Terroranschläge

  • Es ist wohl ziemlich blauäugig zu denken, dass IS-Terroristen die aktuelle Flüchtlingslage und das damit einher gehende Chaos nicht für ihre Zwecke ausnutzen. Ich bin davon überzeugt, dass bereits unzählige IS-Leute oder dem IS nahe stehende Männer über die "Chaosroute" nach Europa eingesickert sind. Und ich bin auch davon überzeugt, dass noch mehr kommen werden.


    Diese Situation ist perfekt aus Sicht der Terroristen. Quasi ein Freifahrtschein unter dem Deckmantel von Humanität und Menschlichkeit. Man muss es mal umdrehen: Wäre ich ein IS-Rückkehrer, was würde ich machen? Den ordentlichen Weg über Flughafen und herkömmliche Reiserouten? Oder den neuen Weg nehmen mit dem Flüchtlingstross? Die Frage beantwortet sich von selbst. Es gab übrigens seit Beginn dieser ganzen Geschichte kluge Leute (keineswegs nur Nazis und sonstige "Rechtsradikale", sondern seriöse Sicherheitsexperten, u.a. sogar vom linken politischen Spektrum), die eindringlich vor diesem Szenario gewarnt haben. Aber die wurden im Rahmen der Willkommens-Euphorie übertönt. Naja.

  • Die Behörden sind sich noch nicht mal sicher, daß die Taten vom IS durchgeführt wurden, da im Bekennerschreiben nichts neues stand, was auf Insiderwissen hindeutet. Bisheriger Stand der Dinge ist, daß man ( genauso wie beim Abschuß der russischen Maschine ) einfach auf den Zug aufspringen wollte.


    Natürlich war es der IS? Das hat der französische Präsident doch schon längst klargestellt? Außerdem verbreitet es der IS doch selbst seit einem Tag auf allen Netzwerken. Was denkst du denn, wer es gewesen sein soll? Der CIA?

  • Vor fünf Wochen wurde ein russisches Passagierflugzeug mit 200 Touristen wahrscheinlich vom IS oder Sympathisanten abgeschossen, ein paar Wochen vorher gab es einen verheerenden Bombenanschlag in Ankara mit mehr als hundert Toten.
    Wo waren eigentlich da die weltweiten Sympathiebekundigungen mit in den Nationafarben erleuchtenden Regierungsgebäuden?


    Ist mir nur aufgefallen.

  • Natürlich war es der IS? Das hat der französische Präsident doch schon längst klargestellt? Außerdem verbreitet es der IS doch selbst seit einem Tag auf allen Netzwerken. Was denkst du denn, wer es gewesen sein soll? Der CIA?

    In Wirklichkeit bin ich Bill Gates. Meine Mutter hat gestern ein Interview gegeben und es bestätigt. Ich habe es auch hier schon paar mal geschrieben. Ich bin Bill Gates. Wer soll ich denn sonst sein? Steve Jobs?


    Ich kann mir zwar nicht ernsthaft vorstellen, dass es eine andere Terrororganisation war und sich dann nicht bekennt, nichts desto trotz gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Beweise, dass es nicht doch die Volksfront von Judäa war :D

  • Vor fünf Wochen wurde ein russisches Passagierflugzeug mit 200 Touristen wahrscheinlich vom IS oder Sympathisanten abgeschossen, ein paar Wochen vorher gab es einen verheerenden Bombenanschlag in Ankara mit mehr als hundert Toten.
    Wo waren eigentlich da die weltweiten Sympathiebekundigungen mit in den Nationafarben erleuchtenden Regierungsgebäuden?


    Ist mir nur aufgefallen.


    Nicht zu vergessen der Anschlag in Beirut am Tag vor Paris mit 40 Toten.

  • Zitat

    Nicht zu vergessen der Anschlag in Beirut am Tag vor Paris mit 40 Toten.


    Ein Freund von mir ist im Beirut gestorben. Aber wir sollten jetzt natürlich alle für Paris beten, denn was wollen denn schon der Libanon, Palästina, Ankara, Antiochia... Da passiert das doch täglich. In Paris kommt das nicht so oft vor, diese Leute leiden viel mehr als in anderen Ländern. Mir tut es Leid was in Paris passiert ist, aber ich springe definitiv nicht auf den Hype Train auf.



    Zitat

    Natürlich war es der IS? Das hat der französische Präsident doch schon längst klargestellt?


