Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Die fehlenden Kräfte findest du so trotzdem nicht, ein paar kommen sicher zurück, aber ob die Rückkehrer wirklich so zahlreich sind um in der Pflege oder dem Bau die Lücken zu schließen bezweifle ich.

    Wenn wir Fachkräftemangel haben wie allen Orten behauptet, dann sollte es sich sehr wohl lohnen um jede einzelne Fachkraft zu kämpfen und diese zurück zu gewinnen.

    Alternativ können wir es natürlich weiter so wie die deutsche Wirtschaft machen und einfach alles lassen wie es ist und hoffen das die Leute schon irgend wie auf magische weise vom Himmel fallen.

    Man sehe sich nur mal das Gewürge der Arbeitgeber bei den aktuellen Tarifverhandlungen an. Da kommt man tatsächlich mit Angeboten von 2-3% mehr Lohn bei einer Inflationsrate von gut 10% und ist empört das dies durch die Gewerkschaften zurückgewiesen wird. Oder andere Vertreter der Arbeitgeber die mit der Forderung nach "mehr Bock auf Arbeit" und der Erhöhung der Wochenarbeitszeit glänzen.

    Sorry aber die Arbeitgeber haben entweder den Ernst der Lage noch nicht begriffen, schlicht den Schuss nicht mehr gehört oder der Fachkräftemangel ist eben doch nur eine große Lüge.


    Attraktiver kann man manche Berufe nur schwer machen, zu einen Sanitärler gehört nunmal spiralisieren dazu....

    Im Kapitalismus wird die Attraktivität eben durch Geld geregelt, und ab einer gewissen Summe wirst du schon jemanden finden der dann auch diesen "dreckigen" Job macht.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Hier nochmal ein gutes Video dazu, wie klassisch falsch gelehrt wird an den Unis:



    Ein Beispiel aus dem Video:


    - Im weltweit wichtigsten VWL-Lehrbuch "Principles of Economics" in der Auflage von 2021 stehen immer noch grundlegend falsche Informationen darüber wie Geldschöpfung und Kreditvergabe funktionieren

    - Ist jetzt auch keine Fantasie der MMT, in Veröffentlichungen der Deutschen Bundesbank und der Bank of England wird dem klar widersprochen

    - Also kann jeder öffentlich nachlesen was stimmt, trotzdem wird weiterhin der alte Quatsch verbreitet, auch hier im Forum glauben scheinbar einige das immer noch

  • Hier nochmal ein gutes Video dazu, wie klassisch falsch gelehrt wird an den Unis:

    Fairas, es ist nicht seriös, sich auf nur einen YouTuber zu konzentrieren, dem im Übrigen grds. von der herrschenden Lehrmeinung in diesem Fachgebiet zahlreich widersprochen wurde und wird.


  • Um wieder den weiten Bogen zu meinem ersten Beitrag vom Montag zu schlagen, die Credit Suisse Bank scheint derzeit zusammenzubrechen, der Aktienkurs ist um mehr als 20% gefallen nachdem der Großaktionär die saudische National Bank angekündigt hat der Credit Suisse keine Kapitalspritzen mehr zu geben.


    Credit Suisse: Großaktionär schockt Anleger - neues Rekordtief - DER AKTIONÄR


    Ich erwarte mir in Europa in den nächsten Tagen/Wochen ähnliche Entwicklungen wie in den USA, die Panik vor einem "bank run" und eine anschließende Beruhigung durch die EZB die vermutlich auch in Europa wieder Zinssenkungen andeuten könnte.

  • Zum Thema Fachkräfte:

    Da braucht es Ausbildung und Menschen die sich ausbilden lassen wollen. Und da fängt es doch schon an, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, in einer Ausbildung muss man sich unterordnen und lernen. Wer macht den das heute noch, wer will den von Gesellen was lernen, wer lernt überhaupt noch zuhören?

    Das finanzielle muss angepasst werden, aber auch mit Geld alleine richtest du keinen Mangel. Wer keine Lust auf Handwerk hat wird da auch niemals glücklich, egal wie viel man zahlt.


    Arbeitskräfte fehlen überall unabsehbar wird es nicht besser, Bonny hat das geschrieben und er hat Recht damit.


    Das generelle Problem ist doch dieser ständige Mangel und das man alles mit Geld zuschustert.

    Bin gelernter Schlosser, 1995 war mein erstes Lehrgehalt 630 Mark, wer geht heute noch für 630 Euro in eine Ausbildung?

