Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Also wäre gezielte Vermischung eine geeignete Maßnahme um Armut abzubauen.


    Trotzdem bist du eher skeptisch eingestellt. Willst du keine Armut abbauen?

    Ja, das wäre sie. Aber nur, wenn so auch soziale Beziehungen entstehen. Denn darum geht es ja.


    Ich bin skeptisch, wenn das Rezept heißen soll, wir vermischen jetzt munter und dann wird das schon.


    Doch natürlich ist es wünschenswert Armut abzubauen. Aber heißt das, dass man die Armut besiegen kann? Nein. Menschen sind nicht gleich an Fähigkeiten und Mentalitäten. Es wird immer welche geben die erfolgreicher und welche die erfolgloser sind. Das gehört einfach zur Realität. Ergo wird man Ungleichheit nie besiegen können.

    Ich bin dafür, dass man jedem der willens ist sämtliche Türen öffnet, so dass er sich mit Fleiß, Intelligenz und Einsatz sozial emporarbeiten kann. Ich glaube aber nicht, dass jeder diese Chance ergreifen wird.

    Es gibt ja auch genügend gescheiterte Existenzen, die ursprünglich mit dem goldenen Löffel geboren worden sind.

    Oder man denke an die zahlreichen Lottogewinner, die in kürzester Zeit ihr Vermögen durchgebracht haben, weil sie eben nicht die dazu gehörige nötige Geisteshaltung zum Vermögensaufbau und -erhalt besaßen.

    Will sagen: Um sozial erfolgreich zu sein, benötigt es enorm viele „Qualifikationen“ und „Fähigkeiten“, nur nen Wohnortwechsel wird die Distanz nicht überbrücken, wenn dann nicht zwischen den Menschen echte Beziehungen entstehen.


    Das selbe Prinzip gilt übrigens auch bei der Integration von Einwanderern. Und dann muss auf beiden Seiten auch die Bereitschaft da sein, den anderen akzeptieren zu wollen.

  • Doch natürlich ist es wünschenswert Armut abzubauen.


    Naja vielleicht auch nicht, vielleicht braucht man Armut als Druckmittel gegen die Mittelschicht und damit man weiter Menschen für wenig Geld arbeiten lassen kann.


    Aber heißt das, dass man die Armut besiegen kann? Nein.


    Das ist einfach so? Gottgegeben?


    Auch wenn Armut im Moment tendenziell eher zunimmt, gab es immer wieder Maßnahmen um Armut abzubauen. Also warum sollte es nicht möglich sein, Armut immer weiter abzubauen bis sie vollständig beseitig ist?

  • Das ist einfach so? Gottgegeben?


    Auch wenn Armut im Moment tendenziell eher zunimmt, gab es immer wieder Maßnahmen um Armut abzubauen. Also warum sollte es nicht möglich sein, Armut immer weiter abzubauen bis sie vollständig beseitig ist?

    Eher naturgemäß. Siehe meine Erklärungen weiter haben oben.


    Weil das davon abhängt, was du als Armut definierst. Absolute Armut mag man theoretisch (!) beseitigen können, die Bevölkerungsexplosion des Planeten spricht aber derzeit eher dagegen, da sich immer mehr Menschen die gleichen (teils abnehmenden) Ressourcen teilen. Praktisch hat es auch noch nie jemand wirklich geschafft.

    Relative Armut hingegen kannst du schon von der Definition her nicht besiegen. Da der Lebensstandard, der als „arm“ angesehen wird, bei steigendem gesellschaftlichen Wohlstand ja einfach mit ansteigt.

  • Wenn man z.B. junge Familien fördert passiert nichts der gleichen. Dann sind die Kinder schon in der Kita zusammen. Somit kommen erst gar keine "andersartige" in die Schule. Das brauchst du dann auch kein zusätzliches Personal für.

    Zusätzliches Personal meinte ich gar nicht, sondern man braucht generell Personal und das existiert nicht. Kitas bauen gerade deutschlandweit ihre Betreuungszeiten ab, weil niemand mehr dort arbeiten kann ohne krank zu werden. Und der aktuelle Tarifabschluss mit einer Nullrunde für dieses Jahr wird wohl eher dazu führen, dass einige bald ganz schließen müssen.

  • Die Linke: Janine Wissler drängt auf Einführung der Vier-Tage-Woche - DER SPIEGEL


    Die Forderungen nach der vier Tagewoche bei gleichem Lohn werden ja immer lauter. Kann mir mal jemand erklären, wie das gehen soll? Ich verstehe es nämlich nicht. Das mag ja hier und da funktionieren. Aber im Großen und Ganzen haben wir doch jetzt schon einen Personalmangel hoch drei.

