Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Für alle die glauben die Ausbeutung Afrikas wäre irgend so ein Problem aus der Vergangenheit:


    "Welcome to Sodom - Dein Smartphone ist schon hier"


    Ein Dokumentarfilm über die weltgrößte (?) Elektromülldeponie in (dreimal dürft ihr raten...) Afrika.


    ab dem 02. August 2018 im Kino



    In den letzten sechs Jahren wuchsen die Schrottmengen, die aus ganz Europa, den USA, Kanada und Australien stammen, zunehmend an. Yaw Amoyaw-Osei, Gründer des Umweltverbands Green Advocacy, bestätigt, dass eine ganze Reihe ausländischer Händler in die Elektroschrottimporte und -exporte verwickelt sind.Die Wertstoffe hingegen, die den Menschen auf der Müllhalde gerade so das Überleben ermöglichen, gelangen über Zwischenhändler zurück an die Herstellerfirmen in Europa und Amerika.


    ...


    Selbst das deutsche Umweltbundesamt weiß nicht, wer in diesen illegalen Handel verwickelt ist.

  • 10 Jahre nach der Finanzkrise:



    Der nächste Crash ist vorprogrammiert, sehr wahrscheinlich. Wenn er kommt, wird er auf jeden Fall heftiger, da die privaten Schulden heute insgesamt größer sind als 2008.


    Reguläre Banken sind jetzt ein bisschen mehr reguliert als damals. Allerdings breiten sich immer mehr Schattenbanken aus (im Grunde Unternehmen die wie Banken arbeiten aber nicht deren Regeln unterworfen sind, also machen können was sie wollen), wodurch das Finanzsystem insgesamt jetzt weniger reguliert ist als vor der Finanzkrise.


    Und natürlich haben an der Finanzkrise nicht alle verloren, es waren (wer hat was anderes erwartet) selbstverständlich die Superreichen, die an der Finanzkrise verdient haben. Während etwa eine Bank 5 Milliarden Verlust macht und das vor allem Kunden und kleinere Anleger betrifft, haben Manager in Form von Boni oder größere Anleger mit ihren Fonds noch 2 Milliarden Gewinn rausgezogen.


    ---


    Ich finde das Thema auch im Hinblick auf unsere Debatte beim Thema Rechtsextremismus spannend. 2008 hatte wir die Finanzkrise aber inzwischen doch recht gut davon erholt. Jetzt haben wir die Flüchtlingskrise, bzw. als Resultat einen gewaltigen Rechtsruck.
    Was wohl passiert wenn da jetzt bald noch eine zweite Finanzkrise von viel epischeren Ausmaßes dazu kommen sollte als vor zehn Jahren?
    Will ich mir eigentlich nicht vorstellen, andererseits kann ich mir leider nur 33 2.0 vorstellen :cursing:


  • Der Einzelhandel wird platt gemacht. Ich hatte letztens ein Gespräch mit ehemaligen Arbeitskollegen vom Media Markt, die berichteten mir ebenfalls, dass ca. 30% der Belegschaft insgesamt in einem Zeitraum von einem 1 Jahr, entweder betriebsbedingt gekündigt oder nicht verlängert oder Personal welches selbst gekündigt hat, nicht ersetzt wurde. Mitunter liegt das an der Entwicklung der Ceconomy Aktie : Ceconomy Bericht. Evtl weiß Imperator Bob mehr.
    Schaue ich mir bei uns die großen Kaufzentren an, merke ich deutlich dass in den Elektrofachmärkte kaum Personal vorhanden ist. Es ist der Wandel der Zeit aber das Mitarbeiter dann noch mehr ausgebeutet werden für eine Arbeit die wirklich viel Geduld erfordert und einige Nerven kostet, ist mehr als beschämend.

  • Bei uns im Saturn (Freiburg) sieht es nach viel Personal aus. Aber ist wohl auch ein guter Standort.


    Spannender finde ich da die geplante Fusion von Karstadt und Kaufhof. In vielen Innenstädten liegen die Kaufhäuser in direkter Nachbarschaft. Das hieße dann wohl, dass da immer eines von beiden zumachen wird denke ich.


    Und das Unternehmen ihre Kosten gerne beim Personal absparen ist ja nichts neues.


