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  • Muss da John recht geben, was das für die Piloten bedeutet ist mir erst mal egal aber wenn ich sowas hier lese


    https://www.spiegel.de/wissens…abgesegnet-a-1267498.html



    dann frage ich mich schon ob mann überhaupt noch mal ruhigen Gewissens in irgend eine Boeing steigen kann. :grübel:


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  • Es ist die Aufgabe der Medien Druck aufzubauen wenn irgendwo Scheiße passiert.


    aber es ist eben auch schlecht aus der Sicht von jungen Piloten und Leuten die frisch und hoch verschuldet von den Flugschulen kommen.


    Da würde mich halt mal interessieren was der Normalfall ist. Vielleicht haben die meisten Flugschüler auch reiche Eltern und sind nicht verschuldet?


    Piloten gehören ja gemeinhin zu den besser bezahlten Berufen. Für mehr Gehalt geht ihr gerne auf die Straße, warum geht ihr nicht für sichere Flugzeuge auf die Straße?

  • Ich kann nur aus meinen Kurs her sprechen was das betrifft. Wir waren am Anfang 9 oder 11 (bin mich nicht mehr sicher, da sich bei uns so viel geschoben hat und immer mal wieder Neue dazu kamen und welche gegangen sind) Leute und da waren 3 mit Kredit und der Rest hat es durch die Familie finanziert. Die waren alle nicht reich. Sie waren normal wohlhabend würde ich sagen. Da waren die Eltern Lehrer, Rechtsanwälte, hatten eine eigene Firma oder Professoren. Also klar nicht sonderlich arm, aber auch nicht extrem wohlhabend. Somit war es für die Familien schon eine sehr große Investition auf die sie gespart haben. Tendenziell sah es in den
    Parallelkursen auch so aus.


    Du wirst in den privat finanzierten Kursen immer tendenziell Leute haben, die etwas mehr Geld haben. Das liegt daran, dass man 80.000 bis 120.000 nicht mal eben so auf der hohen Kante hat und das der Berufswunsch bei sehr vielen durch Urlaube ausgelöst wird , sprich vieles Fliegen und dafür müssen die Eltern schon das gewisse Kleingeld haben. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass man teilweise am Anfang unverhältnismäßig niedrig bezahlt wird.


    Und Piloten gehen nicht zwangsläufig immer für mehr Gehalt auf die Straße sonder auch für deutlich bessere Bedingungen, wie keine Scheinselbständigkeit etc. Es gibt aber Piloten einer deutschen Firma, die ein wenig durch ihr vieles Gestreike und den offiziellen Streikgrund "Gehalt und Altersvorsorge" den Ruf etwas gedrückt haben, dass Jeder immer denkt, dass man nur des Geldes wegen streikt.


    Warum auf die Straße gehen für etwas was es schon gibt ? Flugzeuge sind sicher und die Max ist es bald auch wieder. Die Piloten haben zuletzt alle gesagt, dass sie keine großen Bedenken hatte. Wenn es große Bedenken geben würde an der Sicherheit steht es jeder Crew frei zu entscheiden ob der Flug angetreten wird oder nicht. Das sind Entscheidungen die wir zusammen als Team treffen und die wir dann tragen müssen. Ich hatte in der Flugschule auch zwei Missions und habe nach dem Outsidecheck entschieden, dass ich mit dem Flugzeug nicht fliegen werde. Da habe ich einen Report geschrieben und fertig war das. So etwas kannst du auch in der Verkehrsfliegerei machen. Klar zieht das einen Schwanz hinter sich her, aber es ist möglich und jeder gute Pilot wird das machen, wenn Bedenken da sein sollten. Wenn das Piloten machen ist das auch sehr wirkungsvoll.


    Und nicht jeder Pilot verdient gleich viel und gut. Es gibt Airlines, die zahlen dir am Anfang gerade mal 1800 Euro im Monat Brutto in einer 40h Wochen. Klar hast du Topverdiener wie bei der Lufthansa, aber der Trend ist eher in eine andere Richtung, da fliegendes Personal natürlich recht teuer ist und auf Dauer ein Ende unseres Berufes zu erkennen ist.

  • Sehe ich auch so, mag scheiße für junge Piloten sein, aber besser als Flugzeuge die automatisch die Nase Richtung Erde richten. Wenn so viele Leute bereits gestorben sind und die Gefahr weiterer tote besteht, dann hat eine intensive Berichterstattung auch nichts mit bashing zu tun. Wenn du jemanden die Schuld geben willst, dann gib sie Boing.


    Eigentlich “schade“, dass die Abstürze nicht in den USA stattgefunden haben, ich möchte nicht wissen, was dann an Schadensersatzforderungen von jedem einzelnen Angehörigen auf Boing zugekommen wäre. So werden die hauptsächlichen Kosten wohl eher die Forderungen der Airlines und ausbleibende Bestellungen ausmachen.

  • @SkyTeam


    Wie ist das denn mit der Anzahl der Flugschüler insgesamt? Bei Ärzten ist es ja so, dass ziemlich stark reglementiert wird wer und wie viele Leute überhaupt Medizin studieren dürfen.


