Raketenabwehrschild

  • Hm, was habt ihr nur gegen den Raketenabwehrschild. Bei dem Wahnsinn der in der Rest der Welt vor sich geht ist so ein Teil für Europa sicher von Nutzen. Zwar "nur" theoretisch, aber man weiß ja nie.


    Der Punkt ist nur, es wird so getan, als hätte es die letzten 17 Jahre gar nicht gegeben. Während die meisten Ex-Ostblockländer in die NATO und EU aufgenommen wurden, fehlt eben das neue Feindbild, das baut man sich jetzt seit dem 11.09. mit den Moslems wieder auf. Die Rüstungsindustrie muß am Laufen gehalten werden, sonst rebellieren die innenpolitisch und versauen einem noch die nächste Wiederwahl. Länder wie die Tschechei oder Polen fühlen sich schon seit Jahren von der EU benachteiligt und da die USA kein Interesse an einer starken und geeinten EU haben, werden die Milliarden natürlich dort investiert. Kein Mensch fragt sich, warum nicht in Deutschland oder Italien, das macht für eine Mittelstreckenrakete keinen Unterschied, ne man wußte ja, daß man hier den Rückhalt der beteiligten Regierungen hat. Daß Putin darüber nicht gerade erfreut ist, kann ich auch verstehen.


    Während man vor 20 Jahren mit der Abrüstung anfing, weil sich das Eis zwischen dem Warschauer Pakt und der NATO einfach gelöst hatte, fängt das ganze jetzt wieder an, der Abwehrschild in Polen und Tschechien, Rußlands Plan, neue Kernwaffen zu konstruieren, verschärfte Einreisbedingungen, Wirtschaftblockaden bis hin zu exorbitanten Zöllen, Überflugsrechte für Flugzeuge, etc.......Eigentlich hätten wir das schon lange hinter uns lassen sollen.

  • Tja, stimmt schon irgendwie. Man darf dabei allerdings nicht vergessen das das hießige Wirtschaftssystem eine Art Siegermentalität durchblicken lies gegenüber dem untergegangenen Ostblock weswegen ein positiver Dauereffekt ausblieb. Auch hat man den Eindruck solange es den Ostblock gab hatte der Kapitalismus einen Grund sich besser dastehen zu lassen als er überhaupt ist. Nun ist der Ostblock weg und all die guten Dinge, vor allem soziale, werden nun zurückgefahren, man muss ja nicht mehr. Der Kapitalismus zeigt seine hässliche Fratze.
    Der Kapitalismus ist kein friedliches System sondern fördert durch Ungleichheit Kriege, zumindest Eroberrungskriege. Es macht einfach Sinn mehr zu haben als andere. Dazu kommt noch die Globalisierung in der die Konzerne die Länder und Menschen weltweit gegeneinander ausspielen des eigenen Vorteil wegen.


    Das die Welt durch den Zusammenbruch des Ostblocks nicht besser wird war eigentlich vorhersehbar.

  • Zitat


    Tja, stimmt schon irgendwie. Man darf dabei allerdings nicht vergessen das das hießige Wirtschaftssystem eine Art Siegermentalität durchblicken lies gegenüber dem untergegangenen Ostblock weswegen ein positiver Dauereffekt ausblieb


    Klar hatte man sich im Westen als der Sieger gefühlt, wäre anders rum aber genauso gewesen. Man hatte sich politisch und ideologisch über Jahrzente bekämpft, Stellvertreterkriege, welches System denn jetzt besser sein, wurden u.a. in Vietnam und Korea geführt, letztendlich ist das sozialistische zusammengebrochen und die anderen stellen sich hin: "Seht Ihr, hab ich Euch doch gesagt, daß das nicht funktioniert", da kommt automatisch eine Siegermentalität beim einen und ein Neid beim anderen auf.


    Zitat


    Der Kapitalismus ist kein friedliches System sondern fördert durch Ungleichheit Kriege, zumindest Eroberrungskriege.


    Ist doch im Sozialismus / Kommunismus nicht anders, oder? Da hast Du die gleichen machtgeilen Politiker an der Spitze sitzen, die Kaviar und Schampus essen, während die Armee in Afghanistan oder Tibet einmarschiert und das Volk nix zu essen hat.
    Es macht vom politischen Standpunkt aus gesehen einfach Sinn, "gegen etwas zu sein", das waren in den 50ern bis 80ern die beiden politischen Systeme, das sind jetzt Glaubenskonflikte und werden in vielleicht 20 Jahren Kriege um die letzten Ressourcen auf diesem Planeten sein, Öl, Uran aber auch Wasser.

