. Wurde sicherlich bewusst gestreut, um Verwirrung und Panik zu erzeugen. (Was mich aber auch nicht davon abhält, zu viel Lebenszeit auf Twitter zu verbringen)


    Die Russen haben bei Lyman eine schwere Niederlag erlitten, aber mit ziemlicher Sicherheit keine 5000 Mann verloren. Es hieß, entlang der Straße habe es schwere Verluste gegeben. Man sieht bei Twitter aber nur etliche Fotos und Videos von den selben drei ausgebrannten Fahrzeugen mit ein paar toten Russen drumherum. Man wird wahrscheinlich erst später erfahren, wie es wirklich ablief.


    Edit.:

    Es soll auch im Osten weiter vorwärts gehen.

  • Klar muss man das mit Vorsicht genießen. Aber bisher waren die ukrainischen Angaben immer deutlich glaubhafter als die russischen und haben sich häufig bestätigt.


    Das sollte aber klar sein, dass das hier natürlich auch Propaganda der Ukraine ist und keine objektive militärische Auswertung. Wobei, wenn man parallel über Panik auf russischen Social Media Militär Bloggs liest, dann wirkt es halt erstmal glaubwürdig.


    Laut jüngsten russischen Angaben wurde der Vormarsch der Ukrainer gestoppt und ein ukrainischer Militärkonvoi aufgerieben. Habe ich aber auch erst gerade gelesen. Was nun stimmt werden wir wohl erst in einigen Tagen wissen.

  • Hier sagt David Patreus etwas zum möglichen Gegenschlag falls es doch Atomaren Waffen Einsatz gibt.
    Petraeus: Setzt Putin Nuklearwaffen ein, würden USA Russlands Truppen zerstören - FOCUS online


    Zum Thema Mobilisierung und Moral der truppe fand ich das sehr interessant.

    Rekruten gegen Zeitsoldaten: Massenschlägerei in Militärbasis bei Moskau - n-tv.de


    In der Duma waren 408 Abgeordnete, es wurden 412 Stimmen abgegeben. Die kriegen ja gar nichts gebacken.
    Russlands Staatsduma ratifiziert Annexion ukrainischer Gebiete - FOCUS online


    Der Typ ist anscheinend noch Verrückter als sein Herrchen im Kreml.

    Nach Kritik an Kriegsführung: Kadyrow schickt minderjährige Söhne an die Front - n-tv.de


  • Wenn wir bei Verrückten sind. Vielleicht sollte er mal seine Angestellten wählen lassen, ob sie einer Gewerkschaft beitreten.

    Das ist ja nicht das erste mal das Musk seine komplette Ahnungslosigkeit zur Schau stellt.

    Nur weil jemand viel Geld hat heißt das nicht automatisch das er schlau ist, geschweige denn ein Experte auf allen möglichen Gebieten.

    Wie wäre es wenn er sich stattdessen mal um seine schrottigen E-Karren kümmern würde oder mal wieder die Börse manipuliert statt so einen Unfug zu twittern.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:


  • Wenn wir bei Verrückten sind. Vielleicht sollte er mal seine Angestellten wählen lassen, ob sie einer Gewerkschaft beitreten.



    Ich mag den irgendwie...

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Seine Takes zu Bandera sind schon grenzwertig (auch wenn man da als Ukrainer sicherlich eine andere Sichtweise hat, und auch wenn Bandera an den Pogromen schon allein deswegen nicht beteiligt gewesen sein kann, weil er zu deren Start bereits KZ-Häftling war).

    Davon abgesehen hat der Mann eben seinen Job gemacht. Kenne viele Genossen, die sich erstaunlicherweise mehr über den Mann, als über Putin aufgeregt haben, Was ich dann doch etwas schockierend fand. Scheint da in teilen der Gesellschaft doch neben dem verklärtem Russland Bild eine generelle Arroganz gegenüber Osteuropäern zu geben. Der Tenor war teilweise eher, wie dieses Subjekt es sich denn erdreisten könne Deutschland zu kritisieren, stattdessen solle man doch gefälligst mal dankbar sein.

  • Ok, ich spezifiziere: Ich mag den irgendwie, für solche Pöbeleien.

    auch wenn man da als Ukrainer sicherlich eine andere Sichtweise hat

    Scheint da in teilen der Gesellschaft doch neben dem verklärtem Russland Bild eine generelle Arroganz gegenüber Osteuropäern zu geben.

    Allerdings denke ich - gerade hinsichtlich der genannten Punkte - , dass hier in Deutschland neben dieser Russlandphilie oder der Verklärung Russlands (wo hat die eigentlich ihre Ursprünge? - Es gibt ja auch diese Lieder der Bündischen Jugend, in denen immer eine Verklärung/Romantisierung Russlands und des Ostens mitschwingt) auch noch die weitgehende Unkenntnis der Geschichte des östlichen Mitteleuropas bzw. Osteuropas eine Rolle spielt. Meiner Meinung nach ist gerade dort in den Zwischenkriegsjahren dermaßen viel vorgefallen, was man in Deutschland kaum im Blickfeld hat. Im Geschichtsunterricht taucht in dem Zusammenhang mit dem Versailler Vertrag vllt. die Abstimmungen in Schlesien auf, andere Konflikte, etwa der Bürgerkrieg in Finnland, der lettische Unabhängigkeitskrieg, die Kämpfe zwischen Polen und der SU, die Geschichte der Ukraine, bleiben da weitgehend ein dunkler Fleck.


