Was habt ihr euch heute angeschaut?

  • Ich schaue gerade die neunte Folge von "The Last Ship".


    Story: US-Fregatte in der Arktis überlebt globale Pandemie (Rote Grippe) und soll nun nach einem Impfstoff (Forscherin an Bord) suchen und "nach Hause" kommen.


    Insgesamt gar nicht so schlecht, wenn man darüber hinwegsehen kann, dass es die reinste US-Navy Werbung ist.


    + Keine Zombies
    + Überzeugendes Endzeitszenario
    + Schöne Einblicke in den Bordalltag
    + Spannend


    - Oft kitschig übertrieben wirkender US-Patriotismus
    - Militärpropaganda (Treue, Kameradschaft, Opferbereitschaft, Mut, Gehorsam, Pflichtgefühl, Unterordnung usw. werden als Tugenden vermittelt).
    - Klares Freund-Feind-Schema: Gute US-Amerikaner mit edlen Motiven (Welt retten, Familie wiedersehen, Unterdrückten helfen) vs. wahlweise: skrupellose und hinterhältige Russen, rachsüchtige und grausame Muslime (Guantanamo-Terroristen) oder korrupte und kriminelle Lateinamerikaner. Glücklicherweise sind die Gegner aber eigentlich immer ein bisschen überheblich und dadurch leicht auszutricksen für die schlauen Amis.

  • Story: US-Fregatte in der Arktis überlebt globale Pandemie (Rote Grippe) und soll nun nach einem Impfstoff (Forscherin an Bord) suchen und "nach Hause" kommen.


    Insgesamt gar nicht so schlecht, wenn man darüber hinwegsehen kann, dass es die reinste US-Navy Werbung ist.


    + Keine Zombies
    + Überzeugendes Endzeitszenario

    Die Ausgangslage fand ich auch gut, allerdings habe ich dann nach den Stationen auf Guantamo aufgehört, weil mein Interesse auf den Hinterlassenschaften des triefenden US-Pathos ausgerutscht ist und sich das Genick gebrochen hat. :pfeif: ;)


    Vielleicht war das ein Fehler, aber wie auch immer.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Tja, ich bin jetzt bei Folge 4 Staffel 2. Hab nen kleinen Marathon hingelegt. :D
    Mir gefällt die Serie immer besser. Sie wird auch zunehmend düsterer und beweist hervorragend, dass man keine Zombies braucht, um den Schrecken der Apokalypse greifbar zu machen.


    Der grobe Plot ist immer noch: Die Welt am Arsch, die USA als gefallene Nation und die Überbleibsel von Navy, US Marine Corps und US Army als letzte Bastion von Anstand und Moral treten an, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren und die Amerikanischen Tugenden, von Menschenrechten, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wieder herzustellen und die vom Weg abgekommenen Amerikaner wieder auf "den rechten Weg" zu führen. Als klassische Gegner in allen Variationen treten nun Gruppen auf, die das Chaos nutzen möchten, um ihre Vision einer meist faschistoiden neuen Welt und einer elitären Herrschaft Weniger über Viele zu errichten. (Was bei "Postman" der Postbote, ist bei The Last Ship die US-Navy)
    Leicht Übertrieben pathetisch wirken dabei z.B. Szenen, wenn die kleine Tochter den Vater ermahnt, er "könne nicht seine Mission aufgeben. Mutter wäre enttäuscht von dir." Was den Navy-Helden legitimiert, wieder an Bord zu gehen, und seine Familie (nur halbwegs sicher) zurückzulassen. Aber auch der Großvater bestärkt ihn und erinnert ihn daran, dass "er nicht der erste Seemann sei, der seine Frau und Kinder zurückließe. Im Kampf gegen die Nazis hätten das Tausende über Jahre getan." Fazit: Held bringt Familienleben als Opfer für die größere Sache - den Wiederaufbau der gefallenen Nation und das Bekämpfen des Virus. Natürlich darf nicht fehlen, dass als erstes ein Fähnchen an der Veranda angeschraubt wird. Und das Laub im Vorgarten muss auch geharkt werden. Die Welt mag untergehen, aber der Navy-Soldat tut, was ein Navy-Soldat tut. Er schafft Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit.


    Und trotzdem macht die Serie Spaß und ist recht nett anzuschauen. :)

  • @John


    Du bist ein gemeiner Kerl. :cursing:


    Ich habe die Serie letztes Jahr begonnen, allerdings nach Episode 3 der ersten Staffel habe ich das Interesse verloren. Eben jener stark ausgeprägte Pathos sorgte für pure Langeweile, er erdrückte sozusagen meine Vorliebe für post-apokalyptische Welten. Wegen dir sehe ich über anfängliche Schwächen hinweg und gebe der Serie eine neue Chance. :P

  • Naja. Ich habe in Staffel 3 aufgegeben. Wurde immer abstruser und zerfaserter.
    Ansonsten ganz gute, wenn auch recht platte Unterhaltung.
    Ein NoBrainer. Auf dem Ansprachs und DarstellungsLevel von MacGyver und anderen Actionserien der 90er....



