Die Lieblings-Serien

  • Wenn die Serie sich über so viele Jahre zieht, müssten die Zombies dann nicht eigentlich irgendwann verfaulen und zu einem gefahrlosen Haufen Match verkommen? :grübel:

    Oder verhungern.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • die Detailverliebtheit der Serie und die Ausstattung.

    Ich finde aber irgendwie, dass die politische Landschaft sehr flach dargegstellt ist.
    [spoil=Zur Erklärung] Bisher läuft alles irgendwie nur auf Kommunisten, Schwarze Reichswehr (im Fall der Serie: Nationalkonservative) und dann eben Staatsmacht (mit Alibidemokraten) hinaus - mich wundert es irgendwie, warum da keine SAler gezeigt werden. Die müssten - die Serie spielt ja in den späten 1920ern - normalerweise als öffentlicher Unruhefaktor deutlich auffallen.[/spoil]
    Ansonsten stimme ich dir aber zu: Gute Ausstattung und auch gute Schauspieler.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • ...and things have learnt to walk that ought to crawl.

    An der Spannung hapert es allerdings noch etwas.

    Ich vertröste da auf Staffel zwei, da kommt mehr Fahrt in die Serie. ;)

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • So, ich habe heute (gestern) die siebte Staffel GoT am Stück geschaut (wie immer erst viel später und, wie gesagt, am Stück) und auch im Anschluss mal die Beiträge im GoT-Thread zu dieser Staffel überflogen, da ich ja schon im Vorfeld (spoilerfrei) auf Kritik aufmerksam wurde, und um mal mit meinem Standpunkt zu vergleichen. Vorteil für mich (Ansichtssache) war, dass ich die Bücher nicht gelesen habe und dass ich ab irgendwann in der zweiten Episode angetrunken war. Da lässt sich so eine Serie eher genießen.
    Aber warum schreibe ich hier? Nun...ich habe beim genannten Überfliegen der Beiträge auch bisschen über andere Serien nachgedacht und auch im GoT-Thread wurden ja auch andere Serien angesprochen. Daher versuche ich hier mal meine Gedanken zu sammeln.
    Anmerkung hierbei: Ich werde das englische Wort Pacing einige Male verwenden, aber ich komme nicht auf ein deutsches Wort. Spannungskurve trifft es meiner Meinung nicht ganz (aber wenn jemand anderer Meinung ist, kann er das Wort statt Pacing verwenden). Dieses Video erklärt es sehr schön bzgl. Videospiele. Aber auch in Romanen kann man Pacing abstrahieren, für den gesamten Roman, für einzelne Kapitel, für einzelne Sätze etc. Und das trifft auch auf Serien zu.


