Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Ordnung muss sein :D


    Irgendwie ist mir entgangen, dass schon lange ein neues Thema behandelt wird.


    Ich habe alles mal rausgenommen, was nicht mehr mit Umwelt, Klima usw. zu tun hat.


    Hier kann jetzt über Wirtschaftssysteme (früher und heute) und Globalisierung gesprochen werden.


    Sollte mir beim verschieben ein Fehler unterlaufen sein, einfach bei mir melden. :jumping2:


    Und jetzt bitte zurück zur Diskussion :thank you:

  • Der Staat hat wesentlich mehr möglichkeiten ... er nutzt sie nur nicht ...


    eine komplette Enteignung des Betriebes, nehmen wir mal Siemens, auf deutschem Boden.
    Dann die einsetzung einer neuen Führungsspitze und eine "privatisierung" in den alten Zustand nur mit neuer Führung ...
    ganz einfach ...


    Du kannst nicht mal eben kurz einen Betrieb verstaatlichen, wo kommen wir denn da hin? Wir sind immer noch ein Rechtstaat.

  • Rechtsschutzversicherung, dann klappt´s auch.
    Sind wir jetzt kein Rechtstaat mehr? Ist in Deutschland was passiert seit gestern ( bin nämlich gerade in Österreich ). Mist, ich muß sofort heim, Deutschland ist eine Diktatur. Gilt das auch für Bayern? 8)


    Zitat


    Rechtsstaat - auf dem Papier ja - in Natura nur für die, die sich die besten Anwälte leisten können -


    Großkonzerne haben viele und gute Anwälte.
    Kann ja wohl nicht Euer Ernst sein, mit Zwangsenteignungen Firmen am "Auswandern" zu hindern?
    Na die Partei ( außer der Linken ) möchte ich mal sehen, die im Bundetag ihren Segen dafür gibt, oder machen wir das jetzt ohne rechtliche Grundlage, also wir brauchen da ja auch kein Gesetz für und "umgehen" das einfach?

  • Genau das meine ich. Zur Zeit wird das Abwandern der Wirtschaft ja aktiv vom Staat unterstützt und belohnt!
    Eine effiziente Verwaltung existiert garnicht mehr, bzw. ein Rechtsstaat sowieso nicht mehr seit 1914.
    Denn der elementarste Teil der Rechtsstaatlichkeit wird durch die BRD verletzt: Die Gewaltenteilung.
    Das Parlament(Legislative) entscheidet (über) und besetzt die Spitzen der Executive und der Judicative.
    Vorraussetzung für ein Amt am BVerfG? Das richtige Parteibuch.


    Die Verwaltungsspitzen werden inzwischen nur noch von Politikern besetzt.
    Amtsaufbau:
    Präsident der Behörde(eingesetzter Politiker)
    Abteilungsleiter (eingesetzte Politiker)
    Referatsleiter (den eingesetzten Politikern nahestehende Beamte der Verwaltung)
    Eignung, Leistung und Befähigung spielen für die drei höchsten Ebenen in der Verwaltung inzwischen keinerlei Interesse mehr. Es zählt nur noch die Parteizugehörigkeit. D.h. die Behörden werden längst nicht mehr nach Recht und Ordnung geführt, sondern nach Politik. Da sitzen dann völlig inkompetente Menschen und entscheiden über Sachen, die sie überhaupt nicht verstehen.
    Das selbe gilt für die Gerichte. Siehe Landesarbeitsgericht Chemnitz.
    Erst macht die Bahn Richtershopping die dann natürlich auch entgegen der Verfassung das Streikrecht einschränken und damit abadsurdum führen und dann plötzlich wird wieder zurückgerudert ... weil es keinerlei rechtliche Handhabe gab, das elementare Streikrecht einzuschränken.