  • Naja, wenn das klar ist. Warum wunderst du dich dann, das es in den letzten 17 Jahren volle Kraft zurück ging.
    Der Kapitalismus hat keinerlei zivilisatorische Fortschrittkraft, das haben die Menschen sich ausschließlich durch unzählige Kriege erkämpft.


    Der Sozialismus/Kommunismus fördert keine Kriege. Die Idee dahinter ist doch soziale Probleme für alle Menschen ansprechend zu lösen. Das die Roten so kriegslüstern waren lag doch letztendlich an dem anderen System. Wer wollte den der jungen "Sowjet-Republik" an den Kragen, aber die Roten haben sich natürlich auch als Unmenschen profiliert.

  • Zitat


    Der Sozialismus/Kommunismus fördert keine Kriege. Die Idee dahinter ist doch soziale Probleme für alle Menschen ansprechend zu lösen.


    Diesen Idealismus können wir ja im anderen Tread erörtern, aber diejenigen Staaten, die sich den Sozialismus / Kommunismus groß auf die Fahnen geschrieben haben, waren sehr wohl kriegslüstern, hatte nicht umsonst die Beispiele Afghanistan und Tibet genannt.


    In dem Kontext, den Du beschrieibst, verstehe ich allerdings Deine Zustimmung für den Raketenschildschild nicht, da bin ich nämlich dagegen.

  • In dem Kontext, den Du beschrieibst, verstehe ich allerdings Deine Zustimmung für den Raketenschildschild nicht, da bin ich nämlich dagegen.


    Es wäre schön, wenn man den Raketenabwehrschild als rein defensive Maßnahme ansehen könnte. Jeder hat das Recht sich bestmöglich zu schützen. Allerdings kann sich einem auch der Gedanke aufdrängen, dass der bestmögliche Schutz auch die Folgen eines Erstschlags abschwächen würde und in Angesicht der geringeren Verluste ihn überhaupt erst interessant macht.


    Das Prinzip der Abschreckung im Kalten Krieg zielte doch darauf ab, dass keiner den Rückschlag des Gegners überleben würde. Durch ein einseitiges Abwehrschild geht diese Gleichung nicht mehr auf. Gleichungen die nicht mehr aufgehen, kippen leider zu schnell um.


    Banal gesagt: Ich kann mal nach der Frau des Nachbarn grabschen, wenn ich die Schlägerrei nicht zu fürchten Brauche! :grübel:


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Zitat


    Das Prinzip der Abschreckung im Kalten Krieg zielte doch darauf ab, dass keiner den Rückschlag des Gegners überleben würde. Durch ein einseitiges Abwehrschild geht diese Gleichung nicht mehr auf. Gleichungen die nicht mehr aufgehen, kippen leider zu schnell um.


    Und genau deshalb antwortet Rußland mit gezielter Aufrüstung. Klar ist da auch viel Säbelrasseln dabei, aber ein Raketenabwehrsystem genau vor den Nase zu haben, da kann ich die Nervosität Putins auch nachvollziehen. Nicht umsonst hatte ja Rußland neulich die größte und stärkste, konventionellste Bombe der Welt getestet.
    Rußland fühlt sich wieder in der Position, antworten zu müssen und diesmal auch antworten zu können.

  • :off topic:
    Nur so nebenbei!
    1. Ziehe ich nach wie vor in Zweifel das der Abwehrschild zuverlässig funktioniert (aber er kann ja noch perfektioniert werden)
    2. Hilft er trotzdem nicht gegen alles.
    Meines Wissens hilft er nur gegen einen Teil der Raketen die es gibt. Hab da zumindest vor kurzem nen Artikel drüber gelesen gehabt wo stand das die moderneren Raketen sehr Warscheinlich durchkommen.
    Abgesehen davon gibt es ja auch noch Strategische U-Boote.
    Auch die haben ein ziemliches Zerstörungspotential.