    GoT
    Eines der grundlegenden Probleme von Game of Thrones ist meiner Meinung nach das Pacing, welches eher staffelweise konstruiert wurde anstatt für die Serie als Ganzes. Immerhin war ja erst ab Staffel 5 (?!) klar, dass es 8 Staffeln geben wird, also wie planen? Zumal die Produktion ja immer von den Mitteln abhängt und damit auch die Planung. Und um nochmal daran zu erinnern: Mit Pacing ist nicht die Handlung an sich gemeint, sondern wie sie implementiert und präsentiert wird.
    In den ersten Staffeln wurden wir geradezu vom Hocker geworfen, wie die Serie mit ihrer komplexen Handlung, vielen Charakteren und Handlungssträngen, Tod für jeden etc. neue Standards gesetzt hatte. Wir haben mehrere Staffeln divergierende Handlungsstränge beobachtet. Sicherlich kamen hier und da welche zusammen, aber mindestens so viele trifteten auch auseinander und kommen dazu. Und nun sind die Produzenten in Staffel 5 und 6 und merken plötzlich, dass man diese weitspreizende Handlung ja irgendwann zu irgendeinem Ende führen muss. Hier folgen dann einige Probleme für das weitere Pacing und Design der Serie.
    Erstens, diese Welt, die nirgends fokussiert zu sein scheint, sondern wo gefühlt alles und jeder irgendeine Rolle spielt, muss plötzlich eingeschränkt werden, weil eine abgeschlossene Serie keine Stränge von den anderen unabhängig offen lassen darf.
    Zweitens, mit dem einhergehend, fühlt sich die Welt (wenn man nicht allzu streng ist) sehr organisch an. Wie in erstens beschrieben, werden wir in eine Welt geworfen, die glaubwürdiger und ausgefüllter wirkt als andere Serien es präsentierten. Das riesige Problem hier ist nur, dass eine organische Welt auch organisch bleibt, was bedeutet, dass man die Welt genauso offen verlassen müsste, wie man sie betreten hat. Kriege mögen kommen und gehen, so auch Personen und Ereignisse. Sie haben ein Ende. Aber wir schauen hier einer Welt zu, zumindest wurde uns das in den ersten Staffeln vermittelt. Doch jetzt nähern wir uns dem Ende und wie gestaltet man das Ende, einer Serie, die abgeschlossen sein soll mit einer Welt, die offen und glaubwürdig wirken soll?
    Es gäbe noch ähnliche Punkte. Sie führen aber alle dazu, dass die plötzlich immer weiter divergierende/expandierende Handlung auf den letzten Staffeln konvergiert. Und das merken wir. Und dadurch werden auch plötzlich Handlungen schneller und gepresst (wenn man den isolierten Raum verkleinert, baut sich Druck auf) und dadurch entstehen Notlösungen*, Logiklücken etc. (was jetzt nicht bedeutet, dass auch Logikfehler einfach von einfachen Fehlern der Schreiber und anderer beteiligten her rühren kann). Aber diese Änderung im Pacing, die plötzliche Konvergenz spüren wir.
    Es fühlt sich fast so an, als hätten sich die Serienmacher einige Staffeln lang ausgetobt und dann gemerkt, dass sie die Serie entweder noch zum Erbrechen weiterführen müssten oder irgendwie ein Ende finden und realisieren, dass sie sich vielleicht mit der komplexen Handlung (ich weiß, vom Buch schon stark reduziert) übernommen haben.
    [spoil]*z. B. wie hier im Forum bemängelt wurde, dass Dorne einfach durch den Tod der Sand-Püppchen einfach gar keine Rolle mehr spielt oder die Vasallenhäuser von Tyrell sich auf ein wichtiges beschränken. Würde man logischer, organischer vorgehen und den Kurs der Divergenz (und diese Events würden logischerweise Divergenz auslösen) weiter verfolgen, würde nie ein Ende in Sicht sein. Oder anders formuliert: die Nebenschauplätzen neben dem Fokus Ice (Nightking's Army, Jon Snow) & Fire (Drachen, Daenerys, Cersei) würden einfach nicht enden und ablenken.[/spoil]


    Ein eher weniger dominantes, aber erwähnenswertes Problem neben dem Pacing, ist der Name der Serie. Anstatt es wie die Buchserie A Song of Ice and Fire zu nennen, wo der eigentliche Fokus der Serie liegt und letztendlich hin aufbaut, hatte man sich entschlossen es nach dem ersten Buch Game of Thrones zu nennen. Das hat den Effekt, dass die Erwartungshaltung, die durch die ersten Staffeln entstanden ist, noch bestärkt wurde, dass sich diese Serie doch um Intrigen und Machenschaften dreht. Aber das glühte mit der sechsten Staffel aus. In der siebten ist davon kaum noch etwas zu spüren, sondern es wendet sich dem Thema Ice & Fire zu, was auch seit Anfang an aufgebaut, aber nicht so beworben wurde, wie das Spiel um Throne.



