Historische Jahrestage

  • Moin,


    interessantes Datum der heutige 18. November.


    Widerstand gegen die Einschränkung der Rechte und Änderung des Grundgesetzes. Die Flüchtlingsfrage:


    18.November1837


    Die »Göttinger Sieben« reichen schriftlich Protest gegen die Aufhebung des 1833 erlassenen, recht liberalen Staatsgrundgesetzes und des Verfassungseides sowie die Auflösung der Ständevertretung durch den seit 1837 regierenden Monarchen König Ernst August von Hannover ein. Drei von ihnen wurden ausgebürgert und verbannt. Die drei Verbannten wurden an der Grenze Kurhessens von vielen Studenten jubelnd empfangen, die Pferde ausgespannt und die Stundeten zogen sie eigenhändig über die Grenzbrücke.

    Zitat

    Als Jacob Grimm einem kleinen Jungen die Hand anbot, der sie verschüchtert nicht annahm, soll ihn seine Großmutter mit den Worten ermuntert haben: »Gib dem Herrn eine Hand, er ist ein Flüchtling.«

    Die Solidarität für die Vertriebenen war groß, die Bevölkerung sammelte Gelder um deren ausbleibende Gehälter zu zahlen. "Spätestens hier war erkennbar, dass der Liberalismus als Massenbewegung nun nicht mehr durch Beschlüsse und Verordnungen unterdrückt werden konnte". Die Flüchtlinge erhielten 1840 Asyl am preußischen Hof, dessen König Friedrich Wilhelm IV. politisch Verfolgte rehabilitierte. In der Frankfurter Nationalversammlung 1848 hatte Jacob Grimm einen Ehrenplatz inne, Albrecht, Dahlmann und Gervinus waren Mitverfasser der gesetzgebenden Initiativen.



    Verunglimpfung von Teilen der Bevölkerung, Legendenbildung, Verbreitung von Vorurteilen:


    18.November1919


    Paul von Hindenburg gibt mit seiner Aussage vor dem öffentlich tagenden Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung über die Ursachen der Niederlage im Ersten Weltkrieg der Dolchstoßlegende neue Nahrung.

    Zitat

    "In dieser Zeit setzte eine planmäßige Zersetzung von Flotte und Heer als Fortsetzung ähnlicher Erscheinungen im Frieden ein. Die braven Truppen, die sich von der revolutionären Zermürbung freihielten, hatten unter dem pflichtwidrigen Verhalten der revolutionären Kameraden schwer zu leiden; sie mussten die ganze Last des Kampfes tragen. Die Absichten der Führung konnten nicht mehr zur Ausführung gebracht werden. So mussten unsere Operationen misslingen, es musste zum Zusammenbruch kommen; die Revolution bildete nur den Schlussstein. Ein englischer General sagte mit Recht: 'Die deutsche Armee ist von hinten erdolcht worden.' Den guten Kern des Heeres trifft keine Schuld. Wo die Schuld liegt, ist klar erwiesen."

    Schon vorher schrieb er an Ludenorf:
    Schuld an der Niederlage seien die Arbeiter, die Politiker im Reichstag und die Friedenspropaganda, die dem »im Felde unbesiegten Heer« in den Rücken gefallen seien. "Wir wurden in Feindesland besiegt dank der Verhältnisse daheim."

    Quellen: Wikipedia, oppisworld.de, zeit.de

  • 19.November1806


    Hamburg wird zur Vorbereitung der Kontinentalsperre von napoléonischen Truppen besetzt. Es beginnt die Hamburger Franzosenzeit.


