Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

Bezüglich der Näherinnen bringst du einen weiteren Faktor mit ins Spiel: Existenznot. Not macht fleißig. Immer und überall.

Du wirst aber doch wohl einräumen, dass das Straßenbild in bspw. Kalkutta ein anderes ist, als in Yokohama oder Amsterdam.

Das „Arbeitsethos“ einer Gesellschaft erkennt man aus meiner Sicht nicht nur daran, wieviel aus Notwendigkeit gearbeitet wird, sondern daran, wieviel über das Notwendige hinaus freiwillig gearbeitet wird. Ein guter Indikator ist aus meiner Sicht dabei der Umgang mit bspw. Müll und Fäkalien bzw. der Stellenwert von Hygiene und Sauberkeit. Schmutz und Unrat sind (für mich) doch meistens ein Indiz für eine allgemeine Nachlässigkeit, die sich eben auch auf ein Arbeitsethos über das Notwendige hinaus erstreckt.

Daraus könnte man auch indirekt die Bedeutung des politischen Systems für das Arbeitsethos ableiten, wenn man bspw. an die katastrophalen Umweltbedingungen in der DDR oder in ganz Osteuropa zu Zeiten des Kommunismus denkt.

Klingt für mich jetzt nach der "faule Neger -Theorie"

Dann widerleg es doch anhand von Fakten. Wie setzt du das zu den Unweltproblemen in Osteuropa zu Zeiten des realexistierenden Sozialismus (= niedriges Arbeitsethos) in Beziehung?

Jeder Mensch aus einem anderen Kulturkreis der es hier zu was gebracht hat.

Etwas dünn. Überzeugt mich nicht.

Ich sehe das einfach anders als du. Du beurteilst stark den Istzustand. Ich gehe mehr von der Ausgangslage aus.

Ich bin der Meinung, bei gleichen Voraussetzungen kann jeder alles erreichen.

Stell dir doch einfach mal das heutige Deutschland/Europa ohne den Marshallplan vor.

Das bestreite ich doch gar nicht. Ich rechne aber das Arbeitsethos (beeinflusst u.a. durch Religion/Kultur, politisches System, klimatische Bedingungen, Existenznot usw.) eben als eine notwendige prägende Vorraussetzung dazu. Migration beeinflusst übrigens auch über Anpassungsverhalten dann das Arbeitsethos eines Individuums.

Und ich habe ein Beispiel (Umgang mit Müll, Unrat) genannt, der aus meiner Sicht Rückschlüsse auf die Ausprägung des durchschnittlichen Arbeitsethos einer Gesellschaft (!) zulässt. Ich spreche hier gar nicht vom Individuum. Und du verfälschst auch etwas unfair meine Aussage, wenn du es auf eine vermeintlich rassistische Komponente isolierst. Denn Klimabedingungen, politisches System, Religion haben mit Rassismus ja zumindest in diesem
Fall gerade nichts zu tun. Im Gegenteil. Es geht eher um die Frage, warum hat Fleiß einen SELBSTZWECK in einer Gesellschaft, oder eben nicht. Ordnung und Sauberkeit sind dafür meiner Ansicht nach gute Indikatoren, weil ohne Fleiß nur schwierig dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Gut ich denke es gibt keine solchen unterschiedlichen Arbeitsehtos in den verschiedenen Gesellschaften. Ob es dazu Fakten gibt, müsste ich nachschauen. Studien zum Fleiß oder so. Es gibt Studien zur durchschnittlichen Arbeitszeit aber da schneidet Deutschland glaube ich gar nicht so gut ab. Aber ist auch nicht unbedingt das selbe.

Weiß jetzt nicht genau in welchen Thread ich es packen soll, würde wohl in verschiedene passen:

Zitat von Spon

Die sogenannte "letzte Meile" - also der Transport der Päckchen per Fahrer zum Briefkasten - ist der komplizierteste Teil der Logistik-Kette, mit der sich DHL und Co. herumschlagen müssen. Und gleichzeitig der Schlüssel zum Erfolg, denn das Echo der Kunden entscheidet auch über die Zahl der Aufträge.