    Da wird der Bachelor abgelegt, das Studium in BWL gemacht, die besondere 10. Klasse wiederholt und am Ende kommen Jugendliche oder unter 23 jährige in ein Tätigkeitsfeld wo Sie aufgrund ihres Schulabschlusses nichts verloren haben, aber der Rest des Jahrganges einfach viel besser war. So jemand will doch gar keinen handwerksberuf, warum soll er sich dann ausbilden lassen. Und schon haben wir unausgebildete, aber kluge junge Menschen.

    Fehlende Ausbildung beginnt leider schon in der Schule und zieht sich durch.


    Werbe ich jetzt 20 Installateure für mein Unternehmen ab, zahle ihnen 1000 Netto mehr, dann fehlen diese 20 woanders.


  • Man braucht sich doch nur das Verhältnis von 50-65 Jährigen und 15-25 Jährigen anzusehen. Dann sieht man schon, dass teilweise 2-3 Millionen nur zwischen diesen beiden Altersgruppen liegen. Die Lücken dazwischen gar nicht eingerechnet. Dass das zu einem Arbeitskräftemangel führen muss, ist doch offensichtlich.


    Ich denke der Trend zur Automatisierung und Digitalisierung wird sich dadurch verstärken.


    Langfristig halte ich den Arbeitskräftemangel für ein vorübergehendes Problem, da viele Jobs aufgrund der kommenden technologischen Revolutionen wegfallen werden. Einzelhändler. Fahrer. Steuerprüfer. Schreiber. Übersetzer. Lokführer. usw. usf.. Da werden in Zukunft Millionen Jobs wegfallen durch Automatisierung.


    Autonomes Fahren: Sicherer als von Menschenhand?

  • Und da fängt es doch schon an, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, in einer Ausbildung muss man sich unterordnen und lernen. Wer macht den das heute noch, wer will den von Gesellen was lernen, wer lernt überhaupt noch zuhören?

    Also den Spruch kann ich wirklich nicht mehr hören, also Herrenjahre... Warum muss ein Azubi sich knechten lassen, wenn der Student schön im Hörsaal im Warmen sitzt und zu Hause lernt? Gefühlt, geht jeder studieren. die zuhören wollen und können. Was sich aber gefühlt ändert, dass sich diese junge Generation nicht mehr alles bieten lässt, was ich sehr begrüße!


    Wenn ich ein BWL-Studium nach 3 Jahren abgeschlossen habe, steige ich mit 40k im Jahr aufwärts ein. Welcher frische Geselle bekommt im Schnitt solche Gehälter? Ich kenne Meister, die das Geld nicht einmal erhalten. Ganz einfache Rechnung, wenn jeder mittlerweile weiß, wo die Kohle lockerer sitzt, warum sollte man sich dann fürs Handwerk entscheiden? Unseren fertigen Azubis in der IT, fangen bei 39-42k im Jahr an. Und die knechten wir bestimmt nicht, hier ist aber auch die Devise, du MUSST lernen. Dieser Beruf ist in der Regel mit permanenten Lernen verbunden und meistens autodidaktisch. Aber es zahlt sich aus. Wer nach 10 Jahren viel Erfahrungen gesammelt hat und was kann, der wird in NRW locker in Regionen bei 70-90k liegen. Nenn mir einen Handwerksberuf wo der Durchschnitt in Großstädten nach 10 Jahren in dieser Gehalts-Region liegt? Wenn ich als junger Mensch weiß, Weg A => gutes Gehalt, schön im Homeoffice/warmen Büro sitzen, keine körperliche Anstrengungen oder Weg B => schlechtes Gehalt, Option zur Selbstständigkeit mit super Gehalt aber auch viel Arbeit, plus scheiß Arbeitszeiten, körperlich fordernd teilweise zermürbend und teilweise auch gefährlich, was wählt er wohl?


    Klar, mit Geld wirst du kurzfristig nicht die Probleme lösen aber du wirst mittelfristig Werbung für das Handwerk machen, sobald sich herum gesprochen hat, dass ein Gehalt ab 40k nicht unrealistisch ist. Wir haben genügend klassische Bürojobs die eigentlich wegrationalisiert werden könnten, die Leute werden dann frei und könnten sich dann auch mal fürs Handwerk oder anderswo interessieren.

  • Sorry, aber Studenten investieren erst einmal jahrelange Zeit, in der sie eben kein Geld verdienen sondern ihr Studium finanzieren müssen. Dieses verlorene Geld musst du ja auch gegenrechnen. Zudem studiert sich ja auch nicht von selbst. Du musst es auch können. Viele können eben nicht studieren, weil ihnen Lernen und geistige Arbeit nicht liegt.