    1866/67 - 1914 gab es noch eine strikte Trennung zwischen den drei Gewalten. Zugegeben nicht ganz sauber - Möglichkeit das Parlament aufzulösen - aber dieses Recht war ja nicht von dauer, man konnte das Parlament ja nicht für immer ausschalten. Alle Gesetzte bedurften zu ihrer Gültigkeit auch die zustimmung beider Kammern (Bundestag/Reichstag und Bundesrath)
    Die Verwaltung war völlig abgetrennt durch die Legislative. Die Behördenstellen wurden intern durch Verwaltungsverfahren besetzt. (Ausnahmen die großen Spitzenämter: MP,Minister)
    Und auch dort wurde darauf geachtet, dass man Leute nahm, die auf dem Gebiet Ahnung hatten und nicht irgendwelche Laien nach gutdünken draufsetzt.


    Klagen bringt inzwischen auch kaum noch etwas, die Staatsanwaltschaft kann wegen "geringem öffentlichen Interesse" Straftaten einfach nicht zur Anzeige bringen. (Ein Kind wird auf offener Straße verprügelt) [Kein Scherz, war tatsächlich so]
    Gerichte schlagen Fälle wegen Nichtigkeit nieder (Arbeitsgerichte, Klagen auf Wiedereinstellung, Streitwert: mehrere zehntausend Euro)



    Kann mir keiner erzählen, die BRD sei ein Rechtsstaat.
    Und Demokratie ist nur eine Utopie, denn jeder Mensch ist beeinflussbar, und das widerspricht dem Sinn der Demokratie. (Gleichschaltung der Presse)



    Die Enteignung eines Betriebes und die Rückführung in die Öffentlichkeit ist keine Verstaatlichung, sondern eine Maßnahme zu Wirtschaftstabilisierung.


    Wie gesagt, die BRD hat alle Möglichkeiten, nur werden sie nicht genutzt ... deswegen braucht man da auch kein neues Gesetz. Verbrecher müssen ins Gefängnis ganz einfach.

  • Zitat


    Kann mir keiner erzählen, die BRD sei ein Rechtsstaat.


    Sondern?


    Zitat


    Die Enteignung eines Betriebes und die Rückführung in die Öffentlichkeit ist keine Verstaatlichung, sondern eine Maßnahme zu Wirtschaftstabilisierung.


    Ist zwar nur eine andere Bezeichnung für das gleiche Mittel, aber interessante These. Erklär mal: du möchtest also Unternehmen ( wohl hauptsächlich Aktienunternehmen ) wieder in die Ohbut von Vater Staat nehmen, wenn sie nicht das machen, was sie Deiner Meinung nach machen sollen, aber 1. woher weißt Du denn, daß der Staat es besser / fairer / gerechter macht und 2. was passiert mit den Besitzern der Aktien?
    Eine AG ist keine GmbH, die hast hier Millionen von Aktien, die in den Händen von den unterschiedlichsten Personen sein können, angefangen bei Privatpersonen, über Banken bis hin zu ausländischen Investoren. Ich meine, wie stellst Du dier das so rein "praktisch" vor?

  • Nix sondern. Die BRD ist einfach kein Rechtsstaat schon allein, weil bei ihr keine Gewaltenteilung vorliegt.
    Es gibt Behörden, die keiner Richterlichen Gewalt unterstehen
    Straftaten werden legalisiert
    Die Gerichte können entgegen Verfassung und Gesetze entscheiden ...


    Wenn für das für dich ein Rechtsstaat ist ... für mich ist das defenitiv keiner!


    Rein praktisch werden lediglich die Verbrecher festgenommen und die Führungsspitze stattdessen mit Fachleuten besetzt, die auch ein Gewissen haben. Sprich nicht nur für die persönliche Bereicherung sondern auch für das Allgemein Wohl handeln/handeln müssen.

  • Zitat


    Die Gerichte können entgegen Verfassung und Gesetze entscheiden ...