    Ich sage: 25 Euro Mindestlohn gepaart mit Subventionen für Betriebe die sich das nicht leisten können, die aber dennoch eine gesellschaftlichen Wert haben (Friseure oder so).

  • Bei uns im Saturn (Freiburg) sieht es nach viel Personal aus. Aber ist wohl auch ein guter Standort.

    Wobei da immer Personal von den Herstellerfirmen eingesetzt wird.
    Es wird dir also mehr oder weniger vorgegaukelt, dass da ein Media Mark Verkäufer ist, aber tatsächlich der Mann z.b. von Sony ist, der dich zu Fernsehern berät und dir dann natürlich auch Sony Geräte empfiehlt.

  • Evtl weiß Imperator Bob mehr.
    Schaue ich mir bei uns die großen Kaufzentren an, merke ich deutlich dass in den Elektrofachmärkte kaum Personal vorhanden ist. Es ist der Wandel der Zeit aber das Mitarbeiter dann noch mehr ausgebeutet werden für eine Arbeit die wirklich viel Geduld erfordert und einige Nerven kostet, ist mehr als beschämend.

    Naja, in dem Artikel steht es ja zum Teil, einige der Auslandsmärkte (Türkei & Russland insbesondere) waren vor ein paar Jahren noch die absoluten Gewinntreiber, tolle Wachstumsraten, Markt um Markt wurde eröffnet. Dann Finanzkrise, Sanktionen gegen Russland, Putschversuch in der Türkei. Das schlägt dann natürlich auch auf die Länder durch die noch gut laufen weil es da dann an Geld für Investitionen fehlt.


    Ansonsten hat Media-Saturn einfach zu lange den Online-Handel komplett verschlafen. Anstatt noch ein paar Märkte mehr zu bauen, hätte man damals lieber massiv ins Online-Geschäft investieren müssen. Stattdessen hat man den ersten Online Versuch in den Sand gesetzt.


    Dabei gab es durchaus gute Ansätze die man zum Teil auch umgesetzt hat, mit der Verzahnung von Online und Offline-Handel und Same Day Delivery aus den Märkten hat man bei der Anzahl der Märkte auf jeden Fall einen Vorteil gegenüber Amazon.


    Problem ist halt die sehr langsame Umsetzung und ich hatte immer den Eindruck das man viel kleckert und wenig klotzt, in der selben Zeit die man braucht um ein paar Prozesse zu entwickeln und einige Tausend Euro für neue Software ausgibt, hat Amazon ein paar hunder Millionen für neue Logistigzentren ausgegeben. Dazu noch ein Streit mit dem ursprünglichen Gründer von Media Markt, welcher unter anderem dafür gesorgt hat das diverse Managment-Posten nicht nachbesetzt werden konnten.


    Dann kommt noch dazu das jeder Saturn und Media Markt eine eigenständige GmbH ist, in welcher der Geschäftsführer Minderheitsbeteiligter ist und dieser hat entsprechend viel Freiraum sein Geschäft zu führen. Das hat einerseits Vorteile, führt jetzt aber auch dazu, dass es schwierig ist Änderungen für das gesamte Unternehmen durchzusetzen wenn jeder seine eigenen Prozesse hat.


    Und zu guter Letzt hat man einerseits erkannt das Service wichtig ist und man durch die stationären Märkte einen gewissen Vorteil gegenüber den Onlineshops hat, auf der anderen Seite ist in meinen Augen der Service trotzdem eine Schwachstelle, auch wenn manche Märkte das besser als andere hinbekommen. Ein paar Beispiele:


    - Zu wenig Mitarbeiter, stattdessen werden immer wieder Promoter eingesetzt, d.h. Mitarbeiter von Agenturen die für Hersteller wie Samsung oder Mobilfunkanbieter wie Mobilcom arbeiten und für Verkäufe ihrer Produkte Provision bekommen. Davon profitieren die Märkte weil sie Personalkosten sparen und gute Verkäufe machen und die Hersteller durch den direkten Kundenkontakt. Die Kunden eher nicht, denn die bekommen dann nicht das passendste oder günstigste Produkt, sondern das was der Promoter verkaufen möchte.


    - Je nach Markt sind die Mitarbeiter schlecht geschult und/oder unfreundlich und wenig Serviceorrientiert. Wie gesagt, der Unterschied zwischen manchen Märkten ist enorm.