    Der Geschichtsunterricht wendet sich da vor allem der Weimarer Republik zu, aber vielleicht wäre es hier in Zukunft - gerade mit Blick auf die EU - auch sinnvoll, verstärkt die Schicksale der Nachbarländer zu beachten.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Angeblich konnten die Ukrainer sich bei Dudchany durchsetzen.

    Laut jüngsten russischen Angaben wurde der Vormarsch der Ukrainer gestoppt und ein ukrainischer Militärkonvoi aufgerieben. Habe ich aber auch erst gerade gelesen. Was nun stimmt werden wir wohl erst in einigen Tagen wissen.

    Tatsächlich war es wohl so dass die Ukrainer mit ihren Spitzen bis kurz Dudchany waren. Einige behaupten schlechtes Wetter hätte sie zum Halten gezwungen was den Russen genug Zeit gab ihre Luftwaffe und Artillerie zu rufen, andere sie wären in einen Hinterhalt geraten, es gibt jedenfalls Aufnahmen einer Drohne welche den Angriff auf die Ukrainer zeigt, woraufhin diese ihren Angriff erst einmal abbrachen, ihren Durchbruch aber so weit ausgeweitet haben dass ein Abschneiden nicht mehr so einfach sein dürfte. Daneben hab ich Aufnahmen gesehen wonach die Ukrainer gestern an ihrem zerschlagen Konvoi vorbei gefahren sind und sich wieder auf Dudchany zubewegen. Bei einen so tiefen Durchbruch von über 20km dürfte davon auszugehen sein dass die Russen dort kaum Verteidigungsanlagen haben dürften, was einen einen erneuten Durchbruch durchaus möglich machen dürfte.

    Weitaus schlimmer für die Russen dürfte allerdings sein, dass mit diesem Durchbruch entlang den Djeper wohl zwei Anlegestellen für Fähren und damit Nachschub weg sind, wodurch die Versorgungslage der russichen Truppen sich um einiges verschlechtern dürfte, zumal es langsam Zeit werden dürfte Ausrüstung für den Winter ran zu bringen. Es ist durchaus möglich dass die Russen ihre Linien im Norden dieser Front zurücknehmen müssen weil es schlicht zu schwierig wird Nachschub zu den Stellungen zu bringen.


    Es kommt in diesem Fall noch ein weiterer Aspekt hinzu. Die Ukrainer nähern sich dort der Mündung des Krim-Kanal in den Dnjepr. Den hatte die Ukraine mit einem Staudamm trockengelegt, bis die Russen dorthin kamen. Ein Großteil der Wasserversorgung für die Krim läuft durch diesen Kanal. Verliert Russland die Mündung des Krim-Kanals, war es das dann erstmal wieder mit Trinkwasser auf der Krim.

    Trinkwasser ist nicht das Problem, dafür reicht das Wasser auf der Krim, sonst wäre die Bevölkerung ja in der Zeit 2017 (Bau des Dammes) bis 2022 bereits verdurstet. Der Kanal ist zur Bewässerung in der Landwirtschaft notwendig, da die Felder zwar ohne das Wasser nicht vertrocknen aber auch nicht wirklich ertragreich sind, da die Niederschläge auf der Krim einfach zu gering sind.


    Ich habe wiederum gelesen, dass die Russen sich wohl in einem gut angreifbaren langen Konvoi unbehelligt zurückgezogen haben. Keine Ahnung was nun stimmt, kann mir aber vorstellen, dass man sie unter Bedingungen hat abziehen lassen, um sich keinen blutigen Häuserkampf liefern zu müssen, bei dem die Stadt weiter zerstört wird.