    So, dann nenn mir mal bitte ein Beispiel, in dem ein Richter gegen das Grundgesetz entschieden hat, man vor das Verfassungsgericht gegangen ist und die das Urteil nicht relativiert haben, eines reicht.
    Bist Du Jurist? Also ich bin keiner, insofern kann es schon mal vorkommen, daß ich bestimmten Paragraphen und richterlichen Entscheidungen nicht folgen kann, einfach deshalb, weil ich sie a) entweder nicht kenne oder b) nicht nach der Rechtslage auslegen kann


    Kein Rechtssystem ist perfekt, es wird von Menschen gemacht und von Menschen durchgesetzt, glaub mir, auch ich bin mit sehr vielen Dingen, die hier in Deutschland passieren nicht einverstanden, aber deshalb zu behaupten, wir wären kein Rechtstaat, find ich schon ein wenig, na ja, irgendwie unausgegoren.


    Zitat


    Es gibt Behörden, die keiner Richterlichen Gewalt unterstehen


    Welche? Würdest Du mal bitte Quellen aufführen und nicht einfach nur eine Behauptung posten. Laßt und doch hier auf einem Level diskutieren, der Behauptungen auch nachvollziehbar macht. Es steht Dir übrigens frei, jederzeit eine Klage gegen die BRD zwecks Nichteinhaltung der Gewaltenteilung beim Bundesverfassungsgericht einzureichen.


    Nachtrag: wo ist denn eigentlich Nikephoros? Jetzt hat man mal einen Juristen im Forum und der läßt sich nicht blicken. ;)

  • Zitat

    Bist Du Jurist?

    Jup


    Zitat


    So, dann nenn mir mal bitte ein Beispiel, in dem ein Richter gegen das Grundgesetz entschieden hat

    Benetton-Schockwerbung: Bundesverfassungsgericht hebt Urteil des Bundesgerichtshofs auf.
    Das Bundesverfassungsgericht hat das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 6. Dezember 2001 - I ZR 284/00 - aufgrund einer Verletzung des Artikels 5 Absatz 1 Satz 2 GG aufgehoben und die Sache an den Bundesgerichtshof zurückverwiesen.



    Das wäre jetzt eins wo das Verfassungsgericht schonmal gesagt hat, ist nicht in Ordnung. Aber zeigt, dass solche Urteile möglich sind.
    Desweiteren hätten wir da das Streikverbot für die GDL wofür es ja keine rechtliche habe gab. Nicht einmal annähernd gab es irgendeine Berechtigung im Bundesdeutschen Recht, was das Verbot oder die Einschränkung eines Streiks rechtfertigte.(bzw. immernoch rechtfertigt)


    Das BVerfG selbst hat aber z.B. die Studiengebühren für verfassungsgemäß erklärt, dabei spricht das GrundGesetz ja eindeutig davon, dass Bildung JEDEM frei zugänglich sein muss. Ich würd nur gern wissen, ob tatsächlich JEDER in der BRD sich ein Studium jetzt noch überall leisten kann ...
    Hier lässt das BVerfG schon den gesunden Menschenverstand vermissen ...


    Übrigends kann man das einlegen von Rechtsmitteln auch beschränken, so dass ein Anrufen des BVerfG garnicht mehr möglich ist ...



    Zitat

    Welche?

    Die Finanzsämter ... ich dachte aber das wüsste inzwischen jeder ...

  • Na also, geht doch. ;)


    Zitat


    Desweiteren hätten wir da das Streikverbot für die GDL wofür es ja keine rechtliche habe gab.


    Verstehe ich nicht, die streiken doch? Die Gewerkschaft mußte sich doch zuerst die richterliche Erlaubnis holen, um Streiks durchzuführen, was ich eigentlich ganz in Ordnung finde. Wenn ich mir vorstelle, was hier los wäre, wenn jeder streiken würde, wann immer er will. Mit welchen Begründungen werden denn bei uns Streiks nicht erlaubt?


    Zitat


    Das BVerfG selbst hat aber z.B. die Studiengebühren für verfassungsgemäß erklärt, dabei spricht das GrundGesetz ja eindeutig davon, dass Bildung JEDEM frei zugänglich sein muss.


