Wollen wir den Geschichtsbereich doch auch mal mit Leben füllen
In einem anderen Forum gibt es auch einen ähnlichen Thread dazu, der in meinen Augen aber nicht sehr aussagekräftig ist.
Gestern habe ich mir per Zufall auf ZDF "History" angeschaut. Die Sendung geht 45 Minuten und hat 3 Beiträge a 15 Minuten. Im ersten Thema ging es um gefangene deutsche Offiziere, die in ihrer luxerisösen Gefangenschaft abgehört worden sind. Dadurch erfuhr man, was sie wirklich dachten und was ihre Schuld am Krieg war. Für den Verlauf und Ausgang des Krieges war dies teilweise auch bedeutend, da die Alliierten z.b. von der Raketenteststation in Travemünde erfuhren, die dann prompt ausgebombt wurde.
Im Beitrag selbst wurden Teile der Abhörprotokolle vorgelesen, ein Historiker als Experte gab seine Meinung dazu und Gespräche der Gefangenen wurden 2-3 sehr kurz von Schauspielern in einer Szene rekonstruiert. Dazu kam noch als Zeitzeuge ein britischer Offizier (?), der die dt. Gefangenen bewacht hat.
Alles in allem war der Beitrag gut gemacht.
Ich versteh nicht so ganz, warum Knopp teilweise kräftig kritisiert wird. Seine einleitenden Kommentare zu den 3 Beiträgen waren jetzt nicht "wissenschaftlich", aber sie sollen ja auch ein breiteres Publikum ansprechen.
Hier mal ein Artikel aus "Der Tagesspiegel": Klick mich
Einige seiner Beiträge sprechen nur Teile eines Zusammenhang an. Dies machen Bücher aber auch, sonst hätten alle wissenschaftliche Bücher 1000 und mehr Seiten.
Beiträge, die sich fast nur auf Aussagen von Zeitzeugen berufen und nachgestellte Szenen/Gespräche usw. durch Einspielfilme vermitteln eventuell ein falsches Geschichtsbild: Der Zuschauer sieht z.b. einen nachgestellten Vorgang und denkt sich "genau so war es also".
Diese Art der Vermittlung ist zweifelhaft, aber nicht alle Beiträge sind von ihm so aufgebaut.
Ich habe ein wenig bei wiki geschaut und ein wenig im Internet, kann die Kritik an Knopp von Seiten der Wissenschaftler aber nur zum Teil nachvollziehen. Besteht Geschichte nicht auch (nicht zu verwechseln mit "nur") aus Aussagen von Zeitzeugen? Wenn ein Beitrag von Knopp sich mit einem Thema X beschäftigt, wieso wird kritisiert, dass die Themen A-K fehlen? In Büchern oder Artikeln kann auch schlecht der komplette Zusammenhang dargestellt werden?
Ich bin jetzt auch nicht ein Freund von Knopp, aber seine Beiträge sind als Einstieg bzw. zum Aufrischen gut geeignet. Außerdem bringen sie Geschichte einem breiterem Publikum näher. Besteht die einzige "Gefahr" bei Knopps Beiträgen, dass man durch die Visualisierung und dem gezielten Einsatz von bestimmten Bildern ein anderes bzw. falsches Bild übermittelt bekommt?
Auf eure Meinungen bin ich gespannt!