    Abgesehen davon kannst du als Meister mit eigenem Handwerksbetrieb, und den Ehrgeiz dazu sollte man schon haben, natürlich super Geld verdienen. Musst halt fleißig sein und die Kunden zufrieden stellen. Und auch mal bereit sein, Überstunden zu machen. Wer hingegen nach Stechuhr arbeiten will, muss sich auch nicht wundern, wenn der Lohn entsprechend durchschnittlich ausfällt.


  • Geld ist sicherlich nicht der einzige Faktor. Wobei man viele sich wohl Fragen warum man sich durch eine schlecht bezahlt Ausbildung quälen soll wenn man während dem Studium plus Nebenjob schon mehr verdienen kann und danach deutlich bessere Verdienstmöglichkeiten hat.


    Das Menschenbild von vielen im Handwerk ist veraltet aka "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Warum sich so einen Umgangston antun? Für weniger Geld, für körperlich anstrengendere Arbeit?

    "Das Handwerk" hat eine unrealistische Erwartungshaltung. Andere Branchen sind viel proaktiver bei der Nachwuchsfindung und halten es nicht für eine Gnade Gottes jemanden eine Ausbildung anzubieten.


    Höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Arbeitskultur, dann entscheiden sich mehr Menschen für eine Ausbildung.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Zum Thema Fachkräfte:

    Da braucht es Ausbildung und Menschen die sich ausbilden lassen wollen. Und da fängt es doch schon an, Lehrjahre sind keine Herrenjahre,

    Ja und mit dieser altmodischen Denkweise, das sich ein Azubi praktisch alles gefallen lassen muss, geht es schon los. Denn damit bekommst du heute eben exakt Null Bewerber.


    Bin gelernter Schlosser, 1995 war mein erstes Lehrgehalt 630 Mark, wer geht heute noch für 630 Euro in eine Ausbildung?

    Willkommen im Club. Bin ebenfalls gelernter Industriemechaniker, bekam im ersten Lehrjahr 1994 allerdings 900 Mark Brutto, weil eben Industrie und nicht Handwerk.

    Nur wie waren die Lebenshaltungskosten damals und wie sind sie heute?

    Von daher kann ich den permanenten Vorwurf, die Jugend wäre zu faul und würde daher lieber studieren, einfach nicht verstehen. Zumal ein Studium durchaus anspruchsvoll ist.

    Wenn ich mit Studium aber nun mal bessere Chancen habe einen gut bezahlten Job zu bekommen als mit einer Ausbildung, wird das jeder der kann auch versuchen.

    Oder willst du der Jugend jetzt etwa vorwerfen das sie den Kapitalismus verstanden hat?


    Werbe ich jetzt 20 Installateure für mein Unternehmen ab, zahle ihnen 1000 Netto mehr, dann fehlen diese 20 woanders.

    Richtig, und das ist auch gut so, so funktioniert nun mal Marktwirtschaft.

    Setzt dann vielleicht mal die entsprechenden Anreize für die Wirtschaft wieder selber auszubilden, statt dies jemand anderes machen zu lassen und die Fachkräfte dann "umsonst" zu bekommen.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Sorry, aber Studenten investieren erst einmal jahrelange Zeit, in der sie eben kein Geld verdienen sondern ihr Studium finanzieren müssen.

    Du schließt vielleicht von dir auf andere aber die breite Masse studiert BWL oder artverwandtes. Die sind in der Regel nach 6-7 Semestern durch. Und Studenten bekommen Bafög, sofern die Eltern nicht gut betucht sind. Bedeutet für die meisten, sie müssen "nur" auf 450 Euro Basis jobben bzw. dürfen maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten damit sie noch als Vollzeitstudenten gelten. Die Bafögschulden sind maximal 10k, die zurück gefordert werden. Und so anspruchsvoll ist BWL nicht. Kann mich noch gut erinnern, dass die BWLer Party gemacht haben und ich musste lernen(Informatik). Also viel anspruchsvoller ist ein BWL Studium nicht im Vergleich zu einer Ausbildung.


    Die Zeiten sind vorbei wo ein Studium eine geistige Herausforderung war, insbesondere wenn jeder Depp Abi erhält und dann studieren geht. Ausnahmen gibt es, MINT und Lehramt ist mitnichten einfach. Oder Germanistik ist auch kein Gang den man nebenbei macht, aber wie gesagt die breite Masse studiert etwas, was viel mit auswendig lernen zu tun hat. Deswegen sind auch private Fachhochschulen wie die FOM so gut besucht, weil jeder sich mit einem Abschluss schmücken kann ohne hohen Aufwand. Die Studiengänge sind sehr wirtschaftslastig.

  • Das sich hier einige über den Spruch aufregen, Lehrjahre sind keine Herrenjahre war mir klar.