    Auch ich bin gegen Studiengebühren, aber wenn Gerichte Urteile sprechen, müssen diese doch begründet werden, und mit welchem Grund wurden denn die Gebühren gebilligt? Wahrscheinlich damit, daß die Kosten "tragbar" seien, was wohl im Ermessen der Richter liegt. Ist zwar immer noch ne Sauerei, aber dennoch weit von amerikanischen Verhältnissen entfernt, wo sich wirklich nur richtig Reiche ein Studium erlauben können oder sich über die nächsten 20 Jahre hoch verschulden müssen.


    Das mit den Finanzämtern ist mir wirklich neu, und die Begründung hierfür?


    Nochmal zum Rechtstaat: ich bin mir auch bewußt, daß manches hier nicht rund läuft, aber trotzdem die BRD als Nichtrechtstaat zu bezeichnen ist ein wenig übertrieben.
    Und Deiner Meinung nach hängt Rechtstaatlichkeit vom Geldbeutel und dem richtigen Parteibuch ab, hab ich das richtig verstandenen? Nur bevor hier MIßverständnisse aufkommen. Gerade hier im Politikbereich habe ich manchmal das Gefühl, daß Sätze und Passagen oft nicht richtig gelesen werden und man erst einmal über mehrere Zeilen seine Meinung richtig stellen muß.

  • Zitat

    Verstehe ich nicht, die streiken doch? Die Gewerkschaft mußte sich doch zuerst die richterliche Erlaubnis holen, um Streiks durchzuführen, was ich eigentlich ganz in Ordnung finde. Wenn ich mir vorstelle, was hier los wäre, wenn jeder streiken würde, wann immer er will. Mit welchen Begründungen werden denn bei uns Streiks nicht erlaubt?

    Bitte?
    Es gibt keinen Grund für ein Streikverbot. Das einzige was verboten ist, ist der Generalstreik.
    Den Streik zu beschränken oder zu verbieten ist nicht rechtens.
    Die GDL durfte ja erst nur im Nahverkehr streiken, weil der Güterverkehr die Wirtschaft lahmlegen könnte und im Fernverkehr weil da die Politiker ja mit fahren müssen ... ganz tolle Gründe ...
    lahmlegen: der eigentliche Grund eines Streiks
    Politiker: wen interresierts?
    Das war eine klare Streikeinschränkung und damit rechtswidrig. Der Streik ist ein fundamentales Recht das im GrundGesetz festgeschrieben wurde. Denn wo kämen wir hin, wenn streiks verboten werden würden. Dann hätten wir alle 1Euro Jobs bei 18 Stunden Tag. Denn dann könnten die Arbeitgeber ja machen was sie wollen.


    Das Gericht in Chemnitz musste sich ja dann dem "öffentlichen" Druck beugen, da es einfach zu offensichtlich war, dass eine Streikeinschränkung einfach nicht vereinbar ist mit unserem Rechtssystem.


    Zitat

    Auch ich bin gegen Studiengebühren, aber wenn Gerichte Urteile sprechen, müssen diese doch begründet werden, und mit welchem Grund wurden denn die Gebühren gebilligt? Wahrscheinlich damit, daß die Kosten "tragbar" seien, was wohl im Ermessen der Richter liegt.


    Der Vorsitzende Richter Winfried
    Hassemer erklärte: „Wir hatten nicht darüber zu entscheiden, ob
    Studiengebühren politisch vernünftig sind.“ Das Gleiche gelte für die
    Frage, ob Gebühren die Wissenschaftsfreiheit oder die Studierfreiheit
    einschränkten. „Wir hatten nur zu entscheiden, ob der Bund zu dem
    Verbot befugt war und die Antwort lautet nein", stellte Hassemer fest.
    (Ein Grundrecht wurde geschützt, aber das war ja nicht Aufgabe des Bundes :blöd: )




    Zitat

    Nochmal zum Rechtstaat: ich bin mir auch bewußt, daß manches hier nicht rund läuft, aber trotzdem die BRD als Nichtrechtstaat zu bezeichnen ist ein wenig übertrieben.
    Und Deiner Meinung nach hängt Rechtstaatlichkeit vom Geldbeutel und dem richtigen Parteibuch ab, hab ich das richtig verstandenen? Nur bevor hier MIßverständnisse aufkommen. Gerade hier im Politikbereich habe ich manchmal das Gefühl, daß Sätze und Passagen oft nicht richtig gelesen werden und man erst einmal über mehrere Zeilen seine Meinung richtig stellen muß.