    HoC
    Da ich mich ja noch zu anderen Serien äußern wollten, komme ich hier zu House of Cards, weil hier die Änderung im Pacing sich noch spürbarer auswirken als in GoT, auch wenn die Handlung der Serie doch viel beschränkter ist. Aber hier weiter im Spoiler...
    [spoil]Die besten Staffeln waren die ersten beiden. Das Pacing zum Aufstieg zur Macht und die Namenstreue der Serie haben einfach gestimmt und der Serie dadurch auch große Beliebtheit verliehen.
    Aber dann war eigentlich am Ende von Staffel 2 irgendwie auch ein allgemeines Ende erreicht. Underwood sitzt im Oval Office, und das Kartenhaus, was immer weiter aufgebaut wurde, steht. In Staffel 3 hatte die Serie einen spürbaren Bruch. Es gab kaum noch was am Kartenhaus anzubauen, nur musste es vorm Einsturz beschützt werden. Dazu wurden ein paar Sachen wie Ehekrach konstruiert und der Rest mit Präsidenten-Business gefüllt. Das Pacing verband sich einfach nicht gut mit den vorherigen zwei Staffeln und war auch innerhalb der dritten Staffel nicht sehr gut konstruiert.
    In der vierten Staffel ruderten die Macher aber wieder in die richtige Richtung. Mit dem Attentat auf Frank wurden er und Claire wieder zusammengeführt und man konnte sich wieder auf den Aufbau eines Vermächtnisses der Underwoods unter dem Kartenhaus konzentrieren.
    Tja, und Staffel 5...da war das Pacing vollkommen gestört. Die fünfte Staffel hatte einfach überhaupt keinen Rythmus, meiner Meinung nach. Diese Staffel hat auch den Namen verraten. Es war nicht mehr ein Kartenhaus, dass jeden Moment einstürzen könnte, sondern eins aus Stahlbeton, auf das mit Vorschlaghämmern eingedroschen wurde.
    Wobei Franks Aussage vor dem Untersuchungsausschuss einfach köstlich war. Dieses Stück hatte ein außerordentliches Pacing an sich, aber wurde dann kurz darauf von der urseltsamen Enthüllung von Frank zu Claire wieder ins Aus gekickt, dass doch er ab einem gewissen Punkt (Elysian Fields) das ganz Chaos kontrolliert habe. Zwar hatte Frank dort einen gewissen Moment der Klarheit gehabt, aber die Verbindung von dort zum Ende ist einfach nur dämlich und für den Zuschauer nicht nachvollziehbar gezogen.[/spoil]Und dass Kevin Spacey durch seine Eskapaden gefeuert wurde und die Serie umgeschrieben werden muss, macht es kaum besser.


    BWE
    Krasser als GoT hatte Boardwalk Empire mit seinem Ende zu kämpfen. Dort hätte man meinen können, dass über die gesamte Serie ein sehr schönes Pacing konstruiert werden würde, dem Aufbau eines klassischen Dramas gleich und dann innerhalb der Staffeln verfeinert. Doch nach der dritten Staffel, dem Höhepunkt, meiner Meinung nach, gerät die Serie in der vierten in ein etwas merkwürdiges Straucheln und rotzt dann in der fünften irgendein Ende hin.