    Zu dem Spruch gehört auch der Absatz, man muss bereit sein zuzuhören und sich anleiten zu lassen.

    Lehrlinge welche permanent der Meinung sind Sie hätten das Rad erfunden und wüsten alles besser, die werden sicher nicht glücklich auf Baustellen. Zu jedem Beruf gehört doch, sich von erfahrenen Anleiten zu lassen, Tipps zu holen und offen zuzugeben das man das nicht weiß.

    Den Satz so vereinfacht im Denken des 18. Jahrhunderts wiederzugeben ist schon sehr billig.

    Wie war es bei dir Hades, wusstest du nach dem Informstikstudium als Berufseinsteiger alles und kamst du ohne Ratschläge der erfahrenen aus?


    Das Handwerk ab Meister aufwärts ist eine potenzielle Goldgrube. Für einen Gesellen, der dich damit abfinden sein Leben Geselle zu bleiben, klar die müssten besser verdienen. Aber genau da setzt Flo78 an, da kommt der Kapitalismus und das man sich selber mal umsehen muss.

    Das ändert trotzdem 0,0 dass das Handwerk ein Nachwuchsproblem hat.

    Wie viel soll ein Lehrling verdienen das er ermuntert wird diese Berufe zu erlernen?


    Es gibt genug Firmen die dieses System ausnutzen. Dagegen tun, das können nur die betroffenen, wie Flo78 schrieb.


    Ein Student, der Jahre Lang Leistung bringt, sich Wissen aneignet und das vermitteln kann, der soll mit 50k im Jahr auch beginnen, das hat er verdient.

    Andererseits trifft es auf die Menge Studenten, die das nicht tun, eben nicht zu. Und die kommen dann nicht in Ausbildung weil Sie sich für höheres berufen fühlen.

    Vielleicht würde 1 Jahr Zivi oder BW das nicht ändern, aber geschadet hat es sicher nicht. Da konnte man sich als frisch Erwachsener ein Bild vom Leben machen.

    Vielleicht sollte man ein Studium auch erst nach einer Lehre beginnen dürfen, vom Gelernten Pfleger zum Arzt, vom Administrator zum IT Spezialisten oder vom Nachhilfelehrer zur Fachlehrkraft.... weiß auch nicht, aber schaden würde es sicher nicht.

  • Das sich hier einige über den Spruch aufregen, Lehrjahre sind keine Herrenjahre war mir klar.

    Zu dem Spruch gehört auch der Absatz, man muss bereit sein zuzuhören und sich anleiten zu lassen.

    Dieser leidige Satz hat aber null mit dem zu tun, was du unter anleiten/zuhören beigefügt hast. Der Satz hat nur ein Ziel, der Azubi hat sich unterzuordnen und sich nicht anzustellen. Niedere Arbeiten hat er gefälligst zu tun, auf die der Meister/Geselle selber keine Lust hat. Es ist ein Satz, der nur einem Ziel dient, sein Gegenüber zu dominieren und unterzuordnen. So funktioniert das aber nicht mehr, man muss schon auf Augenhöhe mit einem heranwachsenden Menschen sprechen und anleiten und nicht wie ein Stück Dreck behandeln.


    Dafür hat der Azubi die Bringschuld, aufzupassen und zu lernen. So verstehe ich gegenseitigen Respekt.

    Wie war es bei dir Hades, wusstest du nach dem Informstikstudium als Berufseinsteiger alles und kamst du ohne Ratschläge der erfahrenen aus?

    Niemand weiß alles, selbst wenn mir jemand erzählen würde, er hätte 100 Jahre IT gemacht.

    Vielleicht sollte man ein Studium auch erst nach einer Lehre beginnen dürfen, vom Gelernten Pfleger zum Arzt, vom Administrator zum IT Spezialisten oder vom Nachhilfelehrer zur Fachlehrkraft.... weiß auch nicht, aber schaden würde es sicher nicht.

    Tatsächlich finde ich diese Idee sehr interessant aber in der Praxis wird es scheitern, weil der Markt braucht frische Arbeitskräfte, am besten sollen sie schon ab 14 Jahren Vollzeit arbeiten für 9 Euro die Stunde. Nicht umsonst haben sie den Bachelor/Master eingeführt, damit die Studenten früher fertig werden. Für mich absolut unverständlich warum Deutschland seinen Diplom verkauft hat. Statt 10 Semester, jetzt nur noch 6-7 Semester, an der Qualität des Studiums merkt man das auch, Bulemielernen ist obligatorisch.