    Wenn jetzt Heizungsbauer, Polizisten, Kita-Mitarbeiter, Lehrer, Krankenpfleger, Autobauer, Stahlarbeiter, Lokführer, Kommunalbeamte in Passämtern (gerne auch in Berlin), Ärzte, Autobahnbaumeister, Bauarbeiter, Hebammen usw. alle nur noch vier statt „fünf“ (Wer arbeitet auch schon am Samstag…) Tage arbeiten, bei vollem Gehalt, dann geht’s uns allen besser und wir kriegen nicht noch ein viel größeres Personalproblem, als ohnehin schon? Wirklich nicht? Und die schaffen dann alles in vier Tagen, was sie sonst in fünf bis sechs Tagen geschafft hätten? Wer glaubt sowas?!?

  • Aber im Großen und Ganzen haben wir doch jetzt schon einen Personalmangel hoch drei.

    Wenn jetzt Heizungsbauer, Polizisten, Kita-Mitarbeiter, Lehrer, Krankenpfleger, Autobauer, Stahlarbeiter, Lokführer, Kommunalbeamte in Passämtern (gerne auch in Berlin), Ärzte, Autobahnbaumeister, Bauarbeiter, Hebammen usw. alle nur noch vier statt „fünf“ (Wer arbeitet auch schon am Samstag…) Tage arbeiten, bei vollem Gehalt, dann geht’s uns allen besser und wir kriegen nicht noch ein viel größeres Personalproblem, als ohnehin schon? Wirklich nicht? Und die schaffen dann alles in vier Tagen, was sie sonst in fünf bis sechs Tagen geschafft hätten? Wer glaubt sowas?!?

    Die genannten Berufsgruppen werden auch nicht 4 Tage arbeiten xD Das werden Menschen wie ich sein, schön am Schreibtisch hinter dem Computer. Die ganzen Büropupser werden davon profitieren, der Rest wird in die Röhre schauen.

  • Und die schaffen dann alles in vier Tagen, was sie sonst in fünf bis sechs Tagen geschafft hätten? Wer glaubt sowas?!?


    Studien die sogar der FOCUS zitiert:


    Studie zeigt, wie sich 4-Tage-Woche auf Stresslevel und Produktivität auswirkt - FOCUS online


    Wenn übrigens alle nur noch vier Tage arbeiten, geht das auch für Erzieher, weil dann müssen Kinder auch nur noch vier Tage in die Kita ;)

  • Frage an Fairas:

    Wie arbeitet ein Krankenpfleger oder Landarzt die „Kundschaft“ in vier Tagen ab, die er sonst in fünf versorgt?


    Und jetzt sag bitte nicht, dann müssten eben mehr Pfleger ect. eingestellt werden.


    Mir leuchtet das nicht ein. Zumal ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob es wirklich stressfreier ist, dieselbe Arbeit in vier anstatt in fünf Tagen erledigen zu müssen. Ich bezweifle das irgendwie.


    Nonsensification

    Also Büropupser arbeiten vier Tage und genießen dann das Leben und die Malocher rackern weiter bis zum umfallen. Sorgt bestimmt für gute Stimmung.

  • John

    Im Prinzip kann das vor allem im produzierendem Gewerbe über die permanente Effizienzsteigerung laufen.

    Das ist ja das Absurde in Deutschland, die Produktivität steigt von Jahr zu Jahr deutlich stärker als sämtliche Löhne und trotzdem wird von der Wirtschaft erzählt die Leute müssten noch mehr arbeiten (am besten ohne Lohnerhöhungen). Daher wäre die 4 Tage Woche unter Berücksichtigung besagter Produktivitätszuwächse in entsprechenden Bereichen tatsächlich möglich.

    Wie das aber in Bereichen wo am Menschen gearbeitet wird usw. funktionieren soll, habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Wie das aber in Bereichen wo am Menschen gearbeitet wird usw. funktionieren soll, habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung.


    Na in dem man diese Jobs DEUTLICH attraktiver gestaltet. Wenn nur chillige Jobs die 4-Tage-Woche bekommen und dadurch noch chilliger werden, will ja erst recht niemand mehr in weniger angenehmen Berufen arbeiten.


    Jobs die in sich keine Gewinne erwirtschaften müssen eben über Umverteilung finanziert werden. Bei Polizei und Feuerwehr leuchtet das sogar eher wirtschaftsnah denkenden Menschen noch ein, aber bei Erziehern, Pflegern nicht, warum weiß kein Mensch.... macht Null Sinn. Erzieher sollten einfach das 10fache verdienen als Banker, Problem gelöst.

  • Man kann es ja mal als Forderung in den Raum werfen. Klar kann man das irgendwie hinbasteln, aber bei uns wäre es z.B. einfach nicht möglich, das, was wir täglich machen müssen, einfach in weniger Stunden unterzubringen und dafür ein paar Meetings zu streichen. Also müsste man da irgendwie mit Schichten arbeiten und die Arbeitszeit dann in die verbleibenden 4 Tage quetschen oder mehr Leute einstellen. Obwohl man jetzt schon nicht genug bekommt. In einer Gesellschaft mit zu vielen verfügbaren Arbeitskräften würde das irgendwie besser funktionieren oder nicht?