    - Im Fall von Reklamationen gibt es einen Himmelweiten Unterschied zwischen Media-Saturn und Amazon. Ich kann nicht zählen wie oft es bei Kunden auf mehrfache Reparaturen a 2-3 Wochen hinausgelaufen ist, in der Zeit hätte Amazon schon mehrfach durchgetauscht.


    - Falls man irgend etwas halbwegs komplexes oder wichtiges von einem Markt will muss man vorbei gehen, alles andere kann man vergessen. Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wenn man in einem Markt anruft, landet man in einer zentrale. Da kann man dann so in etwa erfahren ob der Markt etwas da hat oder nicht + 2-3 häufige Standard-Fragen, der Rest ist schlicht nicht zu beantworten, da die Marktzentrale selbst die Märkte praktisch nicht erreichen kann und bis auf die Anzahl der angeblich vorhandenen Artikel auch keine weiteren Zugriffe hat. Wenn es um Bestellungen und Lieferzeiten geht wissen die also noch weniger als der anrufende Kunde.



    Also alles in allem ist das absacken des Aktienkurses nicht übermäßig überraschend. Auf der anderen Seite, wenn ein Elektronikmarkt in Deutschland in der Lage ist sich gegen Amazon & Co noch zu behaupten, dann wohl Media Saturn...ist ja auch kaum noch was anderes da :pfeif:





    Teilweise sieht man das am T-Shirt welches die an haben, insbesondere in der Handy-Abteilung. Sofern sie ein Saturn-Shirt anhaben, wäre das aber tatsächlich vorgegaukelt.

    Ich habe noch nie erlebt das ein Promoter nicht als solcher zu erkennen gewesen wäre, allermindestens am Namensschild müssen die als externe erkennbar sein. Selbst wenn es welche sind die dauerhaft in dem Markt eingesetzt werden.


    Bring dir halt wirklich nur was wenn du es weißt und drauf achtest ;)

  • Es muss dir nicht zwangsläufig einen Nachteil bringen, wenn das Produkt was du suchst exakt dem entspricht was dir der Promoter eh verkaufen will. Es gibt auch Promoter die korrekt arbeiten, vor allem die die praktisch fest in einem Markt sind und nicht so rotieren. Aber wer wird dich wohl eher nach deinen Bedürfnissen beraten?


    1. Der Verkäufer der dort arbeitet, Festgehalt bekommt und will das du wieder was bei ihm kaufst und auch bei allen Produkten was davon hat.
    2. Der Promoter der nur hin und wieder dort ist und sich mit eventuellen Beschwerden nicht auseinandersetzen muss, vor allem durch Provision Geld verdient und diese nur für einen Bruchteil des Sortiments bekommt.


    Noch lustiger wird es übrigens bei Verträgen, bei im Handel abgeschlossenen hast du kein Widerrufsrecht. Bei Artikeln an sich auch nicht, aber da ist man in der Regel kulant, bei Verträgen eher nicht.

  • Noch lustiger wird es übrigens bei Verträgen, bei im Handel abgeschlossenen hast du kein Widerrufsrecht.


    Okay klingt komisch, gerade bei mündlich (ok es wird irgendwas unterschrieben aber im Grunde wirst du vollgequatscht) abgeschlossenen Verträgen, kann es doch leicht zu Missverständnissen kommen.


    Ein versierter Kunde informiert sich auch vorab aber wenn irgendwo einer Oma ein Vertrag aufgeschwatzt (sie wollte eigentlich nur mit ihren Enkeln telefonieren, kann aber jetzt noch ins Internet, Fernsehen und auf den Mars fliegen) wird, wo bleibt da der Verbraucherschutz?

  • Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, oft wenn ich mich beraten lassen möchte, höre ich erstmal einen Satz wie "Wie viel Geld wollen sie ausgeben?", da wird also direkt mal abgecheckt wie viel der Kunde auszugeben bereit ist.