    Mal allgemein
    Nicht falsch verstehen. Ich schaue immer noch gern GoT und werde auch die neuste Staffel mehrfach schauen und auch ohne Alkohol sehr unterhaltsam finden. Trotz ihrer Makel ist es doch immer noch eine verdammt gute Serie für mich.
    Auch Vikings, was hier ja von vielen stark kritisiert wird, schaue ich einfach sehr gern. Klar hält die Serie nicht mit Standards, die von GoT gesetzt wurden, und die vielen allgemeinen Mängel (wie z.B. Kostüme, Dummheit von Gegnern, ...) mögen ja alle vorhanden sein, und ich mag auch meine eigenen Kritikpunkte bzgl. der Serie haben, dennoch schaue ich Staffeln von Vikings öfter als die von GoT. Selbst wenn man davon absieht, dass die Staffeln hier in sich abgeschlossener sind, bringt Vikings einfach für mich eine gewisse Atmosphäre rüber, wie es keine (von mir wahrgenommene) andere Serie es macht. Das Pacing hier ist zwar nicht von Meisterhand und über eine Staffel nur grob gespannt (dennoch ansprechend), aber das Pacing einzelner Szenen ist meiner Meinung nach umso besser.
    Und man muss halt wissen, was man von einer Serie erwartet, vor allem wenn sie in irgendeiner Weise historisch oder wissenschaftlich sein will. Klar kann man da in Bezug auf Vikings ordentlich meckern. Aber auch bspw. in Black Sails. Ich hatte da mal ein Analyse-Video bzgl. einer Schlachtszene gesehen. Danach dachte ich mir "Klar, ist mir das** auch aufgefallen, aber das ist nicht der Schwerpunkt der Serie". Und dann solche Sachen wie, dass Schrapnell erst ein knappes Jahrhundert später erfunden sein wird, interessiert halt nicht wirklich (vor allem da nur einmal gezeigt). Die Sachen sind in der Serie nicht dominant, sondern die Serie schaue ich zum einen, weil das Szenario nicht mehr allzu oft verwendet wird (mal von Fluch der Karibik mit Fantasy-Elementen abgesehen), und zum anderen, weil die Dialoge und (viele, nicht alle) Charakter und deren Pacing sehr gut sind und auch etwas mehr Tiefe dahinter steckt. Und ein paar andere Sachen, für die ich in der Kürze keine Worte finde.
    [spoil]**Die Briten landen im Finale der dritten Staffel an einen Strand und opfern ziemlich dumm unnötig viele Mann, anstatt das Bombardement fortzuführen und die improvisierte Strandbefestigung auszumerzen.[/spoil]


    Gut, in dem letzten Abschnitt bin ich etwas mit Selbstrechtfertigungen vom Weg abgekommen...aber der Hauptpunkt meines Beitrage ist eben, dass man viel Kritik auf das Pacing zurückführen kann. Auch wenn man kein Experte ist, der wirklich exakte Kurven für Serie, Staffel, Szene, Charakter usw. extrahieren kann.
    Und im Fall von GoT, eine Serie mit höchsten Standards, sind aufgrund des vergangenen Pacings und dem Dilemma, dass das Ende bevorsteht, die Macher in eine Zwickmühle geraten.

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • So sehr ich dich für deinen langen Beitrag auch schätze, so sehr habe ich innerhalb von nur sehr sehr kurzer Zeit den Begriff Pacing hassen gelernt. Eigentlich bin ich nicht so sehr gegen englische begriffe wie Lucius mit seinem Internetz, aber der Begriff Pacing hat es mir als Unwort irgendwie angetan :pfeif:


    EDIT: Wenn ich nach dem Begriff in Wikipedia schaue, dann ist der Begriff mit Spannungskurve auch einfach falsch gleichgesetzt, im Gegenteil, Spannungskurve würde viel besser passen als Pacing = Tempo im Filmschnitt und wäre auch selbsterklärender :grübel:

  • Ich wünschte, mir würde ein passenderer Begriff einfallen, aber es ist eben nicht nur eine Spannungskurve und auch nicht nur das Tempo als Design-Merkmal. Ich verstehe darunter eher ein Sammelbegriff für die Konstruktionsweise verschiedener Eigenschaften über verschiedene Einheiten (wie Szene, Episode, Kapitel, ...) um ein gewisses Ziel bei den Zuschauern/Lesern/... zu erreichen. Es ist das "wie erzählt wird", aufbauend auf dem "was erzählt wird".