    Würde ansonsten Johns Analyse weitesgehend zustimmen, allerdings auch der Quintessenz von Fairas.

  • Da die Gegenwart immer weiter in Richtung Dystopy abdriftet schaue ich immer noch die zukünftige Utopie von STNG.
    Ich bin mittlerweile in S6E10, und obwohl es teilweise schon arg cheesig war, macht es immer noch spass.
    Anders als z.B. bei The Expanse sind mir die Besatzungsmitglieder der Enterprise nicht egal, aber ich schaue denen auch schon über 100 Stunden zu.

  • Ich habe mir eben "Die Akte General" angeschaut. Spannender Film um einen Staatsanwalt der späten 50er/frühen 60er welcher Nazis finden und anklagen will. Zeigt auch ein wenig die Ansichten der damaligen Gesellschaft kurz nach dem Krieg auf und die politischen Verflechtungen und Brisanz der Nazi-Vergangenheit. Kann ich nur empfehlen - nur das Ende fand ich etwas abrupt.


    Zitat von TV-Spielfilm

    TV-Politdrama um den Kampf des Juristen und Nazijägers Fritz Bauer.
    In den späten 1950er-Jahren verfolgt der hessische Generalstaatsanwalt Bauer (Ulrich Noethen) Verbrecher aus der Nazizeit und legt sich mit den alten braunen Seilschaften in Justiz und Politik an. Über Auslandskontakte nimmt er die Spur des Holocaust-Organisators Adolf Eichmann auf, wobei auch Kanzleramtsminister Globke ins Visier kommt…
    Eindringliches Porträt eines aufrechten Demokraten.

  • Hat jemand von euch bereits "Maximilian" geschaut?

    Ja.

    In einer Kritik las ich ein eher mäßiges Resultat.

    Von mir wirst du nichts besseres hören. Das fängt schon damit an, dass der Film in seinen mehr als vier Stunden Laufzeit es gerade mal schafft, die Jahre von ca. 1477 bis 1482 darzustellen und dabei vor allem den angeblich schwierigen Weg Maximilians zur Heirat mit Maria von Burgund, die Intrigen des franz. Königs und der flandrischen Stände gegen diese Verbindung und dann die Behauptung beider als Herrscher darzustellen. Stellenweise wirkt es so, als wollte man sich GoT als Vorbild nehmen, aber in meinen Augen kommt dabei wenig mehr als eine sich ewig hinziehende Schmonzette heraus, die möglicherweise die Rosamunde Pilcher und Co. - Fans nach 10 Uhr abends noch an die Flimmerkiste fesseln soll.
    Müsste ich nochmal entscheiden, ob ich den Film ansehen sollte, ich würde den Theuerdank lesen...

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Habe jetzt die ersten zwei Teile angeschaut und fand es immerhin gut genug auch noch den Dritten anzuschauen.


    Für mich war es eine Anregung mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen, trotz meiner wie ich sagen würde, recht soliden Geschichtskenntnissen, hatte ich über diesen Abschnitt bisher kein vertieftes Wissen. Hab daher parallel zu den Filmen mal ein wenig quer gelesen und bin am Ende das Tages schlauer als zuvor.


    Und es ist natürlich ein Spielfilm und keine Dokumentation. Wer einen "Gladiator" oder "Königreich der Himmel" ansieht erwartet auch kein Feuerwerk der Historizität.


    Stellenweise verläuft die Handlung der Filme aber wirklich recht langatmig, denke man hätte das ganze auch in ein oder zwei statt drei Filmen verpacken können.

  • Hab den auch geschaut und habe mich dabei eigentlich gut unterhalten gefühlt. Gibt halt viele Dialoge die sich in engen Gemäuern abspielen - weniger Kampf. Wobei der eine Zweikampf, mit der Perspektive aus dem Helm, fand ich filmisch gut gemacht. Schade auch das man von der entscheidenden Schlacht so wenig sieht.


    Die ganzen Intrigen und politischen Dilemmata fand ich spannend. War halt nicht immer nur Kopf abschlagen sondern auch politisches Kalkül gefragt. Kann mir vorstellen das es so ähnlich wohl auch bei GoT zugeht(?) - nur mit mehr Hollywood und Geld.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!