  • Was macht Dich da so sicher, daß der nicht funktionieren soll? Bin jetzt auch nicht der Fachmann für Raketenabwehrtechnik, kann mir aber auch nicht vorstellen, daß die USA Milliarden in eine Technik stecken, die nicht ( zumindest ansatzweise ) das tut, was sie tun soll.
    Raketen von U-Booten abgeschossen, sind auch nur Raketen.
    Außerdem ist ja der Schild gegen die bösen Mullahs gedacht und überhaupt nicht als Drohpotential gegen Rußland, sonst hätte man ihn ja auch in der Türkei bauen können. ;)

  • Ich habe den Bereich des Raketenabwehrschildes getrennt. Diskussion bitte hier weiterführen.


    Da im "Pulverfass naher Osten" viele Fässer ( :D ) aufgemacht worden sind, war es schwer die passenden Beiträge zuzuordnen. Ich hoffe ich habe es dennoch geschafft. Wenn was nicht stimmt. Bitte kurz per PM bei mir melden oder wenn man die Rechte dazu hat selbstmachen :P .

  • Zitat


    Was macht Dich da so sicher, daß der nicht funktionieren soll?

    Die Tests die geklappt haben haben meines Wissens eines Gemeinsam!
    Man wusste von wo, wann die Rakete abgeschossen wird, und welchesn Weg sie nehmen wird.
    Das ist einer der Gründe warum ich nicht unbedingt glaube das es funktioniert.
    Auch wurde immer nur eine Rakete abgefangen.
    Im Ernstfall währen es ziemlich sicher mehrere.


    Ein weiterer ist, das viele Tests auch Schiefgegangen sind.
    Die Zielraketen wurden nicht immer zerstört.


    Abgesehen davon selbst wenn es funktioniert:
    Es sollen soweit ich weiss 20 Abwehrraketen stationiert werden.
    Selbst wenn sie alle treffen würden währen es nur 20 Raketen weniger.
    Russland besitzt über 600 Atomraketen, es währe ein Tropfen auf den Heissen Stein.
    Allein ein U-Boot der Typhoon Klasse hat 20 Raketen an Bord.
    Ich gehe davon aus das die Sogenannten Schurkenstaaten gegen die das Abwehrsystehm gedacht ist durchaus in der Lage sind genug Raketen zu bauen.




    Zitat

    Raketen von U-Booten abgeschossen, sind auch nur Raketen.

    Stimmt schon.
    Aber ein U-Boot hat einige Vorteile gegenüber einer Landgestützen Basis.
    Es ist Beweglich, und sehr schwer zu finden wenn es erstmal untergetaucht ist.
    (Zumindest die moderneren)
    Je nachdem wie nah es dem Einschlagpunkt kommt hat es einen weiteren Vorteil.
    Die Reaktionszeit der Abwehr wird ziemlich runtergesetzt.
    Nicht umsonst hat die USA während des Kalten Krieges versucht hinter jedem Strategischen U-Boot der Russen ein Jagd U-Boot zu haben.


    Hier übrigens ein Artikel über eine neue Art der Raketenabwehr.
    Auch die wird nicht wirklich funktionieren denke ich...


    http://www.spiegel.de/wissensc…sch/0,1518,503837,00.html

  • Also an dem Laser aus ner Boing geschossen, werden sie wohl noch ein wenig schrauben müssen. Vor allem, je weiter der Laser vom eigentlichen Ziel entfernt ist, umso schwächer ist natürlich die Energie ( es sei denn, man bündelt ihn konzentrierter was natürlich die Apparatur wieder vergrößert ) bzw. umso schwieriger wird es, das Ziel aufgrund der steigenden Geschwindigkeit der Rakete zu treffen.


    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/12/12311/1.html


    Interessanter Artkel zum Abwehrschild: scheint tatsächlich noch nicht ganz ausgereift zu sein.
    Das hier


    Zitat


    Allerdings fügte der Bericht hinzu, dass der Schild zwar gegen wenige Langstreckenraketen einen Schutz bieten könne, aber auch kaum bei sogenannten MIRVs (multiple-independent re-entry vehicles), bei dem eine Rakete mehrere Sprengköpfe mit sich führt, die auf unterschiedliche Ziele gerichtet sind. Kombiniert mit gleichzeitig abgefeuerten Attrappen ließe sich mit solchen Systemen ein Abwehrschild austricksen, bei dem nur einzelne "kill vehicles" abgefeuert werden, deren Zielsysteme überdies durch Attrappen gestört werden kann.


    entspricht eigentlich dem, was Du oben beschrieben hattest. Das Ding läßt sich also relativ einfach austricksen. Einfach zur eigentlichen multiplen Sprengkopfrakete ein paar Attrappen dazu und schon ist es überfordert. ;(

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