    Die Russen haben wohl schon vor einigen Tagen mit dem Abzug ihrer Truppen begonnen. Je nach Quelle wurde dieser auch ordungsgemäß durchgeführt und nur vereinzelt seien noch Kräfte zum Schutze dieses Rückzugs zurück geblieben. Dagen spricht aber dass doch wieder einiges an Material zurück blieb, Bilder von Videos Dutzenden von Panzern, Transportern usw. usf. machen die Runde. Irgendwo gab es auch ne Story von nem Fahrzeug welches von den Russen bei ihrem Einmarsch in die Ukraine erobert worden sein soll und nun wieder in die Hände der Ukrainer gelangte. Auch sollen die Russen wohl versucht haben den drohenden Kessel zu entsetzen und seien von Norden und Osten mit Truppen angerückt, welche aber beide unterwegs in Kämpfe verwickelt und aufgehalten wurden. Dazu haben vielleicht Andere mehr Infos. Die Russen sollen jedenfalls irgendwann alles was sie noch an Truppen hatten in Transporter gesteckt haben und sich fluchtartig aus Lyman zurückgezogen haben, wobei mindestens einer der Konvois auf dem Weg nach Kremina in einen Hinterhalt geraten ist und vollkommen aufgerieben wurde. Über die Höhe der Verluste gibt es da unterschiedliche Angaben. Gehen von einigen Dutzend bis zu mehreren Hundert. Auch gab es Berichte das die Truppen die sich aus Lyman abgezogen wurden in der Hauptsache russische gewesen seien, während die Milizen aus dem Donbas zurück gelassen wurden die Rückzug zu sichern. Diese hätten sich dann recht schnell den Ukrainern ergeben. Mal sehen ob da was dran ist. Wäre natürlich verheerend für die Moral wenn es so sein sollte. Die Ukrainer sind in dem Gebiet dann auch mit Lautsprechern rumgefahren um die restlichen Truppen zur Aufgabe zu bewegen. Die Ukrainer führen die Gefangen jetzt natürlich vor, wobei sie das natürlich propagandistisch ausschlachten, was auch unter Kriegsverbrechen fällt. Es sind da aber wohl auch wieder frisch eingezogene Russen unter den Gefangenen.

    Ganz gleich wie es nun genau abgelaufen ist, einen Tag nachdem ich das Gebiet für Russland erkläre gleich die erste Stadt zu verlieren ist eine Blamage die weit schwerer wiegt als die militärische Niederlage. Russland hat ohnehin massive Probleme an der Front. Die Ukrainer drücken dort faktisch überall und die Kräfte der Russen reichen garade so aus sie etwas aufzuhalten. Aber mit den Verlusten und damit einhergehend schlechter werdender Moral, von dem schlechter werdenden Material ganz abgesehen wird es immer schwerer die Linien überhaupt zu halten. Was es umso erststaunlicher dass sie im Donbas weiterhin angreifen um, wenn überhaupt, ein paar Meter Raum zu gewinnen und dabei ihre Truppen weiter aufreiben stat die Linien im Norden zu stärken. Keine Ahnung ob das so ne guten Taktik ist. Bin aber auch kein Militär. In einigen Quellen gehen sie aber schon davon aus dass dieses Niederlagen zu einen neuen Kharkiv werden könnte.


    Und auch bei ihrer Mobilisierung läuft es weiterhin nicht gut. In einigen Berichten hieß es gar es fehlen 1,5 Millionen Uniformen in den Depots. Da wurde wohl das Geld anderweitig verwendet. So eine Datscha muss schließlich bezahlt sein.

    Bereits seit einigen Tagen gibt es auch das Video wo den Einberufenen gesagt wird die russische Armee habe keinerlei Erste-Hilfe-Kits mehr, weshalb sie bei ihren Frauen, Freundinnen und Müttern um deren Hygieneprodukte bitten sollen da Tampos z.B. zum Verschießen von Schusswunden geeignet seien.

    Dazu gab es jetzt eine Liste all dessen was die Eingezogenen mitbringen sollen, die unter anderen von ChrisO auf seinen Twitterkanal geteilt wurde und auch Combat Veteran Reacts hat dazu ein Video gemacht (ca. ab min. 14). Wenn man seine eigene Schutzweste, Helm, Stifel, Erste-Hilfe-Kit usw. mitbringen soll dann weiß man dass man am Arsch ist. Es mangelt wohl auch an der Versorgung der neuen Rekruten mit Essen. Gibt nen Video wo die Familien ihnen was zu essen bringen müssen. Von dem MAngel an Unterkünften und Betten gar nicht zu reden. Das ist schlicht ein Debakel und eine Peinlichkeit die man sich nicht ausdenken kann.

    Dem gegenüber bekommen die Ukrainer täglich neues Geld, Kredite, Waffen und Ausrüstung, haben durch ihre Erfolge einen riesigen Moralschub. Also wenn die Russen sich nicht ganz schnell was einfallen lassen kann das ganz böse für sie werden.

  • ... Also wenn die Russen sich nicht ganz schnell was einfallen lassen kann das ganz böse für sie werden.

    Also wegen mir brauchen die sich nix neues einfallen lassen :D :( .


    Die sollen sich hinter ihre Grenzen von 2013 zurückziehen und sich wieder wie zivilisierte Menschen benehmen :angry: .


    Was hat es eigentlich mit diesem Atomzug auf sich, von dem man so liest. Ist da was dran. Obwohl, die Fahrzeuge auf den Zug, sollen wohl vorher schon auf anderen Zügen gesehen worden sein. Fahren die Russen den Kack da spazieren oder was?


    In einer Moskauer Kaserne gab es wohl auch eine Massenschlägerei zwischen Zeitsoldaten und frisch eingezogenen Soldaten. Die Zeitsoldaten wollten wohl Handys etc. erpressen und bekamen dafür ordentlich Haue. Die Polizei musste gerufen werden. Oh man, was für eine scheiß Armee :pffft: .

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