Ein SPON Artikel über die Probleme der Paketdienstleister mit dem Hauptprodukt ihres Kerngeschäfts: Pakete und Briefe an Empfänger zustellen.

Ach Schramm, herrlich

Dass mit den Paketen ist ja schon länger ein Thema. Problem für DHL & Co dürfte aber sein: Wenn die Preise für eine Lieferung nach Hause zu sehr steigen, dann wird Amazon, als diejenigen über die die meisten Pakete verschickt werden und die trotz Preisdrückerei den meisten Umsatz bringen, einfach selbst ausliefern. Ist dann sicher auch für die Beschäftigten kein besserer Ausblick.

Amazon hat schon seinen eigenen Lieferdienst. Bei denen kann man den Standort seines Paketes verfolgen. Auch wenn man da nichts mehr unterschreiben muss.

Jop, bisher aber nur in einzelnen Ballungszentren und auch da werden meines Wissens nicht 100% der eigenen Lieferungen selbst abgewickelt. Unterm Strich hat Deutschland nämlich ein ziemlich gutes Liefernetz, ein weiterer Ausbau lohnt sich da kaum, ist bisher eher als Drohung zu verstehen und eben auch da um Spitzen abzufangen wenn die Dienstleister es nicht können. Eine Drohung die Amazon aber eben auch wahr machen kann, zum einen haben sie die finanziellen Ressourcen und zum anderen, da wird es für die Paketdienste sehr bitter, Amazon selbst muss im Paketgeschäft keinen einzigen Cent verdienen. Und in anderen Ländern haben sie eigene Lieferungen schon stark in der Fläche umgesetzt.

Ich hab mal gelesen nach unterschiedlichen Schätzungen versendet Amazon in Deutschland im Jahr 400 - 700 Millionen Pakete und die Schätzungen sind schon einige Jahre alt. Selbst wenn jedes davon dem Dienstleister nur 1 Euro Marge bringt, kann man sich vorstellen wie sehr ein Absprung von Amazon weh tun würde. Deshalb hab ich auch ein bisschen Zweifel daran, dass sich die Paketdienstleister, insbesondere DHL, außerhalb vom Privatkundenbereich wirklich groß an der Preisschraube drehen können.

Dazu kommt, dass die Paketdienstleister für einen Teil der Misere auch selbst verantwortlich sind. DPD, Hermes, GLS etc. haben zum Teil eher schlechte Hompages/Sendeverfolgungen und die Pakete landen dann irgendwo in einem Laden mit obskuren Öffnungszeiten am anderen Ende der Stadt. DHL hat in meinen Augen als einziger eine halbwegs vernünftige Infrastruktur, gerade mit den Packstationen. Es bringt mir nun mal nichts wenn man z.B. als Berufstätiger zwar 2 Straßen weiter nen Hermes Shop hat, der aber so auf hat dass man dort nicht abholen kann. Macht den ganzen Vorteil des Onlinehandels zunichte. Aber auch DHL hinkt der Entwicklung sehr hinterher, das Netz an Packstationen müsste noch viel dichter sein.

Interessant dazu (den Blog lese ich ganz gerne mal): https://excitingcommerce.de/20…zen-will-oder-auch-nicht/

Wenn ich das schon wieder lese kommt mir echt die Galle hoch:
http://www.spiegel.de/wirtscha…s-bezahlen-a-1258452.html
Dabei will weder ich noch die überwiegende Mehrheit der deutschen Gaskunden dieses überteuerte dreckige Frackinggas haben.
Aber was will mann von Altmaier dem alten Bückling und opportunisten Merkel auch anderes erwarten.

Wäre deutlich sinnvoller, wir würden unsere eigenen Gasvorkommen erschließen, aber der Begriff Fracking ist wohl leider zu negativ konnotiert, als das irgendwer bereit wäre diese Technologie hier einzuführen.