    Das waren zusätzliche Punkte. Es ist ganz und garnicht übertrieben. Die BRD ist kein Rechtsstaat. Denn wie ich vor allem hauptsächlich und i.d.R. als erstes sagte: Grundvorraussetzung für den Rechtsstaat ist die Gewaltenteilung und die liegt schlicht und ergreifend nicht vor.
    Habe ich weiter oben auch näher ausgeführt. Und allein dadurch ist die BRD kein Rechtsstaat.
    Es gibt nunmal nur Rechtsstaat oder eben nicht Rechtsstaat. Eine Diktatur ist ein Staat dadurch noch lange nicht.


    Zitat

    Das mit den Finanzämtern ist mir wirklich neu, und die Begründung hierfür?


    Finanzämter sind für die öffentliche Ordnung zu wichtig. Ich kann diesen Punkt sogar verstehen und sehe sogar ein, dass es seine Berechtigung hat, dass es bei Finanzämtern vorliegt. Aber mit Rechtsstaatlichkeit hat das nix zu tun.
    Wenn sogar im Königreich Preussen der König verklagt werden konnte, dann sollte heutzutage das Finanzamt auch verklagt werden können, oder?

  • Hab jetzt net alles vollgeständig gelesen... nur ein Einwurf zu dem Thema:


    Große Betriebe haben meiner Meinung nach eine soziale Verantwortung. Und aus großer Macht folgt halt große Verantwortung. Man sollte EU weit gesetzlich regeln, dass diese Verantwortung gegenüber den Menschen, die den Betrieb überhaupt ausmachen, die Mitarbeiter nämlich, wahrgenommen werden muss. Ferner müssen die billig exporteure mit Strafzöllen belegt werden, bzw. einfuhrbeschränkungen erhalten. Klarer Eingriff in die Weltwirtschaft, aber ich will mich net von China fertig machen lassen, die alles und jedes kopieren, was sie in die Griffel bekommen und auf die Umwelt scheissen.

  • Das mit den Strafzöllen wird doch schon gemacht, wenn auch etwas zögerlich, die EU zeigt da einfach zu wenig "cochones".
    Wann immer die USA ihre eigenen Firmen ( z.B. PKW ) schützen wollen, erheben sie Strafzölle auf Importe von z.B. BMW. Mercedes oder andere deutsche Wertmarken, leider leben wir hier in Deutschland extrem vom Export, der schwache Dollar / starke Euro tut sein übriges.
    Man kann sich heutzutage nicht mehr von der Weltwirtschaft abschotten, das ist völlig unmöglich, das haben sogar die Japaner gelernt, die jahrzehntelang nix anderes gemacht haben, als europäische oder amerikanische Artikel zu kopieren, die Originale aber nicht in´s Land gelassen haben.
    Und das mit der Verantwortung, da gebe ich Dir recht. Ein Großkonzern mit mehreren hunderttausend Mitarbeitern sollte nicht in der Lage sein, Druck auf Regierungen ausüben zu können und mit der Entlassungswelle zu drohen, aber die meisten sind doch schon international aktiv, dann wird eben die Produktion nach Brasilien oder Vietnam verlagert.


    Ich denke nicht, daß China irgendjemand "fertig" machen wird, es spielt ja nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch Qualität, und da sind die Chinesen noch nicht so weit wie "Made in Germany"; gerade im Machinenbau sind wir seit zig Jahren absolute Weltspitze und werden es auch bleiben. Viele Unternehmen sind bereit einen deutlich höheren Preis zu bezahlen, wenn ein D auf der Verpackung steht.