    EDIT: Mir ist da gerade noch eine mathematisch Analogie eingefallen: Es ist die erste und zweite (und dritte?...) Ableitung der Handlung. :D

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  • Hab mir über Bobs Hinweis:

    Gerade die erste Folge von Dark geschaut, fängt schon mal interessant an. Eine kleine Vorschau/Kritik gibt es hier zu sehen: spiegel.de/video/netflix-serie…chland-video-1818114.html


    Parallelen zu Stranger Things sind vermutlich Absicht


    mal die Serie Dark angesehen.


    Hab mir davor ein paar Kritiken durchgelesen und angeblich sollte die Musik nervig/aufdringlich sein, hat mich aber kein einziges Mal gestört dann, keine Ahnung welche Serie besagter Kritiker da gesehen hat :unsure: (ist nicht die von Bob verlinkte Kritik)


    Jedenfalls ist Dark quasi der deutsche Versuch ins internationale Seriengeschäft einzusteigen.


    Den Rest schreib ich mal im Spoiler, steht zwar nichts relevantes von der Handlung drinnen aber...


    [spoil]Die genannten Parallelen zu Stranger Things sind anfangs unverkennbar, das beginnt mit dem Cover und setzt sich in der ersten Episode fort, welche quasi eine exakt gleiche Ausgangslage hat.


    Allerdings konnte Dark diesen Eindruck bei mir nicht lange halten. Ein bisschen Zeitreise und ein paar vom Himmel fallende Vögel erzeugen bei mir nicht den Gruselfaktor der "Monster" aus Stranger Things. Stört mich weniger, ich war eh noch nie so der Horror-Fan.


    Die Zeitsprünge hingegen, sind besonders in der ersten Hälfte eher verwirrend, zumindest ich hatte bei einmaligem Ansehen Probleme immer genau zu folgen wer da jetzt wer ist in den verschiedenen Zeitabschnitten. :thumbdown:


    Trotzdem war die Serie für mich sehenswert genug um bis zum Ende durchzuhalten :)


    Mit dem Hinweis auf Stranger Things habe ich direkt eine Komponente bereits zu Beginn vermisst: starke Charaktere. Eine Elfi (Eleven für die Englisch-Nerds hier :P ) ist für mich der eigentliche Grund Stranger Things immer weiter zu schauen. Solche Charaktere gibt es in Dark nicht.


    Was es gibt sind viele gute deutsche Schauspieler, die ich bereits aus Krimis kenne. Und hier liegt für mich auch der Knackpunkt. Wenn man ins internationale Seriengeschäft einsteigen will, sollte man nicht probieren deren Formate zweitklassig (denn mehr ist Dark nicht) zu kopieren, sondern sich auf deutsche Stärken zu besinnen.


    Also warum statt Dark keine solide deutsche Krimiserie produzieren? Oder meinetwegen noch was in Richtung DDR, damit wurde mit "Das Leben der Anderen" ein super Film geschaffen und ein Oskar abgeräumt.


    Ein paar gute deutsche Schauspieler versammeln (macht Dark noch), ein bisschen mehr Budget reinstecken als bei den Öffentlich-rechtlichen, dieses übernatürliche Zeug weglassen und fertig ist eine deutsche Serie die auch international Erfolg haben könnte. ;) [/spoil]


    Mehr als fünf Wörter von mir, Respekt an mich selbst :thumbup:

  • Also erstens ist 'Dark' keine Horror, sondern eine Science Fiction / Krimi Serie. Zweitens ist Dark schon international ein Erfolg², ganz ohne die Serie in einen Til Schweiger Tatort³ zu verwandeln. Unbekannte Gesichter sind gut, und bin da Netflix sehr dankbar das sie noch nicht bei Hollywood angekommen sind wo man immer die gleichen zwanzig Gesichter sieht.



    ² 8,8 auf IMDB, 88% Rotten Tomatoes, Einschaltquoten in der ersten Woche um die drei Millionen auf Netflix und wird in einem Atemzug mit Babylon Berlin genannt.
    ³ Versuche Netflix von einem klassischen deutschen Tatort zu begeistern sind übrigens gescheitert, man fürchtete sich wohl von der Pampe der Mittelmäßigkeit die der einheimische Krimiserienmarkt sonst so ist.