    Das hatte ich jetzt bei einem Fahrrad, bei einigen Elektronikartikeln und einem Wanderrucksack. Bei Kleidung und Schuhen habe ich das eher nicht und fühle mich gut beraten (mit einer Ausnahme, gibt es eine Schuhverkäuferin auf der Welt die einem nicht auch noch das passende Schuhputzmittel verticken will? :unsure: ) Bei den erst genannten Produkten waren die Verkäufer übrigens immer männlich, in Bekleidungs- und Schuhgeschäften arbeiten aber eher Frauen. Vielleicht liegts ja am Geschlecht und Frauen sind allgemein serviceorientierter? Kann natürlich auch nur Zufall sein :D

  • Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, oft wenn ich mich beraten lassen möchte, höre ich erstmal einen Satz wie "Wie viel Geld wollen sie ausgeben?", da wird also direkt mal abgecheckt wie viel der Kunde auszugeben bereit ist.

    Das habe ich auch öfters gefragt, weil die meisten Deppen nen Gaming-Rechner für 200€ haben wollen oder sie brauchen nen i7 mit 16GB Ram für Office das dann auch für 200€. Du musst den meisten wirklich alles aus der Nase ziehen. Fragen über das Nutzverhalten wurden dann mit den meist gehassten Satz beantwortet: " Normale Sachen." "Was sind normale Sachen?" "Das übliche halt!" Dann ratterst du alles runter und 90% der Sachen werden doch nicht gemacht. Oder geiler noch, was machen sie mit dem Rechner? Kunde: ALLES! Sie machen Videobearbeitung , sie spielen darauf? Nein, sowas nicht. Also doch nicht alles(Das dachte ich mir mir dann) Man muss sich oft zusammenreißen.

  • Du weisst schon, dass viele Produkte in unterschiedlichen Preisklassen Angeboten werden? Besonders bei Elektronik unterscheiden sich die Produkte der einzelnen Klassen Teils stark.


    Die Frage "Wieviel Geld wollen Sie denn ausgeben" ist tatsächlich wichtig um zu Wissen welche Artikel überhaupt gezeigt werden sollen.

  • @Hades


    Aus Kundensicht finde ich diese Frage eben unhöfflich. Wo ist das Problem dem Kunden ein paar inhaltliche Fragen zu stellen, was er mit dem Produkt machen möchte?


    Du weisst schon, dass viele Produkte in unterschiedlichen Preisklassen Angeboten werden? Besonders bei Elektronik unterscheiden sich die Produkte der einzelnen Klassen Teils stark.


    Warum nicht einfach mal ein Produkt aus dem mittleren Segment vorstellen? Man merkt doch dann schnell an der Reaktionen des Kunden ob es passt, entweder stöhnt er beim Preis oder du bekommst ein "Haben sich nichts besseres?" zu hören.
    Und die Fragen nach den Nutzungsabsichten sind dabei sicher auch hilfreich.


    Was wenn der Kunde bei nem Rechner z.B. sagt "Nicht mehr als Tausend" aber du im Gespräch herausfindest der will damit nur E-Mails schreiben. Kommt man da nicht in Versuchung ihm was in seiner Preisvorstellung anzubieten, auch wenn er es offensichtlich nicht braucht?

  • Das kommt auf den Kunden an, wenn ich merke das ist ein absolutes Arschloch, dann kauft er eben den Rechner für 1000€ um Emails abzuchecken. Wenn ich aber merke der Kunde nimmt mich ernst, dann wird er von mir beraten und das objektiv. Und wenn dich ein Verkäufer fragt wie viel du ausgeben willst, dann sagst du ihm direkt, dass du noch keine genaue Vorstellung hast und beschreibst ihm am besten auch direkt dein Nutzverhalten.

  • Und wenn dich ein Verkäufer fragt wie viel du ausgeben willst, dann sagst du ihm direkt, dass du noch keine genaue Vorstellung hast und beschreibst ihm am besten auch direkt dein Nutzverhalten.


    Also wenn der Verkäufer einem Müll verkauft ist der Kunde schuld? Weil dumm, arrogant etc. ?

  • Das ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn ein Kunde ein Budget für 1000€ angibt und man merkt, dass eigentlich ein 500€ Rechner reichen würde, dann würde ich herauskitzeln, wie weit der Rechner Zukunftfähig sein sollte (d.h. doch ein paar Sachen etwas besser machen könnte wie etwas mehr RAM oder nicht gleich den kleinesten CPU, SSD usw.) und ein 700€ Rechner verkaufen.
    Dann kommen beide zufrieden aus den Deal.

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