  • Kurz zu China.


    Mittlerweile streiken sehr viele Arbeiter um so höhere Löhne zu bekommen (stand vor 2 Wochen in der Zeit). Mittelfristig werden sich die Löhne den westlichen Standards fast anpassen, dann sieht es mit "Billigprodukten" aus China wieder ganz anders aus. Auch die Chinesen wollen am Aufschwung teilhaben und ein paar Luxusartikel besitzen. Das wird sich wohl auf das Lohnniveau auswirken.
    Vollständigkeitshalber muss man aber erwähnen, dass es in China eine 2-Klassengesellschaft gibt. Die Landbevölkerung, die noch fast wie im Mittelalter lebt und die Menschen in den großen Städten. Das oben beschriebene bezieht sich in erster Linie nur auf die 2. Gruppe.


    Dafür stehen dann wieder andere Länder (wie Indien) in den Startlöchern, die dann die Lücke auf dem Markt füllen können, wenn die Preise für Produkte aus China höher werden.

  • Für die Globalisierung, insbesondere den Speerspitzen China u. Indien, dürfte in den nächsten 10-20 Jahren erschwerend hinzukommen das der sogenannte Peak-Oil überschritten wird und die Erdölpreise explodieren werden da die Reserven entgültig zur Neige gehen. Darin inbegriffen werden auch die Frachtraten der Container-u. Schüttgutfrachter in die Höhe schnellen, da die Bunkerpreise für das Schweröl automatisch steigen werden. Bei den Mannschaften können die Reedereien kaum sparen da außer den Offizieren ohnehin alles aus Ostasien kommt. Die weltweite Frachtschifffahrt ist der eigentliche Motor der globalisierten Welt, ohne Containerliner keine Produkte aus Indien, China oder sonstwoher. Die Produktion von zumindestens einigen Produkten dürfte sich aufgrund drastisch steigender Transportraten , dann nicht mehr rentieren. Dauert halt noch ne Weile bis dahin.

  • Spätestens dann wird man sich was einfallen lassen müssen. Höhere Ölpreise, Transportkosten, Personal etc. kann man bis zu einem bestimmten Maß noch auf die Verkaufspreise ( und damit uns ) abwälzen, aber irgendwann wird der Punkt kommen, wo viele Dinge einfach zu teuer werden und alleine schon deshalb keine Abnehmer mehr finden werden, dann ist unternehmerischer Einfallsreichtum gefragt, denn wie Du schon sagtest, alleine die Mannschaft eines Containerschiffes kann man ja kaum noch billiger machen, die Handyschrauber in China oder Indien werden auch teurer werden ( wollen ja was vom Kuchen ); wenn dann ein Konzern seinen Billigramsch aus Südostasien hier noch verkaufen möchte, wird er wohl andere Wege gehen müssen.

  • Es würde ja schon sehr viel helfen, wenn nicht alle Unternehmen rücksichtslos nach Gewinn rafgeiern würden. Aber es geht ja nur um Umsatz, Umsatz Umsatz und möglich schön viel in die eigene Tasche.
    Das ganze assoziale raffgierige Pack (neudeutsch: Topmanager) sollten nicht danach bezahlt werden, wie viel Gewinn der Betrieb abwirft, sondern wie stabil gewirtschaftet wird.

  • Sicher werden chin. u. ind. Firmen in Europa und Nordamerika bald Zweigfirmen gründen müssen. Bleibt natürlich noch abzuwarten was die dritte industrielle Revolution bringen wird, diese ist zwingend notwendig. Unser jetziger techn. Zustand hat ja eigentlich keine Zukunft mehr (z.B. Autos mit Benzinmotorenn ;) ).

  • Ich hab irgendwo einen Bericht gelesen, dass die polnischen Betriebe jetzt anfangen ihre Produktion nach Deutschland zu verlegen, weil es in Deutschland billiger ist zu produzieren als in Polen :D

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