    Diese sollte erst im Jahre 1814 enden. In der Zeit von 1811 – 1814 wurde Hamburg dem Französischen Kaiserreich einverleibt und Hauptstadt des Departament 128, dem
    Département des Bouches de l’Elbe.
    1813 wurde die Stadt für zwei Monate von russischen Truppen unter dem Befehl des badischen (Grüssle Bob) Oberst Friedrich Karl von Tettenborn vorübergehend befreit. Sein Wirken in Hamburg wird kritisch beurteilt:
    „Er betrachtete Hamburg als einen günstigen Standort, um sich selbst zu bereichern und einen ausschweifenden Lebenswandel zu führen. Um eine ernsthafte Verteidigung der Stadt bemühte er sich weniger als um das Eintreiben eines ‚Ehrengeschenks‘ von 5000 Friedrich d’or und seine Ernennung zum Ehrenbürger.“
    Am 30. Mai 1814 wurde die Stadt dann endgültig von russischen Kosaken unter dem Jubel der Bevölkerung befreit. So kanns geh’n.


    Neben den Schandtaten, die jede Besatzungsmacht so vollführt: Requirierung von Gebäuden für die Armeeführung, hohe Steuerlast, Nutzung von Kirchen als Ställen; töten sie viele/alle Alsterschwäne, um sie zu verspeisen oder zum Vergnügen abzuschießen. Seit 1591 stehen sie in Hamburg unter Schutz und seit 1664 wurde es bei Strafe verboten, sie zu beleidigen, zu verletzen oder zu töten.
    Die Schwäne haben für Hamburg einen ähnlichen Symbolcharakter wie die Berberaffen von Gibraltar für England. Solange die Schwäne auf der Alster schwimmen, bleibt Hamburg eine Freie (Hanse-)Stadt. Es könnte also auch so gedeutet werden, dass das straffreie Töten der Schwäne das Ende der Freiheit den Hamburgern aufzeigen sollte.


    Doch die Franzosen brachten auch was Nettes nach Hamburg: Zum Einen das Franzbrötchen, eine Hamburger Spezialität, quasi ein mehrfach gefaltetes oder gewelltes, dunkles Croissant, welches mit Zimt und Zucker gefüllt ist. Und das Wort Tschüss, eine Abwandlung von Adieu oder des wallonischen adjuus (gesprochen adjüüs). Hieraus wurde über die Zeit das Adjüss, Atschüß letztendlich das heute bekannte hamburger Tschüss. Der Ursprung könnte allerdings auch bei den Seefahrern liegen, die das adiós oder adeus der Iberer und Lateiner ins hamburgische umwandelten.
    Von Hamburg aus trat das Tschüss langsam aber beständig den Siegeszug auf Restdeutschland an.


    Na, denn ma Tschüss, nee :hallo: :)


    (Quelle: Wikipedia und andere)

  • Na, ich dachte immer, dass wird in ganz Deutschland genutzt. In Westfalen ist es jedenfalls sehr üblich.


    Was sagen denn die Bayern?


    Tschüss ist inzwischen auch weitgehend im Hochdeutschen angekommen, der Ursprung ist aber im Norden ;)


    In Bayern wird, soweit Ich weiß, zum Grüßen und Verabschieden gleichermaßen noch sehr oft "servus" genutzt, aber selbst da dürften auch viele inzwischen Tschüss verwenden.


    Grüße

  • Bayerische Gruformeln: Passauer Schulleiterin verbannt "Tschs" - SPIEGEL ONLINE



    Zitat


    "Aber in Bayern heißt es nun mal 'Grüß Gott'."



    Tschüs, Tschüs! An einer Passauer Schule steht der norddeutsche Gruß auf dem Index - genauso wie das eigentlich recht neutrale "Hallo". Denn für Rektorin Petra Seibert sind beides Reizwörter, beides empfindet sie als unhöflich und hat daher ab sofort ihre Schule zur "Hallo- und Tschüs-freien Zone" erklärt.

  • pff, Dann können sie auch Tschüß sagen. Bedeutet doch auch "bei Gott oder "Grüß Gott". Die spinnen, die Bayern. Ich dachte hier oben sei die Bildung und die Lehrer so schlecht. Hab mich wohl getäuscht :stimmt:


    btt:


    21.11. 1975 -Bombenanschläge von Birmingham


    Als Bombenanschläge von Birmingham (englisch Birmingham pub bombings) werden zwei Bombenanschläge am 21. November 1974 im englischen Birmingham bezeichnet. Obwohl sich offiziell niemand zu den Anschlägen bekannte, werden diese der Provisional Irish Republican Army zugerechnet.