    Und was der französische Präsident sagt, entspricht zu 100% der Wahrheit? Ach komm, heutige Medien sind in genau dieser Situation genauso wahrheitsgetreu wie die Aussage des IS: "Ja, wir waren das. Das waren definitiv wir." Und morgen kommt die Al-Quaida und sagt: "Nein, wir waren das."


    Ich finde es nur irgendwie witzig, dass sich Gruppen wie Hamas davon distanzieren mit der Aussage: "Das war eine grausame und Menschenverachtende Tat." Wo sie sich selbst zu hunderten zwischen Unschuldigen in die Luft gesprengt haben.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


    Es gibt keinen Baum der noch nicht von einer Brise geschüttelt wurde-

  • Am besten trauern wir gar nicht mehr, jetzt wo wir so scharfsinnig festgestellt haben, dass wir nicht um alle Menschen in gleicher Weise trauern. Das Trauerkontigent muss gerecht verteilt werden. Jeder bekommt bitte genau die gleiche Intensität an Trauer, oder eben gar nicht mehr. Vielleicht könnten wir ja auch eine Trauerquote einführen, gemessen an der betroffenen Bevölkerungszahl in Tausend. Bei zuviel Trauern dann Strafzahlungen in einen gemeinsamen Fond. Davon könnte man dann schonmal Rücklagen bilden für zukünftige Traueraktionen.

  • Quatsch, natürlich darf man trauern und seine Entrüstung zeigen. Und dass den meisten Europäern Paris nun halt mal näher an die Seele geht, als Beirut oder Ankara, ist weder moralisch verwerflich noch unzulässig. Es ist einfach Fakt.


    Das Mass der Trauer und der Entrüstung - vor allem im Internet - sprengt aber einmal mehr jedes vernünftige Mass. Es entsteht wieder derselbe blödsinnige Hype wie nach 9/11 und Charlie Hebdo. Blödsinnig wirds dann, wenn es den "Trauernden" nicht mehr darum geht, ihr Mitgefühl auszudrücken, sondern eher darum, sich selber darzustellen. Und das geschieht wieder tausendfach. Diese Pseudo-Solidarität ist genauso doof, wie das Säbelrasseln der Rechten oder die plakative Instrumentalisierung durch verschiedenste politische Lager.


    Und Zynismus nützt übrigens auch nichts. Dann wohl eher ein kühler Kopf.

  • Und das ist jetzt ein Grund die Thematik ins Lächerliche zu ziehen? Vielleicht kannst Du ja erklären wieso sich keiner für die Toten in Beirut oder die täglichen Opfer in Palästina, Syrien,etc. interessiert? Wieso genau jetzt für Paris? Weil es im "Bollwerk Europa" passiert ist? Auf heiligem europäischen Boden?



    Zitat

    Quatsch, natürlich darf man trauern und seine Entrüstung zeigen. Und dass den meisten Europäern Paris nun halt mal näher an die Seele geht, als Beirut oder Ankara, ist weder moralisch verwerflich noch unzulässig. Es ist einfach Fakt.


    Dass alle Welt Trauerbezeugungen für Paris zeigt, hat nicht unbedingt nur etwas mit Europa zu tun. Und dass es unzulässig ist, zeigt sich meiner Meinung nach darin, dass man dadurch das Leid der Franzosen über das Leid anderer stellt.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


    Es gibt keinen Baum der noch nicht von einer Brise geschüttelt wurde-

  • Vielleicht kannst Du ja erklären wieso sich keiner für die Toten in Beirut oder die täglichen Opfer in Palästina, Syrien,etc. interessiert? Wieso genau jetzt für Paris? Weil es im "Bollwerk Europa" passiert ist? Auf heiligem europäischen Boden?


    Wenn man das so ausdrücken will, ja. Für die meisten ist Ankara, Beirut oder Palästina so weit weg das es irrelevant wird. Paris hingegen ist in wenigen Stunden mit dem Auto erreichbar.
    Zusätzlich denken nun viele "wenns in Paris passiert, kanns auch in "hier den Wohnort einfügen" passieren" und durch die folgende Unsicherheit und Angst hats natürlich einen größeren Einfluss als Anschläge im nahen/mittleren Osten. Ist glaube Ich ganz natürlich das einem nähere Sachen auch näher gehen.


    Zusätzlich ist man bei Anschlägen in der arabischen Welt inzwischen einfach daran gewöhnt, während Sie in Europa eben nichts alltägliches sind.