  • Wie das aber in Bereichen wo am Menschen gearbeitet wird usw. funktionieren soll, habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung.


    Na in dem man diese Jobs DEUTLICH attraktiver gestaltet. Wenn nur chillige Jobs die 4-Tage-Woche bekommen und dadurch noch chilliger werden, will ja erst recht niemand mehr in weniger angenehmen Berufen arbeiten.


    Jobs die in sich keine Gewinne erwirtschaften müssen eben über Umverteilung finanziert werden. Bei Polizei und Feuerwehr leuchtet das sogar eher wirtschaftsnah denkenden Menschen noch ein, aber bei Erziehern, Pflegern nicht, warum weiß kein Mensch.... macht Null Sinn. Erzieher sollten einfach das 10fache verdienen als Banker, Problem gelöst.

    Damit würden dann ja z.B. die Kita- und Pflegeplätze teurer werden. Wie sorgst du dafür, dass Eltern und Rentner sich noch die Kita-Plätze und Altenheimplätze leisten können?

  • 4Tage Woche wird kommen, vielleicht nicht für alle aber überall da, die sowieso keine 8 Stunden am Stück arbeiten. Geistige Arbeit qualitativ in 8 Stunden auf demselben Niveau zu halten ist einfach nicht möglich.


    Ich bin auch für eine Reduzierung der Arbeitszeit, also von 40 Stunden auf 32. Das hätte den Vorteil, dass all die die keine Reduzierung erhalten, automatisch mit ihren 40 Stunden , 8 Überstunden geleistet haben und die werden in der Regel besser vergütet.

  • Man kann ja mittlerweile belegen, dass eben bei (Büro)-Jobs, eine 4 Tage Woche viel positive Aspekte für den Arbeitnehmer bringt. Mehr Zeit für Hobby und Familie.


    Abgesehen davon wäre das sogar ein Schritt in die Richtung von Gleichberechtigung. Momentan gehen „eher“ Frauen in Teilzeit um sich tendenziell um die Familie zu kümmern. Wenn es jetzt aber die 4 Tage Woche gibt, ermöglicht dies auch dem Mann sich mehr in die Familie einzubringen und es ist weniger notwendig, dass ein Partner in Teilzeit gehen muss.

    Der andere Partner hat nämlich nun mehr Zeit sich in den Alltag einzubringen und kann somit den anderen Partner ermöglichen, ebenfalls länger zu arbeiten.


    Theoretisch ergibt sich so auch die Möglichkeit, dass Partner A von Mo-Do arbeitet und Partner B von Di-Fr. Dann kann man auch so herumjonglieren, wo das Kind betreut werden muss.


    Klar, in allen Berufen wird das nicht gehen. Pfleger kann nicht einfach früher gehen und wenn man hier 4 Tage Wochen hätte, bräuchte man tatsächlich mehr Mitarbeiter (=Mehr Kosten).

    Es wäre aber auch hier generell eine verbesserung anzustreben, aber das ist eine andere Diskussion.

  • Also ich bin ja tendeziell für gar nicht mehr arbeiten bei vollem Lohnausgleich. Ist gesünder, man hat viel mehr Zeit für die Familie, Sport, Stressabbau und die eigenen Hobbys und Kreativität.

    Bin da ganz bei dir. Wer sich die Fünf-Tage-Arbeitswoche ausgedacht hat, hat wirklich jeden Realitätsbezug verloren.

    Steam-Profil


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    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Also ich bin ja tendeziell für gar nicht mehr arbeiten bei vollem Lohnausgleich. Ist gesünder, man hat viel mehr Zeit für die Familie, Sport, Stressabbau und die eigenen Hobbys und Kreativität.

    Die Frage, ob man es will, ist halt auch so eine tolle Frage. "Willst du weniger arbeiten, bei gleichem Geld?", da werden dir nur sehr wenige Leute sagen, dass sie das nicht wollen. Genauso gut, kannst du ein Kind an einem warmen Sommertag fragen, ob es ein Eis will. Die Antwort wird auch ein ja sein.



    Bisher gab es ja ein paar Experimente, und die sahen soweit gut aus, es gab eine messbare Produktivitätssteigerung. Allerdings mit ein paar Einschränkungen, es wurden im gleichen Zuge sehr viele Prozesse optimiert und allerlei Sachen.


    Vier-Tage-Woche: Kampagne zufrieden mit Experiment in Großbritannien


    Ich frage mich gerade auch, wie kontrovers der Wechsel von 6 auf 5 Tage Woche damals war. Das wäre ja mal dann im Vergleich interessant herauszuarbeiten.

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