Sozialismus - Kommunismus

  • Vereinfacht gesagt, jede gute Idee scheitert am Ende am Faktor Mensch. Letztlich können wir unsere Natur nicht leugnen, also müssen wir Kompromisse eingehen. Die SPD hattes bis zum Godesberger Programm in Form einer sozialistischen Sozialdemokratie versucht. Heute haben wir einen Mittelweg zwischen Liberalismus, Konservatismus und Sozialdemokratie gefunden und lebten bisher sehr stabil.

  • Diese Ideen sind aber, z.B. beim Kommunismus, total veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Dazu in der Praxis gescheitert. Ideologisch ist man da immer noch auf Stand von Lenin.


    Ich meinte jetzt gar nicht speziell den Kommunismus, die Ideen davon kenne ich ja wie angesprochen nicht mal. Ich meine mehr allgemein Ideen des Sozialismus, der Sozialdemokratie (die im Grunde auch dem Sozialismus entstammt auch wenn man sich davon gerne abgrenzt) und eben einfach "linke" Ideen.


    Ich bin ja mehr der Meinung man muss dem Kapitalismus ordentliche Regeln verpassen, ich gehöre nicht zu denen die ihn komplett abschaffen und durch ein neues System ersetzen möchten. Okay langfristig vielleicht aber jedenfalls nicht auf die harte Tour.


    Demokratie selbst halte ich für die bestmögliche (mir bekannte) Art ein Land/eine Gesellschaft zu organisieren. Auch da braucht es Regeln und Mechanismen die etwa vor zu hoher Machtkonzentration, Korruption und der Benachteiligung von Minderheiten (oder auch Schwächeren, die zwar in der Mehrheit sind aber dies demokratisch nicht ins Gewicht bringen können) schützen.


    Etwas kritischer sehe ich das Parteiensystem, wo einfach immer der regiert der gerade die meisten Stimmen bekommt. Da fände ich es besser wenn die fachliche Kompetenz mehr im Vordergrund stehen würde. Wer am meisten von Finanzpolitik versteht macht Finanzpolitik, wer am meisten von Umweltschutz versteht, kümmert sich um den Umweltschutz. Und nicht wer zufällig im Machtpoker gerade die besseren Karten hat.
    Eine optimale Lösung dafür habe ich jetzt aber auch nicht parat. Vielleicht ein viel direkteres Wahlsystem, so das (für Deutschland) das Volk direkt den Kanzler und jeden Minister einzeln wählt. Abgeordnete nur noch direkt gewählt werden können und nicht mehr über die Listen irgendwelcher Parteien. Und um Kandidaten zu werden (jetzt im Falle der Minister), muss man zuvor bei einer Kommission die fachliche Eignung vorweisen. Aber alles wie gesagt erstmal nur grobe Gedanken...


    Zurück zum Sozialistischen: Umverteilung ist da ein großes Wort. Finde ich im Ansatz richtig, lehne aber auch hier wieder die Radikalität ab. Insgesamt soll der Wert von menschlicher Arbeit gegenüber anderen Formen von Einkünften (Erben, Immobilien, Aktien etc.) steigen. Grob die Schwächsten sollen am stärksten subventioniert werden und die Stärksten über Abgaben (Steuern) am stärksten belastet werden. Von Augenblick der Geburt an, sollte zumindest für Deutschland, absolute Chancengleichheit gelten. Wenn z.B. die Zahl der Hochschulabsolventen bei allen Bevölkerungsschichten gleich verteilt wäre, wäre das beispielsweise ein Punkt wo ich schon sehr zufrieden sein würde.


    Ein paar konkrete Punkte wären spontan:


    - Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens
    - eine Steuerreform (Lohnsteuer für niedrige Einkommen weiter senken oder komplett abschaffen, Mehrwertsteuer senken oder komplett abschaffen, Kapitaleinkünfte höher besteuern, Finanztransaktionssteuer einführen und ganz wichtig: Steuerlücken schließen)
    - deutlich höherer Mindestlohn
    - bessere Verteilung von Subventionen (etwa auch im Hinblick auf den Mindestlohn, kleine innovativ und umweltschonend wirtschaftende Betriebe sollen nicht an zu hohen Personalkosten zu Grunde gehen - sinnlose Unternehmen meinetwegen schon)
    - Abschaffung der Zweiklassenmedizin
    - massive Investitionen in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur

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