    Wie ist das bei den Piloten? 1800 für einen Piloten finde ich jetzt schon recht wenig, klingt für mich nach einem Überangebot an Bewerbern.

  • Die Anzahl weiß ich leider nicht. Ich kann mal in der Gewerkschaft nachfragen, denn die wissen das glaube ich. Grundsätzlich kann Jeder Pilot werden, der das Geld und ein Abitur hat. Regelungen gibt es da nicht.


    1800 ist auch eher die untere Grenze in Europa. Habe da erst Gestern Airlines rausgesucht gehabt, wo ich mich eventuell noch mal bewerbe, wenn sich das mit den Typerating weiter zieht. Es gibt definitiv ein Überangebot, aber nicht Jeder Bewerber ist auch gleich gut und hat die Grundvoraussetzungen. Viele Flugschule schicken massig Piloten auf den Markt, haben dann aber nicht die erforderlichen Standards die Airlines gerne sehen wollen etc.

  • Sorry, aber das sind alles Faktoren die vor Beginn des Studiums/Ausbildung bekannt sind. Und persönlich erwarte ich sowieso eine Verlagerung in den asiatischen Raum, weil Fliegen hoffentlich bald teurer wird in Europa.


    Aus meiner Warte nehme ich die Streiks von Piloten als nicht negativ wahr. Wenn jemand für 1800 Brutto arbeiten geht, nach dem Invest von Zeit und Geld, der scheint wohl generell sehr devot zu sein. Daher noch mehr organisieren und streiken. 1800 Brutto ist Ausbeutung pur.

  • Ja das sind Faktoren die bekannt sind Luftfahrt ist immens sensibel und reagiert auf jede Schwankung. Ich gehe auch davon aus, dass sich in Europa noch viel tun wird. Da werden noch einige Airlines verschwinden und Airlineverbunde wie IAG, AirFrance KLM und Lufthansa wachsen. Selbst Emirates und Co haben derzeit massiv Probleme. Abwarten was passiert. Ich denke verlagern wird sich nicht viel abgesehen vom Wachstum. Europa kommt langsam aber sicher an seine Grenzen während Asien wächst wie sonst was.


    Ich wollte mich nicht über die Bedingungen beschweren. Ich bin für jede Minute dankbar in der ich ein Flugzeug steuern darf, von daher ist alles gut. Ich fliege auch für die 1800 Euro, wenn das nur 1-3 Jahre sind, denn am Ende kommen ja immer bessere Jobs bei rum. So sollte das nicht zu verstehen sein. Es ist Jedem Bewusst, der Pilot wird, dass man auch in den sauren Apfel beißen muss und da durch muss am Anfang. Man darf nicht vergessen, dass es trotzdem sehr viele sind, die den Beruf immernoch aus Liebe zu dem Beruf machen. Auch wenn das immer weniger werden, der Pilotenberuf hat das Problem, dass immer mehr "Influencer" das machen und diese Leute immens angezogen werden von dem Beruf Piloten. Das ist ziemlich ekelhaft leider.


    Es ist eine schwere Branche, auf der einen Seite erlauben sich einige Airlines solche Spielchen mit Scheinselbständigkeit etc. und spielen mit den Vertrauen der Crews bzw behandeln die teilweise mies, drücken die Löhne und sonst was aber sie haben immens Probleme genug Leute zu finden. Lufthansa hat zum Beispiel ihr Vertrauen mit den damaligen NFF (Nachwuchsflugzeugführer, so hießen den ihre Kurse) so versaut, dass sich für den ihr Programm nicht genug beworben haben und man mit 20.000 Euro Bonus für die Unterschrift werben musste. Teilweise widerspricht sie Branche einfach selber. Ich beschäftige mich so viele Jahre damit und werde selbst nicht aus allem richtig schlau.


    Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Ich empfand die Berichterstattung nicht als zu viel von der Menge her, sonder eher die Qualität mehr als schwach. Hier wurde viel Panikmache und Lügen verbreitet bzw. nicht sauber recherchiert. Das nervt mich halt sehr und war immens. Der Spiegel ist da leider nicht besser und verliert ja ehe mit jeden Tag an Qualität. Es gab jeden Tag einen Artikel wo man Fachbegriffe vertauscht hat, Systeme falsch beschrieben hat oder Vorfälle die vor Jahren passiert sind neu aufgerollt hat und in Verbindung damit gebracht hat. Dann wurde Boeing todgesagt und sonst was. Das empfinde ich und viele meiner Flugkollegen als recht unangenehm und schwach. Selbst Luftfahrtportale haben solche Sachen gebracht und man konnte dem halt einfach kaum entgehen. Das nächste Mal wäre eben Qualität anstatt Quantität bei so einem heiklen Thema wichtig.