  • Fairas, es ist nicht seriös, sich auf nur einen YouTuber zu konzentrieren, dem im Übrigen grds. von der herrschenden Lehrmeinung in diesem Fachgebiet zahlreich widersprochen wurde und wird.


    Was soll das sein "herrschende Lehrmeinung"? FDP-Politiker und Experten bei Markus Lanz? Die Deutsche Bundesbank und die Bank of England widersprechen dem, das sind die Praktiker.


    Die Kritik an der MMT kommt von Leuten die sie entweder nicht verstehen oder Angst vor ihr haben (oft wohl beides). Ich habe es auch schon mal geschrieben, die MMT ist keine Handlungsanweisung, kein SOLL, sondern in erster Linie eine Beschreibung des IST-Zustandes.


    Also lieber offensichtlich falsches an den Unis lehren, damit die Konservativen zufrieden sind :confused:


    Und hast du dich mit der Kritik die du verlinkt hast auch mal befasst? Der erste der da genannt wird: Paul Krugman ist dafür bekannt regelmäßig falsche Prognosen abzugeben, verharmlost Naturkatstrophen und Terroranschläge und lebt beim Thema 9/11 in seiner ganz eigenen Realität. Richtig dufte der Typ :thumbup:

  • Paul Krugman gilt als einer der besten Wirtschaftswissenschaftler unserer Zeit. Hat unter anderem den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften bekommen. Er lehrte am MIT, in Princeton und an der London School of Economics, schreibt für die New York Times.


    Und was als Herrschende Lehre oder Lehrmeinung bezeichnet wird, nennt man auch anders ausgedrückt „den Stand der Wissenschaften“.


    Übrigens Fairas, müsstest du eigentlich ein Freund Paul Krugmans sein. Denn dieser befürwortet ausdrücklich höhere Staatsverschuldungen und ist ein Vertreter des Keynesanismus, im Gegensatz bspw. von Wirtschaftswissenschaftlern wie Milton Friedman, die sich als Monetaristen verstanden und für eine stabile Geldwährung eintraten. Aus guten Gründen, wie ich meine.





    Das hier wurde bspw. schon vor neun Jahren erklärt und beschreibt eins zu eins, was gerade mit unserem Geld geschieht, als Folge der Eurokrise usw. und der darauf folgenden Niedrigzinspolitik der EZB. Ist alles 1:1 eingetreten wie dort schon vor 9 Jahren beschrieben. :



    und eine anschließende Beruhigung durch die EZB die vermutlich auch in Europa wieder Zinssenkungen andeuten könnte.

    Hohe Inflation: EZB erhöht Leitzins auf 3,5 Prozent | tagesschau.de


    Gott sei Dank nicht. Man hält daran fest die Inflation zurückzudrängen und das ist auch bitter nötig.

    10 Mal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ein Bäcker hat einfach mal die Ausbildungsvergütung verdoppelt um mehr Lehrlinge anzuwerben:


    Lehrlingsnot: Bamberger Bäcker lockt mit doppeltem Azubi-Gehalt | BR24


    Da merkt man einfach, dass das ganze Gelaber die Wirtschaft könne sich höhere Löhne nicht leisten kompletter Bullshit ist. Bäcker haben in der Energiekrise zu den größten Verlierern gehört und machen auch keine Milliardengewinne. Trotzdem sind bessere Löhne scheinbar drin.


    Da können sich andere (Branchen) echt mal ne Scheibe von abschneiden. Vor allem eben Konzerne die Milliardengewinne machen...

  • Schönes Beispiel. Letztens etwas ähnliches über eine vier Tage Woche bei einem Friseurbetrieb bei vollem Lohn gelesen.


    Das ist aber vermutlich nur solange in Einzelfällen erfolgreich, wie es nicht alle machen. Denn der Personalmangel bleibt ja vorhanden.


    Hier beginnt sich die Lohn-Preis-Spirale hochzudrehen. Ein Anzeichen für eine deutliche Inflation.

  • Hier beginnt sich die Lohn-Preis-Spirale hochzudrehen. Ein Anzeichen für eine deutliche Inflation.


    Ja, jetzt kommen die Lohnforderungen der Gewerkschaften, liegt allerdings in erster Linie an den zu geringen Einmalzahlungen zur Abmilderung des Preisschocks. Selbst die Bundesregierung, die 3.000 Euro Einmalzahlung ermöglicht hat, bietet ihren eigenen Angestellten nur 2.500 Euro an und das unter einer SPD-Ministerin, komplett lächerlich.


    Die Gewerkschaften können gar nicht anders als jetzt höhere Löhne fordern.


    Die Inflation ist übrigens gesunken, wenn auch weniger stark als erwartet.

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