    Im Rahmen der Éire Nua-Strategie der IRA wurde deren Kampf für ein vereinigtes Irland nach Vorbild der Irischen Republik, der bisher vor allem in der Republik Irland und Nordirland stattfand auch auf das gesamte Vereinigte Königreich ausgedehnt. In der Folge kam es beginnend mit dem 5. Oktober 1974 zu zahlreichen Bombenanschlägen, vor allem im Großraum London, die zahlreiche Todesopfer forderten.
    Anschläge


    Um 20:11 Uhr des 21. November 1974 rief ein Mann mit irischem Akzent bei der Lokalzeitung Birmingham Post an und berichtete, dass im Bürogebäude Rotunda in der New Street, in dessen Erdgeschoss sich der Pub Mulberry Bush befand, eine Bombe platziert sei. Die Polizei begab sich unmittelbar zu diesem Bürogebäude und begann damit, die oberen Stockwerke zu durchsuchen, versäumte es jedoch den stark frequentierten Pub im Erdgeschoss zu räumen. Um 20:17 Uhr kam es dann zu einer Explosion in diesem Pub, der dabei völlig zerstört wurde.
    Während die Polizei versuchte, die New Street und angrenzende Lokale zu evakuieren, explodierte um 20:27 Uhr im nahegelegenen Pub Tavern in the Town eine zweite Bombe. Die Zündung einer dritten Bombe, die vor einer Filiale einer örtlichen Bank platziert war, schlug fehl.Insgesamt forderten die Bombenanschläge von Birmingham 21 Todesopfer und verletzten weitere 182 Menschen teils schwer.
    Birmingham Six


    Nur Stunden nach den Bombenanschlägen wurden fünf Nordiren verhaftet, die sich in einem Zug auf dem Weg nach Belfast befanden. Wenig später wurde ein weiterer Mann, der mit den fünf bereits Inhaftierten, befreundet war, verhaftet. Alle sechs legten nach Verhören, bei denen es zu psychischer und körperlicher Folter kam, Geständnisse ab und wurden später zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Erst mehr als 15 Jahre später wurde der Fall neu verhandelt und die Verurteilten freigesprochen.


    Opferzahlen der IRA seit Gründung 1969 (Stand jetzt)
    Die IRA hat seit Beginn des Nordirlandkonfliktes mehr Menschen getötet als jede andere Organisation, die an ihm beteiligt war. Jedoch haben Mitglieder der IRA häufig bestritten, dass die Organisationen, die während 'der Troubles' in Opposition zur IRA standen, separat und unterschiedlich waren. In den republikanischen Analysen des Konfliktes repräsentierten Organisationen wie das Ulster Defence Regiment (UDR), die British Army und RUC zusammen mit der UVF und UDA eine Allianz aus Staat und Paramilitärs. Somit müsse man deren Anzahl von „Morden“ zusammenrechnen.


    Zwei sehr detaillierte Studien über die gewaltsamen Todesfälle während des Nordirlandkonflikts, das CAIN Projekt von der University of Ulster und Lost Lives, weichen bei der Anzahl der Getöteten durch die Provisional IRA leicht voneinander ab, doch ergeben sie beide ca. 1.800 Todesopfer. Von diesen waren etwa 1.100 Mitglieder der Sicherheitskräfte – British Army, Royal Ulster Constabulary und Ulster Defence Regiment. Zwischen 600 und 650 waren Zivilisten. Der Rest sind entweder loyalistische oder republikanische Paramilitärs (einschließlich über 100 IRA-Mitglieder, die sich aus Versehen mit ihren eigenen Bomben in die Luft sprengten).