  • Hmm das ist aber ein generelles Problem mit der Qualität, gerade bei großen Storys, einfach weil sich da viele fachfremde draufstützen. Du als Pilot siehst das dann logischerweise mit einer anderen Brille als 99% der anderen Menschen. Geht mir bei Sachen mit denen ich mich auskenne manchmal nicht anders. Zwar ist eSports auch nicht mein Steckenpferd, aber erst letztens den Artikel eines Sport-Reporters (hab mal geschaut, der hat scheinbar noch nie über so was geschrieben) über Doping im eSport gelesen. Wenn du keine Ahnung von der Materie hast, dann sicher okay, weil durchaus verwertbare Infos vorhanden. Ich selbst hatte den Eindruck, dass er eigentlich keinen Bock hatte über so was zu schreiben, sondern es musste. Dementsprechend war der Artikel eher schlecht. Ist aber eben auch nicht von einem Fachmagazin veröffentlicht worden.

  • Flugzeuge sind sicher und die Max ist es bald auch wieder.

    Jeder Flugzeug-Ingenieur kann Dir sagen, daß das Teil massive Konstruktionsfehler ausweist, u.a. die viel zu schweren Triebwerke, deren Anbringung am vorderen Teil der Tragflächen und damit eine Verschiebung des Schwerpunkts nach vorne. Das soll durch die Software ausgeglichen werden, mehr ist das nicht.
    Im Grunde genommen wäre das nichts anderes, als wenn ein Auto permanent nach links zieht, weil die Spur völlig verzogen ist und man eine Software bräuchte, die das Auto in der Mitte hält.
    Warum nicht den Schwerpunkt nach weiter hinten verlagern? Geht jetzt natürlich nicht mehr, nachdem hunderte von den Dingern unterwegs sind.
    Man hätte das bei den Testflügen merken müssen ( hat man wahrscheinlich auch, wurde nur aus finanziellen Gründen unter den Tisch gekehrt ), und DAS ist die eigentliche Sauerei.
    Ich steige in so ein Ding nicht ein, kannste glauben.

  • Ich steige in so ein Ding nicht ein, kannste glauben.

    Da bin ich ganz bei dir. Ich habe mir auch einen Auszug zum Gutachten im Guardian angelesen, also das positive Mantra der Piloten in allen Ehren: Die Max scheint aus ökonomischen Aspekten technisch eine Fehlkonstruktion geworden zu sein. Hierbei nun auf eine Software vollends zu vertrauen, die in prekären Situationen gegensteuert, halte ich für wagemutig oder gar naiv.


    @SkyTeam


    Welches Jahresgehalt wird denn für dich als junger Pilot realistisch sein?

  • Klar ist es Murks, aber meine Firma stellt alles auf die Max um, somit bin ich auf sie angewiesen. Das ist ein festgesetztes Einstiegsgehalt, fliegt man im Sommer viel, bekommt man noch was drauf. Die Endstufe ist Kapitän mit 230.000. 80.000 Kreditbetrag habe ich aufgenommen und 105.000 muss ich zurückzahlen.

  • Jeder Flugzeug-Ingenieur kann Dir sagen, daß das Teil massive Konstruktionsfehler ausweist, u.a. die viel zu schweren Triebwerke, deren Anbringung am vorderen Teil der Tragflächen und damit eine Verschiebung des Schwerpunkts nach vorne. Das soll durch die Software ausgeglichen werden, mehr ist das nicht.Im Grunde genommen wäre das nichts anderes, als wenn ein Auto permanent nach links zieht, weil die Spur völlig verzogen ist und man eine Software bräuchte, die das Auto in der Mitte hält.
    Warum nicht den Schwerpunkt nach weiter hinten verlagern? Geht jetzt natürlich nicht mehr, nachdem hunderte von den Dingern unterwegs sind.
    Man hätte das bei den Testflügen merken müssen ( hat man wahrscheinlich auch, wurde nur aus finanziellen Gründen unter den Tisch gekehrt ), und DAS ist die eigentliche Sauerei.
    Ich steige in so ein Ding nicht ein, kannste glauben.

    Dann steig besser in kein modernes Flugzeug mehr ein. Insbesondere wenn du Luftfahrt-Ingenieure kennst. Letzen Endes wird überall am Flieger geregelt, wo du nur regeln kannst. Und wie viel da mit "hoffentlich passt das" gearbeitet wird, ist wahnsinn. :D


    Den Vortrag kann ich nur empfehlen, insbesondere als zum Schluss die Frage nach lustigen/fatalen Bugs auftaucht(auch wenn sie keinen im Verkehrsflugzeug nennen will):
    https://www.youtube.com/watch?v=zIKZKkPtmNs&t=713s

  • Fliegen ist insgesamt gesehen immer noch sicherer als Autofahren.


    Trotzdem halte ich es für verständlich wenn man einer bestimmten Airline oder einem bestimmten Flugzeugtyp wo sich Vorfälle und Ungereimtheiten häufen, kein Vertrauen mehr entgegen bringt.


    Bahnfahren ist übrigens am sichersten und (abgesehen von Laufen und Fahrradfahren) auch noch am umweltfreundlichsten.

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