    Jedenfalls ist Dark quasi der deutsche Versuch ins internationale Seriengeschäft einzusteigen.

    Ne ist es nicht. Es ist Netflix sein Versuch, wie auch mit Suburra, nicht englischsprachige Länder besser zu erschließen, unter anderem weil Amazon ordentlich Konkurrenz macht. Babylon Berlin ist der deutsche Versuch ins internationale Seriengeschäft einzusteigen.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • [...] sind besonders in der ersten Hälfte eher verwirrend, zumindest ich hatte bei einmaligem Ansehen Probleme immer genau zu folgen wer da jetzt wer ist [...]

    Ich hab mal versucht den spoilerfreien Satzteil aus dem Spoiler zu zitieren ^^
    Also man sollte die Serie auf jeden Fall nicht nebenher mit halber Aufmerksamkeit schauen, da entgeht einem dann schnell was. Ansonsten fand ich aber das es ganz gut ging.

    und bin da Netflix sehr dankbar das sie noch nicht bei Hollywood angekommen sind wo man immer die gleichen zwanzig Gesichter sieht.

    Jop, dito, ich finde es sehr gut, dass der Hauptcast in vielen Netflix Serien eher unbekannt ist, immer die gleichen Gesichter zu sehen ödet mich an.

  • Nachdem ich lang dachte das ist nichts für mich, hab ich jetzt mal Sons of Anarchy komplett angeschaut und wurde echt positiv überrascht.


    Ein chronologischer Überbau der sich über die gesamte Serie hinzieht, sowas hab ich beispielsweise bei The Shield nie erkennen können, weshalb ich dort nach ein paar Staffeln abgebrochen habe. Die grundlegende Motivation von Jax Teller liefert der Serie einen soliden roten Faden.


    Und die Handlung wird dem Zuschauer schön geradlinig und nicht verschachtelt und mit duzenden Zeitsprüngen präsentiert (wer gerade die aktuelle Staffel von The Walking Dead schaut, weiß was ich meine und wie man es nicht machen sollte). Sowas gibt es gerade bei neueren Serien leider immer weniger.


    Auch die grundlegende Moral der Serie gefällt mir, da sie einen, in meinen Augen gelungenen, kritischen Spiegel der Gesellschaft vorhält. Die "Guten" in Form von Polizei, Justiz, Politik und Geschäftsleuten oder auch Priester sind meistens noch krimineller als die echten Gangster.
    Nur die amerikanische Prüderie stört mich etwas, eine stellenweise fast schon übertriebene Gewaltdarstellung, steht einer verklemmten Darstellung von Sexszenen gegenüber. Obwohl sich ein großer Teil der Handlung auch mit Prostitution und Porno beschäftigt, bekommt der Zuschauer praktisch keinen einzigen Nippel zu sehen.


    Der Rest muss leider in den Spoiler:


    [spoil]Auch oder besonders im Tod von Tara zeigt sich dieser Spiegel. Während die Kriminellen auf der Straße zu Dutzenden massakriert werden und das nicht wirklich jemanden kümmert, wirbelt der Tod einer Ärztin (und vermeintlich angesehenem Mitglied der Gesellschaft) ordentlich Staub auf.


    Und eine Frage zum Abschluss: Diese Obdachlose die in allen Staffeln immer wieder auftaucht, hat die einen tieferen Sinn oder eine Einbindung in die Handlung die ich nicht durchschaut habe? Ihre Existenz ist mir bereits immer wieder ins Auge gefallen, ihr Berechtigung blieb mir aber auch nach der letzten Folge ein Rätsel.[/spoil]


    Insgesamt ist Sons of Anarchy eine gelungene Serie! :thumbup:

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