    Einschub von mir: Zum Thema Terrorismus-Analphabeten empfehle ich den Film Four Lions


    Bis heute noch nicht vollständig aufgeklärt ist das Schicksal der sogenannten „Verschwundenen“ („The Disappeared“, nahezu ausnahmslos Katholiken), die von der IRA entführt, ermordet und zunächst unbekannten Ort begraben wurden.


    Es wird außerdem geschätzt, dass die IRA während des Konfliktes 6.000 Mann der British Army, UDR und RUC sowie bis zu 14.000 Zivilisten verletzte.
    Die IRA verlor etwas weniger als 300 Volunteers in den Troubles. Dazu kommen noch ungefähr 50 bis 60 getötete Mitglieder von Sinn Féin.
    Weit üblicher als die Tötung von IRA-Volunteers war ihre Festnahme. Die Journalisten Eamonn Mallie und Patrick Bishop schätzen in ihrem Buch The Provisional IRA, dass sich Mitte der 1980er zwischen acht- und zehntausend Mitglieder der Organisation im Gefängnis befanden. Das ist eine Zahl, die sie auch für alle ehemaligen und damaligen IRA-Mitglieder angeben, die bis dahin jemals in der IRA waren.


    (Quelle: C & P Wikipedia)

  • pff, Dann können sie auch Tschüß sagen. Bedeutet doch auch "bei Gott oder "Grüß Gott". Die spinnen, die Bayern. Ich dachte hier oben sei die Bildung und die Lehrer so schlecht. Hab mich wohl getäuscht :stimmt:


    Sprachwissenschaft steht soweit ich weiß an keiner Schule so vertieft auf dem Lehrplan und wird für gewöhnlich erst an den Unis gelehrt. Die Frage nach der Etymologie ist was anderes als die nach der alltäglichen Verwendung. Bei der Schule geht es um den formalen Aspekt. "Hallo" und "Tschüß" sind im süddeutschen & österreichischen Raum nun mal auf einer Ebene mit dem eher persönlichen "Servus", "Grüß di", "Pfiat di" oder auch dem mittlerweile verbreiteten "Tschau/Ciao" - das man auf freundschaftlicher Basis verwendet. Die Schulleiterin - mit einem zugegebenen blöden Nord-Süd-Vergleich - forderte, dass die Schüler das Lehrpersonal formaler mit "Grüß Gott" - was soviel wie "Guten Tag" bedeutet - grüßen bzw. mit "Auf Wiedersehen" (bzw. im bairischen üblicher "Wiederschaun") verabschieden. :lehrer:

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Aus gegebenen Anlass:
    Die Freedom Rides in den USA


    Eine Gruppe aus schwarzen und weißen Bürgerrechtsaktivisten fuhr zusammen in Fernverkehrsbussen und gingen nicht auf die für sie bestimmten Klos und saßen nicht auf den für sie bestimmten Plätzen um gegen die Segregation zu protestieren.


    Als sie nach Alabama kamen gab es einen wütenden Mobauflauf und der Bus sah einige Zeit später so aus:
    Die Polizei hatte wohl keine Zeit, da gerade Muttertag war.
    Wahrscheinlich war sie aber eher auf dem lokalen Ku Klux KLantreffen.



    Die Polizei nahm freilich eher die Aktivisten fest.


    http://www.history.com/topics/black-history/freedom-rides


    The Freedom Riders, Then and Now | History | Smithsonian

  • Heute, am 11.11. um 11 Uhr vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg.


    Eine große internationale Feier in Paris. In ganz Frankreich läuteten um 11 Uhr die Glocken zum Gedenken. In Deutschland vergleichsweise leider eher Randnotiz in den Medien. Schade, dass die Erinnerungskultur an die Opfer des Ersten Weltkrieges so schwach ausgeprägt ist in Deutschland. Aber der Krieg bleibt wohl auf ewig ein großes Trauma der deutschen Geschichte und wurde dann leider durch die Schrecken des Zweiten Weltkriegs überlagert.

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