    Gruß

  • Es ist absolut nachvollziehbar, wenn Terroranschläge innerhalb Europas in Europa selbst anders wahrgenommen werden als solche die zb in Ägypten oder Beirut passieren.
    Was hier obendrein noch hinzukommt, dass es mehr oder weniger "live" vonstatten ging: Während eines Fußballspiels und an mehreren Orten nur wenige km voneinander entfernt.


    Einen ablaufmäßig ähnlichen Anschlag gab's vor Jahren schonmal in Bombay, hatte mich seitdem schon gefragt, ob und wann es solche Anschläge auch im Westen geben wird...


    Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann bzw für fragwürdig-und da kann ich die berechtigte Frage von Mogges nachvllziehen- ist die Tatsache, dass WELTWEIT auf einmal Symphathiebekundungen für einen Anschlag in Paris stattfinden, obwohl es kurze Zeit zuvor ebenfalls verheerende Anschläge gab.
    Zählt nun das französische Leid zum Beispiel in Australien tatsächlich mehr als das russische oder türkische?
    Natürlich sollte die Antwort hier nein lauten. Und anstatt Gebäude in den Farben der französischen Nationalflagge beleuchten zu lassen oder anzumalen, wäre hier eine neutrale Symbolik passender gewesen, die den Opfern aller Anschläge gedenkt.


    Erstaunt hat mich obendrein, dass der Wachmann der einen potenziellen Attentäter am Eintritt in das Stadion verhindert hat, so wenig Beachtung geschenkt bekommt. Wenn es stimmt, was man so im Web findet, dann war/ist er Muslim...
    Das hätte sicher eine Botschaft in die richtige Richtung gesendet, wenn das mal intensiver in den Vordergrund gerückt worden wäre.

    Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht. Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst und zum Wohle dienend anerkannt habt.


    -Buddha

  • Das, was am Freitag in Paris passiert ist, ist Alltag in Syrien, dem Irak, dem Libanon, Pakistan, Afghanistan, dem Gazastreifen, Ägypten und Libyen.
    Das ist übrigens der Grund, warum sich der überwältigende Teil der Flüchtlinge überhaupt auf den Weg nach Europa macht.


    Habe ich doch genau in dem Post und anderswo ebenfalls geschrieben. ;)


    Ansonsten Mogges und Brehm Funkenfaust mit der Aussage zu dem Abschuss der Russen und den Anschlägen, die direkt davor stattfanden, habt ihr natürlich recht. Die Anteilnahme und Aufmerksamkeit ist höchst selektiv! Keine Ahnung, die Russen immer noch die bösen Buben, wo man sich heimlich die Hände reibt. Dei Anschläge in Frankreich/Westeuropa sind nun mal besonders und erzeugen weltweit Beachtung, da sie eben nicht in den Ländern der üblichen Verdächtigen stattfanden. Unter anderem deshalb verwunderte mich auch die Aussage, des islamischen Djihad Palästinas so sehr, die diesen Anschlag verurteilten.

  • Meine Güte, was für eine schwachsinnige, pseudomoralische, verlogene Debatte.


    Als ob irgendein Mensch in der Lage wäre, für alle Menschen gleich zu empfinden. Warum trifft mich ein Unglück im nahen Bekanntenkreis wesentlich härter, als ein Unglück aus den Nachrichten? Warum berührt mich Paris, was ich persönlich schon kenne, mehr als Beirut? Warum weine ich nicht überhaupt über alles Leid auf der Welt? Oder warum höre ich nicht gleich damit ganz auf? Es ist einfach so. Deswegen ist man noch lange kein Arschloch. Den einen fühlt man sich verbundener als den anderen. Menschlich. Fertig und aus. Deswegen muss man sich nun wirklich kein schlechtes Gewissen einreden. Jedenfalls nicht, wenn man wirklich ehrlich mit sich selbst ist.


    Bezüglich der Palästinenser ist das übrigens schnell zu erklären. Frankreich hat in den letzten Jahren eine sehr palästinenserfreundliche um nicht zu sagen israelkritische Politik verfolgt. War sozusagen der Hauptfürsprecher der Palästinenser in Europa.

  • Nein, von schlechten Gewissen redet keiner. Dass einem der eigene A... näher ist, als der des Andern ist verständlich und menschlich.
    Das mit den Palästinensern verstehe ich nicht genau. Was willst Du damit sagen? Die Anschläge dort waren uns Europäern doch auch egal.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!