Als bei mir in der Nähe gibt es einen Ort namens Staufen, da gab es irgendwelche Test in die Richtung und jetzt haben viele Häuser da Risse. Weiß jetzt nicht genau alle Fakten aber war auch mal in den überregionalen Nachrichten, könnte man also schon mal davon gehört haben.

Ok hab grad mal nachgeschaut, war wohl eine Geothermiebohrung, also nicht ganz das selbe wie Fracking.

Trotzdem bekommt man bei sowas den Eindruck, dass das noch nicht so ganz ausgereift ist.

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Und außerdem ist Gas ja auch nur eine Übergangslösung. Nicht ganz so schlimm wie Öl oder Kohle aber eben doch ein fossiler Brennstoff und damit nicht zukunftsorientiert.

Zitat von Flo78

Dabei will weder ich noch die überwiegende Mehrheit der deutschen Gaskunden dieses überteuerte dreckige Frackinggas haben.

Na ja, die Terminals können ja auch für anderes Gas verwendet werden, z.B. aus Kanada oder den Golfstaaten.
Gut finde ich es, daß man sich endlich losmacht vom russischen Gas und mal die eine oder andere Backupversorgung entwickelt.
Soweit ich weiß, haben wir bisher nicht ein einziges Terminal, eigentlich ein Armutszeugnis.

Strategisch gesehen ist das dringend notwendig, so es denn stimmt. Wäre ja ein Unding. Wobei ich mich immer wundere, dass solche Frachter solche Transportkapazitäten haben, dass sie es mit Pipelines aufnehmen können.

Zitat von Mogges

Na ja, die Terminals können ja auch für anderes Gas verwendet werden, z.B. aus Kanada oder den Golfstaaten.

Das ist aber offensichtlich nicht konkurenzfähig auf dem Deutschen Markt sonst hätte ja schon längst irgend ein Gasversorger so ein Terminal gebaut um damit den große Reibach zu machen.
Ich sehe jedenfalls nicht ein warum der deutsche Kunde per Verordnung der Regierung so ein Terminal finanzieren soll nur weill dort keiner den Arsch in der Hose hat dem Vollhonk im Weisen Haus zu sagen wohin er sich sein Gas stecken kann.

Zitat von Mogges

Gut finde ich es, daß man sich endlich losmacht vom russischen Gas und mal die eine oder andere Backupversorgung entwickelt.

Ich habe es schon öfters geschrieben aber ich wiederhole mich ja gerne für euch.
Noch nie haben uns die Russen den Gashahn zugedreht selbst in der Hochphase des kalten Krieges nicht und das werden sie auch in Zukunft nicht denn sie sind auf diese Devisen einfach zu dringend angewiesen.

Zitat von Mogges

Soweit ich weiß, haben wir bisher nicht ein einziges Terminal, eigentlich ein Armutszeugnis.

Wieso ? Gerade bei unseren neoliberalen Amerikanern heißt es doch sonst auch immer bei jeder Gelegenheit der Markt regelt alles und das tut er offensichtlich. Ein Gasterminal rechnet sich in Deutschland offenbar nicht und deshalb gibt es auch keines, sonst müsste die Regierung ja auch keines per Verordnung auf kosten der Verbraucher bauen lassen.
Außerdem ist Gas doch aus sicht eines Grünen sowieso nicht gut und sollte deshalb gar nicht mehr in irgend einer Form unterstützt werden von daher freu dich doch das wir kein Terminal haben.
Zumal das Flüssiggas gleich noch mehrfach schädlicher ist da es neben dem Fracking auch noch unter hohem Energieaufwand verflüssigt werden um dann mit einem mit Giftmüll (Schweröl) betriebenen Tanker über den Atlantik nach Europa geschippert werden muss

@Flavius
Sorry wollte die Diskussion nur nicht auseinander reißen, vielleicht wäre ein Mod so nett sie in den entsprechenden Bereich zu verschieben.

EDIT: Done
ImperatorBob

Zitat von Flo78

Sorry wollte die Diskussion nur nicht auseinander reißen, vielleicht wäre ein Mod so nett sie in den entsprechenden Bereich zu verschieben.

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